aus Saarbrücker Zeitung 22.12.2003

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aus Saarbrücker Zeitung 7.12.2003

aus Saarbrücker Zeitung 7.12.2003

aus Saarbrücker Zeitung 4.12.2003

aus Saarbrücker Zeitung 2.12.2003

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bescherung für die Royals
Saarlouiser Basketballerinnen schlagen Göttingen - Ab Januar zwei Neuzugänge im Team
Von SASCHA SPRENGER
 
So schön können Sonntage sein. Zumindest für die Saarlouiser Bundesliga-Basketballerinnen und ihre Fans. Mit 78:50 ließen die Royals ihren Gästen aus Göttingen in der Kreissporthalle keine Chance.
 
 

Chancenlose Gäste Die Royals hatten das Spiel von Beginn an im Griff. Der 78:50-Endstand macht die Überlegenheit der Saarlouiser Basketballerinnen in der Kreissporthalle deutlich. Unser Foto zeigt Andrea Harder (rechts) vom TV Saarlouis, Vera Seefeld (Mitte) und Melissa West (links) von der Basketball-Gemeinschaft Göttingen. FOTO: RUPPENTHAL

Saarlouis. Fast mit letzter Kraft schleppen sich die Royals in das letzte Spiel des Jahres gegen den starken Tabellen-Fünften, die BG 74 Göttingen. Mit dem letzten Aufgebot treten sie sowieso schon seit mehreren Wochen an. Sechs Spielerinnen sind es wieder einmal nur, die die beiden Punkte im Saarland behalten sollen. Und sie sind gewarnt: Im Hinspiel unterlagen sie nach zwei Verlängerungen.

 

"Das kann eng werden", heißt es unter den 500 Zuschauern in der gut gefüllten Kreissporthalle. Doch dazu kommt es erst gar nicht. Gästetrainer Mahmut Ataman muss schon nach zwei Minuten eine Auszeit nehmen, weil sein Team regelrecht überfahren wird. Zu diesem Zeitpunkt führt der TVS mit 6:0, und die Gäste haben gerade einmal auf den Korb geworfen. Doch am Spielverlauf ändert sich zunächst nichts. Agi Kiersz dreht auf, trifft aus allen Lagen. Als Zuzana Polonyiova einen Dreier zum 16:4 verwandelt, ballt sie die Faust, als wäre das Spiel schon gewonnen. Mit der Sirene schließt Centerspielerin Durdica Prijic das erste Viertel mit 24:8 ab. Doch die Royals lassen nicht nach. Sie erteilen dem Aufsteiger eine Lektion in Sachen Tempo-Basketball und aggressiver Verteidigung.

Allein unter dem Korb

Positionswechsel im Angriff verwirren die Göttingerinnen vollends. Immer wieder wird eine Spielerin freigeblockt, die dann alleine unter dem Korb steht, den Ball erhält und einfache Punkte macht. Schon nach 20 Minuten ist allen in der Halle klar, dass es die Hinspiel-Revanche für den TVS geben wird. Saarlouis führt mit 46:20. Und hätten die Gäste nicht die US-Amerikanerin Jackie Higgins in ihren Reihen gehabt, hätte das Spiel noch mehr einer Demontage geähnelt.

"Diese erste Halbzeit war schon grandios", meint Nationalspielerin Andrea Harder nach dem Spiel. "Irgendwie war aber auch klar, dass es so gut nicht weitergehen konnte." Musste es auch nicht. Denn selbst als die Royals zwei Gänge zurückschalten, behalten sie das Spiel im Griff. Näher als bis auf 20 Punkte kommen die Gäste nicht heran. Trotzdem sind die Zuschauer voll mit dabei, bejubeln jede gelungene Aktion. Die Schlusssirene zum 78:50-Endstand erlebt kein Besucher sitzend. Alle stehen auf und feiern die Mannschaft, bedanken sich für eine tolle Saison. Denn 20:8 Punkte und Tabellenrang drei sind aller Ehren wert.

Erst als es in der Halle etwas ruhiger wird, wird klar, wie geschafft die Spielerinnen sind. "Meine Beine fühlen sich wie Kaugummi an", klagt Durdica Prijic und ist froh, endlich etwas Urlaub machen zu können. Trainerin Zsuzsanna Boksay spricht ihrer Mannschaft ein großes Kompliment aus: "Das Team hat in den letzten Wochen weit über seine Verhältnisse gespielt. Heute ging es wirklich nur noch darum, den Sieg einzufahren. Aber selbst mit letzter Kraft hat sie das sehr souverän gemeistert."

Wahrscheinlich hat die Nachricht von der Verpflichtung zweier neuer Spielerinnen für den letzten Adrenalinschub in diesem Jahr gesorgt. Manager Oliver Kraulich kündigte nämlich kurz vor dem Spiel die Erweiterung des Kaders um US-Centerin Jennifer Crouse und Aufbauspielerin Agnesa Nagyova (Slowakei) an. Sie werden am 3. Januar zur Mannschaft stoßen und Zsuzsa Boksay endlich die erhofften Wechselmöglichkeiten bringen. Dann wird auch die Ungarin Barbara Csipko wieder mit an Bord sein, die bis dahin ihre Fußverletzung auskuriert hat. Manager Kraulich hat auch schon die Zielsetzung für 2004 ausgegeben: "Mit diesem Kader können und wollen wir deutscher Meister werden."

Punkte gegen Göttingen: Andrea Harder 22, Durdica Prijic 19/11 Rebounds, Katja Zberch 16/2 Dreier, Agi Kiersz 13/1 Dreier, Zuzana Polonyiova 8/1 Dreier.

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Royals mit zwei Neuen zum Titel?
Basketball-Bundesligist TV Saarlouis überrollt Göttingen
Von SASCHA SPRENGER
 
Saarlouis. Großer Jubel schon vor der Partie von Basketball-Bundesligist TV Saarlouis gegen die BG Göttingen (78:50). Kurz vor dem Anpfiff bringt Innenminsterin Annegret Kramp-Karrenbauer den Royals ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk: Der Förderausschuss "Spitzensport" gewährt dem TV Saarlouis eine zusätzliche Unterstützung. Ihre kurze Rede endet mit einem prägnanten Satz: "Wir hoffen, dass wir Ihnen dabei helfen können, das große Ziel Deutsche Meisterschaft zu erreichen."

 

Nur Minuten später gibt TVS-Manager Oliver Kraulich bereits zwei Neuverpflichtungen bekannt. Für die Centerposition kommt die international erfahrene US-Amerikanerin Jennifer Crouse nach Saarlouis. Sie ist 1,90 Meter groß, stammt von der bekannten Universität in North Dakota und spielte bereits in Spanien, Australien und Griechenland. Auf den kleineren Positionen wird ab Januar die slowakische Nationalspielerin Agnesa Nagyova auflaufen. Die 28-Jährige von der TG Sandhausen gilt mit einem Punkteschnitt von 27,1 pro Partie als eine der besten Spielerinnen der Zweiten Liga.

Mit dann neun Akteurinnen will der TV Saarlouis ein ernstes Wörtchen um den Titel mitreden, wie Manager Kraulich betont: "Unsere Neuverpflichtungen sind absolute Hochkaräter, und ich bin froh und dankbar, dass das alles geklappt hat. Nun scheue ich mich auch endgültig nicht mehr, das Wort Meisterschaft in den Mund zu nehmen."

Die frohe Nachricht scheint die Mannschaft von Zsuzsanna Boksay zu Beginn der Partie zu beflügeln. Keine fünf Sekunden sind gespielt, da bringt Agi Kiersz ihre Mannschaft schon 2:0 in Führung. Göttingen wird regelrecht überrollt, kommt kaum zu Würfen. Trainer Mahmut Ataman nimmt bereits nach drei Minuten eine Auszeit - vergebens. Saarlouis gewinnt das erste Viertel mit 24:8. Im gleichen Takt geht es weiter: Die Royals spielen mit den Gästen Katz und Maus. Immer wieder steht eine Spielerin frei, die von der starken Andrea Harder (22 Punkte, sechs Rebounds) auch prompt bedient wird. Schon Mitte des zweiten Viertels ist beim Spielstand von 40:13 alles entschieden. Die Royals können es sich locker leisten, zwei Gänge zurückzuschalten. In Gefahr geraten sie nicht mehr.

Trainerin Zsuzsanna Boksay sitzt entspannt wie lange nicht mehr auf ihrer Bank und sagt auch bei einigen Ballverlusten kaum etwas. "Heute ist das wirklich nicht schlimm, denn ich kann verstehen, dass sie bei einem solchen Spielstand mit den Gedanken schon in der Weihnachtspause sind." Beim Thema Meisterschaft gerät sie etwas ins Stocken. Doch dann sagt sie mit glänzenden Augen: "Das wäre einfach ein Traum."

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Royals-Trainerin Boksay: "Besser geht es fast nicht"

Basketball-Bundesliga: TV Saarlouis deklassiert im Auswärtsspiel den deutschen Meister Marburg sensationell 87:51

Von SASCHA SPRENGER

Marburg. Es gibt solche Tage, da klappt einfach alles. Und genau so einen Tag erwischten die Saarlouiser Basketballerinnen bei ihrem Auswärtsspiel in Marburg. Nach vierzig Minuten hatten sie den deutschen Meister nicht nur geschlagen, sie hatten ihn sogar deklassiert. Am Ende verlor Marburg 51:87 (28:43), und die Royals machten das wahr, was Marburgs Trainer Uwe Scheidemann bereits im Vorfeld befürchtet hatte: Sie bauten ein Abwehrbollwerk auf, dem die Gastgeber nichts entgegenzusetzen hatten. Dazu kam, dass der TVS auch im Angriff fast immer die richtige Entscheidung traf. Gerade in der zweiten Halbzeit fanden über 60 Prozent der Saarlouiser Würfe ihr Ziel. Damit bleibt der TVS auf Rang drei der Tabelle. "Das war ein fantastisches Spiel für uns", freute sich TVS-Trainerin Zsuzsanna Boksay. "Wir haben taktisch sehr clever gespielt. Besser geht es fast nicht." Angeführt von einer erneut überragenden Andrea Harder (24 Punkte, 13 Rebounds, drei Ballgewinne) gingen die Royals von Beginn an in Führung. Unterstützt wurde die Nationalspielerin vor allem von den beiden Centerspielerinnen Durdica Prijic (25 Punkte) und Katja Zberch (26). In der Abwehr ließ Zuzana Polonyiova die Marburger Topscorerin Katja Munck kaum zur Entfaltung kommen.

Auch das große Marburger Aufgebot bereitete den Royals keine Sorgen. Ganz im Gegenteil: Das letzte Viertel gewann Saarlouis gar mit 28:9, und von Müdigkeit war zumindest auf dem Spielfeld kaum etwas zu sehen. Und das, obwohl die "Starting Five" fast durchspielen musste. "Wir zehren jetzt von der guten Vorbereitung", erklärt Zsuzsa Boksay. Ihr Dank geht auch an die physiotherapeutische Abteilung des Olympiastützpunktes in Saarbrücken, ohne die nur ihr halbes Team zurzeit auf dem Parkett stehen könnte. Boksay: "Im Moment hat wirklich jeder irgendwo eine oder mehrere Blessuren, aber irgendwie kriegen sie es immer wieder hin."

Die Trainerin hofft, dass es auch am nächsten Wochenende noch einmal klappt. Dann kommt zum letzten Spiel des Jahres die BG Göttingen in die Kreissporthalle. Und mit den Niedersachsen haben die Royals noch eine Rechnung offen: Die Partie in Göttingen verlor der TVS 89:91 nur denkbar knapp nach zweimaliger Verlängerung. Danach ist erst einmal Pause. "Die haben wir auch verdammt nötig", so Boksay etwas sorgenvoll. Doch dann überwiegt wieder die Freude über diesen fantastischen Sieg.

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Die Royals krabbeln auf dem Zahnfleisch

 

Von SASCHA SPRENGER

Saarlouis. Kurz nach dem Start der Rückrunde in der Basketball-Bundesliga haben die Frauen des TV Saarlouis einige Sorgen. Nicht beim Blick auf die Tabelle, denn die Royals stehen mit 16:8 Punkten auf einem guten dritten Rang. Es ist das kleine Aufgebot, das Trainerin Zsuzsanna Boksay zu schaffen macht. Zwar gelangen den Royals mit nur sieben Spielerinnen sechs Siege, und die letzten beiden Erfolge wurden sogar mit nur sechs Akteurinnen eingefahren. Aber: Die Mannschaft geht auf dem Zahnfleisch. Boksay weiß donnerstags nicht, wer am Wochenende überhaupt einsatzfähig ist. Agathe Kiersz leidet unter Kniebeschwerden, Katja Zberch hat Wadenprobleme, Andrea Harder sorgt sich um ihren Fuß. Die hohen Belastungen der letzten Wochen stecken den Spielerinnen wahrhaftig in den Knochen.

Und während sich die halbe Liga bereits mit namhaften Spielerinnen (Martina Kehrenberg zu uniVersa Oberhausen, Olga Pfeifer zu Rentrop Bonn) verstärkt hat, üben sich die Verantwortlichen des TV Saarlouis (noch) in vornehmer Zurückhaltung. Dabei sind sich die Royals durchaus bewusst, personell nachlegen zu müssen, um die exzellente Ausgangslage für die Playoffs nicht zu verspielen. Sie wollen ja auch handeln. Trainerin Boksay hätte "am besten gestern schon" ein bis zwei neue Spielerinnen. Noch kann Manager Oliver Kraulich allerdings kein grünes Licht geben. Das liebe Geld fehlt. "Wir arbeiten mit Hochdruck daran, aber vor Weihnachten wird es wohl nichts mehr", sagt Kraulich gegenüber der "SZ". Sollte es dabei bleiben, muss der TV Saarlouis im Januar schnell zuschlagen, denn dann läuft die Wechselfrist in der Bundesliga bereits ab.

Einen Schnellschuss will und wird Trainerin Boksay jedoch nicht zulassen. "Wenn wir eine Spielerin holen, dann nur eine, die uns auch wirklich weiterhelfen kann", sagt sie. Sie sichtet derzeit fleißig, hat dem Manager auch schon eine Liste mit potenziellen Neuzuängen gegeben. Nun kommt es einzig darauf an, welche Spielerin bezahlbar ist. Mit einer oder gar zwei Neuverpflichtungen - so sie denn auch einschlagen - ist den Royals im Hinblick auf die Playoffs der Einzug ins Halbfinale allemal zuzutrauen.

Bis es soweit ist, müssen sich die Royals durchbeißen - zumindest bis zur Weihnachtspause. Zwei Spiele sind es noch. Am Samstag um 20 Uhr muss der TV Saarlouis zum deutschen Meister nach Marburg. Der hat sich nach schwachem Saisonstart und Europapokal-Aus gefangen. Vor allem Nationalspielerin Katja Munck ließ zuletzt in Schwabing mit ihren 31 Punkten aufhorchen. Und zum letzten Heimspiel des Jahres kommt die BG Göttingen am 21. Dezember nach Saarlouis. Dort verloren die Royals mit 89:91 nach zweimaliger Verlängerung.

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Keine Geschenke für TV Saarlouis

 

Von SASCHA SPRENGER

Saarlouis. Zur Spitze fehlt den Royals noch ein Stück. Oder ein bis zwei Spielerinnen, ganz wie man das sehen will. Trainerin Zsuzsanna Boksay wäre dagegen schon zufrieden, wenn alle ihre Spielerinnen im Vollbesitz ihrer Kräfte wären und vielleicht etwas mehr Glück in den entscheidenden Situationen hätten. Doch der Nikolaus brachte dem Basketball-Bundesligisten TV Saarlouis weder das eine noch das andere. So verloren die Royals beim deutschen Vizemeister TSV Wasserburg deutlich mit 73:85 (40:44).

Bis vier Minuten vor dem Ende war in einem Spiel zweier nahezu gleichwertiger Teams kein Sieger auszumachen. Vor knapp 1000 Zuschauern in der gut gefüllten Badria-Halle konnte sich Wasserburg einen minimalen Vorsprung von drei bis fünf Punkten herausarbeiten. Die Royals ließen sich, angetrieben von der überragenden Andrea Harder (20 Punkte, neun Rebounds, fünf Vorlagen, sieben Ballgewinne) nie abschütteln. Lediglich gegen die Wasserburger Offensivkünste von Anne Breitreiner (25 Punkte) und die Defensivqualitäten von Wanda Guyton (25 Rebounds) war kein Kraut gewachsen. Doch es kam zum Schluss, wie es bei dem kleinen Saarlouiser Aufgebot eigentlich kommen musste. Centerspielerin Durdica Prijic musste mit dem fünften Foul vier Minuten vor dem Ende auf die Bank. Den Royals fehlte damit die Gegenspielerin für Wanda Guyton. Der TVS hielt den Rückstand dennoch konstant bei fünf Punkten. Erst als Zuzana Polonyiova zwei Minuten später ebenfalls ihr Foul-Limit erreicht hatte, konnte sich der Vizemeister absetzen. Direkt danach erhielt Zsuzsanna Boksay nach Protesten gegen eine Fehlentscheidung zwei technische Fouls und musste die Halle verlassen. Zwei Pfiffe, für die sich nach dem Spiel selbst Wasserburgs Trainer Hans Brei bei Boksay "entschuldigte".

Einen Tag später war das wieder vergessen. "Ich habe nach dem Spiel mit dem Schiedsrichter gesprochen", so Boksay, "es war eine überzogene Reaktion von beiden Seiten. Aber hinterher hilft das auch nicht viel weiter." Was ihnen jedoch helfen würde, wären weitere Spielerinnen und etwas Zeit, damit die anderen ihre Blessuren in Ruhe auskurieren können. Denn außer Sandra Dziurdzia steht keine Spielerin mehr verletzungsfrei da.

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aus Saarbrücker Zeitung 4.12.2003

Royals mit Sorgen und viel Zuversicht

 
Von SASCHA SPRENGER
 

Saarlouis. Am Samstag kommen die Fans des Damen-Basketballs auf ihre Kosten. Allerdings nicht in Saarlouis, sondern in Wasserburg. Das Duell des Tabellenzweiten (Wasserburg) gegen den Dritten (TV Saarlouis) verspricht ein Leckerbissen zu werden. So wie in diesem Frühjahr, als beide Teams im Halbfinale um die deutsche Meisterschaft aufein-ander trafen. Erst im dritten und entscheidenden Spiel konnte sich Wasserburg damals hauchdünn durchsetzen.

 

Dank der tschechischen Aufbauspielerin Mirka Jarchovska, die in der Schlussphase eiskalt zwei Dreier versenkte. Jarchovska spielt mittlerweile in Dorsten, doch Wasserburg hat kaum an Qualität eingebüßt. Mit der rumänischen Nationalspielerin Diana Pop wurde ein adäquater Ersatz verpflichtet. Auf der Centerposition kommt zu Top-Rebounderin Wanda Guyton mit Michelle Maslowski eine weitere Amerikanerin, die in der letzten Saison in Luxemburg mit 30,5 Punkten und 15 Rebounds im Schnitt aufwarten konnte. Sie ist mit über 20 Punkten zurzeit auch beste Korbschützin der Damen Basketball Bundesliga DBBL.

Wenn man so will, trifft also am Samstag der beste Angriff der Liga (bereits drei Siege mit mehr als 100 Punkten) auf die beste Abwehr der Liga. Denn die Damen des TV Saarlouis schaffen es immer wieder, die Gegner bei etwa 60 Punkten zu halten. Das gelang ihnen in sieben der elf Vorrundenspiele. Und genau das wird auch in Wasserburg der Schlüssel sein, wie Royals-Trainerin Zsuzsanna Boksay betont: "Wasserburg darf nicht zu zweiten Wurfchancen kommen. Das wäre gegen so eine offensivstarke Mannschaft kaum zu verkraften. Aber auch so wird es schwer. Viel wird von der Tagesform abhängen." Die Bank der Wasserburgerinnen schätzt sie nicht ganz so stark ein. "Die erste Fünf ist sehr stark, aber dahinter kommt nicht mehr so viel. Das ist beispielsweise in Dorsten anders."

In Wasserburg sehen regelmäßig mehr als 1000 Fans die Spiele ihrer Mannschaft. Ein kleiner Hexenkessel sozusagen. Da ist jede Spielerin noch einmal extra motiviert. An Motivation mangelt es aber auch den Royals nicht. Sie wollen sich für das 63:73 bei den Season Opening in Marburg rächen. Diese Partie galt für die Royals ja offiziell als Heimspiel und ist bis dato die einzige "Heim-Niederlage" in dieser Saison. Der TV Saarlouis denkt allerdings auch noch an die Halbfinal-Niederlage der letzten Saison. Gründe für eine Revanche gibt es genug. Selbstvertrauen auch, vor allem nach dem überzeugenden Sieg gegen Freiburg am letzten Wochenende. "Wir können völlig ohne Druck aufspielen", weiß die zurzeit in Top-Form agierende Nationalspielerin Andrea Harder: "Wasserburg muss gewinnen, nicht wir."

Nur die Verletzungssorgen der Royals schmerzen. Barbara Csipko fällt aus, Agathe Kiersz hat Kniebeschwerden und die Weißrussin Katja Zberch Probleme an der Achillessehne. Trainer Zsuzsanna Boksay: "Damit kommen wir schon klar, schließlich haben wir so auch gegen Freiburg gewonnen." Los geht's am Samstag in Wasserburg um 18 Uhr.

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aus Saarbrücker Zeitung 2.12.2003

Die Ersten reden schon vom Titel

TV Saarlouis nach grandioser Hinrunde auf Platz drei der Basketball-Bundesliga
Von SASCHA SPRENGER
 
Saarlouis. Erst nach einigen Minuten können die Spielerinnen der Royals das Geschaffte verarbeiten. Müde und ausgepowert sitzen sie noch längere Zeit nach dem Schlusspfiff auf der Bank. Völlig fertig. Anders die 400 Zuschauer in der Kreissporthalle. Die stehen - und feiern ihre Mannschaft. Unten macht unterdessen die Sprühflasche mit dem Eisspray die Runde unter den Spielerinnen. Denn die Partie gegen die "Eisvögel" aus dem Breisgau hat ihre Spuren hinterlassen: Andrea Harder hat große Kratzer an Hals und Armen, Katja Zberch sprüht ihre schmerzende Wade ein, und Durdica Prijic findet eigentlich keine Stelle, an der ihr nicht irgendetwas weh tut.

 

Nichts für schwache Nerven "Wir waren darauf vorbereitet, dass es gegen Freiburg so zugeht", gesteht Nationalspielerin Harder. "Und ich denke, wir haben spielerisch die Antwort gegeben." In der Tat ist die Partie weder etwas für schwache Nerven noch für zarte Gemüter. Freiburg versucht mit harter Spielweise, die Gegner einzuschüchtern. Immer wieder gibt es kleine Nickeligkeiten, immer wieder bekommen die Saarlouiserinnen noch einen Stoß mit, auch wenn der Ball schon längst weg ist. Doch die Royals lassen sich nicht einschüchtern. Und die Schiedsrichter ahnden aufmerksam jeden Regelverstoß.

Acht Fouls handeln sich die Freiburgerinnen bereits im ersten Viertel ein. Trainer Petar Juric, der über die Schiedsrichter meckert, bekommt schon nach wenigen Minuten ein technisches Foul.

Doch die Taktik geht zunächst auf. Die Gäste, bislang Tabellen-Dritter und unmittelbar vor den Royals, führen lange. Bis drei Sekunden vor Ende der ersten zehn Minuten. 20:19 steht es da. Dann schnappt sich Andrea Harder den Ball, sprintet in die gegnerische Hälfte und zieht ab. Mit der Sirene fällt der Ball ins Netz. Ein Dreier in letzter Sekunde - die Zuschauer toben.

Langsam erarbeitet sich der TVS eine kleine Führung, schafft es aber nicht, sich entscheidend abzusetzen. So dauert es bis drei Minuten vor Schluss, bis die Begegnung schließlich entschieden wird. Zuzana Polonyiova klaut beim Stand von 68:57 Gästespielerin Esther Katona den Ball und startet einen Schnellangriff. Beim Korbleger wird sie auch noch gefoult, erzielt mit dem Angriff somit gar drei Punkte und erhöht auf 71:57. Die Entscheidung ist damit gefallen. Der Rest ist ein angenehmes Schaulaufen für den TV Saarlouis. Auch wenn das Ergebnis im Hinblick auf das Rückspiel noch höher hätte ausfallen können - heute ist niemand da, der sich daran stört.

Eine grandiose Runde An diesem Tag sind alle froh, dass die von Verletzungen geschwächten Saarlouiser Basketballerinnen eine grandiose Runde hingelegt haben. Auf der Tribüne wird nach den gezeigten Leistungen auch schon von der Meisterschaft geredet. Bei den Interviews wiederholt Andrea Harder in dieser Richtung ebenfalls immer wieder: "Wir wollen ins Halbfinale, und dann ist nach oben hin alles offen."

Doch bei aller schönen Euphorie, die sich rund um die Basketball-Damen verbreitet - das Team müsste vor allem personell verstärkt werden, wenn ganz große Ziele erreicht werden wollen. Und selbst dann wäre es noch ein langer und harter Weg. Aber ein wenig Träumen darf doch sicher erlaubt sein.

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