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TV Saarlouis vor Halbfinale

 
Von Sz-Mitarbeiter Sascha Sprenger
 
Der Countdown läuft, das Halbfinale gegen die BG Dorsten naht. Die Basketballerinnen des TV Saarlouis haben jetzt das erreicht, was im Vorjahr noch als Sensation galt. Aber: Die Royals wollen mehr. Sie wollen die BG Dorsten schlagen.
Andrea Harder (Zweite von rechts) hat ihr Formtief überwunden. Foto: Rup

Saarlouis. Die Stimmung könnte kaum besser sein. Nach zwei freien Tagen sind die Basketballerinnen des TV Saarlouis froh, wieder einen Ball in der Hand zu haben. Vor dem Training spricht Trainerin Zsuzsanna Boksay das Halbfinale gegen Dorsten an und redet ihre Mannschaft stark. Aber sie sagt auch, dass jeder 100 Prozent Leistung bringen muss. So wie gegen Bonn. Als sie das erwähnt, huscht ein Lächeln über das Gesicht der Spielerinnen. Die Erinnerungen an den Freitag vergangener Woche sind noch frisch.

Der Jubel und die überschwängliche Freude der Royals am letzten Freitag war gut verständlich. Das 66:63 war der erste Sieg in Bonn überhaupt. Doch wichtiger war den Spielerinnen natürlich der Einzug ins Playoff-Halbfinale. Damit haben sie in der Meisterschaft bereits das erreicht, was im letzten Jahr noch als kleine Sensation galt.

Aber Boksay denkt natürlich noch ein wenig weiter. Sie ist ehrgeizig, will den maximalen Erfolg. Das wird gegen den frisch gebackenen Pokalsieger BG Dorsten in einer Serie "best of three" sehr schwer, zumal zwei der drei möglichen Spiele in Dorsten stattfinden werden. Schwer, allerdings auch nicht unmöglich, wie Boksay betont: "Ich denke, wir sind eine Mannschaft, die Dorsten durchaus gefährlich werden kann."

Da kam dieser knappe Sieg in Bonn gerade recht. Er gibt Selbstvertrauen für die weiteren Aufgaben. Denn eines dürfte auch klar sein: Klare Angelegenheiten dürfte es zwischen Dorsten und Saarlouis eher nicht geben. In den beiden Spielen der Bundesliga-Hauptrunde trennten die Konkurrenten sechs beziehungsweise sieben Zähler. Es werden auch im Halbfinale knappe Spiele werden, da sind sich die Beteiligten einig. "Gut, dass wir in dieser Hinsicht noch einmal üben konnten", meint Boksay. "Jetzt wissen wir wieder, wie es in solch knappen Spielen zugeht und sind gut vorbereitet. Dass wir in Bonn gewonnen haben, dürfte einen weiteren Schub für die Mannschaft geben." Denn bis dahin hatten die Royals viele knappe und entscheidende Spiele verloren. Oder aber hoch und souverän gewonnen.

In Bonn zeigte sich zudem wieder einmal, wie wertvoll die Saarlouiser Nationalspielerin Andrea Harder in den letzten Sekunden sein kann. Sie hat ihr Formtief überwunden, traf wieder die richtigen Entscheidungen und blieb an der Freiwurflinie nervenstark. "Aber es wäre nicht fair, jemanden einzeln herauszuheben", betont Boksay, "denn alle haben gut gespielt und stark gekämpft. Alle haben ihren Anteil am Erfolg." Royals-Trainerin Boksay

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TV Saarlouis behält die Nerven

Nach 66:63-Sieg bei der BG Bonn wartet Top-Favorit Dorsten
Bonn. Als der letzte verzweifelte Dreierversuch der Bonner Flügelspielerin Susanne Biemer sein Ziel nicht findet und der Rebound bei Jennifer Crouse landet, ist es geschafft. Nur Sekunden später ertönt die Schluss-Sirene, und die Saarlouiser Bankspielerinnen laufen jubelnd aufs Feld. Mit 66:63 (23:25) haben sie gerade Spiel zwei des Viertelfinals um die deutsche Basketball-Meisterschaft bei der BG Bonn gewonnen und ziehen damit ins Halbfinale ein. Dass sie eine endlos lange Negativ-Serie in Bonn endlich durchbrochen haben, interessiert die Mädels in diesem Moment nicht. Sie freuen sich einfach nur über das gewonnene Spiel und den Einzug unter die letzten Vier.

Danach sieht es zunächst nicht aus. Von Beginn an entwickelt sich ein überaus kampfbetontes Spiel, in dem die Offensivreihen kaum zur Geltung kommen. Während Bonn noch knapp 35 Prozent seiner Würfe trifft, gehen bei den Royals nur unterirdische 23 Prozent der Würfe in den Korb. Einige der mitgereisten Saarlouiser Fans fühlen sich schon an die Niederlage in Freiburg am letzten Hauptrunden-Spieltag erinnert.

Doch Saarlouis bewahrt die Ruhe und tritt weiter als Team auf. Am Ende haben die Royals mit Jennifer Crouse (zehn Punkte, 16 Rebounds, jeweils vier Vorlagen, Ballgewinne und geblockte Würfe) sowie Andrea Harder (drei verwandelte Freiwürfe in den letzten 20 Sekunden) die entscheidenden Akteurinnen auf dem Feld. Trainerin Zsuzsanna Boksay lobt jedoch die Leistung des ganzen Teams: "Jede Spielerin hat durch gute Leistungen ihren Teil dazu beigetragen. Das war kämpferisch eine sehr gute Mannschaftsleistung." Jetzt wartet im Halbfinale Top-Favorit BG Dorsten. spr

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Royals souverän im Halbfinale

Bonn - Saarlouis 63:66
Bonn. Die Basketball-Damen des TV Saarlouis haben am späten Freitagabend durch einen 66:63-Erfolg über die BG Rentrop Bonn das Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft erreicht. Grundlage für das Weiterkommen war der klare 84:56-Sieg im Hinspiel am vergangenen Wochenende. Somit fällt das eigentlich für Sonntag vorgesehene dritte Spiel aus. Nach einer von beiden Mannschaften verschlafenen ersten Halbzeit sollte es danach eine kampfbetonte Partie werden, die in der Verteidigung entschieden wurde. Beste Spielerinnen bei Saarlouis waren Agnesa Nagyova und Andrea Harder (jeweils 16 Punkte). Harder war es auch, die in den letzten 30 Sekunden mit drei von vier verwandelten Freiwürfen das Spiel entscheiden konnte. Das erste Halbfinalspiel der Royals findet am kommenden Samstag in Dorsten statt. Das Rückspiel am 10. April in Saarlouis. spr

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Führt Csipko ihr Team ins Halbfinale?

TV Saarlouis kann heute in Bonn alles klar machen
Von SZ-mitarbeiter Sascha Sprenger
 
Die Basketballerinnen aus Saarlouis können heute mit einem Sieg in Bonn ins Halbfinale um die deutsche Meisterschaft einziehen. Rechtzeitig zu den Playoffs ist Aufbauspielerin Barbara Csipko wieder in Form.
 
Barbara Csipko (rechts). Foto: Rup

Saarlouis. Der klare 84:56-Sieg der Saarlouiser Basketballerinnen gegen die BG Rentrop Bonn im ersten Viertelfinalspiel um die deutsche Meisterschaft brachte Trainerin Zsuzsanna Boksay viele Erkenntnisse. Zum einen, dass ihre Mannschaft sich pünktlich zu den Playoffs in guter Form befindet. Zum anderen, dass vor allem Andrea Harder (22 Punkte gegen Bonn) ihr Tief überwunden zu haben scheint.

Was die Trainerin aber wohl noch etwas mehr freuen wird, ist die deutlich sichtbare Entwicklung ihrer Aufbauspielerin Barbara Csipko. "Barbara hat einen großen Schritt nach vorne gemacht", stellte Zsuzsa Boksay erfreut fest. Sieht man sich ihre Statistiken an, fällt auf: Sie gibt mehr Vorlagen und macht mehr Punkte als in der Vergangenheit. Doch was vor allem gegen Bonn sichtbar war: Sie führt die Mannschaft. Sie dirigiert. Sie bestimmt das Tempo. Und wenn möglich, sucht sie den Weg zum Korb. Also alles das, was eine Aufbauspielerin auszeichnet.

Barbara Csipko selbst führt das auch auf die Überwindung ihrer sprachlichen Barriere zurück. Seit der kleine ungarische Wirbelwind seine Deutschkenntnisse stark verbessert hat, klappt die Kommunikation mit den Mitspielerinnen besser. Dazu kam der Wille, nach ihrer Fußverletzung im November wieder in die Mannschaft zurückzukehren. "Ich wollte das unbedingt schaffen und den Weg fortsetzen, den ich hier begonnen habe. Ich habe von Zsuzsa auch meine Chance bekommen und wollte sie unbedingt nutzen", erklärt sie. "Jetzt freut es mich, dass ich es geschafft habe und die Mannschaft auch führen kann. Die Verbesserung habe ich selbst auch bemerkt."

Der große Vorteil dieser Verbesserung besteht für die Royals darin, Andrea Harder auf der Aufbauposition zu entlasten. Denn Harders angestammte Position liegt auf dem Flügel. So werden die Royals für die weiteren Spiele in den Play-offs unberechenbarer - ein Vorteil. Den gilt es bereits heute Abend auszunutzen. Dann steigt im Bonner Sportpark Pennenfeld (19.30 Uhr) das zweite von drei möglichen Spielen um den Einzug ins Halbfinale. Bonn benötigt einen Sieg, um ein drittes Spiel zu erzwingen. Dieses würde am Sonntag um 15.45 Uhr in Saarlouis statt finden.

Service für Basketball-Fans: Die SZ hat am Samstagmorgen von sechs bis 13 Uhr eine Ergebnishotline eingerichtet. Das Ergebnis des Spieles zwischen Bonn und Saarlouis erfahren Sie unter Telefon (0681) 502506.

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Zieht der TVS ins Halbfinale ein?

Info-Hotline der SZ
Saarlouis. Wie geht es weiter mit den Basketballerinnen des TV Saarlouis? Heute Abend können die Royals ins Halbfinale um die deutsche Meisterschaft einziehen. Ab 19.30 Uhr steigt im Bonner Sportpark Pennenfeld das zweite Viertelfinal-Spiel. Die erste Partie hatte der TVS am Sonntag klar mit 84:56 gewonnen. Siegen die Royals auch heute, ist der Halbfinal-Einzug bereits beschlossene Sache. Bei einer Niederlage (egal wie hoch) findet am Sonntag ab 15.45 Uhr das Entscheidungs-Spiel in der Kreissporthalle Saarlouis statt. In Bonn gibt man sich kämpferisch. "Wir haben im Training lange geredet und die Fehler klar angesprochen", sagt Trainer Alexander Biemer, den die 56:84-Packung gewaltig gewurmt hat. "Aber jetzt ist die Stimmung im Team wieder gut." Gern verweist man in Bonn auf zwei bittere TVS-Niederlagen. Im Februar verloren die Royals 74:88. Noch schlimmer: 1997 verspielten sie in Bonn sportlich den Erstliga-Aufstieg, rückten erst nach, als ein anderes Erstligateam aus Finanzgründen aufhörte. red

Hotline: Die Saarbrücker Zeitung bietet den Fans des TV Saarlouis einen besonderen Service an. Da sich erst am späten Freitagabend entscheidet, ob es am Sonntag ein Entscheidungsspiel in Saarlouis gibt, hat die SZ eine Info-Hotline eingerichtet. Am Samstag können Sie, liebe Leser, zwischen 6 und 13 Uhr unter Telefon (0681) 502 506 das Spiel-Ergebnis erfragen

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Aufatmen beim TV Saarlouis

Von SZ-Mitarbeiter Sascha Sprenger
 
Mit dem 84:56 gegen Bonn am Sonntag haben die Basketball-Damen vom TVS nicht nur das erste Play-off-Spiel um die deutsche Meisterschaft gewonnen. Noch wichtiger: Andrea Harder hat ihre Krise überwunden.

Harder rechtzeitig in Form

So kennt man sie: Andrea Harder lässt Susanne Biemer (Bonn) stehen. Foto: Rup

Saarlouis. Seit sie in Saarlouis ist, hat die Mannschaft eine neue Qualität. Sie steht sinnbildlich für den Aufschwung, den es in der Basketballabteilung des TV Saarlouis in den letzten drei Jahren gegeben hat: Die Rede ist von Andrea Harder, der Basketball-Nationalspielerin bei den Royals. Der Führungsfigur beim Bundesligisten. Harder ist diejenige, die in den entscheidenden Situationen den Ball bekommt. Die sich nicht scheut, die Verantwortung zu übernehmen. Und fast immer die richtigen Entscheidungen trifft.

Freiburg-Spiel als Tiefpunkt

Doch zuletzt war Harder in der Krise. Genau das, was sie sonst so auszeichnet, gelang nicht mehr. Irgendwie fehlte ihr etwas die Souveränität, der Überblick, die Ruhe. Die Statistik vom letzten Hauptrundenspieltag in Freiburg sprach Bände: Nur drei von 20 Würfen aus dem Feld getroffen (normal liegt ihre Quote bei 50 Prozent), nur elf Punkte, dafür aber sieben Ballverluste. Auch beim Pokalturnier in Dorsten gab es keine wesentliche Besserung.

Große Erleichterung daher am Sonntag: Denn da lief es endlich wieder richtig rund bei Andrea. Pünktlich zum Start der Play-offs. Ruhig und abgeklärt. Immer mit dem Blick für die freien Mitspielerinnen. Ohne gezwungene Aktionen, die in letzter Zeit allzu oft zu Ballverlusten führten. Beim deutlichen 84:56 gegen Bonn war jede Aktion der 27-Jährigen wohlüberlegt. Am Ende hatte sie trotz strengster Bewachung durch die Gästespielerinnen 22 Punkte auf dem Konto. Trainerin Zsuzsa Boksay strahlte: "Das war ein Super-Spiel von Andrea." Boksay konnte es sich sogar leisten, Harder am Ende etwas zu schonen. Denn auch jemand, der Basketball lebt, braucht mal eine Pause. Nicht nur körperlich. Einfach mal abschalten - das war vor dem Spiel der Schlüssel zum Erfolg. "Es hat sehr geholfen, mal ein paar Tage nicht nur über Basketball zu reden. Ich habe mich schon viel besser gefühlt, obwohl ich noch nicht ganz bei 100 Prozent bin", sagt sie. Für die Gegner muss das fast wie eine Drohung klingen.

Wie geht's weiter? Am Freitag findet um 19.30 Uhr das Viertelfinal-Rückspiel des TVS in Bonn statt. Sollten die Royals dort verlieren (egal wie hoch), steigt am Sonntag, 15.45 Uhr, in der Saarlouiser Kreissporthalle das Entscheidungsspiel.

Zur Person:

Andrea Harder: Geboren am 20. Januar 1977, 1,79 Meter.

Trikot-Nummer 7. Diplom-Ingenieurin Sicherheitstechnik.

Position: Flügel/Aufbau, spielte zuvor in Gießen, Aschaffenburg und Wuppertal. red

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Toller Start in die Endrunde

VON SZ-MITARBEITER SASCHA SPRENGER
 
Saarlouis. Die Saarlouiser
Zuzanna Polonyiova (rechts) setzt sich meistens durch. Foto: Ruppenthal

Basketballerinnen sind fast perfekt in die Bundesliga-Play-offs gestartet. Sie besiegen die BG Rentrop Bonn vor 750 begeisterten Zuschauern in der Saarlouiser Kreissporthalle klar und deutlich 84:56 (41:28).

Dabei wurden die Damen aus Bonn zuvor sehr hoch gehandelt. Doch bis auf starke fünf Minuten zu Beginn haben sie gegen die hoch motivierten Saarlouiserinnen nicht mehr viel zu bieten. In dieser Anfangsphase treffen die Bonnerinnen ihre ersten fünf Würfe und gehen 11:9 in Führung. Dann spielen nur noch die Royals. Allen voran Andrea Harder. Sie scheint ihre kleine Formkrise der vergangenen Wochen endgültig überwunden zu haben. 22 Punkte bei fast 60 Prozent Wurfquote aus dem Feld sprechen für sich.

Viel wichtiger scheint jedoch, wie überlegt die Nationalspielerin zu Werke geht. Da hat fast alles Hand und Fuß. "Ich habe die Woche versucht, etwas abzuschalten und nicht so oft an Basketball zu denken. Ich denke, das hat geholfen", sagt Harder. Aber sie steht nicht alleine, denn sie erhält aus dem Team Einiges an Unterstützung: Agnesa Nagyova verwandelt jeden Schnellangriff traumhaft sicher. Zuzana Polonyiova ist fast überall zu finden, trifft sowohl aus der Distanz als auch direkt unter dem Korb. Jennifer Crouse erzielt zwar nur fünf Punkte, ist aber die absolute Herrscherin unter den Körben. Bonn gelingen gerade einmal drei Offensiv-Rebounds. Insgesamt holt sie selbst 13 Rebounds, Bonn insgesamt nur 24. Je länger das Spiel dauert, um so mehr fallen die Bonnerinnen auseinander. Beispiele gefällig? Tania Kostic, eine ehemalige Spielerin aus der amerikanischen Profiliga WNBA, wirft den Ball unbedrängt ins Aus. Irina Minch, russische Olympiasiegerin, will zu Kostic passen. Doch die bemerkt es gar nicht wird vom Ball am Kopf getroffen. Insgesamt zwingen die Royals die Gäste zu 24 Ballverlusten.

Bei den Royals hingegen läuft es einfach. Nur elf Mal verlieren sie den Ball, verbuchen dem gegenüber jedoch auch elf Ballgewinne. Eine tolle Bilanz. Und was noch viel wichtiger ist: Sie leisten sich keine einzige Schwächephase. So ist die Partie bereits Mitte des dritten Viertels entschieden.

"Wir waren in Play-off-Form und sind absolut als Team aufgetreten", lobt TVS-Trainerin Zsuzsanna Boksay. "Und wir haben ihnen von Anfang an gezeigt, dass es hier für Bonn nichts zu holen gibt." Nun fehlt den Royals nur noch ein Sieg zum Einzug ins Halbfinale. Den können sie bereits am Freitag um 19.30 Uhr in Bonn erringen. Allerdings glaubt die Trainerin nicht an einen Selbstläufer: "Das wird ein neues Spiel, und wir haben dort bisher immer schlecht ausgesehen. Allerdings gibt uns dieser deutliche Sieg viel Selbstvertrauen."

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TV Saarlouis startet in die Endrunde zur Meisterschaft

VON SZ-MITARBEITER SASCHA SPRENGER
 
Neuzugang Jennifer Crouse (USA) ist eine echte Verstärkung für die aufstrebende Mannschaft des TV Saarlouis. Fotos: Ruppenthal

Saarlouis. Es gibt etwas, das alle Neuzugänge gemeinsam haben: Der Verein, der sie verpflichtet hat, setzt große Erwartungen in sie. Oft passiert es jedoch, dass die Neuen dem Druck nicht gewachsen sind. Dann wird vom "Fehleinkauf" geredet.

 

So etwas Allgemeines gilt natürlich auch für den Damen-Basketball. Doch beim TV Saarlouis geht es in dieser Saison überhaupt nicht um "Fehleinkäufe". Denn die hat der findige Manager Oliver Kraulich zusammen mit Trainerin Zsuzsanna Boksay bisher noch nicht zu verantworten. Ob nun Zuzana Polonyiova, Andrea Harder oder in dieser Saison Barbara Csipko oder Agathe Kiersz - bisher haben alle Verpflichtungen eingeschlagen. Das ist im Fall der beiden "Weihnachtsgeschenke" Agnesa Nagyova und Jennifer Crouse nicht anders. Seit Jahresbeginn tragen sie das Trikot der Royals, und seitdem bringen sie Top-Leistungen. Auch dank ihnen steht der TV Saarlouis dort, wo er jetzt steht. Er gehört zu den besten Vier der Liga.

Die slowakische Flügelspielerin Agnesa Nagyova hat ihre Stärken vor allem in der Offensive. Durch ihre Schnelligkeit und ihr Gespür für schlechte Pässe des Gegners kann die 28-Jährige diese oft abfangen und im Schnellangriff für einfache Punkte sorgen. Mit 17,2 Zählern im Schnitt steht sie hinter Andrea Harder (19,6) und Durdica Prijic (17,4) mittlerweile an Rang drei der vereinsinternen Punkte-Statistik.

Etwas anders sieht es da bei Centerspielerin Jennifer Crouse aus. Die Stärke der 26-jährigen US-Amerikanerin liegt beim Rebound. Mit 11,75 im Schnitt zählt sie zum Typ "dominante Persönlichkeit" unter den Körben. Dazu erzielt Crouse normalerweise auch noch zweistellige Punktwerte. Also ein "double-double", wie es in der Basketball-Fachsprache heißt. Damit sind zweistellige Werte in zwei relevanten Kategorien (Punkte, Rebounds, Vorlagen) gemeint. Verpflichtet haben die Royals sie denn auch wegen ihrer Beständigkeit und ihrer Professionalität. Denn wie hitzig es auch zugehen mag: Jennifer spult hoch konzentriert ihr Programm herunter.

Zsuzsa Boksays Urteil über die beiden "Neuen" fällt damit eindeutig aus: Sie würde beide Spielerinnen gerne über diese Saison hinaus weiter verpflichten. Ebenfalls wie das gesamte Team. Ein größeres Lob können Spielerinnen von ihrer Trainerin wohl nicht bekommen.
 

Neuzugang II: Agnesa Nagyova.
 

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Start zur Meisterschaftsrunde in der Basketball-Bundesliga

Von SZ-Mitarbeiter SASCHA SPRENGER
Barbara Csipko (links) kämpft am Sonntag mit dem TV Saarlouis gegen Bonn um den Halbfinal-Einzug.

Saarlouis. Ihn kann man schon zum Inventar zählen. Wann immer die Basketballerinnen oder Basketballer des TV Saarlouis ein Heimspiel haben - er sitzt auf der Tribüne. Oder besser: Er steht. Denn auf dem Sitzplatz hält Curtis Chappell kaum ein Spiel durch. Seit 20 Jahren hat der 45-Jährige kaum ein Spiel verpasst, sei es zu Hause in der Kreissporthalle oder auch auswärts. "Wenn ich frei habe, versuche ich auch die Fahrten mitzumachen. Als Fan ist das doch klar", sagt Curtis. Und kaum einer leidet so schön auf der Tribüne mit wie er. Gern hat er es auch auf die Schiedsrichter abgesehen, wenn die nicht wirklich gut pfeifen. Da kommt ihm schon mal ein ironischer Spruch über die Lippen. Dann ruft er mit seiner markanten Stimme etwas aufs Parkett - und jeder in der Halle weiß, von wem es kommt. Ohne hinzuschauen. So sorgt er immer wieder für Erheiterung, wenn er sich über die Sehkraft der Schiris auslässt. "Das hätte ja meine Oma noch besser gesehen - und die ist blind!" ist noch einer der harmloseren Sprüche.

Basketball ist für Curtis eine "Droge", die ihn immer wieder aufputscht. Es ist die einzige Droge. Er trinkt keinen Alkohol, braucht kein Nikotin oder sonst etwas. "Nur den Sport", betont Chappell. So findet er es auch nicht schlimm, wenn er während eines Spiels mal etwas lauter ist. "Ich glaube sogar, dass die anderen noch etwas zu leise sind", behauptet er. "Die Stimmung könnte durchweg noch besser sein. So richtig mit Fanklub und Leuten, die Trikots der Spielerinnen tragen und ähnlichem. Das sollten wir noch hinbekommen. Darum geht es doch, wenn man Fan ist. Die Spielerinnen haben das verdient, dass man sich mit ihnen identifiziert."

Curtis stammt aus dem US-Staat Alabama, kam 1977 als Soldat nach Deutschland - und blieb hier hängen. Er weiß noch genau, wie er als kleines Kind dem amerikanischen Freiheitskämpfer Martin Luther King die Hand geschüttelt hat. "Davon habe ich noch ein Foto zu Hause in den Staaten", sagt er stolz. Das Foto stammt vom Friedensmarsch nach Washington Mitte der 60er Jahre. "Die Sache hat mich beeinflusst. Auch wenn ich noch klein war, wusste ich, wofür Leute wie King sich eingesetzt haben. Ich bin dadurch ein sehr friedliebender Mensch geworden." Was ihn aber nicht davon abhält, ab und an über die Schiris zu meckern - wobei er seit einigen Jahren selbst einer ist. Und seitdem auch weniger meckert.

Der Mann lebt und liebt Basketball. Sogar an seinem Arbeitsplatz, einem Vertrieb für amerikanische Sportartikel, hat er ein großes Foto der Royals hängen. "Die Mannschaft hat sich stark weiterentwickelt", sagt Curtis stolz. "Deshalb ist mein größter Wunsch, dass sie weiter auf so hohem Niveau spielen und irgendwann auch eine Meisterschaft feiern kann. Das wäre das Größte."

Den ersten Schritt dazu müssen die Royals am Sonntag im Viertelfinale gegen Bonn machen. "Das wird schwer, aber ich sehe das positiv. Am Ende werden sie es schaffen."
 

 

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Mit Olga Pfeifer kam die Wende

TV Saarlouis trifft am Sonntag auf bärenstarke BG Bonn
Von SASCHA SPRENGER
 
Saarlouis. Der Pokal ist abgehakt. Jetzt beginnt für Basketball-Bundesligist TV Saarlouis der eigentliche Saisonhöhepunkt - die Endrunde um die deutsche Meisterschaft. Erster Gegner ist im Viertelfinale die BG Rentrop Bonn. Das erste Spiel der "best of three"-Serie findet am Sonntag um 15.45 Uhr in der Kreissporthalle Saarlouis statt, ebenso wie ein möglicherweise entscheidendes drittes Spiel.

Bonn? Viertelfinale? Da war doch was? Richtig. In der vergangenen Saison gab es diese Paarung schon einmal. Damals mit etwas umgekehrten Vorzeichen. Bonn war auf Rang vier und nach zwei Siegen in der Hauptrunde klarer Favorit gegen die Royals. Doch die drehten den Spieß um und gewannen das Hinspiel in eigener Halle mit 81:55 so deutlich, dass sie sich im Rückspiel ein 50:58 leisten konnten und ins Halbfinale einzogen.

Seither hat sich einiges verändert - nicht nur der Spielmodus. Seit diesem Jahr gilt im Viertelfinale: Wer zuerst zwei Spiele gewinnt, kommt weiter. Zudem haben sich die Gesichter beider Teams verändert. Bei Bonn machte die Anna Stammberger mit fast 40 Jahren endgültig Schluss. Auch Nationalcenterin Martina Weber geht mittlerweile nicht mehr für Bonn auf Korbjagd. Gleichwertiger Ersatz wurde so schnell nicht gefunden. So verlor die BG Bonn zu Saisonbeginn fast alle Spiele und saß tief unten im Tabellenkeller.

Das änderte sich schlagartig mit der Verpflichtung der ehemaligen Nationalcenterin Olga Pfeifer. 30 Jahre alt, fast 100 Länderspiele für Deutschland - alleine ihr Name bürgt für Qualität. Und dass sie nach einer Babypause nichts verlernt hat, beweist sie seit November: 10,5 Punkte und 6,6 Rebounds holt sie im Schnitt pro Partie. Zu ihr gesellt sich seit Dezember eine weitere immens starke Spielerin. Sie heißt Tania Kostic, kommt aus Schweden und spielte bereits in der US-Profiliga WNBA. Die Freundin von Rimantas Kaukenas, Star im Herren-Team der Telekom Baskets Bonn, gilt als starke Allrounderin und gute Verteidigerin. 13,3 Punkte sowie 6,1 Rebounds im Schnitt sprechen eine deutliche Sprache. Dazu kommen noch Nationalspielerin Susanna Biemer, die russische Olympiasiegerin Irina Minch sowie die polnische Nationalcenterin Gabriele Mrohs-Czerkawski. Zusammen bilden sie eine exzellente "Erste Fünf", die in der Liga fast ihresgleichen sucht. Mit dieser Mannschaft arbeitete sich Coach Alexander Biemer noch bis auf Rang fünf vor. Hätte er von beginn an diese Spielerinnen zur Verfügung gehabt, wäre Bonn sogar ein heißer Kandidat auf einen Top-Platz gewesen.

Was die BG Bonn wirklich drauf hat, hat der TV Saarlouis bereits leidvoll erfahren. 74:88 verloren die Royals in dieser Saison das Rückspiel in Bonn, nachdem sie das Hinspiel deutlich 88:72 gewinnen konnten. Es gibt also nicht mehr nur gute Gefühle, wenn die Royals an die BG Bonn denken. Doch ein großer Vorteil ist auf Seiten des TV Saarlouis: der Heimvorteil. In der Kreissporthalle haben die Royals in dieser Saison kein Spiel verloren. Wenn das so bleibt, ist das Ticket fürs Halbfinale so gut wie gebucht. Wichtig ist zunächst das Auftaktspiel am Sonntag. "Das müssen wir gewinnen", meint TVS-Trainer Zsuzsanna Boksay, "sonst wäre der Druck immens hoch."

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TVS zwischen Frust und Freude

Saarlouiser Basketballerinnen werden Vize-Pokalsieger

Bester Laune Es dauerte nach der Finalpleite kurze Zeit, bis sich die TVS-Mädels vom Schock erholt hatten. Dann wurde der zweite Pokal-Platz gefeiert - hier von Agnesa Nagyova (links) und Andrea Harder. FOTO: RUP

Dorsten/Saarlouis (spr). Andrea Harder bringt es auf den Punkt: "Wir haben Silber gewonnen, nicht Gold verloren. Das setzt neue Kräfte frei." Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte überhaupt schafften es die Basketballerinnen des TV Saarlouis in die Endrunde um den deutschen Pokal - und schon waren sie im Finale. Dass sie dieses Endspiel gegen das phantastisch aufgelegte Team der BG Dorsten verloren, störte die Spielerinnen nicht wirklich lange. "Wir wollen einfach jedes Spiel gewinnen. Und wenn man dann verliert, ist man natürlich etwas traurig", sagt Flügelspielerin Agnesa Nagyova. "Aber das gehört dazu, das ist einfach die Emotion im Spiel." Und schon nach wenigen Minuten wieder erledigt.

Der einzige Wermutstropfen: Ganz so hoch (73:100) hätte die Niederlage am Ende nicht ausfallen müssen. Das sagt auch Andrea Harder: "27 Punkte sind zu viel. So viel schlechter waren wir nicht. Dorsten hat verdient gewonnen, keine Frage. Aber so hoch hätte es nicht sein müssen."

"Nur eine Medaille ist uns nicht genug"

Dass ausgerechnet ihr der folgenschwere Ballverlust unterlief, der die Vorentscheidung zu Gunsten der Gastgeberinnen brachte, wurmt sie natürlich besonders. "Damit muss ich erst einmal fertig werden." Aber Vorwürfe von Seiten der Mannschaft oder der Trainerin Zsuzsanna Boksay gibt es natürlich keine. Sie wissen genau: Es hätte auch ihnen passieren können. Ab morgen gilt die ganze Konzentration nun den Play-offs um die deutsche Meisterschaft. Das Viertelfinale gegen die BG Rentrop Bonn steht an. "Vor allem das erste Spiel (Sonntag, 15.45 Uhr, Kreissporthalle) ist enorm wichtig", sagt Boksay.

Sie hat aber auch festgestellt, dass ihre Mannschaft nach dem "Trauerspiel" in Freiburg wieder in die Erfolgsspur zurückgefunden hat. Für Agnesa Nagyova ist selbst die am Ende hohe Finalniederlage kein psychologischer Nachteil für die nächsten Spiele: "Jedes Spiel beginnt von vorne. Zudem hat das Ergebnis nicht die Leistung widergespiegelt. Daran werden wir nicht mehr denken."

Eine große Aufgabe wartet derweil auf die Trainerin. Sie muss die richtige Mischung zwischen hartem Training und Regeneration finden. Damit die Spielerinnen in der entscheidenden Saisonphase ihre beste Leistung bringen können.

Für Andrea Harder gibt es unterdessen keinerlei Motivationsprobleme: "Eine Medaille haben wir schon. Aber das ist uns nicht genug. Jetzt wollen wir noch eine zweite."

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Boksay: "Der Weg wird jetzt immer härter"

Trainerin der Basketballerinnen des TV Saarlouis im "SZ"-Gespräch über den Vize-Pokalsieg

Überglücklich Zsuzanna Boksay freut sich mit Royals-Fan Jonas über den Vize-Pokalsieg des TV Saarlouis. FOTO: RUP

Saarlouis. Am Sonntag wurden die Basketballerinnen des TV Saarlouis in Dorsten Vize-Pokalsieger - der größte Erfolg in der Vereinsgeschichte. Mit der Trainerin Zsuzsanna Boksay sprach "SZ"-Mitarbeiter Sascha Sprenger über das Finale und seine Folgen.

Frage: Frau Boksay, haben Sie daran geglaubt, dem hohen Favoriten Dorsten in dessen eigener Halle den Titel irgendwie streitig machen zu können?

Zsuzsanna Boksay: Doch, natürlich. Die Hoffnung war zumindest immer da. Schließlich sind wir das einzige Team in Deutschland, das Dorsten bisher in der Saison geschlagen hat. Aber das war in Saarlouis. Wir wussten, dass es in Dorsten selbst immens schwer würde.

Frage: Wie wurde der zweite Platz denn am Sonntag noch gefeiert?

Boksay: Die Stimmung war schon im Mannschaftsbus wieder sehr gut. Danach sind wir noch mit ein paar Fans etwas trinken gegangen. Es wurde noch ein wirklich lustiger Abend.

Frage: Überwiegt also die Freude über das Erreichte mehr als die Trauer über eine verpasste Chance?

Boksay: Ganz klar. Für uns ist das eine tolle Sache, wir haben in diesem Wettbewerb fast das Optimum herausgeholt. Schon nach dem Halbfinale habe ich bemerkt, dass sich das Team sehr gefreut hat, eine Medaille sicher zu haben.

Frage: Inwiefern hilft Ihnen der Erfolg im Hinblick auf die anstehenden Playoffs?

Boksay: Ich denke, dass diese Silbermedaille uns noch ein Stück zusätzlich motiviert. Sie ist auch eine schöne Bestätigung für die harte Arbeit in den vergangenen Monaten. Die hat sich das Team auf jeden Fall verdient und die kann uns auch niemand mehr wegnehmen.

Frage: Was bedeutet der Vize-Pokalsieg für Sie als Trainerin hier in Saarlouis?

Boksay: Das ist wieder ein gutes Beispiel für die kontinuierliche Entwicklung, die in Saarlouis in den letzten Jahren stattfindet. Es geht immer weiter vorwärts, Stück für Stück. Aber jetzt wird der Weg natürlich immer härter.

Frage: Wie sehen Sie die Chancen für die Playoffs? In einem möglichen Halbfinale könnten sie wieder auf Dorsten treffen.

Boksay: Zunächst gilt unsere Konzentration der BG Bonn, das wird schwer genug. Für ein Halbfinale gibt es nur zu sagen, dass wir mit einer guten Leistung auch in Dorsten eine Chance haben. Auch das konnten am Sonntag alle in der Halle sehen. Wir waren da nicht chancenlos.

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Nur Dorsten war zu stark für starke Royals

Saarlouiser Basketball-Damen verlieren deutsches Pokal-Endspiel gegen die übermächtige BG Dorsten mit 100:73
Von SASCHA SPRENGER
 
Die BG Dorsten hat am Sonntag erstmals den deutschen Basketball-Pokal der Frauen gewonnen. Im Endspiel in Dorsten deklassierte der Bundesliga-Tabellenführer die Saarlouiser Royals klar mit 100:73.
Gut gekämpft, Royals Andrea Harder (rechts) setzt sich in dieser Halbfinal-Szene (81:59) des Final-Four-Turniers in Dorsten gegen Isabelle Grenier (Oberhausen) durch. Im hochklassigen Finale gegen die BG Dorsten war dann Agnesa Nagyova mit 18 Punkten die erfolgreichste Korbjägerin der Saarlouiser Basketball-Damen. FOTO: RUPPENTHAL

Dortsen. Ein paar Tränen sind dabei, bei Fans wie Spielerinnen. Denn ein wenig enttäuscht sind die Spielerinnen und Anhänger des TV Saarlouis natürlich nach dem 73:100 (38:49) im Finale um den deutschen Basketball-Pokal gegen die BG Dorsten. Barbara Csipko kullern die Tränen über die Wangen, und auch Zuzana Polonyiova sieht alles andere als glücklich aus, als sie auf der Bank sitzt.

Doch schon fünf Minuten nach dem Schlusspfiff können die Royals wieder lachen. Spätestens als sie die Medaillen um den Hals gelegt bekommen, ist in allen Gesichtern ein Lächeln zu sehen. Schließlich haben sie mit dem zweiten Platz im nationalen Pokalwettbewerb den größten Erfolg der Vereinsgeschichte geschafft. Das betont auch Trainerin Zsuzsanna Boksay: "Klar, vielleicht sind einige Spielerinnen etwas enttäuscht, weil sie nicht ihre volle Leistung bringen konnten. Aber wir sind Vize-Pokalsieger. Aufbauen muss ich da hoffentlich niemanden diese Woche." Nationalspielerin Andrea Harder wäre so eine Kandidatin. Denn zufrieden ist sie mit ihrer Leistung nicht: "Ich habe nie richtig ins Spiel gefunden." Doch dann blickt sie auf ihre Medaille und meint: "Das ist doch auch etwas. Und jetzt geht es in der Meisterschaft erst richtig los."

Dieses Finale erreichen die Royals am Samstag mit dem klaren 81:59 gegen New Basket Oberhausen. Und auch in diesem Endspiel hatten sie vor 1200 Zuschauern in der Dorstener Juliushalle ihre Chance. Denn die entscheidende Szene spielt sich erst kurz vor Ende des dritten Viertels ab. Saarlouis hat gerade durch einen Dreier der starken Barbara Csipko auf 62:69 verkürzt. Im Gegenzug erhält die Saarlouiser Centerspielerin Durdica Prijic ein sehr umstrittenes Foul. Ihr fünftes - damit muss sie auf der Bank Platz nehmen. Trotzdem wackelt Dorsten. Maria Nikitenko vergibt beide Freiwürfe. Im Gegenzug springt ein Dreier von Katja Zberch wieder aus dem Ring. Trotzdem kommt Saarlouis 18 Sekunden vor dem Ende des Viertels wieder an den Ball. Die Chance, weiter zu verkürzen, ist da. Dazu kommt noch, dass die Royals im letzten Viertel sofort in Ballbesitz wären. Doch Andrea Harder verliert den Ball gegen die Dorstener Aufbauspielerin Mirka Jarchovska. Die passt zur Kanadierin Isabelle Grenier, die mit der Sirene einen Dreier verwandelt. Die Vorentscheidung. Zu Beginn der letzten zehn Minuten vergeben die Royals zwei Freiwürfe und zwei gute Wurfchancen. Das nutzt das Team von Aleksandra Kojic clever aus. In den letzten Minuten spielt sich Dorsten dann in einen Rausch, ähnlich wie zu Beginn. Da treffen die Gastgeberinnen fast 70 Prozent ihrer Würfe. Doch die Royals kommen durch eine starke kämpferische Leistung wieder zurück. Bis zur ominösen 30. Minute. Die nächsten beiden Tage stehen ganz im Zeichen der Regeneration. Danach ist wieder hartes Training angesagt. Denn schon am Sonntag beginnen die Play-offs um die deutsche Meisterschaft. Dann wartet mit Bonn der nächste schwere Gegner. "Wir werden versuchen, etwas Euphorie aus diesem Wochenende mitzunehmen", verspricht Zsuzsa Boksay. Denn die Meisterschaft sei noch lange nicht entschieden. "Wir hätten auch gegen Dorsten eine Chance, wenn es denn zu einem solchen Halbfinale käme. Aber dann muss alles passen."

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Alle Achtung

VON KAI KLANKERT
 
TV Saarlouis ist "Vize"
Die Enttäuschung mag groß sein, riesengroß sogar. Und das Ergebnis, das letzten Endes so deutlich ausgefallen ist, tut den Basketballerinnen des TV Saarlouis doppelt weh. Keine Frage, die Royals haben eine historische Chance, den Gewinn des deutschen Pokals, verpasst.

Aber - und daran sollte sich die Mannschaft bei aller Enttäuschung jetzt orientieren - der Vize-Pokalsieg ist eine Auszeichnung für die hervorragenden Leistungen in der gesamten Saison. Der TV Saarlouis ist längst nicht mehr die graue Maus der Liga, die den Klassenverbleib in der höchsten deutschen Spielklasse nur schafft, weil andere Teams aus finanziellen Gründen abmelden müssen. Hut ab vor dem, was Trainerin Zsuzsanna Boksay in Zusammenarbeit mit dem Management des TV Saarlouis in den vergangenen Jahren in vielen kleinen Schritten aufgebaut hat. Ein Team, das in der Bundesliga konkurrenzfähig ist. Ein Team, das eine Perspektive hat. Und ein Team, das an der nationalen Spitze schnuppert.

Für den ganz großen Triumph hat es am Wochenende nicht gereicht. Noch nicht. Am kommenden Sonntag beginnt mit dem Heimspiel gegen die BG Rentrop Bonn die Endrunde um die deutsche Meisterschaft. Auch hier ist der frisch gebackene Pokalsieger BG Dorsten eindeutiger Favorit. Der TV Saarlouis sollte das Ziel haben, den vierten Platz aus der vergangenen Runde zu toppen. Das ist realistisch und dem Team zuzutrauen. Und es wäre der krönende Abschluss der besten Saison in der Vereinsgeschichte.

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Royals: Medaille ist das Minimalziel

Von SASCHA SPRENGER
 
Saarlouis. Ein wenig traurig ist Oliver Kraulich, Manager der Saarlouiser Bundesliga-Basketballerinnen, schon. Er hätte es gerne gesehen, wenn das Endturnier um den deutschen Basketball-Pokal in der Kreissporthalle in Saarlouis ausgetragen worden wäre. "Ich wollte vor allem den Spielerinnen den Heimvorteil schenken. Dann wären nämlich die Chancen auf eine gute Platzierung oder vielleicht auch den Titel noch größer gewesen." Die Heimstärke der Royals ist bekannt. Selbst Tabellenführer Dorsten musste ihnen dort gratulieren.

Doch die Damen-Basketball-Bundesliga DBBL gab bekanntermaßen der BG Dorsten den Zuschlag. "Jetzt wird es natürlich etwas schwerer", sagt Kraulich, der jedoch an die Chance seiner Mannschaft glaubt. "Alles ist möglich." Von der Papierform her sollten die Royals nach seiner Auffassung das Finale erreichen. "Die Hoffnung ist auf jeden Fall da, auch auf mehr", beschreibt der Manager seine Gefühle. Natürlich habe der Pokal nicht ganz den Stellenwert wie die Meisterschaft, aber schon alleine durch die erstmalige Halbfinalteilnahme sieht Kraulich den Weg des TVS bestätigt: "Wir gehen auf unserer Entwicklungstreppe einfach eine Stufe weiter. Für uns ist das auch eine Bestätigung für unser Engagement." Selbst wenn es also nicht mit dem Titelgewinn klappen sollte, wäre der Manager zufrieden. "Auch eine Medaille im Pokalwettbewerb ist etwas Tolles. Dafür nehmen die Spielerinnen schließlich die ganzen Strapazen auf sich. Wir wollen auf jeden Fall alle Möglichkeiten ausschöpfen, um auf nationaler Ebene gute Resultate zu erzielen."

Auf die ganz prominente Unterstützung müssen die Royals an diesem Wochenende jedoch verzichten. "Glücksfee" und Innenministerin Annegret Kramp-Karrenbauer, die den Royals das Los Oberhausen beschert hat, musste ihren Besuch in Dorsten leider aus Termingründen absagen. So bleibt es bei einem vollen Fanbus, der die Royals am Samstag ab 16 Uhr unterstützen wird.

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Über Oberhausen ins Finale

Lösbare Aufgabe für Basketball-Damen des TV Saarlouis im Pokal-Halbfinale

Von SASCHA SPRENGER

Saarlouis. Zum ersten Mal in ihrer Vereinsgeschichte haben die Basketballerinnen des TV Saarlouis das Halbfinale im nationalen Pokal-Wettbewerb erreicht. Als im Heimspiel gegen die BG Dorsten Jürgen Kofner, Geschäftsführer der Damen-Basketball-Bundesliga, die Auslosung vornahm und Innenministerin Annegret Kramp-Karrenbauer dem TVS New Basket Oberhausen zuloste, brandete in der Kreisporthalle großer Jubel auf. Denn mit den Damen aus dem Ruhrpott, letztlich Sechste nach der Bundesliga-Hauptrunde, hatten die Royals die vermeintlich leichteste Aufgabe erwischt.

Jedoch nur vermeintlich. Denn die Damen um die deutsche Vorzeige-Basketballerin Marlies Askamp - immerhin Meisterin in der amerikanischen Profiliga WNBA - sind nie zu unterschätzen. Hier paart sich junger Ehrgeiz mit immenser Erfahrung. Erfahrung vor allem vom früheren Abonnement-Meister BTV Wuppertal, mit dem Askamp, Abwehr-Ass Martina Kehrenberg und Flügelspielerin Ute Krätschmann nationale und internationale Titel gewannen. Zur jüngeren Generation gehören vor allem Aufbauspielerin Christina Hahn, die eine ausgezeichnete Saison spielt, sowie Stefanie Richter, die vom jetzigen Meisterschafts-Favoriten BG Dorsten nach Oberhausen wechselte.

Was Oberhausen so gefährlich macht? Die Erfahrung, aber auch die Unberechenbarkeit. An einem guten Tag sind die New Baskets für jede Mannschaft der Liga eine Gefahr. Andrea Harder, Nationalspielerin in Diensten des TV Saarlouis, kennt die Stärken des Teams: "Man darf sich nie zurücklehnen und denken: So, das war's jetzt. Hier sind 40 Minuten Konzentration gefragt, sonst kann der Schuss ganz schnell nach hinten losgehen."

Der Respekt ist also da - und das aus gutem Grund. Schließlich schafften die Oberhausener Damen etwas, das den Royals in dieser Saison nicht gelungen ist: Sie gewannen beim USC Freiburg. Im Viertelfinale des Pokals lagen sie vor dem letzten Viertel noch mit 13 Punkten zurück. Doch dann sorgte eine unkonventionelle Defensive für einen völligen Bruch im Freiburger Spiel. Die Folge: Freiburg erzielte gerade einmal zwei Punkte in zehn Minuten, Oberhausen jedoch 24 und zog damit ins Endturnier ein. Die New Baskets sind also immer für eine Überraschung gut. Und motiviert werden sie allemal sein. Schließlich ist Dorsten so etwas wie ein Heimspiel für sie. Nur wenige Kilometer müssen sie dorthin anreisen. Da auch noch nicht ganz klar ist, wie es mit Oberhausen im nächsten Jahr weiter geht, werden die Damen alles daran setzen, wenigstens einen Titel zu holen. An den Meistertitel werden keine Gedanken verschwendet. Klar ist für die nächste Saison nur, dass es einen Spagat zwischen Erster und Zweiter Bundesliga mit zwei Mannschaften wie in diesem Jahr nicht mehr geben wird.

Des Weiteren soll die junge Zweitliga-Mannschaft mit Spielerinnen aus der jetzigen Bundesliga-Mannschaft aufgestockt werden. An eine Ausländerin werde dabei nicht gedacht. Unklar bleibt also, wer die Mannschaft verlassen muss. Ebenso muss die Trainerfrage geklärt werden. Das soll die Saarlouiser Royals nicht weiter stören. Sie wollen den ohnehin größten Erfolg in der Vereinsgeschichte noch toppen. Sie wollen ins Finale um den Deutschen Basketball-Pokal. "Wir sind Favorit, weil wir beide Ligaspiele gewonnen haben", meint Andrea Harder. "Ich denke, wir können das auch am Samstag schaffen."

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Harder verspricht wiedererstarkte Royals

Basketball-Bundesligist TV Saarlouis am Wochenende erstmals bei der Pokal-Endrunde

Von SASCHA SPRENGER

Saarlouis. Ihr Gesicht ist unter einem Handtuch vergraben. Darunter kullern ein paar Tränen über Andrea Harders Wangen. Sie ist enttäuscht. Gerade hat ihre Mannschaft beim USC Freiburg mit 49:56 verloren und dabei die schlechteste Saisonleistung gezeigt. Ausgerechnet beim "Endspiel" um den so wichtigen dritten Tabellenplatz. Genau aus diesem Grund ist die Basketball-Nationalspielerin auch so enttäuscht, insbesondere von sich selbst. "Wir wussten, worum es geht. Wir wussten, jetzt gilt es. Aber es klappte einfach nichts. Deshalb war ich so traurig nach dem Spiel, zumal wir eigentlich das klar bessere Team sind", erklärt Harder.

Viele Spiele hat die 26-Jährige schon für ihre Mannschaft gewonnen. Wie kaum eine andere steht die Flügelspielerin für den Aufschwung der Royals in den letzten drei Jahren. Auch am Samstag in Freiburg übernahm sie die Verantwortung. Wie so oft. Doch dieses Mal vergeblich. Auch sie kann dem Spiel keine Wende mehr geben. "Ich habe nie den Glauben daran verloren, dass ich treffen kann", gesteht sie. Doch am Ende trifft sie nur drei von 20 Würfen und erzielt zwölf Punkte. Ihr Schnitt liegt bei 20 Zählern pro Partie. Der Rest ist Geschichte. Die Halle feiert, die Royals trauern.

Zwei Tage später sieht ihre Welt wieder etwas anders aus. Trainerin Zsuzsanna Boksay hat der Mannschaft zwei Tage frei gegeben. "Diese Zeit habe ich gebraucht. Ich musste etwas regenerieren. Nach dem Spiel waren wir alle einfach nur kaputt", sagt Harder. Alle Spielerinnen üben sich jetzt in Selbstkritik. Auch Andrea Harder. "Ich denke, wir sind wieder mit beiden Beinen auf dem Boden gelandet. Jetzt denken wir wieder einfach von Spiel zu Spiel. Unser Ziel bleibt nach wie vor eine Medaille."

Nach diesen zwei freien Tagen versprüht Harder sogar wieder Optimismus. "Am Samstag hat der letzte Schritt immer weh getan. Jetzt sollte es wieder gehen. Für die nächsten Spiele sieht es jetzt wieder gut aus." Die Mannschaftsführerin vertraut ihrem Team. "Ich glaube, dass wir gestärkt aus dieser Niederlage hervorgehen werden. Schon am Wochenende werden die Fans uns anders erleben." Denn gerade bei den Fans hätten die Royals noch etwas gut zu machen. "Es tat mir so leid für die Leute, die uns begleitet haben. Die setzen sich in den Bus und unterstützen uns, und dann zeigen wir so ein grottenschlechtes Spiel. Das wollen wir wieder gut machen."

Gelegenheit dazu gibt es am Wochenende reichlich. Etwa 50 Fans werden den TV Saarlouis nach Dorsten zur Pokal-Endrunde begleiten. Dort können die Royals für den größten Erfolg der Vereinsgeschichte sorgen. Schon alleine der Finaleinzug wäre ein tolles Ergebnis. Und der ist gegen New Basket Oberhausen durchaus möglich, wie Andrea Harder weiß: "Da sind wir etwas favorisiert, da wir beide Ligaspiele gewonnen haben. Aber wir müssen höllisch aufpassen, denn Oberhausen ist sehr erfahren."

Zur Pokal-Endrunde am 13. und 14. März setzt der TV Saarlouis einen Fanbus ein. Auch für eine Übernachtung in der benachbarten Jugendherberge ist bereits gesorgt. Alle Interessierten können sich bei Horst Sommerfeld melden, (06831) 891222. Dort gibt es alle weitere Informationen wie Eintrittpreise.

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"Jetzt ist es ein harter Weg bis zum Traum"

Royals verspielen mit Negativ-Rekord bei Wurfausbeute günstige Ausgansposition für Meisterrunde

Von SASCHA SPRENGER

Freiburg/Saarlouis. Die Heimfahrt der Royals vom Bundesliga-Spiel in Freiburg verläuft so ruhig wie schon lange nicht mehr. Ein paar Tränen im Mannschaftsbus, betretenes Schweigen im Fanbus. Alle suchen nach den Gründen für die 49:56-Niederlage der Saarlouiser Basketballerinnen im "Endspiel" um den dritten Platz. Eine bittere Niederlage, eine folgenreiche Niederlage. In der Meisterrunde um den Titel ist der TVS nun in einer ganz ungünstigen Ausgangslage. "Es hilft nichts, jetzt müssen wir damit leben", meint Trainerin Zsuzsa Boksay, die sich als Erste wieder etwas fängt. "Es kommt jetzt darauf an, dieses Spiel wieder aus den Köpfen zu bekommen." Für die Fans ist aber auch klar: Jetzt wird es sehr schwer, ins Finale zu kommen. Denn im Halbfinale wartet jetzt der große Favorit Dorsten.

Saarlouiser Kreissporthalle am vergangenen Samstag. Fast ist es so, als ahnten es auch die Fans schon. Frohen Mutes sind die 25 Unverzagten, die sich auf den Weg nach Freiburg machen, natürlich. Doch von Euphorie ist nichts zu erkennen, als es um 15.30 Uhr losgeht. Alle wissen: Der TVS muss um 20 Uhr beim USC Freiburg unbedingt gewinnen, um sich den dritten Platz für die Play-offs zu sichern. Es ist ruhig im Bus. Ein paar Tipps machen die Runde, doch selbst die klingen nicht hundertprozentig zuversichtlich. Verständlich, denn in Freiburg hatten es die Royals bisher immer sehr schwer. Knapp 1000 Zuschauer feuern in der Uni-Halle ihr Team bei Heimspielen an. Die Fans wissen: Diese Bastion ist fast uneinnehmbar. Die zarte Hoffnung: "Wenn unsere Mädels ihr Potenzial ausschöpfen, müssten sie eigentlich gewinnen", heißt es übereinstimmend.

Einige kämpfen mit den Tränen

Eine kurze Rast etwa auf der Hälfte des Wegs. Der Busfahrer sucht einen Parkplatz. Und er findet einen - direkt neben dem Mannschaftsbus der Royals. Ein Zufall. Das Team selbst ist guter Stimmung. Noch eine Viertelstunde wird gesprochen und gelacht. Dann geht's weiter. Je näher wir Freiburg kommen, umso größer wird die Zuversicht. "Die schaffen das schon", ist immer wieder zu hören.

Endlich in der Halle: Die Mannschaften machen sich warm. Die Royals wirken hoch konzentriert. Trainerin Zsuzsanna Boksay geht immer wieder mit den Spielerinnen Taktiken und Spielzüge durch, übt mit den Centerspielerinnen einige typische Bewegungen zum Korb. Als ehemalige Freiburger Trainerin weiß sie ganz genau, was ihr Team hier erwartet. Und es sieht gut aus: Die Würfe sitzen, in den Augen der Spielerinnen ist ein Funkeln zu erkennen. Die Fans sind beruhigt und guter Dinge.

Die prächtige Stimmung kippt schlagartig, als das Spiel losgeht. Denn die Saarlouiserinnen kommen im Angriff nie ins Spiel. Die Abwehrleistung stimmt - am Ende macht Freiburg nur 56 Punkte. Aber die Royals erzielen nur 49 - absoluter Negativ-Rekord. Bei jedem verworfenen Ball geht ein Stöhnen durch die Reihen der Royals-Fans. Kopfschütteln überall, als schon die ersten fünf Freiwürfe in Serie daneben gehen. Boksay hält es nie auf ihrer Bank. Sie kassiert sogar ein technisches Foul, als sie sich zu vehement über eine vermeintliche Fehlentscheidung der Schiedsrichter beklagt. Aber es nutzt alles nichts. Als der Schlusspfiff ertönt, ist Platz drei - und damit eine sehr gute Ausgangsposition für die Play-offs - weg. Die Halle tobt und feiert, während die Saarlouiser Fans zu ihrer Mannschaft laufen, Trost spenden wollen. Doch der dringt kaum bis zu den Köpfen der Spielerinnen durch. Sie sind enttäuscht, versuchen vergeblich zu begreifen, was gerade passiert ist. Manche kämpfen mit den Tränen.

Während der Heimfahrt ist die Stimmung bei den Fans gedrückt. "Jetzt ist es ein ganz schwerer und harter Weg bis zum großen Traum", sagt einer. Aber die Fans werden auch diesen Weg mitgehen.

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TV Saarlouis hakt "Trauerspiel" ab

Von SASCHA SPRENGER
 
Saarlouis. Drei Tage ist das 49:56 in Freiburg jetzt her, doch ein wenig geistert das Spiel in den Köpfen der Royals noch herum. Noch immer folgt etwas Kopfschütteln, sobald die Mannschaft auf diese Niederlage angesprochen wird. "Wir haben gut gekämpft, eine gute Defense gespielt. Aber vorne haben wir einfach gar nichts getroffen", sagt Agnesa Nagyova stellvertretend für alle Spielerinnen. Statt gegen Oberhausen müssen die Royals also nun gegen Bonn im Viertelfinale ran. Ein schweres Los. Im Falle des Weiterkommens würde wahrscheinlich Top-Favorit Dorsten im Halbfinale warten.

Es ist also ein weiter und schwerer Weg, den die Royals gehen müssten, wollen sie das Finale erreichen. Doch etwas hat sich seit Samstag schon verändert: Die Mannschaft scheint das Spiel in Freiburg gerade zu verarbeiten. Von Niedergeschlagenheit ist aber keine Spur. "Klar, zunächst haben wir auf der Bank gesessen und einfach nur daran gedacht, dass wir eine gute Chance vergeben haben. Deshalb waren wir einfach nur traurig", meint Aufbauspielerin Barbara Csipko. "Am nächsten Tag war uns dann klar, dass es jetzt ein sehr schwerer Weg werden wird. Aber jetzt schauen wir bereits wieder nach vorne. Es bringt doch jetzt nichts, wenn wir den Kopf in den Sand stecken", so die junge Ungarin.

Daher kommt die Pokal-Endrunde am Wochenende in Dorsten für die Royals gerade recht. "Ich empfinde es als positiv, dass die Endrunde noch vor Beginn der Playoffs kommt. So können wir uns als Team wieder fangen und unsere Systeme verbessern", hofft die Slowakin Nagyova.

Bei Katja Zberch ist sogar so etwas wie eine Trotzreaktion zu beobachten. "Ich bin zu 100 Prozent davon überzeugt, dass wir Bonn schlagen werden", sagt die Weißrussin. Sie denkt auch schon weiter: "Wir sind das einzige Team in der Liga, vor dem Dorsten Angst hat. Gegen uns wirken sie immer etwas unsicher. Das kann unsere Chance sein." So weit will Trainerin Zsuzsanna Boksay noch nicht gehen. "Wir gehen das Spiel für Spiel an und werden niemanden unterschätzen. Wir haben gegen Bonn das Heimrecht, und das werden wir zu nutzen wissen. Aber insgesamt bleiben Dorsten und Wasserburg die Favoriten." Die Royals wollen aus dem "Trauerspiel" in Freiburg gestärkt hervorgehen. "Wir werden die positiven Dinge mitnehmen und Einiges lernen für die Zukunft", sagt Katja Zberch. "In den Playoffs werden wir richtig aufdrehen." Diese Woche will die Mannschaft dazu nutzen, um Freiburg abzuhaken und sich neu zu motivieren. Schließlich sei noch nicht viel passiert. Barbara Csipko: "Wir sind in den Playoffs, das zählt. Sicher ist die Ausgangsposition jetzt nicht die beste, aber wir fallen nicht in ein Loch, nur weil wir Vierter geworden sind. Das ist ein sehr gutes Ergebnis und lässt uns alle Möglichkeiten." Mit diesem Selbstbewusstsein können die Royals noch Einiges erreichen.

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Royals vergeigen das "Endspiel"

Von SASCHA SPRENGER

Freiburg. Einfach nur noch ratlos sitzen die Royals auf der Bank. Dass um sie herum die ganze Halle jubelt, bekommen sie nur unterschwellig mit. Sie können kaum begreifen, was sich in den letzten zwei Stunden in der Uni-Halle in Freiburg abgespielt hat. Mit 49:56 (21:28) verlieren die Saarlouiser Bundesliga-Basketballerinnen das "Endspiel" um Tabellenplatz drei beim USC Freiburg. Aber warum, das können sie sich kaum erklären. Sie sind einfach zu geschockt. Andrea Harder vergräbt ihr Gesicht unter einem Handtuch. Auch die anderen Spielerinnen sind kaum ansprechbar. Durdica Prijic besitzt noch etwas Galgenhumor: Mit der rechten Hand formt sie eine Pistole, hält sie sich an die Schläfe und würde sich "am liebsten erschießen". Die tröstenden Worte der 25 mitgereisten Saarlouiser Fans verhallen fast ungehört.

Die Erste, die sich wieder etwas fängt, ist Trainerin Zsuzsanna Boksay. "Was bringt es jetzt, wenn wir den Kopf hängen lassen?", fragt sie. "Wir können die Zeit nicht zurückdrehen. Heute lief in der Offensive einfach gar nichts zusammen. Der Korb war wie vernagelt. Selbst die freien Würfe gingen nicht hinein. Es sollte wohl einfach nicht sein."

Damit trifft sie den Nagel auf dem Kopf. Dem USC Freiburg nur 56 Punkte zu ermöglichen, zeugt von einer exzellenten Abwehrleistung. Aber vorne geht nichts. 49 Punkte - einfach indiskutabel. Dabei gibt es einige vielversprechende Aktionen: Ballgewinne, geblockte Würfe, Schnellangriffe, gute Reboundarbeit. Aber ausnutzen können die Royals diese Aktionen nicht. Schon die ersten fünf Freiwürfe gehen daneben. Mehr als einmal will der Ball selbst beim Schnellangriff nicht in den Korb. "Als hätten wir die Seuche an den Fingern gehabt", beschreibt Boksay die Situation.

So entwickelt sich ein Spiel, in dem die Royals wollen, aber irgendwie nicht können. Sie kämpfen, probieren alles, aber gelingen will fast nichts. Bestes Beispiel: Andrea Harder. In vielen Spielen war sie diejenige, die das Heft in die Hand genommen hat. Aber am Samstag trifft sie drei von 20 Würfen aus dem Feld. Insgesamt versenken die Royals magere 30 Prozent ihrer Würfe. Platz drei ist weg und damit auch eine vermeintlich gute Ausgangsposition für die Playoffs. Jetzt geht es ab dem 21. März gegen das starke Team der BG Rentrop Bonn. Sollten die Royals diese Runde überstehen, würde wohl Top-Favorit Dorsten warten.

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TV Saarlouis und das "Endspiel"

 

Von SASCHA SPRENGER

Saarlouis. Unter der Woche im Fitnessstudio Vitalis in Saarlouis. Zu den "normalen" Gästen gesellen sich die Bundesliga-Basketballerinnen des TV Saarlouis. Krafttraining ist angesagt. Eigentlich etwas, das für einen Ballsportler mehr ein notwendiges Übel darstellt. Doch bei den Royals sieht das anders aus. Die Stimmung ist sogar hervorragend, überall begegnen dem Zuschauer nur lachende Gesichter. "Klar sind wir gut drauf", meint Agi Kiersz. "Warum auch nicht?"

Erfolgsdruck ist keiner zu spüren. Und das, obwohl dem TV Saarlouis das letzte und zugleich wichtigste Saisonspiel bevorsteht. Rund 1000 Zuschauer werden am Samstag (20 Uhr) den USC Freiburg gegen die Royals nach vorne peitschen. Denn: Nur dem Sieger aus dieser Partie winkt der dritte Tabellenplatz, der für die Playoffs von großer Bedeutung sein kann (siehe Infokasten). Der TV Saarlouis will seinen Rang behalten, der punktgleiche USC will seine letzte Chance nutzen, die Royals doch noch abzufangen.

Noch vor zwei Wochen hätte sich Saarlouis sogar eine Niederlage mit bis zu acht Punkten Differenz erlauben können. Immerhin hatten sie zwei Punkte Vorsprung sowie das Hinspiel in eigener Halle mit 74:65 gewonnen. Doch dann kam die Niederlage in Bonn. Doch dieses "Endspiel" um Platz drei habe auch sein Gutes, wie Andrea Harder zwischen zwei Übungen betont: "Wenn man im Hinterkopf hat, dass man sich sogar eine knappe Niederlage erlauben kann, ist die Chance größer, dass sich irgendwann der Schlendrian einschleicht. Das kann uns jetzt nicht passieren. Wir wollen gewinnen, und wir werden alles geben."

Centerspielerin Durdica Prijic hat ihre ganz eigene Art, sich auf die Partie in Freiburg vorzubereiten. "Klar ist da schon etwas Druck, aber ich sehe das positiv. Wir können mit Druck umgehen. Auf dem Spielfeld wird davon nichts mehr zu spüren sein. Man muss sich einfach auf alles einstellen können, muss das Schlimmste erwarten. Die Zuschauer werden gegen uns ein, vielleicht gibt es auch von den Schiedsrichtern ein paar Pfiffe, die wir nicht verstehen werden. Aber das passiert jedem Team, und auch wir müssen uns darauf vorbereiten."

Davon, dass sie sich im Falle einer Niederlage um ihre gute Ausgangsposition für die Endrunde bringen würden, wollen die Royals nichts hören. "Wir werden uns nicht verrückt machen", sagt Zuzana Polonyiova, "denn im Grunde ist es auch nur ein Spiel wie jedes andere."

So lange die Stimmung noch so gut ist, muss den Fans um ihre Royals nicht bange sein. "Wir können noch alle lachen. Es gibt keinen Grund, es nicht zu tun", sagt Flügelspielerin Agi Kiersz abschließend, bevor die Royals nach fast zwei Stunden das Fitnessstudio verlassen. Am Samstag gegen 22 Uhr wird sich zeigen, ob die Spielerinnen dann noch immer ein Lächeln auf den Lippen haben. Zu wünschen wäre es ihnen ja.

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Boksay warnt: "Noch ist nichts erreicht"

Warum ein Sieg in Freiburg am Samstag so wichtig für den TVS wäre - Dorsten bleibt der Meisterschaftsfavorit

Von SASCHA SPRENGER

Nicht erst seit dem Heimsieg gegen Dorsten reifen bei den Fans des TV Saarlouis Titelträume. Doch wie stehen die Chancen wirklich? Großen Einfluss hat bereits das Spiel am kommenden Samstag in Freiburg.

Saarlouis. 82:58 vor 400 Zuschauern in der Saarlouiser Kreissporthalle gegen Bensberg. Zsuzsanna Boksay, die Trainerin der Saarlouiser Bundesliga-Basketballerinnen, konnte durchweg zufrieden sein. Ihre Mannschaft hat gezeigt, dass die Niederlage in Bonn nur ein Ausrutscher war. Allerdings warnt die Trainerin davor, in Euphorie auszubrechen. "Eigentlich haben wir noch nichts erreicht. Natürlich wollen wir den größtmöglichen Erfolg. Aber wir sind nicht die Favoriten, und in diese Rolle wollen wir uns auch nicht drängen lassen." Nicht nur Saarlouis hat sich im Januar noch einmal verstärkt: Die halbe Liga hat auf dem Transfermarkt zugeschlagen. Und so kann eigentlich nur eines mit Sicherheit gesagt werden: Nix is fix. Der TVS ist in den Kreis der Meisterschaftsanwärter aufgerückt. Mehr nicht. In der Endrunde kann jede kleine Schwächephase bereits das Ausscheiden bedeuten. Gerade die Top-Teams wissen so etwas auszunutzen.

Wichtig für die Play-Offs ist bereits das letzte Saisonspiel am kommenden Samstag. Dann geht es bei den "Eisvögeln" in Freiburg um Rang drei nach der Hauptrunde. Die Partie ist ein richtiges Endspiel. Nur mit einem Sieg bei den punktgleichen Breisgauerinnen können die Royals den derzeitigen dritten Platz verteidigen. Und der ist wichtig, weil der Dritte im Halbfinale dem hohen Favoriten Dorsten aus dem Weg geht. Wenn er es so weit schafft - und nicht rausfliegt. Ein weiterer Grund, warum Platz drei so wichtig ist: Der Vorrunden-Vierte muss im Viertelfinale wohl gegen Bonn ran. Und was da passieren kann, mussten die Royals vor Wochenfrist leidvoll beim 74:88 erfahren. Der Druck ist also da. "Wir haben aber gerade im Heimspiel gegen Dorsten gezeigt, dass wir mit Druck gut umgehen können", meint Flügelspielerin Zuzana Polonyiova, gegen Bensberg mit 18 Punkten erfolgreichste Werferin.

Boksay warnt dennoch vor zu großen Erwartungen und zu großer Sicherheit: "In diesen engen Spielen wird es auf die Tagesform ankommen. Da können Kleinigkeiten entscheiden. Unglückliche Pfiffe der Schiedsrichter, Wurfpech oder ähnliches. Vorauszusagen ist da eigentlich nichts." Dennoch: Dorsten scheint mit dem Heimvorteil im Rücken die besten Karten zu haben. Der große und ausgeglichene Kader ist gespickt mit deutschen und ausländischen Nationalspielerinnen. Außerdem konnten sie im Europapokal in den letzten beiden Jahren ungemein wertvolle Erfahrungen sammeln. Kurz: Sie können ein hohes Level über einen weiten Zeitraum spielen.

Das Saarlouiser Erfolgsrezept

Im letzten Jahr wurde dem TSV Wasserburg zum Verhängnis, dass er dieses Niveau eben nicht bis zum Ende durchhalten konnte, als er im fünften und letzten Finalspiel gegen Marburg seine einzige Heimniederlage der ganzen Saison einstecken musste. Nichtsdestotrotz gehören auch die Bayerinnen um die erfahrene US-Amerikanerin Wanda Guyton wieder zu den Favoriten. Denn mit Guyton sowie Bundesliga-Topscorerin Michelle Maslowski verfügt Trainer Hans Brei über zwei Akteurinnen, die Spiele fast im Alleingang entscheiden können.

Dem gegenüber wollen die Royals durch ihre mannschaftliche Geschlossenheit brillieren. Wie das aussehen kann, haben sie gegen Bensberg angedeutet. "Alle Spielerinnen können und müssen in den entscheidenden Spielen korbgefährlich sein. Das sah gegen Bensberg schon gut aus. Wir können nur als geschlossene Einheit den Erfolg haben, den wir uns vorstellen."

Durchgesetzt Die 74:88-Niederlage in Bonn war nur ein Betriebsunfall, gegen Bensberg zeigte sich der TV Saarlouis wieder gut erholt - und reif für die Play-Offs. Hier setzt sich Barbara Csipko gegen die Bensberger Abwehr durch. FOTO: SEEBER

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