Saarbrücker Zeitung 2.6.2004
 
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Saarbrücker Zeitung 24.6.2004      

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Spandauw fordert Neuzugänge

Nach der Ankündigung des Basketball-Bundesligisten TV Saarlouis, in der kommenden Saison am Europapokal teilzunehmen, laufen die Planungen auf Hochtouren. Neu-Trainer Rene Spandauw fordert im Gespräch mit der SZ personelle Verstärkungen für den Kader der Royals.
 
Die Fans des TV Saarlouis, bei den Heimspielen meist mehr als 1000, freuen sich auf den Europapokal. Foto: Rup

Saarlouis. Die Basketball-Damen des TV Saarlouis treten in der kommenden Saison im Europapokal an (die SZ berichtete gestern). Zwar musste TVS-Manager Oliver Kraulich länger auf die Sponsoren-Zusage warten als die anderen deutschen Teilnehmer Dorsten und Wasserburg, doch die positive Entscheidung entschädigt ihn für alles. "Wir sind sehr froh, dass es klappt", freut er sich, "das war unser großes Ziel."

Die Royals spielen also auf der internationalen Bühne - genauer gesagt im Fiba Europe Cup (vergleichbar mit dem Uefa-Pokal im Fußball). So wie vor vier Jahren. Damals, unter Hermann Paar, qualifizierte sich das Team erstmals für einen solchen Wettbewerb. Doch der Auftritt war nur von kurzer Dauer. Gleich in Runde eins trafen die Royals auf den Spitzenclub USK Prag und schieden nach zwei Niederlagen aus.

Aber die Mannschaft von damals ist mit der heutigen nicht mehr vergleichbar. Mittlerweile haben die Royals mit Andrea Harder, Zuzana Polonyiova oder Durdica Prijic gleich mehrere Spielerinnen mit internationaler Erfahrung unter Vertrag. Trotzdem versucht Manager Oliver Kraulich, die Erwartungen zu dämpfen: "Wir sind jetzt nicht so vermessen, zu glauben, dass wir auf Anhieb auf der europäischen Ebene große Erfolge feiern könnten. Das braucht seine Zeit, wie man bei der BG Dorsten sehen konnte." In der Tat: Im ersten Jahr Europacup musste Dorsten viele knappe Niederlagen einstecken und schied in der ersten Gruppenphase aus. Doch im letzten Jahr hatte der deutsche Vizemeister daraus gelernt und überstand nicht nur die erste Gruppenphase, sondern ereichte sogar fast noch die Runde der besten Acht.

"Wir gehen davon aus, dass auch wir Lehrgeld bezahlen werden", sagt Manager Kraulich besonnen. "Aber diese Erfahrungen bringen ein Team unheimlich weiter. Das hat man auch an Dorsten gesehen, die in der Bundesliga über lange Zeit ein hohes Niveau halten konnten, da sie es aus dem Europapokal gewohnt waren. Wir wollen in unserem ersten Jahr vor allem zeigen, dass im Saarland guter Basketball gespielt wird. Und dazu erhöht ein Antreten im Europacup den Stellenwert des Vereins innerhalb Deutschlands und hilft der Bundesliga und dem Verband."

Das passt genau in das Konzept von Neu-Trainer Rene Spandauw, der das Team so weit wie möglich verbessern möchte - unabhängig von Erfolgen oder Platzierungen. Allerdings sieht er durch das Engagement in Europa noch Handlungsbedarf, was Neuverpflichtungen angeht. "Wir brauchen noch eine sehr erfahrene Aufbauspielerin, da das mit die wichtigste Position ist. Der Druck auf den Aufbau wird immens sein. Junge Spielerinnen wie Barbara Csipko können und werden da viel lernen, aber um eine Chance zu haben, müssen wir uns dort noch verstärken." Außerdem versucht Spandauw, ein Aufgebot von zwölf Akteurinnen aufzubauen. "So viele Spielerinnen werden nötig sein, gerade falls Verletzungen aufgrund der hohen Belastung auftauchen sollten. Außerdem ist es für das Training von Vorteil", erklärt Spandauw.

Sechs Spiele werden die Royals also mindestens absolvieren. Falls sie die erste Gruppenphase überstehen, kommen noch welche hinzu. Kraulich: "Falls wir das schaffen sollten, wäre das fantastisch - wenn nicht, dann haben wir zumindest immense Erfahrungen sammeln können." spr

 

Meinung

Entwicklung ist beeindruckend

von SZ-Mitarbeiter Sascha Sprenger

Lange musste der TV Saarlouis warten, bis die Entscheidung pro Europapokal gefallen war. Doch die Verantwortlichen taten gut daran, ihren Plan von Europa nicht aufzugeben. Denn dieser Schritt ist die logische Konsequenz der beeindruckenden Entwicklung in den vergangenen Jahren.

Die Basketballerinnen aus Saarlouis haben sich vom Abstiegskandidaten zum Meisterschaftsanwärter hochgespielt. Mannschaft und Umfeld werden professioneller, zu Spitzenspielen kommen mehr als 1000 Zuschauer in die Kreissporthalle. In Zeiten knapper Budgets ist es umso beachtlicher, dass es die Royals geschafft haben, die nötigen Gelder für die Teilnahme am Europapokal zusammenzutragen.

Selbst wenn die Royals die erste Runde nicht überstehen sollte, darf ein Verein mit Ambitionen diese Chance nicht verstreichen lassen. Die Erfahrungen können dem TV Saarlouis nur helfen. Und sie können auf nationaler Ebene den Unterschied zwischen Halbfinale, Finale und Meisterschaft ausmachen.

Hintergrund

Der Fiba-Europa Cup beginnt Mitte Oktober mit der ersten Gruppenphase. Vier Teams kämpfen in Hin- und Rückspiel um zwei Plätze, die zur Teilnahme an der nächsten Runde berechtigen. Dabei sind die Royals in die "central conference" eingeteilt worden, können also auf Teams aus Deutschland, Luxemburg, Österreich, der Schweiz, Polen, Tschechien, der Slowakei, Ungarn, Slowenien und Kroatien treffen. Also ist auch ein Duell mit Agnesa Nagyova möglich, die in Szeged (Ungarn) unterschrieben hat. Die Spiele finden unter der Woche statt, die Royals werden ihre Heimspiele wohl an Donnerstagen abends austragen. Die Auslosung findet am 4. Juli in München statt. spr


 

Gegen USK Prag hatten die Royals mit Biggi Hartung (Mitte) vor vier Jahren keine Chance. Foto: Hartung

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Chance für Hartung und Schönecker

Katja Zberch verlängert bei Basketball-Bundesligist TV Saarlouis - Agnesa Nagyova geht
von SZ-Mitarbeiter Sascha Sprenger
Unter Ex-Trainerin Zsuzsa Boksay haben sie nicht mehr in der Basketball-Bundesliga gespielt. Doch der neue Trainer des TV Saarlouis, Ren&; Spandauw, gibt Biggi Hartung und Eva Schönecker eine neue Chance.
 
Agnesa Nagyova wird kommende Saison nicht mehr für den TV Saarlouis spielen. Foto: Ruppenthal

Saarlouis. Nach der Verpflichtung von Rene Spandauw als neuer Trainer laufen die Personalplanungen beim Basketball-Bundesligisten TV Saarlouis auf vollen Touren. Dabei kann Manager Oliver Kraulich auch in der kommenden Saison auf die Dienste der weißrussischen Centerspielerin Katja Zberch bauen. "Sie wird ein weiteres Jahr für Saarlouis spielen", verkündet Kraulich. Die 25-Jährige hat wie im vergangenen Jahr ein finanziell lukrativeres Angebot - dieses Mal aus der deutschen Bundsliga - abgelehnt und will weiter für die Royals auf Korbjagd gehen. Ein Indiz dafür, dass sich Katja im Saarland heimisch fühlt.

Ganz anders lief es bei Agnesa Nagyova. Die pfeilschnelle Slowakin wird den Royals nicht mehr zur Verfügung stehen. Sie stand bis Ende Mai beim TV Saarlouis im Wort, doch Kraulich musste diesen Termin verstreichen lassen, weil bis dahin überhaupt nicht klar war, ob die Royals im Europapokal antreten können. Und das war eine Voraussetzung dafür, dass Agnesa Nagyova beim TV Saarlouis für ein weiteres Jahr unterschreibt.

"Das ist sehr, sehr schade, da ich sie für eine fantastische Spielerin halte", bedauert Oliver Kraulich. "Aber es dauerte einfach zu lange, was den Europapokal angeht. So hat Agnesa einen Vertrag in Ungarn unterschrieben. Schließlich braucht sie ja auch Planungssicherheit." Bis heute ist nicht klar, ob der TV Saarlouis auf der europäischen Bühne antritt, obwohl Kraulich guter Dinge ist. "Es gab sehr konstruktive Gespräche mit den Sponsoren", sagt er. Nur eine endgültige Entscheidung steht noch aus.

Neu-Trainer Rene Spandauw nutzte seinen kurzen Besuch in Saarlouis am vergangenen Wochenende auch dazu, mit den anwesenden Spielerinnen ein erstes Gespräch zu führen. Zu dieser Gruppe gesellten sich auch Biggi Hartung und Eva Schönecker, die unter Zsuzsa Boksay nicht mehr im Bundesliga-Team aufliefen. Beide spielen mit dem Gedanken, wieder in der "Ersten" mitzumischen. "Die Tür ist für beide offen", erklärt Spandauw. "Allerdings erwarte ich Einsatz und Leistung. Das heißt auch regelmäßiges Training. Ohne geht es nicht. Jedes Training, jedes Gespräch über die Gegner dient der Vorbereitung. Da kann man mit Spielerinnen, die davon nur die Hälfte mitbekommen, wenig anfangen. Also müssen die Spielerinnen regelmäßig dabei sein. Das gilt für jede Spielerin."

Gerne hätte der Verein auch die US-Centerspielerin Jennifer Crouse wieder im Kader. Doch bis hier eine Entscheidung fällt, werden noch einige Tage ins Land gehen. "Wir wollen sie behalten, aber man muss abwarten, ob wir uns einigen können", erklärt Kraulich. Auch im Bereich des Co-Trainers wird sich etwas tun. So wird Jörg Arand diese Funktion wohl nicht mehr ausüben. Stattdessen wird nach einer internen Lösung gesucht. Ein wenig Zeit hat Manager Oliver Kraulich ja noch: Die Vorbereitung der Royals beginnt "erst" Anfang August.

Hintergrund

Die kommende Saison in der Damen Basketball Bundesliga (DBBL) startet in diesem Jahr relativ spät. Erst am 16. und 17. Oktober treffen sich alle Teams in Leipzig zur zentralen Eröffnungsfeier, in die auch der erste Spieltag eingebettet sein wird. Offiziell steht der Spielplan jedoch noch nicht, der TV Saarlouis wird in Leipzig aber wohl auf die BG Göttingen treffen.

Das Aufgebot des TV Saarlouis in der kommenden Bundesliga-Saison sieht nach dem derzeitigen Stand so aus: Andrea Harder, Agathe Kiersz, Durdica Prijic, Zuzana Polonyiova, Katja Zberch, Sandra Dziurdzia, Barbara Csipko, Eva Schönecker, Biggi Hartung. spr

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Neuer Trainer bei den Royals

 

"Rene ist der Richtige"

Von SZ-Mitarbeiter Sascha Sprenger

Wochenlang hüllten sie sich in Schweigen. Am Freitag endlich ließen die Verantwortlichen von Basketball-Bundesligist TV Saarlouis die Katze aus dem Sack: Rene Spandauw wird Nachfolger von Zsuzsa Boksay als Trainer der Royals.
 
Geht Agnesa Nagyova auch weiter für den TVS auf Korbjagd? Foto: rup

Saarlouis. Manchmal schreibt das Leben schon seltsame Geschichten. Dazu gehört auch, dass sich die Geschichte einfach wiederholt. Wie zum Beispiel jetzt: Schon einmal hat der Niederländer Rene Spandauw Zsuzsanna Boksay als Trainer einer Basketball-Mannschaft abgelöst. Im Jahr 2001 folgte der 46-Jährige der Ungarin auf den Trainerstuhl beim USC Freiburg. Nun ist es gerade drei Wochen her, dass Zsuzsa Boksay beim TV Saarlouis gehen musste. Und wieder folgt ihr - richtig - Rene Spandauw. Der TV Saarlouis und der Trainer haben sich auf einen Zweijahres-Vertrag geeinigt, mit der Option auf eine Verlängerung.

 

"Einige Trainer zur Auswahl"

"Wir hatten einige Trainer zur Auswahl. Er ist von allen, die zur Disposition standen, die beste Wahl", freut sich TVS-Manager Oliver Kraulich über die Verpflichtung und verweist auf die Erfahrung, die Spandauw mitbringt. Seit 1979 ist er im Besitz der höchsten Trainerlizenz, die es in den Niederlanden gibt. Danach arbeitete er lange Jahre als Trainer der weiblichen Jugend, unter anderem in Haren und Groningen. Von 1993 bis 2001 war er sogar Nationaltrainer der Juniorinnen. Daneben erwarb er akademische Abschlüsse in Pädagogik und Sportmanagement.

Mehr Talentförderung

Derzeit arbeitet er an der "University of Southern Mississippi" auf einen Abschluss im Gebiet Sport-Organisation hin. Zudem ist er Betreuer und Assistenztrainer der Uni-Mannschaft. Von 2000 bis 2003 war er dazu als Spielerbobachter ("Scout") für zwei Vereine der amerikanischen Profiliga WNBA tätig. Mit den "Eisvögeln" Freiburg sorgte er in seinen beiden Spielzeiten für Aufsehen in der Liga, da er fast durchweg mit jungen deutschen Spielerinnen bis in die Play-offs kam und sogar das Endturnier um den deutschen Pokal erreichte. Spandauw spricht sehr gut Deutsch und kennt die Liga. "Er weiß also genau, worauf er sich einlässt", betont Kraulich - und betont: "Wir haben einen guten Nachfolger für Zsuzsa Boksay verpflichtet. Hier geht es also professionell weiter."

Ein weiterer Vorteil von Spandauw: Seine immense Erfahrung im Juniorenbereich, den Boksay vernachlässigt hatte. Kraulich: "Es soll wieder so sein, dass ein Austausch zwischen unserer ersten und zweiten Mannschaft stattfindet und dass innerhalb des Vereins talentierte Jugendliche in die Damen-Teams gebracht werden. Die jungen Spielerinnen sollen also noch stärker integriert werden. Dafür ist Rene genau der Richtige." spr

 

Meinung

Ein echter Glücksgriff

 

Von SZ-Mitarbeiter

Sascha Sprenger

Manager Oliver Kraulich hat sich lange Zeit gelassen, bis er einen neuen Trainer präsentiert hat. So lange, dass man im Umfeld bereits unruhig wurde. Findet der TVS keinen geeigneten Nachfolger? Jetzt hat Kraulich mit Rene Spandauw eine wirklich große Nummer präsentiert. Einer, der alles mitbringt, um in die großen Fußstapfen seiner Vorgängerin Zsuzsanna Boksay zu schlüpfen. Der 46-Jährige vereint Erfahrung, Fingerspitzengefühl und Leidenschaft. Es gibt keine Sprachprobleme, er kennt die Liga, er will und kann die Saarlouiser Talente noch weiter nach vorne bringen. Kann man von einem Trainer mehr verlangen?

Für die Royals ist der Niederländer ein echter Glücksgriff. Er ist einer der wenigen auf dem Markt, der eine Trainerin vom Kaliber Boksays ersetzen kann. Ein Unbekannter auf dem Saarlouiser Trainerstuhl hätte den Eindruck erwecken können, mit Boksay habe auch etwas Professionalität den Verein verlassen. Doch diese Befürchtung ist ausgeräumt. Spandauws Verpflichtung ist auch Zeichen dafür, dass es auf hohem Niveau weitergeht.

Hintergrund

Rene Spandauw wird den TV Saarlouis natürlich auch in einem europäischen Wettbewerb betreuen. Sofern die Royals im Europapokal antreten werden. "Noch immer ist nicht geklärt, ob es nun klappt, da eine Zusage der Sponsoren fehlt", meint Manager Kraulich etwas betrübt. "Ich hoffe, dass durch die Verpflichtung von Rene Spandauw dort etwas Bewegung hineinkommt und die Sponsoren erkennen, dass es sich lohnt, hier ein paar Euro für den Europapokal zu investieren."

Sollte die Zusage schnell kommen, könnte Kraulich auch Agnesa Nagyova weiter verpflichten, die zurzeit mit einem ungarischen Verein verhandelt. Der Grund: Der TVS konnte Nagyova bis zum Stichtag 31. Mai keine Zusage für den Europacup geben. "Noch besteht die Möglichkeit, sie zu halten, aber dafür muss es jetzt schnell gehen", so Kraulich. spr

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Biggi flirtet mit Bundesliga-Comeback

von SZ-Mitarbeiter Sascha Sprenger
 

Wegen Meinungsverschiedenheiten mit Ex-Trainerin Zsuzsa Boksay wollte Biggi Hartung nicht in der Bundesliga-Mannschaft des TV Saarlouis spielen. Jetzt ist Boksay weg, und Hartung denkt an ein Comeback. Zumal der Verein den Aufstieg der Bundesliga-Reserve in die Zweite Liga finanziell nicht tragen kann.
 
Biggi Hartung würde gerne wieder in der Bundesliga spielen. Foto: E & S

Saarlouis. Die Enttäuschung hält sich in Grenzen. Biggi Hartung ist von der Entscheidung jedenfalls nicht sonderlich überrascht. "Das war im Vorfeld absehbar", meint das inzwischen 29-jährige Saarlouiser "Eigengewächs". Mit der "Entscheidung" meint sie den Verzicht des TV Saarlouis, mit der zweiten Mannschaft in die Zweite Basketball-Bundesliga der Frauen aufzusteigen. Die Bundesliga-Reserve der Royals hatte als Vizemeister der Regionalliga Südwest die Aufstiegsrunde klar beherrscht und mit 10:2-Punkten auf Rang eins abgeschlossen. Regionalliga-Meister Völklingen landete mit 2:10-Zählern auf dem letzten Platz.

Der TV Saarlouis gibt finanzielle Gründe für den Verzicht an. "Sportlich wäre das schon eine tolle Sache gewesen", sagt Stefan Kropf, der Vorsitzende der Basketball-Abteilung. "Es tut mir schon Leid, da es die Mannschaft sportlich ja geschafft hat. Aber finanziell ist ein Aufstieg auch für den Hauptverein nicht darzustellen. Es kämen wesentlich höhere Schiedsrichterkosten auf uns zu, dazu die Lizenz. Und natürlich müsste die Mannschaft auch personell verstärkt werden." In der Gesamtheit sei das alles nicht vernünftig zu stemmen. Außerdem gibt es warnende Beispiele von Vereinen, die diesen Spagat mit Erster und Zweiter Bundesliga wagten und nun finanziell gar nicht mehr gut dastehen. Der BC Marburg, deutscher Meister der Saison 2002/2003, ist da nur der jüngste Fall.

Dennoch hätten vor allem die Spielerinnen diese Möglichkeit gerne wahrgenommen. Auch Biggi Hartung. "Ich kann natürlich nicht uneingeschränkt für die anderen reden, aber das wäre schon ein Reiz gewesen, vor allem für die jüngeren Spielerinnen", gibt sie zu. In der Regionalliga sei das Leistungsgefälle doch zu deutlich gewesen. "Viele Spiele waren zu einfach, um sportlich weiterzukommen. Das wäre in der Zweiten Bundesliga sicher anders geworden."

Sportlich weiterkommen könnte die bundesliga-erfahrene Hartung jedoch wieder in der ersten Mannschaft. "Mit diesem Gedanken spiele ich schon", gibt sie zu. "Natürlich kommt es darauf an, wer als Trainer kommt, wie die Mannschaft aussieht und so weiter. Aber interessant wäre das schon. Ich glaube auch, dass ich noch nicht so viel verlernt habe", fügt sie mit einem Schmunzeln hinzu. Eine weitere Kandidatin für die erste Mannschaft wäre auch Eva Schönecker, die ebenfalls schon Erstliga-Luft geschnuppert hat und in der abgelaufenen Regionalliga-Saison überragende Leistungen gezeigt hat. Sandra Dziurdzia, eine weitere Stütze der Mannschaft, spielt und trainiert ja bereits im Bundesliga-Team mit. "Noch ist da vieles unklar", meint Biggi Hartung abschließend. "Wir werden sehen, was sich ergibt." "Ich glaube, dass ich

noch nicht so viel

verlernt habe."

Biggi Hartung, TV Saarlouis

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