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Hoher Starterfolg gegen Nieder-Olm

Basketball-Herren des TV Saarlouis überzeugten im ersten Saison-Heimspiel
von SZ-Mitarbeiter Sascha Sprenger
 
Der erste Schritt zum Saisonziel Meisterschaft ist gemacht: Die Basketballer des TV Saarlouis bezwangen zum Saisonauftakt Nieder-Olm klar mit 83:69.
 
Saarlouis. Die Herren des TV Saarlouis haben einen guten Start in die neue Saison in der Basketball-Oberliga hingelegt. Sie gewannen ihr erstes Heimspiel am späten Sonntagabend gegen die DJK Nieder-Olm klar mit 83:69 (38:31). Mit Spannung wurde dabei das Debüt des US-Amerikaners Sam Graham erwartet, mit dem die Royals nun endlich den Aufstieg schaffen wollen. Und der 35-jährige führt sich auch gleich gut ein. Gerade einmal eine Minute ist gespielt, Geheimfavorit Nieder-Olm führt durch einen Dreier mit 3:0, als Graham sich am Zonenrand postiert. Prompt erhält er auch den Ball. Eine schnelle Bewegung in Richtung Korb lässt den Verteidiger alt aussehen. Der Rest ist Formsache. Aus kurzer Distanz erzielt der Neuzugang die ersten Saarlouiser Punkte der Saison. In der ersten ist Graham kaum zu stoppen. Er macht insgesamt 13 Punkte, wobei er noch bei einigen Freiwürfen scheitert, die sein Punktekonto noch hätten aufstocken können.

Auch die Abwehr steht. Nieder-Olm kommt kaum zu gelungenen Aktionen, der TVS gewinnt das erste Viertel 25:12. Aber dann zeigt sich, dass es für den TVS das erste Saisonspiel ist, während Nieder-Olm bereits eine Liga-Partie absolviert hat. Zu Beginn des zweiten Viertels kommen die Gäste heran.

 

Starke zweite Halbzeit

Zur Halbzeit sind es noch sieben Zähler Differenz. Nach der Pause zeigen die Saarlouiser jedoch, warum sie zu den Favoriten auf den Meistertitel gehören. Sam Graham muss wegen einer Blessur am Rücken auf die Bank, doch die Royals legen wieder los wie die Feuerwehr. Jimmy Lauter trifft gleich zwei Dreier in Serie und kommt am Ende auf 19 Punkte. Dennis Mouget ist überall zu finden, erzielt 14 Punkte und kommt auf sechs Ballgewinne. Frank Willim schnappt sich unter dem Korb fast jeden Rebound. Bis zum 72:49 Mitte des letzten Viertels werden die Gäste an die Wand gespielt.

 

Trainer Dziurdzia zufrieden

Dann lässt Coach Mariusz Dziurdzia zwei Gänge zurückschalten, so dass Nieder-Olm noch Ergebniskosmetik betreiben kann. Der Saarlouiser Sieg gerät aber nicht mehr in Gefahr. "Dafür, dass es das erste ernste Spiel war, bin ich sehr zufrieden", resümiert Dziurdzia. "Wir haben gut verteidigt, die Einstellung hat bei jedem gestimmt. Aber es war nur ein Sieg auf dem Weg zu unserem Ziel."

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TVS: Aufstieg 13 Spieler im Kader

Die Basketballer des TV Saarlouis, derzeit Oberligist, wollen in Sachen Klassenzugehörigkeit wieder näher an die Bundesliga-Damen ran rücken. Dazu Trainer Mariusz Dziurdzia: "Wir wollen aufsteigen - ohne wenn und aber."
 
Saarlouiser Stützen: Neuzugang Roberto Guckelmus beim Korbwurf, daneben Andreas Pink und Jimmy Lauter. Foto: Seeber

Saarlouis. Sie standen in den letzten Jahren stets im Schatten der Damen: Die Basketballer des TV Saarlouis. Während die Damen einen Aufstieg bis in die deutsche Spitze vollziehen konnten, dümpelten die Herren seit dem Abstieg aus der Regionalliga mehr oder weniger erfolgreich in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar herum. Und das, obwohl es auch so etwas wie eine Regionalliga-Tradition in Saarlouis gibt. Von 1992 bis 1998 spielten die TVS-Herren in der dritthöchsten deutschen Klasse.

Meist waren sie auch mit vorne dabei. Doch seit dem unglücklichen Abstieg rennen sie einer neuen Chance hinterher. Das soll sich in dieser Saison ändern. "Wir wollen aufsteigen -ohne wenn und aber", gibt Trainer Mariusz Dziurdzia als Saisonziel aus. Die Royals haben sich gut vorbereitet. Der Kader wurde von zehn auf 13 Spieler aufgestockt. Denn in der abgelaufenen Saison waren es nach einem guten Saisonstart und der zwischenzeitlichen Tabellenführung einige Verletzungen, die Saarlouis zurückwarfen. "Teilweise stand ich da mit fünf, sechs Leuten im Training da, weil alle anderen verletzt waren", erinnert sich der Trainer. Mit den drei Neuzugängen Roberto Guckelmus (19, St. Ingbert), Nino Lentini (18, Völklingen) und Normen Heit (23, St. Ingbert) ist die Mannschaft jetzt auf jeder Position doppelt besetzt. Das freut jeden Trainer, auch Dziurdzia: "Jetzt habe ich Alternativen, das ist ein großer Vorteil." Probleme gab es bisher immer auf der Center-Position. Dort waren Frank Willim und Alexander Klein fast immer auf sich allein gestellt. Der TVS galt als "kleines, schnelles Team", das vor allem auf eine aggressive Abwehr und Schnellangriffe setzte. Auch das wird sich ändern, denn mit dem US-Amerikaner Sam Graham konnte der TVS einen bulligen und erfahrenen Center verpflichten. "Sam ist 35 Jahre alt, knapp über zwei Meter groß und steht aufgrund seiner Masse wie ein Fels unter dem Korb", erzählt Dziurdzia. Zwei Testspiele hat er mit der Mannschaft absolviert, in beiden erzielte er ohne Training 20 Punkte. Das spricht Bände.

Aber es gibt noch etwas, das den Coach dazu veranlasst, optimistisch in die Saison zu blicken. Und das ist die Stimmung in der Mannschaft. "Alle sind hungrig, im Training herrscht eine gesunde Konkurrenz. Auch die Spieler, die nicht so viel zum Einsatz kommen werden, nehmen ihre Rolle an und empfehlen sich im Training", schwärmt er.

Um alle anderen Belange der Spieler kümmert sich Co-Trainer Wolfgang Hahn. Dziurdzia: "Er betreut das Team ständig, kümmert sich um alles im Umfeld, löst Probleme bereits im Ansatz und organisiert viel. Das ist sehr viel wert, denn dadurch herrscht innerhalb der Mannschaft immer eine gute Stimmung." spr

Am Sonntag zum Saisonstart geht es gegen den TV Nieder-Olm. Eine schwere Aufgabe, denn die Gäste gelten als Geheimfavorit auf die Meisterschaft in der Oberliga. Erster Hochball ist um 18 Uhr in der Kreissporthalle, Zeughausstraße.

Saarlouis. Neben Neuzugang Sam Graham auf der Centerposition kann der TVS auf einige Leistungsträger bauen. Unterm Korb kommt der 2,10 Meter lange Frank Willim zum Zug, der an guten Tagen kaum zu stoppen ist. Sowohl Allrounder Andreas Pink, Routinier Christian Neuber als auch Scharfschütze Jimmy Lauter punkten konstant zweistellig. Lauter brachte es in der vergangenen Saison sogar zwei Mal auf über 40 Punkte pro Spiel. Neuzugang Roberto Guckelmus überzeugte bisher in allen Vorbereitungsspielen in der Offensive durch seine Sprungkraft und seine spektakulären Korb-Aktionen. Trainer Mariusz Dziurdzia kann also aus dem Vollen schöpfen. spr

"Sam ist 35 Jahre alt, knapp über zwei Meter groß und steht wie ein Fels unter dem Korb."

Trainer Mariusz Dziurdzia

Meinung

Raus aus dem Schattendasein

Von SZ-Mitarbeiter

Sascha Sprenger

Bei allen Erfolgen des Damen-Bundesliga-Teams: Manchmal wird fast vergessen, dass es auch noch eine ganz gute Herrenmannschaft beim TV Saarlouis gibt. Trainer Mariusz Dziurdzia arbeitet schon seit einigen Jahren erfolgreich mit jungen Talenten und bringt sie auf ein hohes Niveau. Doch irgendwann reicht diesen die Oberliga nicht mehr. Aus diesem Grund ist es wichtig, in naher Zukunft wieder den Sprung in die Regionalliga zu schaffen. Gerade wenn Saarlouis ein Standort für junge Spieler bleiben will. Die Mischung aus Damen-Bundesliga und Herren-Regionalliga wäre für den TVS ideal. Und: Auch wenn die Saarlouiser Mannschaft bei einem Aufstieg in die Regionalliga ein Konkurrent zum direkten Nachbarn aus Völklingen wäre, hätte das sicher seine Vorteile: Denn Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft.

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Spandauw ist von Julie begeistert

Die Neue beim TV Saarlouis: Gestern erstes Training
Julie Studer. Foto: Seeber

Saarlouis. Die Royals des TV Saarlouis haben eine Nachfolgerin für US-Girl Jennifer Crouse gefunden. Die neue Centerspielerin heißt Julie Studer, kommt von der Kent State University in Ohio und gilt als ein ähnlicher Spielertyp wie Crouse. Die hatte vor allem durch ihre überragende Reboundarbeit überzeugt. "Allerdings soll Julie offensiv noch ein Stück stärker sein", sagt TVS-Trainer Rene Spandauw, der von den Statistiken der 1,94 Meter langen Amerikanerin begeistert ist. In den USA erzielte die 25-Jährige auf dem College 19 Punkte und acht Rebounds im Schnitt, in Europa bei PAO Thriamvos Athen, wo sie in der Saison 2001/2002 spielte, kam sie in der Liga auf 13 Punkte und neun Rebounds, im Europapokal auf 16 Zähler und sieben Rebounds. Beeindruckende Zahlen, die einiges erhoffen lassen. Gestern konnte sich Spandauw auch erstmals im Training von den Fähigkeiten der US-Amerikanerin überzeugen. Und war zufrieden. "Sie hat vor allem internationale Erfahrung, das war uns wichtig. Und sie passt genau zu uns", so Spandauw. Doch bei dieser einen Neuverpflichtung soll es nicht bleiben. Spandauw: "Ich möchte noch zwei weitere Spielerinnen verpflichten, um mit einem Elfer-Kader in die Saison zu gehen." Noch vor dem Ligastart am 17. Oktober soll eine international erfahrene Aufbauspielerin vorgestellt werden. "Wir stehen in Verhandlungen", sagt Manager Oliver Kraulich. spr

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Die Royals wollen wiederkommen

Szenenapplaus für Basketballerinnen bei den Ballspieltagen
Saarbrücken. Auch wenn es das erste Spiel unter dem neuen Trainer Ren&; Spandauw war: Die Basketballerinnen des TV Saarlouis haben bei den Ballsporttagen in der Saarbrücker Joachim-Deckarm-Halle ihren Sport gut präsentiert. Einige schöne Aktionen von der schnellen Aufbauspielerin Barbara Csipko, eine super Abwehrarbeit von Zuzana Polonyiova und die Vielseitigkeit von Agi Kiersz waren alleine das Eintrittsgeld wert.

Schöne Distanzwürfe

Die 150 Zuschauer am späten Sonntagabend honorierten die Leistung beider Teams mit viel Szenenapplaus. Denn auch der BBC Amicale Steinsel wusste vor allem durch schöne Distanzwürfe zu gefallen. Die Luxemburgerinnen waren kurzfristig für Basket Esch eingesprungen, das aufgrund von Verletzungsproblemen nicht teilnehmen konnte.

Basketball hat es auch Turnierorganisator Rolf Gergen angetan. "Wenn die Ballsporttage im nächsten Jahr wieder stattfinden, dann werden wir Basketball aufwerten. Aber das Turnier steht und fällt mit den Royals aus Saarlouis", sagte er in seiner Abschlussrede. Und zu den Royals gewandt: "Wenn ihr also im nächsten Jahr wieder dabei sein wollt, werden wir insgesamt drei oder vier Teams einladen."

Trainer begeistert

Royals-Trainer Ren&; Spandauw reckt sofort den Daumen nach oben. "Wir kommen gerne", lautet seine spontane und ehrliche Antwort. spr

Auf einen Blick

Die Ergebnisse der letzten Spiele der Ballspieltage: Volleyball: Leipzig - Maoam Mendig 3:0. Turniersieger: Maoam Mendig aufgrund des besseren Ballverhältnisses vor Leipzig. Handball: SMEC Metz - TBS Saarbrücken 30:30, 4:3 nach Siebenmeterwerfen. Basketball: TV Saarlouis - BBC Amicale Steinsel 87:57 (41:31). spr

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Bislang keine neuen Gesichter bei den Royals

Basketball-Club TV Saarlouis will noch zwei Spielerinnen für die kommende Saison verpflichten
von sz-mitarbeiter Sascha Sprenger
 
Bis auf den Trainerwechsel von Zsuzsanna Boksay zu Rene Spandauw gibt es beim TV Saarlouis keine Neuzugänge. Mit Jennifer Crouse (USA) sowie Agnesa Nagyova (Slowakei) muss der TVS dagegen zwei Abgänge hinnehmen. Mit nur acht Spielerinnen müssen die Royals nun Liga und Europacup bestreiten.
Saarlouis. Trainingsauftakt bei den Saarlouiser Basketballerinnen, doch eins vermisst der Beobachter in der Kreissporthalle zwangsläufig: Neue Gesichter. Bis auf die Trainerbank natürlich. Dort sitzt mit Rene Spandauw der Nachfolger von Zsuzsanna Boksay und versucht, die Spielerinnen für den Saisonstart Mitte Oktober in Leipzig fit zu machen. Doch ansonsten ziehen die bekannten Gesichter in der Halle ihre Kreise. Mehr noch: Der TVS muss die Abgänge der überragenden Centerspielerin Jennifer Crouse (USA) sowie der pfeilschnellen Agnesa Nagyova (Slowakei) hinnehmen. Und das, obwohl der TVS in diesem Jahr auch für den Europapokal gemeldet hat. Eine Strapaze, die mit acht Spielerinnen kaum zu bewältigen sein wird.

Die anderen deutschen Teilnehmer im Europacup, die BG Dorsten und Meister TSV Wasserburg, haben schon vor Wochen mit Neuverpflichtungen dafür gesorgt, dass sie zumindest personell keine Probleme haben dürften.

Mehr noch: Vor allem die BG Dorsten hat mächtig aufgerüstet. Mit Sophie von Saldern steht eine der besten deutschen Spielerinnen im Dorstener Kader. Die 31-Jährige hat bereits über 100 Länderspiele absolviert und eine Menge Erfahrung im Ausland sammeln können. Dazu kommt mit Martina Pechova (USK Prag) eine Centerspielerin von hohem europäischem Format, die bereits lange Jahre in der Europaliga aktiv war. Der Vizemeister dürfte also in der neuen Saison wieder um den Titel mitspielen. Meister Wasserburg verpflichtete unter anderem die deutsche Nationalspielerin Katja Munck vom BC Marburg und hat seine Meistermannschaft komplett halten können. Selbst der USC Freiburg, im Vorjahr hinter den Royals auf Rang vier, hat drei hochqualifizierte Neuzugänge zu bieten: Neben den beiden US-Amerikanerinnen Gerlonda Hardin (Center) und Taneisha Russell (Aufbau) hat der USC auch noch die Ukrainerin Oleksandra Kollarova unter Vertrag genommen. Sie spielte bereits beim BTV Wuppertal und verfügt über viel internationale Erfahrung, während Hardin sogar zur besten Spielerin in der höchsten amerikanischen College-Liga gewählt wurde. Auch die Breisgauerinnen werden wieder weit vorne mitspielen.

Der TV Saarlouis muss also nachlegen, wenn er seinen Erwartungen gerecht werden will, die Manager Oliver Kraulich so formuliert: "Auch wir möchten oben dabei sein." Ein Vorteil: Das Gerüst der Mannschaft ist eingespielt und hat bereits im letzten Herbst gezeigt, zu was es fähig ist. Bleibt alleine die Mehrbelastung durch den Europapokal: Mindestens sechs Spiele unter der Woche, dazu drei Fahrten in die Schweiz, nach Ungarn und sogar nach Russland. Die Royals müssen etwas tun. "Das werden wir auch", verspricht Manager Kraulich. "Wir stehen mit einigen Spielerinnen in Verhandlungen und werden hoffentlich bald Ergebnisse erzielen. Wir wollen mindestens zwei Spielerinnen holen, die Europacup-Niveau haben. Dazu wird noch Eva Schönecker aus dem Regionalliga-Team ihre Chance bekommen." Indes: Viel Zeit ist nicht mehr. Die anderen Teams haben bereits etwas Vorsprung.

Hintergrund

Im Rahmen der Saisonvorbereitung absolviert der TVS einige Testspiele. Die Fans können ihre Mannschaft zum ersten Mal am Sonntag im Rahmen der Saarbrücker Ballsporttage in Augenschein nehmen. Gegner in der Saarbrücker Joachim-Deckarm-Halle wird der luxemburgische Erstligist Basket Esch sein. Erster Hochball ist um 19 Uhr. spr

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"Nur so ist das Niveau zu halten"

von sz-mitarbeiter Sascha Sprenger
 
Beschlossen ist noch nichts, aber die Verantwortlichen arbeiten daran. Es könnte die "Elefanten-Hochzeit" der besten saarländischen Basketball-Vereine werden. Die Baskets 98 und der TV Saarlouis wollen miteinander kooperieren, um ihren Sport nach vorne zu bringen.
Hier noch Pokal-Gegner, bald Partner? Die Baskets mit Isabella Dörr (Mitte) gegen Saarlouis mit Ex-Centerspielerin Jennifer Crouse. Archivfoto: Jenal

Saarlouis. Es ist ein Satz, der die große Konkurrenz zwischen den beiden größten Basketball-Vereinen im Saarland, den Baskets 98 Völklingen und dem TV Saarlouis, beenden könnte. "Ja, auch wir sind grundsätzlich an einer Kooperation interessiert", sagt Oliver Kraulich, Vorstandsmitglied des TV Saarlouis und Manager der Damen-Bundesliga-Mannschaft. "Der Boden für eine Zusammenarbeit war noch nie so fruchtbar", fügt Kraulich hinzu. "Es ist der richtige Zeitpunkt, und den werden wir auch nutzen."

Vertreter beider Vereine überlegen in regelmäßigen Treffen, wie eine Kooperation konkret funktionieren kann, und tauschen Ideen aus. "Wir treiben die Zusammenarbeit voran", fasst Oliver Kraulich die Situation zusammen. Allerdings sieht er noch Hürden, die es zu überwinden gilt. Beispielsweise, dass eine Spielgemeinschaft wohl nicht realisierbar ist. "Dazu müssten alle Mannschaften in diesem Bereich - Damen oder Herren - als Spielgemeinschaft auftreten. Das wird nicht gehen und ist wohl auch nicht sinnvoll. Es gibt allerdings andere Möglichkeiten, und die werden jetzt ausgelotet."

Zum Beispiel das Spielen per Doppel-Lizenz. Die macht es für Jugendliche möglich, in einer zweiten Mannschaft zu spielen, die in einer anderen Klasse spielt. Anderswo ist das vor allem im Herrenbereich bereits gängige Praxis: Junge Talente, die beim vielfachen deutschen Meister Alba Berlin kaum zum Zug kommen, spielen per Doppellizenz beim benachbarten TuS Lichterfelde in der zweiten Liga. Dasselbe gilt für GHP Bamberg, der auf diese Weise mit dem TV Breitengüßbach kooperiert. Der Vorteil: Die Jugendlichen bekommen Spielzeit auf ebenfalls hohem Niveau und können sich optimal weiterentwickeln. "Das ist etwas, was auch hier denkbar wäre", sagt Kraulich. "Junge Spielerinnen, die hier in der Bundesliga wenig bis gar nicht zum Einsatz kommen, könnten in Völklingen in der zweiten Liga Erfahrungen sammeln." Natürlich muss das alles miteinander vereinbar sein, gemeinsame Trainingszeiten müssten organisiert werden. Und auch die Bereitschaft der Spielerinnen müsste vorhanden sein. "In dieser Hinsicht ist die Tendenz absolut positiv", freut sich der TVS-Manager, der schon einige Visionen für die Zukunft hat: "Das Ziel muss sein, neben einer Bundesliga-Mannschaft ein Team zusammenzustellen, das in der Regionalliga um die Meisterschaft spielt, beziehungsweise gutes Zweitliga-Niveau hat. Das wäre der richtige Anreiz für junge Spielerinnen. Daneben stelle ich mir eine Zusammenarbeit im Jugendbereich vor. Hier könnten die Spielerinnen oder Spieler eines Jahrgangs zusammen trainieren und außer Konkurrenz in einer starken Liga mitspielen, um Erfahrungen zu sammeln. Denn die Konkurrenz im Saarland ist für die kaum gegeben. Sie müssten sich mit Besseren messen, um wirklich weiterzukommen."

Das ist (noch) Zukunftsmusik. Aber eine solche Zusammenarbeit ist laut Royals-Manager Kraulich die einzige Möglichkeit, langfristig Basketball im Saarland auf hohem Niveau spielen zu können. "Die Kräfte müssen gebündelt werden", sagt Kraulich, "und dazu ist nun ein guter Zeitpunkt gekommen. Beide Vorstände haben wieder ein sehr gutes Verhältnis zueinander. Es muss sich daran etwas ändern, dass immer nur durch die Vereinsbrille geschaut wird." Die ersten Schritte dazu sind schon gemacht. "Die Kräfte müssen gebündelt werden, und dazu ist nun ein guter Zeitpunkt gekommen."

TVS-Manager Oliver Kraulich über eine Kooperation mit Baskets Völklingen

 

Meinung

Beide Vereine profitieren

von sz-redakteur

Kai Klankert

Eine Zusammenarbeit zwischen den Frauen-Mannschaften der Baskets 98 Völklingen und des TV Saarlouis war vor nicht allzu langer Zeit noch undenkbar. Die Beziehung beschränkte sich auf Rivalität. Beide Vereine haben ihr eigenes Süppchen gekocht, beide durchaus mit respektablem Erfolg. Die Baskets haben den Aufstieg in die zweite Bundesliga geschafft, Saarlouis hat sich in den letzten Jahren in der deutschen Spitze etabliert, tritt jetzt sogar auf europäischer Bühne auf.

Mit dem Erfolg ist jedoch nicht nur die Erwartungshaltung, sondern auch der Aufwand gestiegen. Da der saarländische Basketball in seiner Gesamtheit - gerade im Damen-Basketball - nicht auf starken Füßen steht und die Nachwuchsförderung an vielen Stellen zu wünschen übrig lässt, stoßen Baskets und Royals an ihre Grenzen. Dass die Folge daraus eine Kooperation beider sein könnte, ist ein Schritt von ungemein großer Bedeutung. Vielversprechende Talente des TVS - wie Sandra Dziurdzia oder Eva Schönecker - sammeln erst im eigenen Regionalliga-Team, dann in der zweiten Liga bei den Baskets Spielpraxis und schaffen im besten Fall den Sprung ins Bundesliga-Aufgebot der Royals. Dort sitzen sie dann nicht nur auf der Ersatzbank, sondern können dank der Zweitliga-Erfahrung auch spielen. Beide Klubs würden profitieren. Der Unterbau des TV Saarlouis erhielte eine bessere Ausbildung, die Baskets könnten sich durch die Hilfe aus Saarlouis in der zweiten Liga etablieren. So könnte die Zusammenarbeit aussehen, so muss sie laufen.

Hintergrund

Biggi Hartung wollte eigentlich nochmal angreifen. "Ich hätte schon Lust gehabt, es noch einmal in der Bundesliga zu probieren", sagt die 29-Jährige. "Aber dazu hätte alles passen müssen." Das tat es anscheinend nicht. Biggi verlässt den TVS und geht nach Schottland. Zunächst mehr aus privaten oder beruflichen als aus sportlichen Gründen. "Ich habe gesagt, dass ich es versuche, wenn es für alle Sinn macht. Aber es bringt nicht viel, jede Mittagspause zum Training zu gehen und jeden Abend zu spät zum Training zu kommen, weil ich bis Trainingsbeginn arbeiten muss. Und da ich sowieso mit dem Gedanken gespielt habe, nach Schottland zu gehen, hat das gerade gepasst." In Dunfermline nahe Edinburgh wird sie ab Ende Oktober ihre Körbe werfen. "Ich habe mich dort gemeldet, und die Leute waren begeistert." spr

Auf einen Blick

Vor gut zwei Wochen brachte der neu gewählte Vorsitzende der Baskets 98 Völklingen, Peter Bohnenberger, in einem Interview mit der Saarbrücker Zeitung eine Zusammenarbeit der beiden größten Basketball-Vereine im Saarland ins Gespräch. Er hoffe, sagte Bohnenberger, dass die alte Konkurrenz zwischen Völklingen und Saarlouis, die oftmals die Entwicklung im Saarland gebremst hatte, bald ein Ende findet und in eine fruchtbare Zusammenarbeit mündet. Der TV Saarlouis begrüßt diese Bestrebungen und zeigt sich ebenfalls an einer Kooperation sehr interessiert. Es haben bereits mehrere Gespräche stattgefunden, um den Rahmen der Zusammenarbeit abzustecken. spr

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