Welcome
Teams
Halle
Training
Spielpläne
News
Presse
Tabellen
Links

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 24.12.2001

TV Saarlouis verteilt Geschenke

DBB-Pokal-Viertelfinale: Beim 54:57 des TVS gegen Freiburg vergeben die Royals das Halbfinale

- Von SASCHA SPRENGER -

Saarlouis (spr.). Riesenjubel in der Kreissporthalle Saarlouis. Doch nicht die Fans und Spielerinnen der einheimischen Royals konnten sich am Freitagabend freuen, sondern die Gäste aus Freiburg, die noch nach der Schlussirene ihr Glück kaum fassen konnten. Mit einem Rumpfteam hatten sie es geschafft, den TV Saarlouis aus dem Wettbewerb um den DBB-Pokal zu werfen. Beim 54:57 (34:34) verpassten die Saarlouiserinnen mit dieser Viertelfinalniederlage eine große Chance, denn noch nie hat es eine saarländische Mannschaft bis ins Halbfinale eines DBB-Pokalwettbewerbes geschafft.

Dieses Spiel vor 200 Besuchern einen Pokalfight zu nennen, wäre übertrieben. Die Freiburgerinnen, die ohne ihre vier Ausländerinnen Pernille Dalgaard-Jensen (Dänemark), Bella Engen (Norwegen), Katie Cronin (USA) sowie Lubica Schultze angereist waren, beschränkten sich darauf, zu verteidigen. In der Offensive lief alles nach dem selben Schema ab: Entweder wurde ein Schnellangriff versucht, und wenn das nicht ging, kam ein Pass zu einer zum Korb schneidenden Spielerin, die dann einfach per Korbleger vollenden konnte. Basketball der einfachsten Sorte. Doch an diesem Abend fand der TVS einfach kein Mittel dagegen. Die Gäste spielten nicht gut, nur der TVS schaffte es, diese Leistung noch zu unterbieten. Er war bemüht, holte immer wieder Rückstände auf, doch was den Royals bis zum Ende am meisten zu schaffen machte, war ihre schlechte Trefferquote. Insgesamt fand gerade mal ein Drittel aller Würfe den Weg in den Korb. Zwar erzielte Nationalspielerin Andrea Harder noch 21 Punkte, leistete sich aber neun Ballverluste. Auch die Weißrussin Katja Zberch stand etwas neben sich (nur vier Punkte), aber das galt an diesem Tag für die gesamte Mannschaft.

Von der Dreierlinietrafen die Royals bei 13 Versuchen kein einziges Mal. Anders die Freiburgerinnen, allen voran Esther Katona. Dort fielen sogar wilde Dreier aus der Drehung in den Saarlouiser Korb. Wenn man gegen eine Zonenverteidigung seine Würfe nicht treffe, könne man so ein Spiel normalerweise nicht gewinnen, resümierte Mannschaftsführerin Biggi Hartung. Freiburg habe den Sieg verdient.

Doch nicht die Freiburgerinnen haben das Spiel gewonnen,die Saarlouiserinnen haben es verloren. 57 Gegenpunkte sind normalerweise ein guter Wert, wenn man bedenkt, dass der TVS zu Hause im Schnitt über 70 Punkte erzielt. Dazu kamen ungewöhnlich viele Ballverluste (21).Es sei eben einer der Tage gewesen, an denen nichts geht, meinte eine traurige TVS-Trainerin Zsuzsanna Boksay. "Die Anspiele auf die Centerposition kamen zu selten an. Wir haben auf einmal Ballverluste gegen eine Halbfeldpressdeckung. Wir haben zwei Viertel in der Defense gar nicht gut gespielt."

So konnten die immer noch überraschten Freiburgerinnen mit den vier mitgereisten Fans noch lange nach dem Spiel feiern, während für die Saarlouiser Spielerinnen die Suche nach Erklärungen für dieses Spiel fast zur Qual wurde. Dass man Basketball jedoch sehr einfach erklären kann, bewies Biggi Hartung: Vorne geht nichts rein und hinten verteidigst du schlecht - dann können selbst solche Spiele verloren gehen.

Nun sei erst einmal Pause und Regeneration angesagt, meint Tainerin Boksay. Schon Anfang Januar kommt der TSV Wasserburg zum Abschluss der Vorrunde in die Kreissporthalle. Boksay: "Wenn wir dieses Spiel gewinnen, hätten wir uns eine sehr gute Position für die Rückrunde verschafften dass wir das Pokal-Halbfinale nicht geschafft haben, ist traurig, aber man muss nach vorne blicken."

Punkte TVS: Andrea Harder 21/9 Rebounds, Payton Black 15/14 Rebounds, Biggi Hartung 6, Tina Wagner 4/8 Rebounds, Katja Zberch 4, Tessy Weis 2, Eva Schönecker 2.

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 20.12.2001

Royals winkt das Endturnier

Pokalknüller: TV Saarlouis trifft heute auf Freiburger Eisvögel

Saarlouis (spr). Pünktlich zu Weihnachten kommen die Saarlouiser Basketball-Fans noch einmal auf ihre Kosten. Denn zum ersten Mal seit 1993 darf der TV Saarlouis im DBB-Pokalwettbewerb ein Heimspiel austragen. Jetzt kommt der USC Freiburg in die Kreissporthalle (heute, 20 Uhr). Wenn man den Freiburgern trauen darf, werden die "Eisvögel" nur mit einer Rumpftruppe antreten, da sie ihren ausländischen Spielerinnen bereits seit 18. Dezember Urlaub gegeben haben. Einer gewünschten Verlegung konnte der TV Saarlouis aus Termingründen nicht zustimmen. "Zum einen liegt dieser Termin schon seit Monaten fest", erklärt TVS-Trainerin Zsuzsanna Boksay, "und in den Januar können wir es wegen des engen Terminplanes auch nicht legen." Sie kann die Aufregung um den Termin nicht nachvollziehen. "Sollten sie wirklich ohne vier ihrer besten Spielerinnen kommen, fände ich das traurig." Sollte der USC also ohne die Amerikanerin Katie Cronin, die Dänin Pernille Dalgaard-Jensen sowie Bella Engen (Norwegen) und Centerspielerin Lubica Schultze antreten, scheint der weg ins Halbfinale für Saarlouis frei. Doch ganz so einfach wird es nicht, denn auch der Rest der USC-Truppe ist nicht von Pappe. Bei einem Erfolg könnten die "Royals" erstmals das Endturnier, die "Final Four", erreichen.

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 20.12.2001

Payton Black: "Das Wichtigste: Er kocht für mich"

Centerspielerin des TV Saarlouis und der Ensdorfer Trainer Omar Bell sind das Basketball-Traumpaar im Saarland

Saarlouis (spr). Diese beiden geben schon ein tolles Paar ab. Ob sie nun ausgedehnte Spaziergänge durch Saarlouis machen oder sich "Harry Potter" auf Englisch im Kino ansehen: Die beiden haben Spaß und zeigen das auch. Die Rede ist von Payton Black und Omar Bell aus North Carolina/USA. Seit die 24-jährige Centerspielerin, 1,93 Meter groß, für den TV Saarlouis auf Korbjagd geht, hat Omar, 27, als Trainer beim Landesligisten TuS Ensdorf angeheuert.

Basketball ist ihre Leidenschaft, ihre Passion. "Wir lieben diesen Sport einfach", sagt der "nur" 1,80 Meter große Omar. Kennengelernt haben sie sich natürlich auch beim Basketball. Vor sechs Jahren war das, als beide bei Sommer-Camps an der Duke-University, ihrer Heimat-Universität, arbeiteten. "Aber da waren wir nur Freunde", erzählt Payton mit einem Lächeln. Gefunkt hat es dann vor etwa einem Jahr, als sich beide entschlossen zusammenzuarbeiten.

Payton erzählt: "Nach meinem Abschluss habe ich erst einmal zwei Jahre überhaupt nicht gespielt. Als ich danach wieder einsteigen und in Europa spielen wollte, hat er mich wieder zum Basketball gebracht. Er entwarf den Plan, was ich tun muss, um wieder fit zu werden. Und alles klappt hervorragend." Das sagt die 24-Jährige mit Recht, denn sie zählt zu den besten Centerspielerinnen der Bundesliga. Zwangsläufig stellt sich die Frage, ob sie es nicht in der amerikanischen Profiliga WNBA versuchen möchte. "Das steht noch nicht fest", sagt sie, "wir überlegen gerade, ob wir uns für die Ausscheidungen anmelden sollen. Aber man sollte nicht zu weit im Voraus denken. So in ein, zwei Monaten werden wir endgültig entscheiden." Entscheiden dürfte sich dann auch, ob Payton Black weiterhin für den TV Saarlouis auf Korbjagd geht.

Wegen des Pokalspiels heute Abend gegen den USC Freiburg (20 Uhr, Kreissporthalle) beschränkt sich ihr Weihnachtsurlaub auf eine Woche. Aber man hört kein Murren. Im Gegenteil: Omar sorgt dafür, dass Payton ihrem Job uneingeschränkt nachgehen kann. Bei den Heimspielen ist er dabei, gibt immer Tipps. "Das hilft mir sehr", sagt Payton. Umgekehrt sieht sie sich seine Spiele an und trainiert manchmal in Ensdorf mit.

"Es gibt bei uns keine Eifersüchteleien. Jeder respektiert, was der andere macht, und unterstützt ihn dabei", sagt Omar. Vielleicht macht er ein wenig mehr, aber das nehmen die beiden lächelnd zur Kenntnis: "Er ist mein Trainer und mein Physiotherapeut. Er sorgt dafür, dass ich gut spielen kann. Und das Wichtigste: Er kocht für mich. Sein Thanksgiving-Dinner war eine Wucht!" Weihnachten verbringen sie bei ihren Familien in North Carolina. Aber selbst dort werden sie sich regelmäßig sehen: Sie wohnen nur 20 Minuten voneinander entfernt.

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 19.12.2001

TV Saarlouis: So gut wie nie zuvor

Basketball-Bundesligist kann am Freitag erstmals in der Vereinsgeschichte ins "Final Four"-Turnier einziehen

- Von SASCHA SPRENGER -

Saarlouis. Schuscha Boksay ist zufrieden. Und das ist wahrhaftig keine alltägliche Situation. Eine Basketball-Trainerin, die zweimal zur besten Spielerin Europas gekürt wurde, hat auch nach der aktiven Laufbahn hohe Ansprüche. Sie weiß, wovon sie spricht - das belegen 330 Länderspiele für ihr Heimatland Ungarn. Noch vor zwei Jahren schnürte die 41-jährige die Basketballstiefel für die DJK Aschaffenburg, bevor sie ihre Karriere beendete und sich beim USC Freiburg als Trainerin versuchte. Differenzen mit den Verantwortlichen im Breisgau veranlasste beide Seiten dazu, die Zusammenarbeit zu beenden. Boksay schien dort nicht hinzupassen. Nach Saarlouis offensichtlich schon viel eher.

Dass es beim Basketball-Bundesligisten TV Saarlouis in dieser Saison richtig gut läuft, überrascht Zsuzsanna Boksay, die nur "Schuscha" gerufen wird, ganz und gar nicht: "Alle Spielerinnen sind voll motiviert und ziehen mit. Sie wollen sich und den Zuschauern einiges beweisen. Und das schaffen sie von Spiel zu Spiel wieder. Als wir uns vor der Saison getroffen haben und über die Mannschaft und die Ziele geredet haben, da war das keine Ansprache von mir, sondern eine lebhafte Diskussion. Da war Leben in der Mannschaft. Das war ein wichtiger Grund, hier anzufangen."

Mit 10:8 Punkten stehen die "Royals" in der Bundesliga auf dem fünften Tabellenrang - so gut wie noch nie und weit weg von der Abstiegszone. Das ist auch ein Verdienst der drei Neuzugänge im Team: Andrea Harder, Payton Black und Katja Zberch. Doch nicht nur das: Die Mannschaft harmoniert und versteht sich prächtig. "Eigentlich hatte ich nicht so schnell mit dem Erfolg gerechnet. Dass es doch schon so gut klappt, hat sich die Mannschaft verdient. Die Mädels opfern viel für ihren Sport, kommen sogar in ihren Mittagspausen von der Arbeit zum Training in die Halle", lobt Boksay.

Auch Schuscha selbst fühlt sich in Saarlouis mehr als wohl. Das Umfeld stimmt, die Arbeit macht ihr Spaß. "Ich kann hier ruhig arbeiten", erzählt die Ungarin, "es besteht enger Kontakt zu Vorstand und Management. Jeder akzeptiert die Bereiche des anderen, und wir haben die gleichen Ziele. Wir sind ein Team." Selbst wenn sie mit der ungarischen Nationalmannschaft, bei der sich noch als Co-Trainerin beschäftigt ist, unterwegs ist, weiß sie, dass im Verein alles in geordneten Bahnen weiterläuft. Dafür sorgt Co-Trainer Jörg Arand. Boksay: "Wir reden über alle Dinge offen, und ich kann mich voll auf ihn verlassen. Er bringt sich komplett mit ein, und das hilft sehr."

Wenn Zsuzsanna Boksay einen Wunsch frei hätte, dann würde sie die jetzige Saarlouiser Mannschaft zusammenhalten wollen - zumindest über das Saisonende hinaus. "Das wäre eine tolle Sache", schwärmt sie, "denn man kann hier noch viel erreichen. Die Mannschaft hat ihre Fähigkeiten noch lange nicht ausgereizt. Aber gerade Andrea Harder und Payton Black spielen eine hervorragende Saison, und wenn dann das große Geld winkt, können wir finanziell gesehen nicht mithalten. Es wäre unglaublich schade, wenn uns die Beiden am Saisonende verlassen würden. Aber so ist das Geschäft. Die Konkurrenz ist groß. Ich weiß, dass sich beide hier sehr wohl fühlen und dass sie in Deutschland nur in Saarlouis spielen würden."

Man müsse abwarten, glaubt Boksay, wie erfolgreich die "Royals" die Saison gestalten können. Das große Ziel heißt Europapokal. Im Ronchetti-Cup (vergleichbar mit dem Uefa-Pokal im Fußball) könnte der TV Saarlouis wichtige internationale Erfahrungen sammeln. Dafür müsste es in der Bundesliga ähnlich gut weiterlaufen wie bisher. Bärenstark präsentierten sich die Saarlouiserinnen bisher im DBB-Pokal. Am kommenden Freitag (20 Uhr, Kreissporthalle Saarlouis) spielt der TV Saarlouis im Viertelfinale - ausgerechnet gegen Boksays Ex-Klub USC Freiburg. Dem Sieger winkt die Teilnahme am Endturnier, den "Final Four". Im Ligaspiel in Freiburg verlor Saarlouis mit zwölf Punkten Differenz. Sollte dem TVS erstmals in der Vereinsgeschichte der Einzug ins "Final Four" gelingen, wäre es auch denkbar, dass das Endturnier in Saarlouis ausgetragen wird. Die Chancen am Freitag stehen sogar gar nicht so schlecht. Gerüchten aus Freiburg zufolge tritt der USC ohne drei Stammspielerinnen an, die sich bereits in den Weihnachtsurlaub verabschiedet haben. Deshalb bat der USC um eine Terminverschiebung, der Saarlouis allerdings nicht zugestimmt hat. Boksay sagt: "Dieser Termin ist vom DBB schon seit Monaten festgesetzt, wir haben uns darauf eingestellt. Unsere Spielerinnen bekommen erst danach Urlaub, für sie war das selbstverständlich. Wenn Freiburg nun ohne diese Spielerinnen antritt, scheinen sie diesen Wettbewerb nicht richtig ernst zu nehmen."

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 10.12.2001

Furioses Finale von Biggi Hartung

Saarlouis (spr). Eigentlich ist der Ball schon verloren. Aber Andrea Harder macht sich ganz lang und erreicht ihn gerade noch mit den Fingerspitzen. Ohne diesen Pass von Tina Wagner wirklich unter Kontrolle zu bekommen, umkurvt die Basketball-Nationalspielerin des TV Saarlouis halb stolpernd zwei Gegenspielerinnen. Endlich hat sie ihn in beiden Händen, beide Füße auf dem Boden. Harder springt hoch und wirft. Daneben. Aber die 24-jährige Flügelspielerin sichert sich gegen die einen Kopf größere Wolfenbütteler Centerspielerin Chelsea MacKey den Offensivrebound und markiert die Punkte im zweiten Versuch. Ein Angriff mit Symbol-Charakter.

Der BC Wolfenbüttel bringt die Basketballerinnen des TV Saarlouis am Sonntagnachmittag vor 400 Besuchern in der Kreissporthalle zu Beginn schwer ins Straucheln. Mit zahlreichen Schnellangriffen und einer Traumquote von der Dreipunktelinie erspielen sich die Gäste bereits im ersten Viertel eine 16-Punkte-Führung. Doch der TVS schlägt zurück. "Ich habe gewusst, dass sie diese Wurfquote nicht würden halten können", sagt Royals-Trainerin Zsuzsanna Boksay nach dem Spiel, "außerdem konnte unsere Abwehrleistung nur besser werden."

Und das wurde sie in der Tat. Dass die Royals am Ende noch mit 82:77 / 46:48 triumphieren, haben sie vor allem ihrem Mannschaftskapitän Biggi Hartung und Centerspielerin Payton Black zu verdanken. In einer kampfbetonten Partie erzielt Hartung ihre insgesamt 18 Punkte (darunter vier Dreier) - alle in der zweiten Halbzeit - und macht so den Ausfall von Katja Zberch vergessen, die nach drei Vierteln mit fünf Fouls vom Parkett muss. Payton Black läuft wegen einer Verbrennung mit einer Reihe von Tape-Pflastern an ihrer rechten Wurfhand und einer Muskelverhärtung im Oberschenkel auf. Trotzdem erzielt sie 25 Punkte und holt elf Rebounds.

"Wir mussten uns heute in die Partie hineinkämpfen", resümierte Trainerin Zsuzsanna Boksay nach dem spannenden Spiel, "es freut mich sehr, dass wir nach diesem verkorksten ersten Viertel doch noch gewonnen haben. Jetzt können wir mit einem positiven Punktekonto beruhigt in die Winterpause gehen."
 

Braunschweiger Zeitung
Bericht vom : 08.12.2001

BC-Basketballerinnen auch morgen in Saarlouis nicht komplett - Carmen Nastor fehlt aus familiären Gründen

Theis setzt auf Teamgeist und Tempo

Die BC-Basketballerinnen werden ihr Pech einfach nicht los. Sie können morgen zum Punktspiel beim Bundesliga-Siebten, TV Saarlouis, erneut nicht komplett auflaufen. Nach einem Telefonanruf am Donnerstag ist Carmen Nastor gestern aus familiären Gründen in ihre rumänische Heimat geflogen - wann sie zurückkehrt, ist noch ungewiss.

Trainerin Monika Theis, die gehofft hatte, nach den vier Wochen Punktspielpause endlich wieder ein fittes und vollzähliges Team ins Rennen um die Play-off-Plätze schicken zu können, macht gute Miene zum bösen Spiel. "Den Ausfall von Carmen kann eine einzelne Spielerin nicht auffangen, aber als Mannschaft können wir das lösen. Eine kleine Siegchance sehe ich in Saarlouis trotzdem."

Auf der Centerposition sieht es personell besser aus als bei der Pokalniederlage in Wuppertal. Chelsea Mackey und Andrijana Petrovic wollen wieder auflaufen, auch wenn sie nach ihren Fuß- beziehungsweise Knieverletzungen noch nicht völlig genesen sind. Mit seinen beiden längsten Spielerinnen dürfte das BC-Team zumindest beim Rebound wieder mehr Gegenwehr leisten können als zuletzt.

Während die Wolfenbüttelerinnen von ihrer Ausgeglichenheit leben, beschäftigt der TV Saarlouis zwei herausragende Stars. Auf der Centerposition ist die Amerikanerin Payton Black mit 21 Punkten und 13 Rebounds im Schnitt eine der besten Bundesligaspielerinnen, vom Flügel aus führt Nationalspielerin Andrea Harder das Team und erledigt mit 22 Punkten pro Partie einen weiteren Großteil der Angriffsarbeit ihrer Mannschaft. Zweistellig (12) punktet auch noch die zweite Centerin im Team von Trainerin Zsuzsa Boksay, die Weißrussin Ekaterina Zberch. Von den anderen Positionen müssen die Wolfenbüttelerinnen nicht allzu viel Korbgefahr fürchten, der Kader der Saarländerinnen ist nicht sonderlich leistungstief besetzt.

Das weiß auch Theis, und sie gibt die Devise aus, Black und Harder zu kontrollieren. "Die beiden dürfen nicht alles machen können, was sie möchten." Dazu wollen die Wolfenbüttelerinnen mit einer variablen Verteidigung aufwarten - wobei Nastor sicherlich als Lückenstopferin unter dem Korb vermisst wird - und vor allem wieder auf den Außenpositionen mächtig Druck machen. Selbst gegen Wuppertal gelangen Nicola Sernow und Co. nach Ballgewinnen und den wenigen Rebounds einige Schnellangriffe und somit einfache Punkte. Dann müsste dies mit verbesserter Reboundarbeit gegen Saarlouis ebenfalls klappen.

"Körperlich sind wir unterlegen, aber das können wir mit unserem Tempospiel wettmachen", ist Theis überzeugt. Sie wird notgedrungen wieder eine Aufstellung mit vier kleinen und nur einer großen Spielerin aufs Feld schicken, wobei sich Flügel Stefanie Beck abermals als Centerersatz profilieren kann.

Mit einer Niederlage würden die Wolfenbüttelerinnen Neunter bleiben. Gewinnen sie, könnten sie einen großen Sprung in die obere Tabellenhälfte tun. Theis hofft, dass dies trotz aller Widrigkeiten möglich ist: "Dazu müssen wir vor allem an unsere Chance glauben." UB
 

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 08.12.2001

Royals müssen harte Nuss knacken

Mit einem Sieg gegen Wolfenbüttel kann der TV Saarlouis am Sonntag die Weichen auf Play-Off-Kurs stellen

- Von SASCHA SPRENGER -

Saarlouis. Eines ist bereits vor dem eigentlichen Spiel sicher: Ein Spaziergang wird es nicht für die Saarlouiser Bundesliga-Basketballerinnen. Zwar kommt mit dem BC Wolfenbüttel zum letzten Liga-Heimspiel des Jahres "nur" der Tabellen-Neunte in die Kreissporthalle (Sonntag, 16 Uhr), doch zu unterschätzen ist diese Mannschaft auf keinen Fall. Mit Andrea Hohl und Nicola Sernow haben die Niedersachsen auf der Aufbauposition zwei aktuelle Nationalspielerinnen aufzubieten. Dies alleine zeigt schon die Ausrichtung der Gäste: Schnellangriffe sind Trumpf. Immer werden die beiden schnellen Spielerinnen versuchen, hart zu verteidigen, den Ball zu stehlen und einfache Punkte zu erzielen. Auch um die Probleme aus dem Setplay heraus hat sich die neue Trainerin Monika Theis gekümmert. Die 1,93 Meter große Chelsea MacKay sorgt unter dem Korb für Gefahr. Dazu kommt mit der Rumänin Carmen Nastor eine erfahrene Spielerin für die große Flügelposition sowie mit Steffi Beck ein großes Talent, das bald Nationalmannschaftsluft schnuppern dürfte. Zwar hat Wolfenbüttel - in den letzten Jahren immer als extrem heimstark bekannt - bereits drei Heimniederlagen hinnehmen müssen, hat dies aber durch einen unerwarteten Sieg in Freiburg wieder ausgleichen können. Die Royals sind also gewarnt und wollen das Spiel auch nicht auf die leichte Schulter nehmen. "Wenn wir die Schnellangriffe stoppen können und so keine einfachen Punkte zulassen, haben wir eine gute Chance", glaubt TVS-Trainerin Zsuzsanna Boksay, "dazu müssen wir auf ihre Außenschützinnen aufpassen. Unter dem Korb dürften wir leichte Vorteile haben, die wir hoffentlich ausnutzen können."

Indes ist dieses Spiel für beide Mannschaften richtungsweisend. Saarlouis könnte mit einem Sieg mit einem positiven Punktekonto in die Winterpause gehen und die Weichen auf Play-Off-Kurs stellen. Wolfenbüttel hingegen braucht unbedingt einen Sieg, um den Anschluss an die Play-Off-Plätze nicht zu verlieren. Für ein spannendes Spiel ist also mit Sicherheit gesorgt. TVS-Nationalspielerin Andrea Harder zeigt sich jedoch sehr optimistisch: "Ich habe ein gutes Gefühl. Wir haben Vorteile auf der Centerposition. Wenn unsere Abwehr steht, dann gewinnen wir auch." Trainerin Boksay sieht ebenfalls in der Abwehr den Schlüssel zu einem möglichen Erfolg: "Unsere Defense muss stehen. Wir haben diese Woche gut trainiert und sind in einem guten Rhythmus. Mit den Zuschauern im Rücken können wir es packen." Übrigens: Alle Kinder, die zu diesem Spiel ein Instrument mitbringen und ihre Mannschaft damit unterstützen, haben freien Eintritt. Damen-Basketball-Bundesliga: TV Saarlouis - BC Wolfenbüttel, Sonntag 16 Uhr, Kreissporthalle Saarlouis.

Wochenspiegel Saarlouis
Bericht vom : 06.12.2001

"Royals" wollen gegen BC Wolfenbüttel punkten

SAARLOUIS (ro). Die 1. Damen des TV Saarlouis haben mit 76:44 ( 41:18) in Leimen gewonnen.
Nach einer dreiwöchigen Spielpause hatten die Damen aus Saarlouis einige Schwierigkeiten an ihre alte Leistungsstärke anzuknüpfen. In nur wenigen Phase des Spiels konnte zu der starke, kämpferische Defenseleistung der bisherigen Bundesligaspielen zurückgefunden werden. Nur Tessi Weiß, die nach ihrer Verletzungspause wieder mit Auflaufen konnte, verdiente sich ein Extra-Lob von Trainerin Zsuzsanna Boksay.
Ansonsten führten viele Fehler in der Mann-Mann-Verteidigung und im Rebound zu einfachen Punkten der Gastgeber. In der Offense zeigten sich einige Abstimmungsprobleme und Ballverluste und Fehlwürfe waren die Folge.
Doch nun heißt es, während dieser Trainingswoche die volle Konzentration auf das nächste, sehr wichtige Bundesligaheimspiel gegen den BC Wolfenbüttel zu legen.
Bei einem Sieg würden die Saarlouiser "Royals" mit einem positiven Punktestand (10:8) in die Weihnachtspause gehen. Sprungball ist am Sonntag, 9. Dezember, um 16 Uhr in der Saarlouiser Kreissporthalle.

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 06.12.2001

Harder vermisst internationalen Vergleich

Zukunft der Basketballerin des TV Saarlouis nach dieser Saison noch völlig offen

Saarlouis (spr). Während die meisten der Saarlouiser "Royals" die dreiwöchige Nationalmannschafts-Pause zur Erholung und dosiertem Training nutzen konnten, hatte eine weiterhin viel zu tun. Nationalspielerin Andrea Harder, sonst in Diensten des TV Saarlouis, war mit der deutschen Auswahl in Sachen EM-Qualifikation unterwegs. Dass es dabei in drei Spielen drei Pleiten hagelte, kann eine so ehrgeizige Spielerin natürlich nicht zufriedenstellen. "Teilweise war das schon frustrierend", gibt die 24-Jährige zu, "wenn man bedenkt, dass wir zwei der drei Spiele hätten gewinnen können. Man muss berücksichtigen, dass wir in einer Zeit des Umbruchs sind und in dieser Formation noch nie zusammen gespielt haben. Wir konnten nur wenig trainieren, da fehlt zwangsläufig die Abstimmung."

Persönlich war sie mit ihren Leistungen gegen Spanien und in Israel recht zufrieden, nur gegen Rumänien fand sie sich nicht überzeugend: "Da habe ich mich zu sehr zurückgenommen, weil ich auf der Aufbauposition spielen musste." Als ein Erlebnis - wenn auch nicht immer der positivsten Art - erwies sich die Reise nach Israel. Aufgrund der gespannten politischen Lage und einigen Attentaten dort wurde es den Nationalspielerinnen frei gestellt, diese Reise anzutreten. "Wir standen ständig in Kontakt mit dem Auswärtigen Amt, und es wurde uns gesagt, dass es zurzeit ruhig sei", erzählt Andrea, "so sind dann auch alle mitgefahren." Am Spielort Tel Aviv blieb es zu dieser Zeit tatsächlich friedlich. Allerdings spitzte sich die Situation eine Woche später zu, als die Damen-Nationalmannschaft das Land gerade verlassen hatte. Harder: "Wir haben Gott sei Dank von Unruhen oder Attentaten nichts mitbekommen. Wir haben nur ein paar Militärhubschrauber gesehen, die uns die Vorgänge wieder in Erinnerung gerufen haben. Natürlich gab es erhöhte Sicherheitsmaßnahmen am Flughafen. Auch bei den Spielen war Polizeischutz anwesend. Aber man kann jetzt nicht sagen, das uns all das negativ beeinflusst hätte. Wir sind sehr freundlich empfangen worden."

Schon am vergangenen Wochenende musste Harder wieder mit dem TV Saarlouis in der Halle stehen - beim Pokalspiel gegen Leimen. "Da war ich noch ziemlich geschlaucht", sagt Andrea, "in der Defense hat mir die letzte Spritzigkeit gefehlt. So war es gut, dass wir nicht allzu stark gefordert wurden."

Erholung ist aber nicht drin. Am Sonntag (16 Uhr) steht das nächste Bundesliga-Spiel an. Gegen den BC Wolfenbüttel will Andrea Harder unbedingt gewinnen, um mit einem positiven Punktekonto in die Winterpause gehen zu können. "Wenn wir an unsere Leistungen aus den letzten Spielen anknüpfen, sieht es gut aus." Zum Jahresabschluss folgt noch das Pokal-Viertelfinale gegen Freiburg (21. Dezember, 20 Uhr). Dann wird sich Andrea Harder langsam Gedanken um ihre Zukunft beim TVS machen. Ihr Vertrag läuft am Saisonende aus. Den internationalen Vergleich vermisse sie, sagt sie. Und macht ihr Bleiben vor allem von der sportlichen Perspektive - also vom Erreichen des Europapokals - abhängig. "Ich will abwarten, wie es hier weitergeht. Also wird wohl vor Mitte oder Ende Januar kaum eine Entscheidung fallen."

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 04.12.2001

TV Saarlouis: Im Pokal jetzt gegen USC Freiburg

Saarlouis (spr). Die Basketball-Damen des Bundesligisten TV Saarlouis haben ihr Pokalspiel beim Zweitligisten KuSG Leimen souverän mit 76:44 (41:18) gewonnen. Beste Werferin war Payton Black mit 30 Punkten. In der nächsten Runde (Termin steht noch nicht fest) dürfen sich die Fans erstmals seit Jahren wieder auf ein Heimspiel der Royals freuen. Gegner ist der Ex-Klub von Royals-Trainerin Zsuzsanna Boksay, der USC Freiburg.

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 04.12.2001

Unter dem Korb läuft - fast - alles rund

Basketball-Damen des TV Saarlouis sind mit der bisherigen Bundesliga-Saison zufrieden

Saarlouis (spr). Als Hermann Paar noch Trainer der Saarlouiser Basketballerinnen war, sagte er oft den Satz: "Ich arbeite dafür, dass es hier auch ohne mich weitergeht." Wenn er den Verein jetzt beobachtet, könnte er sehen, dass er gute Arbeit geleistet hat. Die Bilanz nach den ersten acht Bundesliga-Spieltagen unter der neuen Trainerin Zsuzsanna Boksay: vier Siege aus acht Spielen, Tabellenplatz sechs. "Mit vier Siegen sind wir voll im Soll und sehr zufrieden", sagt TVS-Manager Oliver Kraulich.

Dabei haben die Royals eigentlich einen Fehlstart nach Maß hingelegt: Gegen Marburg entschied Tini Ishaque die Partie fünf Minuten vor dem Ende für die Gäste. In Wedel musste der TVS die zweite Halbzeit ohne Centerspielerin Payton Black auskommen und verlor. In Wuppertal trafen die Saarlouiserinnen auf einen Meister, der erstmals komplett antreten konnte. Folge: Eine deutliche Niederlage, auch wenn Andrea Harder und Payton Black Topscorerinnen der Partie wurden. Das Duo mischt auch sonst die Liga gewaltig auf. Im zweiten Heimspiel war es Payton Black, die mit 37 Punkten die BG Rentrop Bonn fast im Alleingang besiegte. Beim 68:62 gegen Nördlingen entschied die US-Amerikanerin das Centerduell mit ihrer Landsfrau Gail Strumpf klar für sich. Auch beim Aufsteiger Bensberg nutzte sie ihre Freiräume aus. In diesem Spiel glänzte vor allem die Abwehr und gönnte den Gastgeberinnen nur 42 Zähler. Sie scheint das neue Prunkstück der Royals zu werden.

Bisheriger Höhepunkt: Der 80:62-Sieg gegen den Tabellenzweiten aus Dorsten. Andrea Harder erzielte dabei 30 Punkte. Die 70:82-Niederlage in Freiburg war für Trainerin Zsuzsa Boksay zwar "argerlich", aber im Rückspiel will der TVS den Spieß umdrehen. "Wenn das so gut weiterläuft, können wir wirklich einen Play-Off-Platz erreichen", freut sich Manager Oliver Kraulich: "Der Nichtabstieg war unsere oberste Priorität, aber mittlerweile sieht es ja so aus, als ob wir mit dieser Frage nichts zu tun haben werden. Zurzeit läuft es halt einfach, alles spielt gut zusammen. Die Mannschaft spielt guten und attraktiven Basketball. Das honorieren auch die Zuschauer, indem sie zahlreich kommen. Im Moment können wir wirklich zufrieden sein."

Kraulich plant natürlich schon voraus. Für diese Saison ist zwar nicht unbedingt noch eine Neuverpflichtung geplant, ausgeschlossen ist es allerdings auch nicht. Kraulich: "Wenn sich etwas auf den großen Positionen ergibt, greifen wir natürlich zu. Aber wir werden auf keinen Fall einen finanziellen Spagat machen." Wichtig für die nächste Saison wird sein, ob der TVS seine Leistungsträger halten kann. "Wir werden natürlich versuchen, Andrea und Payton zu halten, das wäre eine tolle Sache", beschreibt Kraulich die Prioritäten, "mit beiden werden noch in diesem Jahr Gespräche geführt. Wenn wir beiden auch abseits des Parketts eine Perspektive bieten können, bin ich zuversichtlich. Zudem haben mir beide bestätigt, dass sie sich in Saarlouis sehr wohlfühlen. Das kann ein weiterer Pluspunkt sein." Es soll weiter gehen in Saarlouis - und das möglichst erfolgreich.

 

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 29.11.2001

Basketballer wollen ins Halbfinale

Saarlouis (spr). "Unser Ziel ist das Halbfinale und damit das Final Four, also das Endturnier um den deutschen Pokal." Oliver Kraulich, Manager bei Basketball-Bundesligist TV Saarlouis, träumt schon länger von solch einem Erfolg. In diesem Jahr könnte es endlich klappen. Denn im Achtelfinale treffen die "Royals" auf den Zweitligisten KuSG Leimen. Eine lösbare Aufgabe, da die Leimenerinnen gerade einmal auf Rang acht der zweiten Liga Süd stehen. "Wenn wir das Viertelfinale erreichen sollten, sieht es auch nicht schlecht aus", meint Kraulich weiter, "es haben sich schon einige durchaus schlagbare Mannschaften ins Viertelfinale gespielt. Aber alles hängt natürlich vom Losglück ab. Wenn wir Leimen schlagen können, hoffen wir endlich einmal auf ein Heimspiel im Pokal. Das hatten wir seit Jahren nicht!" Doch zunächst muss die Hürde Leimen genommen werden. Hochball ist am Sonntag um 18 Uhr in Leimen.

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 14.11.2001

Durch den Kontakt am Ball bleiben

Erst seit Sommer lebt Zsuzsanna Boksay in Saarlouis. Die Ungarin trainiert die Damen-Mannschaft des Basketball-Bundesligisten TV Saarlouis. Wir haben "Schuscha" Boksay, die dreimal zur besten Basketballerin Europas gewählt wurde, im Rahmen unserer Regional-Offensive um einen Gastkommentar gebeten.

Die "Saarbrücker Zeitung" gehört regelmäßig zu meiner Lektüre, weil ich neben den Informationen aus der ganzen Welt natürlich in erster Linie wissen will, was hier in Saarlouis los ist. Das gilt insbesondere für den Basketball und meine Mannschaft. Dass die "SZ" jetzt noch näher dran sein wird am Geschehen, finde ich sehr gut. Schließlich gibt es im Saarland nicht viele Erstligisten, die Leistungssport auf höchster Ebene betreiben. Meine Mädels und das gesamte Umfeld der Royals nehmen sich unglaublich viel Zeit für ihren Sport. Seit ich da bin, ist das Interesse am TV Saarlouis stark gestiegen. Am vergangenen Wochenende waren fast 500 Zuschauer in der Halle beim Topspiel gegen Dorsten. Wir haben klasse gespielt, die Fans waren begeistert. Und die "SZ" trägt diesem Interesse Rechnung.

Ich habe in Deutschland in vielen Städten gespielt. In Berlin, München, Aschaffenburg. Frauen-Basketball genießt hierzulande deutlich weniger Ansehen, als in meiner Heimat in Ungarn. Obwohl ich in Deutschland viel länger aktiv war, als in Ungarn, insgesamt 15 Jahre gegenüber neun, bin ich dort zur Jahrhundert-Sportlerin gewählt worden. Ungarische Journalisten haben mich in Deutschland öfter angerufen als deutsche Journalisten. Dabei lege ich gar keinen Wert darauf, in der Öffentlichkeit zu stehen. Nur musste ich die Unterschiede in beiden Ländern erst lernen.

Die "SZ" fällt allerdings ein wenig aus der Rolle. Die Mitarbeiter und Redakteure sind bei den Spielen dabei, kommen immer mal wieder ins Training, wir telefonieren regelmäßig. Sie ist ganz dicht dran am Geschehen. Das merke ich bei meiner täglichen Arbeit. Und das zeichnet die Qualität der "SZ" aus.

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 13.11.2001

Sauer auf die Schiedsrichter

TV Saarlouis kehrt mit 70 zu 82 aus Freiburg zurück

Freiburg/Saarlouis (spr). "Ich will nicht sagen, dass wir wegen den Schiedsrichtern verloren haben, aber was die sich in der ersten Halbzeit geleistet haben, das war schon unverschämt." Selbst mit zwei Stunden Abstand zur 70:82-Niederlage ihres TV Saarlouis beim USC Freiburg ärgerte sich "Royals"-Trainerin Zsuzsanna Boksay noch. "Ich habe ja nichts dagegen, wenn am Schluss im Zweifelsfall für die Heimmannschaft gepfiffen wird, das ist nun einmal der Heimvorteil. Aber uns von Anfang an so zu benachteiligen, das war schon ein starkes Stück. Wir konnten unter dem Korb einfach nicht aggressiv verteidigen, weil sofort ein Foul gegen uns gepfiffen wurde. Auf der anderen Seite konnten die Freiburgerinnen fast machen, was sie wollten, ohne dass ein Pfiff ertönte. Und das habe nicht nur ich so gesehen. Selbst einige Freiburger Zuschauer haben mir nach dem Spiel gesagt, dass sie so eine Benachteiligung wie in der ersten Hälfte noch nicht gesehen hätten", sieht sich Boksay bestätigt. "Wäre es so weiter gelaufen, hätten wir mit 30, 35 Punkten Unterschied verloren. Dabei konnte ich nicht tatenlos zusehen. Also habe ich gehandelt. Ich wünschte mir nur, ich hätte das früher getan."

Besagte Situation spielte sich direkt nach der Pause ab. Zur Halbzeit konnte der TVS vor knapp 1000 Zuschauern dank guter Trefferquote aus dem Feld den Rückstand bei 10 Punkten halten (33:43). Vorher durfte der heimische USC 22 Mal an die Freiwurflinie und kam so zu einfachen Punkten, der TVS bekam gerade einmal sieben Versuche zugesprochen. Alleine Payton Black kassierte in 20 Minuten vier Fouls. Trotzdem zeigte sie mit 21 Punkten und 16 Rebounds eine starke Leistung. Boksay erzählt weiter: "Direkt nach der Halbzeit entschieden die Schiedsrichter bei einer Situation unterschiedlich, normalerweise gibt es dann einen Hochball. Als dann auf einmal einfach auf Ballbesitz Freiburg entschieden wurde, habe ich mich so aufgeregt, dass ich ein technisches Foul bekommen habe. Meine Frage ,Willst Du mich jetzt rauspfeifen?' wurde sofort mit dem zweiten technischen Foul und damit dem Spielausschluss geahndet." Sofort zu Beginn der zweiten Hälfte musste sich Boksay das Spiel also von draußen ansehen. Aber diese Aktion verfehlte ihre Wirkung nicht. "Auf einmal wurden die Fouls auf beiden Seiten gepfiffen", sagt Boksay, "und wir waren wieder im Spiel." Mit einer Energieleistung machten die "Royals" aus einem 38:56 ein 62:62. Danach hatten sie Chancen, sogar in Führung zu gehen, die sie jedoch nicht nutzen konnten. Freiburg erspielte sich wieder eine kleine Führung und zeigte auch am Ende an der Freiwurflinie keine Nerven. "Wir hatten eine bessere Wurfquote, und am Ende waren bis auf die Freiwurfversuche fast alle Statistiken ausgeglichen. Nur die 15 Punkte, die die Freiburgerinnen an der Linie mehr machen konnten, haben den Unterschied gemacht. Im letzten Viertel hätten wir das Spiel drehen können, aber da haben wir nicht gut getroffen," resümiert die TVS-Trainerin.

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 12.11.2001

Basketball: TVS fühlt sich benachteiligt

Freiburg (spr). Die Saarlouiser Bundesliga-Basketballerinnen haben ihr Auswärtsspiel beim USC Freiburg mit 70:82 (33:43) verloren. Von den Schiedsrichtern in der ersten Hälfte "kolossal benachteiligt", so TVS-Trainerin Boksay, kämpften sich die Royals noch einmal auf 62:62 heran, mussten aber am Ende den treffsichereren Gastgeberinnen den Vortritt lassen. Beste Saarlouiser Schützin vor knapp 1000 Zuschauern war US-Centerin Payton Black mit 21 Zählern. Dazu angelte sie sich noch 16 Rebounds. Vor der vierwöchigen Nationalmannschaftspause stehen die "Royals" nun mit 8:8 Punkten auf Rang sieben der Bundesliga.


Badische Zeitung
Bericht vom : 09.11.2001

Ein Wiedersehen mit Zsuzsa Bocsay
USC-Basketballerinnen am Samstag daheim gegen Saarlouis

FREIBURG (str). "Ein ganz normales Spiel" sieht der Freiburger Trainer René Spandauw auf seine "Eisvögel" zukommen. Morgen um 19.30 Uhr treffen die Erstliga-Basketballerinnen in der Sporthalle der Universität aber auf eine alte Bekannte: Zsuzsa Bocsay, die jetzt den TV Saarlouis coacht.

Einst Europas beste Basketballerin, hatte Bocsay ihr erstes Jahr als Trainerin beim USC Freiburg zugebracht. Dort überwarf sie sich mit den Verantwortlichen - oder die Verantwortlichen mit ihr, wie immer man es sehen mag. Ihr Engagement endete im Sommer mit dem größtmöglichen Spektakel, nämlich der fristlosen Kündigung durch den Verein. Bocsay selbst fühlte sich angeblich gemobbt, der USC hingegen sah in ihr die falsche Frau, das jüngste Team der Liga zu coachen.

Weil sich die langjährige Profi-Basketballerin nicht in die spezifischen "Eisvögel-Verhältnisse einzufühlen vermochte, trainiert sie jetzt den TV Saarlouis - und das mit einigem Erfolg. Zu Anfang eher unerfreulich gestartet, siegt der Klub neuerdings in Serie und steht nun mit 8:6 Zählern und einem Spiel mehr in der Tabelle vor dem USC Freiburg (6:6). In Nationalspielerin Andrea Harder und der amerikanischen Centerin Payton Black bringt Bocsay zwei Klasse-Frauen aufs Parkett. Er schätze Saarlouis "stark" ein, sagt denn auch René Spandauw. Zugleich aber verleiht er seiner Überzeugung Ausdruck, die Freiburger Fans würden am Samstag die "richtigen Eisvögel" aufspielen sehen - also ausgeruhte und voll konzentrierte und nicht jene, die sich am Wochenende in Wedel beim schmählichen 64:86 zu Anfang förmlich hatten überrollen lassen.

Im übrigen ist man beim USC bemüht, den Bocsay-Konflikt in die Historie einzuordnen. "Die Sache mit Zsuzsa liegt hinter uns", sagt René Spandauw, und der Sportliche Leiter Thomas Meysen sieht in Saarlouis "eine sehr gute Mannschaft, die jetzt in ihrem Rhythmus ist. Das freut mich für Zsuzsa."

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 09.11.2001

Dieses Spiel ist ein harter Brocken

Samstag treten die Saarlouiser Royals vom TV Saarlouis gegen die Basketballerinnen des USC Freiburg an

- Von SASCHA SPRENGER -

Freiburg/Saarlouis. Passender könnte der Termin für die Partie des USC Freiburg gegen den TV Saarlouis in der Damen-Basketball-Bundesliga kaum gewählt sein. Auf der einen Seite orientieren sich die Breisgauerinnen nach einem klassischen Fehlstart nun wieder nach oben. Und das keineswegs überraschend, wie Royals-Coach Zsuzsanna Boksay als ehemalige Freiburger Trainerin natürlich nur zu gut weiß: "Freiburg ist viel stärker als im letzten Jahr. Esther Katona ist nach ihrem Kreuzbandriss wieder fit, Bella Engen kehrte aus Australien zurück. Und auch Andrea Glasauer hat einen großen Sprung gemacht, sie wurde nicht umsonst zur am meisten verbesserten Spielerin der letzten Saison gewählt. Mit Katie Cronin ist auf der Aufbauposition eine weitere sehr gute Spielerin dazugekommen." Das jüngste Team der Liga hat sich einen Playoff-Platz zum Ziel gesteckt. Genau wie die Royals.

Auch sie haben einen zumindest von den Ergebnissen her schwächeren Start wettgemacht. Nach 2:6 Punkten aus vier Partien ließen sie nun drei Siege in Serie folgen, unter anderem gegen vermeintliche Favoriten wie Nördlingen oder Dorsten. Der TV Saarlouis ist also bestens gewappnet, um bei den "Eisvögeln" bestehen zu können. Schuscha Boksay freut sich auf die Partie, aber besonders über die Entwicklung ihrer Mannschaft in den letzten Wochen: "Einen solchen Verlauf hätte ich nicht vorhersagen können. Ich hätte nicht gedacht, dass sich die gute Einstellung der Spielerinnen und die harte Arbeit so schnell auszahlen würden, aber so freut es mich natürlich ungemein für das Team. Wir sind voll im Soll. Nichtsdestotrotz fahren wir nach Freiburg, um dort zu gewinnen. Wir wissen, dass das sehr, sehr schwer wird."

Vor allem müssten die Freiburger Schnellangriffe durch eine gute Team-Defense unterbunden werden. "Wenn wir das schaffen, erwarte ich ein enges Spiel", so Boksay, die auch von den Zuschauern einiges erwartet. "Meist sind über 1000 Zuschauer in der Halle, das ist eine Wahnsinns-Atmosphäre. Aber dieses Publikum hat ein sehr hohes Basketball-Verständnis und honoriert jede gute Aktion, auch von den Gastmannschaften. Für uns ist diese Kulisse nicht hinderlich, sondern eher noch motivierend."

Dazu kommt, dass die Royals wohl schneller als erwartet wieder auf die Luxemburgerin Tessy Weis zurückgreifen können. Sie trainierte am Mittwoch wieder und hofft, dass ihr der Fuß keine Beschwerden mehr macht. Mit ihr hat der TV Saarlouis zum einen mehr Variations-Möglichkeiten, zum anderen mehr Flexibilität beim Auswechseln.

Dass in der Partie nach dem Schwierigkeiten um die Vertragsauflösung von Boksay im vergangenen Sommer eine besondere Brisanz steckt, spielt Schuscha herunter. "Ich habe noch gute Kontakte mit einigen Leuten beim USC, das läuft alles sehr freundschaftlich. Und ich denke, dass das Publikum die Hintergründe von damals nicht interessiert."

Wer diese Partie (Samstag, 19.30 Uhr, in Freiburg) gewinnt, kann beruhigt in die vierwöchige Nationalmannschaftspause gehen. Saarlouis stünde mit einem Erfolg und 10:6 Punkten wohl unter den ersten fünf, Freiburg würde sein Konto auf 8:6 Zähler bringen und ebenfalls in diese Regionen vorstoßen.

Wie es auch immer laufen mag, etwas Besonderes wird dieses Spiel für die TVS-Trainerin in jedem Fall: "Es wird ein komisches Gefühl werden, auf der Gästebank Platz zu nehmen."

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 05.11.2001

80:62! Royals nehmen Dorsten auseinander

Basketballerinnen des TV Saarlouis glänzen mit Super-Leistung - Harder macht 30 Punkte

Saarlouis (spr). Die Bilder gleichen sich. Eine volle Kreissporthalle, super Stimmung und am Ende feiern 400 Fans ihre "Royals" mit einer La-Ola-Welle. Nur eines ist im Vergleich zum letzten Heimspiel gegen Nördlingen anders: Der TVS spielt und gewinnt souverän.

Das "Opfer" dieses Mal: Die BG Dorsten, Tabellenzweiter und Favorit. Doch davon ist schon zu Beginn nichts zu spüren. Saarlouis legt los wie die Feuerwehr. Katja Zberch sorgt fast im Alleingang für eine 13:2-Führung nach fünf Minuten. Ob unter dem Korb oder von der Dreipunktelinie, die Weißrussin trifft einfach alles. Danach darf jeder mal: Biggi Hartung per Dreier, Eva Schönecker aus der Halbdistanz und Payton Black unter dem Korb erspielen ein 20:9 im ersten Viertel. Die Jugoslawin Aleksandra Kojic, in den letzten Spielen Dorstens Matchwinnerin, ist bei Andrea Harder komplett abgemeldet. Überhaupt spielen die Saarlouiserinnen eine hervorragende Abwehr. Zwar kassieren sie einige Fouls, doch die Intensität bleibt konstant hoch. Auch die Bankspielerinnen fügen sich gut ein. Als Dorsten Mitte des zweiten Viertels beim 30:28 wieder dran ist, kommt Anke Maurer ins Spiel. Nur ein paar Sekunden später steht sie mutterseelenallein an der Dreipunktelinie und lässt sich die Chance nicht entgehen. Zur Pause sind es nach einem Zwischenspurt der "Royals" wieder elf Punkte Vorsprung.

Nach dem dritten Viertel führt der TVS gar mit siebzehn Punkten Differenz. Andrea Harder läuft jetzt auch in der Offensive heiß und erzielt zehn der 16 Saarlouiser Punkte. Zwar kassiert Katja Zberch ihr viertes Foul und muss auf der Bank Platz nehmen, aber Eva Schönecker vertritt sie bravourös. Als Andrea Harder mit der Schlusssirene auf 62:45 erhöht, winkt Gästespielmacherin Dorothea Richter entnervt ab. Eine Szene mit hoher Symbolkraft.

Doch wer jetzt dachte, Dorsten würde sich in sein Schicksal ergeben, der sah sich getäuscht. In den letzten zehn Minuten versuchen die Gäste noch einmal alles, beginnen sofort mit einer offenen Ganzfelddeckung. Im Spiel gegen Nördlingen hatten die "Royals" dadurch komplett den Faden verloren und den Sieg fast noch aus der Hand gegeben. Doch auf noch eine Nervenschlacht will sich vor allem Andrea Harder nicht mehr einlassen. Zusammen mit Payton Black übernimmt sie die Hauptverantwortung. Immer wieder spielen die beiden zusammen die Dorstener Deckung aus und bleiben nach Dorstener Fouls auch an der Freiwurflinie cool.

"Der Schlüssel zum Sieg war heute die Verteidigung", lobte eine glückliche TVS-Trainerin Zsuzsanna Boksay ihr Team nach dem Spiel. "Andrea Harder hat mit Kojic eine Dorstener Schlüsselspielerin aus dem Spiel genommen, das war sehr wichtig. Auch Katja Zberch findet sich immer besser zurecht. Der Trainingsfleiß der letzten Wochen macht sich nun bezahlt." Auch Andrea Harder stellte das Mannschaftsspiel heraus: "Wir haben heute als Team agiert und verdient gewonnen. Mittlerweile kann bei uns jeder punkten, das macht uns für jeden Gegner unberechenbar. In dieser Form und diesem Publikum brauchen wir gerade zu Hause niemanden zu fürchten."


Statistik TV Saarlouis - BG Dorsten (Punkte/Rebounds): Andrea Harder 30/8, Payton Black 18/16, Katja Zberch 15/4, Eva Schönecker 6/1, Biggi Hartung 5/5, Anke Maurer 3/1, Tina Wagner 3/7.

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 05.11.2001

"Royals" derzeit nicht zu stoppen

Saarlouiser Basketballerinnen bezwingen BG Dorsten

Saarlouis (spr). Das war Wahnsinn, TVS! Die Saarlouiser Basketballerinnen haben für die nächste Überraschung in der Bundesliga gesorgt. Und wie! In der Kreissporthalle bezwangen sie am Sonntag vor 450 Besuchern den Tabellen-Zweiten BG Dorsten mit 80:62 (46:35). Dies war der dritte Sieg in Serie für die "Royals". Und der war hochverdient.

Von Beginn an zeigte sich der TVS hellwach und überzeugte mit einer aggressiven Deckung. Die Gäste kamen überhaupt nicht ins Spiel und leisteten sich zahlreiche Fehlwürfe. Auf der anderen Seite traf die Weißrussin Katja Zberch im Saarlouiser Trikot im ersten Viertel einfach alles und sorgte fast im Alleingang für eine 13:2-Führung. Auch als Dorsten im letzten Viertel alles auf eine Karte setzte und es mit einer Ganzfeld-Verteidigung versuchte, brach der TVS nicht ein. Noch gegen Nördlingen vor einer Woche waren die "Royals" ins Schwimmen geraten, jetzt behielten sie dank Nationalspielerin Andrea Harder die Ruhe und ihren Vorsprung bis zum Ende.

Überhaupt Andrea Harder. Mit einer Gala-Vorstellung zeigte die 24-Jährige einmal mehr, wie wichtig sie für Saarlouis ist. In der Abwehr nahm Andrea mit Alexandra Kojic eine Dorstener Schlüsselspielerin komplett aus dem Spiel. Dazu erzielte sie 30 Punkte und angelte sich acht Rebounds. "Wir haben heute als Team gespielt und verdient gewonnen", sagte die Matchwinnerin nach dem Spiel bescheiden, "weil mittlerweile bei uns jeder punkten kann, sind wir für die Gegner schwer auszurechnen."

Auch TVS-Trainerin Zsuzsanna Boksay zeigte sich hochzufrieden: "Ich hatte mit einem engeren Verlauf gerechnet. Aber wir haben heute alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Die Abwehr war heute sehr gut und ein Schlüssel zum Sieg. Der Trainingsfleiß der letzten Wochen hat sich bezahlt gemacht. Ich bin sehr stolz auf das Team."

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 03.11.2001

Royals suchen nach Verstärkung

Topspiel der Basketball-Bundesliga am Sonntag gegen die BG Dorsten - Kein Interesse an Isabelle Comtesse

- Von SASCHA SPRENGER -

Saarlouis. Zwei Siege am Wochenende, Tabellenplatz sieben. Für die Saarlouiser Bundesliga-Basketballerinnen läuft es zurzeit einfach rund. Doch die Royals sehen noch lange keinen Grund, in Euphorie auszubrechen. Denn das Spiel gegen Nördlingen hat eine große Schwäche der Saarlouiserinnen aufgezeigt: Die dünne Personaldecke. Die drei Profis im Team - Andrea Harder, Payton Black und Katja Zberch - mussten die gesamten 40 Minuten durchspielen. Da sich Tessy Weis im Training auch noch eine Fußverletzung zugezogen hatte, standen Trainerin Zsuzsanna Boksay für das schwere Spiel gerade einmal sieben Spielerinnen zur Verfügung. Außerdem wurde Eva Schönecker für das zweite Wochenend-Spiel in Bensberg geschont. Die Folge: Fast hätte der TV Saarlouis im letzten Viertel eine satte Führung von 21 Punkten noch aus der Hand gegeben.

Mit einem Nachlassen der Kondition geht auch die Konzentration verloren, und selbst sicher geglaubte Siege könnten den Royals noch in letzter Sekunde entrissen werden. Stärkere Mannschaften werden dies gnadenlos ausnutzen. Gegen Nördlingen hat der TVS den Kopf gerade noch mal aus der Schlinge ziehen können. Am Sonntag beim Heimspiel gegen die BG Dorsten (16 Uhr, Kreissporthalle) dürfte eine solche Situation nicht so glimpflich ablaufen.

Eine stärkere Bank ist also gefragt, um die Playoffs sicher zu erreichen, und die Verantwortlichen in Saarlouis wollen auch handeln. Allerdings sei das nicht ganz so einfach, wie Royals-Manager Oliver Kraulich erläutert: "Im Moment sind natürlich nur noch Profis auf dem Markt, und die sind teuer. Es gibt zurzeit kaum eine Möglichkeit, an eine junge deutsche Spielerin heranzukommen. Wir suchen, aber die Spielerin muss für uns finanzierbar sein. Sportlich sieht es ja sehr gut aus, die Halle ist voll. Das könnte den einen oder anderen Sponsor vielleicht dazu bewegen, uns mehr Möglichkeiten zu verschaffen." Eine ehemalige Saarländerin wäre derzeit zu haben. Die Ex-Wuppertalerin Isabelle Comtesse sucht einen Verein, absolviert gerade ein Probetraining bei der BG Rentrop Bonn. Für die Royals ist sie kein Thema. "Sie würde uns nicht weiterhelfen", glaubt Kraulich, "wir suchen keinen Guard, sondern eher eine Flügelspielerin." Aber nachgelegt werden soll schon. Darüber würde sich auch Trainerin Zsuzsanna Boksay freuen: "Eine Spielerin mehr würde uns sehr weiterhelfen. Dann könnten wir mehr wechseln, hätten mehr Variationsmöglichkeiten und wären viel flexibler in unserem Spiel. Aber man muss halt sehen, was finanziell überhaupt machbar ist."

Am Sonntag gegen den Tabellenzweiten BG Dorsten wird noch kein Neuzugang präsentiert werden, das ist sicher. Das mittlerweile eingespielte Team um Andrea Harder und Payton Black wird auch so eine harte Nuss für den Tabellenzweiten werden. Die Basketbalgemeinschaft Dorsten ist in diesem Jahr durch den Zusammenschluss von Dorsten mit ODB Recklinghausen zustande gekommen. Trainer Donato Briganti kann auf ein junges, hungriges Team bauen, das in dieser Saison bislang überzeugt hat. Vier Siege in fünf Spielen sagen eigentlich alles aus. Nur bei den wieder erstarkten Bonnerinnen musste die Mannschaft um Jung-Nationalspielerin Dorothea Richter eine Niederlage hinnehmen.

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 30.10.2001

Schönecker kontert mit Klasse-Leistung

Bensberg/Saarlouis (spr). Die Bundesliga-Basketballerinnen des TV Saarlouis haben einen äußerst erfolgreichen Doppel-Spieltag hinter sich. Nach dem Heimsieg gegen Nördlingen am Freitagabend konnten sie zwei Tage später ihren ersten Auswärtssieg der Saison feiern. Beim Aufsteiger TV Bensberg gewannen die Royals mit 62:42 (28:24) und zeigten dabei vor allem in der Defensive eine Klasse-Leistung. "Im ersten Viertel haben wir noch ein wenig geschlafen", gibt Royals-Trainerin Zsuzsanna Boksay zu, "aber dann haben wir trotz des schweren Freitagsspiels sehr konzentriert agiert, vor allem in der Abwehr."

Nur Kim Johnson, die neue US-Amerikanerin im Bensberger Team, konnte das Saarlouiser Bollwerk manchmal durchbrechen (20 Zähler), sonst hatte keine der Gastgeberinnen eine zweistellige Punkteausbeute. Auf der anderen Seite gab es wieder einmal fast kein Gegenmittel gegen die Amerikanerin in Saarlouiser Diensten, Payton Black. Sie räumte wie schon gegen Nördlingen unter dem Korb kräftig auf und war mit 21 Zählern Topscorerin der Partie. Aufgrund der Chancenlosigkeit unter dem Korb - die Dominanz von Black und Katja Zberch war fast beängstigend - versuchten es die Bensbergerinnen mit Distanzwürfen. Von 19 Versuchen trafen sie sieben. Zu wenig, um den TV Saarlouis an diesem Nachmittag gefährden zu können. "Spiele werden in der Abwehr gewonnen", meinte Boksay, "und dieses Spiel war das beste Beispiel dafür. So muss man vorne nicht unbedingt überragend spielen, um ein Spiel dennoch klar zu gewinnen." Ein Sonderlob verdiente sich die 20-jährige Eva Schönecker. Gegen Nördlingen saß das Talent 40 Minuten auf der Bank, musste sich das komplette Spiel tatenlos anschauen - aus taktischen Gründen. In Bensberg hingegen bekam Schönecker große Spielanteile, gut 30 Minuten, und dankte dies mit einer überzeugenden Leistung. Boksay: "Sie hat genau das getan, was ich mir von einer frischen Spielerin in solch einer Situation erwarte. Das war eine tolle Leistung. Natürlich ist eine Spielerin enttäuscht, wenn sie nicht eingesetzt wird. Aber Eva hat sich super verhalten. Insgesamt war dieses Wochenende sehr wichtig für das gesamte Team, weil es jede Menge Selbstvertrauen gibt."

Mit nun 6:6 Punkten haben sich die Royals nun auf Rang sechs vorgearbeitet. Sollten sie dort auch am Ende der Saison stehen, hätten sie ihr Ziel, das Erreichen der Playoffs, erreicht. Am kommenden Sonntag (16 Uhr) empfängt der TV Saarlouis zum Topspiel der Liga den Tabellenzweiten aus Dorsten.


Die Punkte für den TV Saarlouis erzielten: Payton Black 21, Andrea Harder 14, Katja Zberch 13, Eva Schönecker 8, Tina Wagner 4, Anke Maurer 2.

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 29.10.2001

Royals mit Königs-Tempo

Hartumkämpft: Royals gegen TSV Nördlingen 68:62 (39:24)

Saarlouis (spr). "Ich könnte jetzt gerade ins Bett fallen!" So wie US-Centerin Payton Black ging es am Freitagabend wohl den meisten der "Royals" nach dem hart umkämpften 68:62 (39:24) gegen den Bundesliga-Vierten TSV Nördlingen. 400 Zuschauer hatten die Kreissporthalle in einen wahren Hexenkessel verwandelt.

Die "Royals", die auf die Luxemburgerin Tessy Weis (Fußverletzung) verzichten mussten, schienen dadurch besonders motiviert und legten ein wahnsinniges Tempo vor. Immer wieder kam der Ball zu Payton Black, die sich im Duell mit der Bundesliga-Topscorerin Gail Strumpf absolut nicht versteckte. Ganz im Gegenteil: Die 24-jährige spielte ihre drei Jahre jüngere Kontrahentin dermaßen an die Wand, dass die sich entnervt auswechseln ließ und erst eine Minute vor der Halbzeit zu ihrem ersten Feldkorb kam. Am Ende hatte die Saarlouiserin dieses Duell mit 21 Punkten und 12 Rebounds klar für sich entschieden.

Strumpf (sonst über 25 Punkte im Schnitt) kam aufgrund abwechselnder Verteidigung durch Black und Katja Zberch gerade auf 13 Zähler bei einer indiskutablen Wurfquote. Außerdem musste sie vorzeitig mit fünf Fouls vom Feld.

Aber auch die anderen "Royals" spielten, als ginge es um alles. Eine aggressive aber stets faire Defensive (insgesamt nur 13 Fouls) war dabei der Grundstein für den Erfolg. Im Angriff wirkten sie ruhig und abgeklärt und waren oft nur durch Fouls (insgesamt 23 bei Nördlingen) zu stoppen. Von den daraus resultierenden 32 Freiwürfen verwandelten die "Royals" 26 Stück. Nördlingen durfte gerade neun Mal an die Linie und traf nur drei Mal.

Beim 51:30 Mitte des dritten Viertels war der höchste Saarlouiser Vorsprung erreicht. Selbst zu Beginn der letzten zehn Minuten war der Vorsprung beim 58:43 noch beruhigend.

Was dann jedoch im letzten Abschnitt passierte, drehte das Spiel noch einmal komplett. Saarlouis brach jetzt völlig ein. Teilweise ließ nach dem Mördertempo der ersten 30 Minuten die Kondition und damit auch die Konzentration verständlicherweise ein wenig nach (drei Saarlouiserinnen mussten aufgrund der dünnen Personaldecke durchspielen), teilweise trafen die Gäste nun beliebig aus der Distanz. In acht Minuten schaffte der TVS gerade mal vier magere Punkte und 1:40 vor dem Ende glich die Nördlingerin Sandra Kröpelin mit einem "Dreier" zum 62:62 aus. Nun musste sogar noch eine Niederlage in letzter Sekunde befürchtet werden. Aber die "Royals" zogen sich selbst aus ihrem Tief wieder heraus. Drei gute Angriffe konnten die Nördlingerinnen nur durch Fouls stoppen und Biggi Hartung, Andrea Harder und Tina Wagner blieben an der Linie eiskalt und verwandelten sicher.

Auch in der Tabelle macht der TVS durch diesen Erfolg einen Sprung nach vorne, der durch einen Sieg beim Tabellenletzten Bensberg am späten Sonntag noch größer ausfallen könnte.

Statistik (Punkte/Rebounds): Andrea Harder 23/7, Payton Black 21/12, Katja Zberch 9/7, Biggi Hartung 9/3, Tina Wagner 4/10, Anke Maurer 2/0.

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 29.10.2001

Saarlouiser "Royals" mit zwei Siegen

Saarlouis (spr). Die Saarlouiser Basketballerinnen haben gegen den TSV Nördlingen den zweiten Saisonsieg einfahren können. Gegen den favorisierten Tabellen-Vierten siegten die "Royals" in eigener Halle mit 68:62 (39:24). Unterstützt von etwa 400 Fans legte der TVS los und ließ die Gäste, bei denen die Ex-Saarlouiserin Tina Lehnertz keinen guten Tag erwischte (drei Punkte, drei Ballverluste), gar nicht erst ins Spiel kommen. Mit hohem Tempo erspielten sich die Saarlouiserinnen eine klare Führung, die zeitweise bis zu 21 Punkte betrug.

Die US-Amerikanerin Payton Black gewann dabei das Duell mit ihrer Landsfrau und Liga-Topscorerin Gail Strumpf klar. Black schaffte 21 Punkte und 12 Rebounds, während Strumpf (über 25 Punkte im Schnitt) gerade einmal 13 Zähler verbuchen konnte. Beste Spielerin auf dem Feld war jedoch wieder einmal Nationalspielerin Andrea Harder mit 23 Punkten. Im letzten Viertel mussten die "Royals" ihrem hohen Tempo Tribut zollen. Aus einem 58:43 zu Beginn des letzten Viertels machten die Nördlingerinnen zwei Minuten vor dem Ende vor allem durch erfolgreiche Distanzwürfe ein 62:62. Danach verwandelten die Saarlouiserinnen an der Freiwurflinie sechs Versuche. Beim Tabellenletzten TV Bensberg gewannen die "Royals" 62:42 und befinden sich jetzt im Tabellen-Mittelfeld.

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 26.10.2001

Ein Center-Duell der Extraklasse

Saarlouis (spr). Ihre Statistiken sind beeindruckend. Die beiden "Großen Damen" der Basketball-Bundesligisten TV Saarlouis und TSV Nördlingen sind auf dem Parkett dominant. Die Rede ist von Payton Black (Royals) und Gail Strumpf (Nördlingen). Die Nördlingerin, 21 Jahre alt, 1,92 Meter groß, steht zurzeit mit 25,75 Punkten im Schnitt an der Spitze der Bundesliga-Korbjägerinnen. Auf Platz vier rangiert Payton Black (1,93 Meter, 24 Jahre, 21 Zähler im Schnitt). Es scheint auch so, als würden die beiden US-Amerikanerinnen eine Art Fernduell führen. Als Black gegen Bonn mit 37 Punkten glänzte, revanchierte sich Strumpf zwei Tage später gegen dieselbe Mannschaft mit sage und schreibe 40 Zählern. Keine Frage: Die Partie der "Royals" gegen den TSV Nördlingen (heute Abend, 20 Uhr, Kreissporthalle Saarlouis) wird ein Center-Duell der Extraklasse bieten können. Die Entscheidung über den Ausgang wird jedoch wohl auf den Außenpositionen fallen, da sich die beiden Ausnahmeathletinnen wahrscheinlich gegenseitig neutralisieren werden. Und von außen sind die Nördlingerinnen brandgefährlich, zumal sie sich mit der erfahrenen Kanadierin Shawna Molcak so lange verstärken, bis ihre Landsfrau Sandra Carroll, Bundesliga-Topscorerin der letzten Saison, wieder einsatzbereit ist. Sie leidet derzeit an einer Muskelverletzung im Oberschenkel. Doch die Saarlouiserinnen sind gerade gegen Nördlingen, die mit der Ex-Saarlouiserin Tina Lehnertz antreten werden, besonders motiviert und streben einen Sieg an.

Schon zwei Tage später müssen die Royals beim TV Bensberg antreten. Die Partie bei dem noch sieglosen Aufsteiger wird voraussichtlich einen anderen Verlauf nehmen als das Freitagsspiel.

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 26.10.2001
 

Kein Spiel wie jedes andere

Tina Lehnertz kehrt heute mit Nördlingen zum TVS zurück

Saarlouis (spr). Schon früher hatten die Spiele des TV Saarlouis gegen den TSV Nördlingen, zweier befreundeter Vereine, Derbycharakter. Das ist morgen nicht anders, zudem die Nördlingerinnen mit einem in Saarlouis noch sehr bekannten Gesicht antreten werden. Denn Tina Lehnertz, 22-jährige A-Nationalspielerin, hatte sich erst vor wenigen Wochen überraschend entschieden, den TV Saarlouis in Richtung Nördlingen zu verlassen.

"Für mich läuft alles optimal hier", erzählt Tina vor der Partie, die heute Abend um 20 Uhr in der Kreissporthalle Saarlouis angepfiffen wird, "die Arbeit, das Training, die Mannschaft - alles ist sehr gut. Es macht mir wieder Spaß, Basketball zu spielen, vor allem mehr Spaß als letzte Saison." Auch wenn der Wechsel des Saarlouiser "Eigengewächses" dort ob der Begründung ("Die Chemie zwischen der neuen Trainerin und mir hat einfach nicht gestimmt") überraschte und verdutzte Gesichter zurückließ, besondere Gefühle hat Tina bei ihrer "Rückkehr" nicht. "Ich versuche, dieses Spiel wie jedes andere anzugehen. Es wird schon komisch sein, da man die Mannschaft, ja teilweise die ganzen Zuschauer persönlich kennt. Ich kann noch nicht sagen, ob ich aufgeregt sein werde oder nicht", erzählt Tina.

Auf die Frage nach dem Favoriten für die Begegnung der beiden Konkurrenten antwortet sie entschieden: "Ganz klar. Wir sind die Favoriten. Wir haben trotz des Ausfalls unserer Aufbauspielerin Sandra Carroll einfach besser gespielt als Saarlouis und schon zwei Auswärtssiege eingefahren. Ich denke, dass wir auch in Saarlouis gewinnen werden."

Auf Saarlouiser Seite hat die Mannschaft ebenfalls keine Probleme, sich zu motivieren. Laut TVS-Manager Oliver Kraulich freut sich das Team ganz besonders auf diese Begegnung und will beweisen, dass es in die Play-Offs gehört. Mit einem Erfolg gegen Nördlingen und einem weiteren Sieg am Sonntag beim Tabellenletzten TV Bensberg wollen die "Royals" einen großen Schritt nach vorne machen. Tina Lehnertz wird den Besuch im Saarland jedenfalls ausgiebig nutzen - egal wie das Spiel ausgeht. "Für mich bedeutet dieses Spiel ein freundschaftliches Wiedersehen. Nach dem Spiel werde ich mit Sicherheit der Saarlouiser Altstadt einen Besuch abstatten."

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 23.10.2001

Royals chancenlos in Wuppertal

Wuppertal/Saarlouis (spr). "Schade, dass Wuppertal ausgerechnet gegen uns zum ersten Mal komplett gespielt hat", ärgerte sich die Saarlouiser Trainerin Zsuzsanna Boksay nach der 83:108-Niederlage ihrer Royals bei Meister Wuppertal, "noch letzte Woche hätten wir eine gute Chance gehabt". Doch am Sonntag hatte sich der personell angeschlagene Meister mit zwei Ausländerinnen verstärkt. Die US-Amerikanerin Jamie Cassidy wirbelte unter dem Korb, die Russin Natalia Sazanova traf von der Dreipunktelinie. Zusammen mit Weltklasse-Spielerin Sandy Brondello, die erst ihr zweites Saisonspiel bestritt, erzielten sie 45 Zähler. Am Wochenende warten zwei wichtige Spiele gegen Nördlingen und in Bensberg.

Punkte für die Royals: Harder 26, Black 26, Zberch 10/1, Hartung 9/1, Wagner 6/2, Schönecker 5/1, Weis 1.

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 23.10.2001

Niederlage für "Royals bei Meister Wuppertal

Wuppertal (spr). Die Saarlouiser Bundesliga-Basketballerinnen verloren ihr Auswärtsspiel beim Meister Gold-Zack Wuppertal klar mit 83:108 (35:54). Gegen die fast in Bestbesetzung angetretenen Titelverteidigerinnen konnten die "Royals" die Niederlage lediglich in Grenzen halten. Beste Werferinnen für den TV Saarlouis: Nationalspielerin Andrea Harder und die Amerikanerin Payton Black mit jeweils 26 Zählern.

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 20.10.2001

Royals-Spiel beim Wuppertaler Meister

Saarlouis (spr). Guten Chancen rechnen sich die Saarlouiser Basketballerinnen am Wochenende im Spiel gegen den Basketball-Abonnementsmeister BTV Wuppertal aus, der möglicherweise im Moment leichter zu schlagen ist, als das in den letzten Jahren der Fall war. Doch noch können sich die Wuppertalerinnen vor allem dank der Nationalspielerinenn Sophie von Saldern und Tina Kehrenberg durchsetzen.

Für die "Royals" wird es auch darauf ankommen, ob Payton Black nach ihrem verletzungsbedingten Ausfall in Wedel wieder hundertprozentig fit ist. Dass in ihrer Abwesenheit die Weißrussin Katja Zberch viel Verantwortung übernahm und 19 Zähler erzielte, lässt hoffen.

Schon vor der Saison wartete Olaf Lange, Trainer des BTV Wuppertal, mit einer Überraschung auf: "Ich gehe schon davon aus, dass wir in der Bundesliga ein, zwei Spiele verlieren werden." Dass die Damen von Gold-Zack diese Niederlagen schon am vergangenen Wochenende hätten kassieren können, ist allerdings noch überraschender. Eigentlich wollte Olaf Lange aufgrund der harten Saison in der Europaliga seine Leistungsträgerinnen Mitte der Saison ab und zu schonen. Nun hat er bereits zu Beginn der Saison arge Probleme, Spiele zu gewinnen, die im letzten Jahr nur mehr oder weniger Formsache gewesen wären. Denn den neunfachen Serienmeister und x-fachen Pokalsieger plagen vielfältige Probleme.

Finanziell sieht es im Wuppertal im Vergleich zu den früheren Jahren nicht rosig aus. Im Frühjahr meldete die Betreibergesellschaft "Basket 2000" Insolvenz an und lange war überhaupt nicht sicher, ob es in dieser Saison Erst- und Europaliga-Basketball in Wuppertal geben kann. Doch das Management um Jürgen Kofner hatte es am Ende doch geschafft, wenn auch mit einem etwas kleineren Etat. So konnte Trainer Olaf Lange nicht so auf Einkaufstour gehen, wie er das gerne getan hätte, um in der Europaliga gute Chancen zu haben.

Dazu kamen weitere Probleme: Kurz vor der Saison verletzte sich Top-Centerin Marlies Askamp schwer und gab gleichzeitig ihren Wechsel nach Spanien bekannt. Hochwertigen Ersatz für diese Position zu finden erweist sich als sehr schwer. Dazu wurde der Vertrag mit der australischen Weltklasse-Aufbauspielerin Annie Burgess in beiderseitigem Einvernehmen bis auf weiteres wieder aufgelöst. Burgess hat sich in den USA, wo sie auch in der Profiliga WNBA spielt, mit Sorgerechtsstreitigkeiten herumzuschlagen. Die zweite Australierin, Sandy Brondello, griff erst im letzten Spiel in Wolfenbüttel ins Geschehen ein und machte auch prompt den Siegkorb zum 66:64. Zwei Tage zuvor, in Wedel, musste Gold-Zack gar in die Verlängerung, siegte dort mit 93:86. Nur das erste Spiel zu Hause gegen Freiburg endete mit einem standesgemäßen Sieg.

Genau in dieser Phase muss der TV Saarlouis beim Meister antreten. Auch TVS-Trainerin Zsuzsanna Boksay hofft natürlich, dem Favoriten ein Bein stellen zu können. Dass dies schwer werden wird, ist ihr bewusst: "Alleine Sandy Brondello macht diese Mannschaft um einiges stärker, da sie alleine Spiele entscheiden kann." Zudem will der BTV auch auf der Centerposition noch in dieser Woche nachlegen.

Jedoch ist allen klar: Der TVS muss am oberen Limit spielen, um eine Chance zu haben. Sprungball ist am Sonntag um 15 Uhr in der Uni-Halle Wuppertal.

Wochenspiegel Saarlouis
Bericht vom : 17.10.2001

Die Royals versprechen Super-Saison

Zsuzsanna Boksay will als Trainerin der Saarlouiser Bundesliga-Basketballdamen Zeichen setzen
SAARLOUIS (rs). Mit ihr hat der TV Saarlouis einen echten Glücksgriff getan: Zsuzsanna Boksay ist als neue Trainerin für die Saarlouiser Basketballdamen engagiert worden. Sie hat damit die Nachfolge von Hermann Paar angetreten.
Sie ist aber nicht die einzige Neue bei den "Royals", denn auch drei neue junge und erfahrene Spielerinnen, echte Verstärkungen, wurden verpflichtet: von der Duke-University (USA) und Ekaterina Zberch aus Minsk (Weißrussland), sowie Andrea Harder von Vizemeister Aschaffenburg. In der BMW-Niederlassung Saarlouis, BMW ist seit sieben Jahren Sponsor der Saarlouiser Basketballdamen, wurden die neue Trainerin, die Spielerinnen und die Ziele der "Royals" vorgestellt.
Raoul Mailänder, er ist stellvertretender Abteilungsleiter der Basketballabteilung, sprach von einem großen Schnitt, den man mit der Verpflichtung von Zsuzsanna Boksay getan hat. Sie kommt von USC Freiburg und bringt eine große Erfahrung mit - nicht nur als Trainerin, denn immerhin hat sie für das ungarische Nationalteam über 350 Länderspiele absolviert und wurde drei mal zur Spielerin Europas gekürt.
Sie hat allerdings die Basketballschuhe an den Nagel gehängt und ist neue Trainerin bei den Saarlouiser Basketball-Bundesligadamen und ebenso noch bei der ungarischen Nationalmannschaft.
Mit den Saarlouiser Damen will sie in dieser Saison hoch hinaus hat für sich selbst die Erfolgslatte ganz noch oben gelegt: Sie will einen Platz bei den Playoff-Spielen erreichen und hier möglichst viele Spiele gewinnen. Daher ist sie auch froh, dass der TV mit den drei neuen Spielerinnen Payton Black, Katja Zberch (weißrussische Meisterin und Nationalsspielerin) und Andrea Harder (110fache nationalspielerin, Dritte bei Europameisterschaften '97, Deutsche Meisterin mit Wuppertal) erfahrene Akteure verpflichtet hat. Allerdings weiß sie, dass es ein langer Weg werden wird, bis die neu formierte Mannschaft so spielen wird, wie sie es sich vorstellt. Doch alle drei lassen sich gut an, wie die Vorbereitungsspiele und das Auftaktspiel gegen Marburg gezeigt haben. "Gegen Marburg haben wir zwar mit zwölf Punkten verloren, haben aber gerade in den ersten 30 bis 35 Minuten gut mithalten können", beurteilt sie die Leistung ihres Team durchaus positiv.
Taktik, Athletik und Technik, darauf legt sie die Schwerpunkte in ihrer Arbeit, die ihr viel Spaß macht. Kein Wunder auch, dass die Spielerinnen alle gut mitziehen und auch der Nachwuchs jetzt zahlreich zum Training erscheint, denn wer möchte nicht unter so einer erfahrenen Trainerin arbeiten, das motiviert, und die Zuschauer kommen jetzt zahlreich zu den Spielen der Royals, erkennen die Leistungsbereitschaft aller an. Acht bis neun Trainingseinheiten stehen in der Woche auf dem Programm, dazu kommen die Spiele an den Wochenenden.
Und auch beim Nachwuchs und für die Zukunft des Saarlouiser Teams gibt sich Zsuzsanna Boksay optimistisch. In Miriam Kraulich und Sandra Dziurdzia sieht sie zwei viel versprechende Nachwuchskräfte, die in zwei, drei Jahren echte Verstärkungen für das Team sein und in die erste Mannschaft integriert werden könnten.

 Wochenspiegel Saarlouis
Bericht vom : 17.10.2001

Royals: Sieg und Niederlage

SAARLOUIS (nj). Ein hartes Wochenende liegt hinter den Basketball Damen aus Saarlouis.
Konnten die Royals ihre Partie am Freitag Abend in heimischer Halle vor 500 lautstarken Zuschauern gegen die physisch unterlegenen Gäste aus Bonn deutlich mit 77:61 gewinnen, mussten sie sich am Sonntag gegen den Ronccetti-Cup Teilnehmer in Rist Wedel mit 78:70 geschlagen geben.
War es Freitag vor allem Payton Black, die mit 37 Punkten die herausragende Akteurin auf Seiten der Royals war, konnte sie in der gestrigen Partie aufgrund einer Fußverletzung in der zweiten Halbzeit nicht mehr in das Geschehen eingreifen.
Ein herber Verlust für die Damen aus Saarlouis, besonders die fehlenden Defensive Rebounds ermöglichten den Gastgeberinnen immer wieder zweite Wurfgelegenheiten. Doch durch eine tolle kämpferische Einstellung konnte das Spiel bis zur 38. Minute ( 68: 64) offen gestaltet werden. "Mit etwas mehr Glück und mit Payton unterm Korb hätten wir das Spiel heute gewinnen können", weiß die Trainerin Zsuzsanna Boksay nach der Analyse der Begegnung.

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 16.10.2001

Baskettballerinnen verloren knapp

Wedel/Saarlouis (spr). Am Ende hat es nicht ganz für den zweiten Saisonsieg gereicht. Die Saarlouiser Bundesliga-Basketballerinnen verloren ihr Auswärtsspiel beim SC Rist Wedel mit 70:78 (32:41). Im ersten Viertel konnten die "Royals" die Partie beim Europapokalteilnehmer aus Hamburg weitgehend offen gestalten. Doch Mitte des zweiten Viertels geriet der TVS auf die Verliererstraße, als sich die am Freitag noch überragende Centerspielerin Payton Black ohne gegnerische Einwirkung am Fuß verletzte. "Laut ersten Diagnosen ist nichts gerissen, so dass sie am nächsten Sonntag wohl wieder spielen kann", konnte TVS-Trainerin Zsuzsanna Boksay beruhigen.

Doch in Wedel wurde es nach diesem Ausfall natürlich schwer. Zwar zeigte die Weißrussin Katja Zberch danach sehr gute Ansätze (19 Punkte), doch weder sie noch die agile Andrea Harder (26 Zähler) konnten die Niederlage verhindern. Als Wedel das dritte Viertel mit 23:13 gewann, war die Partie fast gelaufen, da nutzte auch der Saarlouiser Endspurt mit 25:14 im letzten Viertel nichts mehr. "Die Moral der Mannschaft stimmt, sie hat bis zum Ende alles versucht", gibt sich Boksay für die nächsten Spiele optimistisch, "aber wir haben auch gesehen, dass wir noch viel zu tun haben. Es müssen noch mehr Spielerinnen mehr Verantwortung übernehmen, wenn eine Leistungsträgerin ausfällt. Biggi Hartung hat auf einer durch den Ausfall ungewohnten Position gut gespielt, aber es hätte noch mehr kommen müssen, um hier zu gewinnen."

Nach dem harten Doppelspieltag vom Wochenende war erst einmal Regeneration angesagt, bevor es mit der Vorbereitung auf den nächsten Gegner Wuppertal losgeht. Der Ligafavorit wäre am Wochenende zwei Mal fast gestrauchelt, konnte sich aber knapp behaupten.

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 15.10.2001

Black führte "Royals" zum Sieg

Basketball: TVS bezwingt Bonn 77:61 - Niederlage in Wedel

Saarlouis (spr). Die Saarlouiser Bundesliga-Basketballerinnen konnten im zweiten Spiel die ersten Punkte einfahren. Gegen die BG Rentrop Bonn gewann das Team von Trainerin Zsuzsanna Boksay am Ende deutlich mit 77:61 (40:40). Bis fünf Minuten vor dem Ende konnten die Gäste das Spiel offen gestalten, dann zogen die "Royals" wegen ihrer besseren konditionellen Verfassung davon. Überragende Akteurin auf Saarlouiser Seite war Centerspielerin Payton Black. Sie war nie zu stoppen und kam am Ende auf 37 Punkte. Dazu "pflückte" sie 14 Rebounds von den Brettern. Auch Nationalspielerin Andrea Harder überzeugte mit 23 Punkten und 13 Rebounds. "Ich freue mich für die Mannschaft, in welcher Manier sie heute den Sieg erkämpft hat", sagte Boksay nach der Partie, "das nimmt etwas den Druck für die nächsten Spiele. Der Schlüssel zum Sieg war die hervorragende Defense in der zweiten Halbzeit und Payton Black, die ihre Gegnerinnen schwindelig gespielt hat. Auf dieser Leistung wollen wir aufbauen. "

Am Sonntag gab's bei Rist-Wedel aber einen Dämpfer: 70:78 (32:41) verloren die "Royals". Noch schlimmer: Black musste mit einer Fußverletzung vom Platz.

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 15.10.2001

Mit viel Druck zum Erfolg

Die Saarlouiser Bundesliga-Basketballerinnen gewannen das erste Spiel der Saison

Saarlouis (spr). Die Saarlouiser Bundesliga-Basketballerinnen haben den ersten Saisonsieg eingefahren. Sie gewannen am Freitag vor 350 Zuschauern in der Kreissporthalle mit 77:61 (40:40) gegen die BG Rentrop Bonn. Gleich zu Beginn überraschte TVS-Trainerin Zsuzsanna Boksay Gegner wie Zuschauer mit einer ungewöhnlichen "Ersten Fünf", in der Eva Schönecker für Biggi Hartung startete. "Eine rein taktische Maßnahme", wie Boksay nach der Partie herausstellte, "ich wollte von Beginn an viel Druck auf den großen Positionen ausüben." Eine Taktik, die sich auszahlte. Die 20-jährige Eva Schönecker machte ein gutes Spiel, erzielte einen wichtigen "Dreier", und machte durch einen Ballgewinn gegen die russische Olympiasiegerin Irina Minh auf sich aufmerksam. Doch eine stellte alle in den Schatten. Payton Black machte ein tolles Spiel, obwohl sie wie gegen Marburg fast jedes Mal gedoppelt wurde. Doch sie kämpfte verbissen, war oft nur durch Fouls zu stoppen. 19 Mal durfte sie an die Freiwurflinie, davon traf sie 17 Mal. Am Ende hatte sie insgesamt 37 Punkte auf ihrem Konto.

Bei den Bonnerinnen machte sich in Hälfte zwei der Frust ob ihrer Chancenlosigkeit unter den Brettern bemerkbar: Insgesamt drei Spielerinnen mussten nach fünf Fouls - größtenteils an Payton Black - auf der Bank Platz nehmen. Black schnappte sich zudem noch 14 Rebounds. Ebenfalls ein tolles Spiel machte Andrea Harder. Sie war zeitweise überall auf dem Feld zu finden, markierte 23 Zähler, holte sehr gute 13 Rebounds, gab drei Vorlagen und schaffte drei Steals.

Doch lange Zeit war das Spiel ausgeglichen, da die Bonner Routiniers Anna Stammberger (über 400 Länderspiele für Kanada) sowie Irina Minh von außen hochprozentig trafen. Erst als der TVS im dritten Viertel davon zog und dieses mit 20:9 gewann, war der Bann gebrochen. Bonn brach nun konditionell immer mehr ein, was sich auch in der Wurfauswahl sowie der Trefferquote wiederspiegelte. Saarlouis dagegen - allen voran Payton Black - hatte am Ende sogar noch die Kraft, um durch Schnellangriffe das Ergebnis auf 16 Punkte Differenz heraufzuschrauben.

"Ich bin sehr zufrieden mit meiner Mannschaft", sagte die Saarlouiser Trainerin nach der Partie, "wir haben unsere Defensive stark verbessert. Die sonst sehr wurfstarken Bonnerinnen haben in der zweiten Hälfte nur noch 21 Punkte erzielt, wir hätten durchaus noch höher gewinnen können, wenn wir alle Chancen genutzt hätten. Hervorheben möchte ich noch Tina Wagner, die Irina Minh in der Abwehr zumeist gut im Griff hatte." Hatte die russische Dreipunkte-Spezialistin im letzten Aufeinandertreffen den Saarlouiserinnen noch 42 Punkte eingeschenkt, so blieb sie am Freitag gerade einmal bei 16 Punkten, davon nur noch drei in der zweiten Hälfte. Auch Payton Black zeigte sich zufrieden: "Ich denke, ich habe ganz gut gespielt, aber hätte ich nicht so gute Pässe bekommen, wäre das nicht möglich gewesen, also ein großer Dank an das Team, das mich super eingesetzt hat. Insgesamt kann ich sagen, dass das ein weiterer Schritt nach vorne war, vor allem in der Abwehr.

Wenn wir es nun noch schaffen, unsere Stärken konstant über 40 Minuten zu zeigen, werden wir noch so manchen Team in der Liga Probleme bereiten, da bin ich mir sicher."

Die Punkte beim TV Saarlouis: Black 37, Harder 23, Wagner 6, Schönecker 5, Zberch 4, Weis 2.

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 12.10.2001

TVS: Die Fehler sind erkannt

Boksay fordert mehr Pässe auf Centerin - Heute gegenBonn

Saarlouis (spr). Die Wunden der Auftaktniederlage gegen Marburg sind noch nicht geleckt, da müssen die Saarlouiser Bundesliga-Basketballerinnen bereits zum ersten Doppelspieltag der Saison antreten. Dabei treffen sie heute um 20 Uhr in der Kreissporthalle auf Bonn, am Sonntag geht es zu Rist Wedel (15 Uhr).

Bonn ist ebenfalls mit einer Heimniederlage gestartet. Doch unterschätzen wollen die "Royals" das Team um die kanadische Spielertrainerin Anna Stammberger auf keinen Fall. Auch wenn TVS-Flügelspielerin Andrea Harder bei Bonn "ein paar Probleme, insbesondere auf der Centerposition" ausgemacht hat. Andrea Deutschova ist dort nach einem Bänderriss noch nicht richtig fit - genau wie Stammberger, die nach eigenen Angaben "erst 80 Prozent" ihrer Leistung bringt.

Die Stimmung beim TVS ist trotz der Pleite gegen Marburg sehr gut. "Wir haben gut gespielt, sind auf dem richtigen Weg und lassen uns nicht beirren", sagt Trainerin Zsuzsanna Boksay. Gegen Bonn soll auch endlich Centerspielerin Payton Black so gut wie in der Vorbereitung zum Zuge kommen. Boksay: "Wir müssen das Passspiel auf die Centerposition verbessern, dort gibt es Nachholbedarf. Wenn Payton keine Bälle bekommt, kann sie ihre Stärken auch nicht ausspielen." Mit dem ersten Saisonsieg im Rücken wollen die "Royals"ohne Druck zum ersten Auswärtsspiel fahren: Bei Rist Wedel wird es jedoch schwer. Die Hamburgerinnen nehmen am Ronchetti-Cup teil und verfügen über ein starkes Team, Trainer Marc Köpp wurde zum besten Coach der letzten Saison gewählt, da er den Aufsteiger gleich auf Rang fünf führte. Der TVS ist also gewarnt.

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 11.10.2001

Der weite Weg zur Professionalität

Basketball-Bundesligist TV Saarlouis deutet auf einer Pressekonferenz neue Aktivitäten an - Mithilfe vom Hauptsponsor

- Von SASCHA SPRENGER -

Saarlouis. Dass bei der Basketballabteilung des TV 1872 Saarlouis noch nicht alles so professionell zugeht wie beispielsweise bei Bundesliga-Serienmeister Gold-Zack Wuppertal, das ist klar. Das weiß auch jeder. Ein gutes Beispiel: Nach dem Heimspiel gegen Marburg halfen die Spielerinnen sogar, die Werbe-Banden aus der Halle zu räumen. Sie machen das gerne, ohne ihren Idealismus wäre ein Bundesliga-Team in Saarlouis nie möglich gewesen. Auch mit den neuen Trikots gab es am Wochenende noch Probleme. Die italienische Firma Panzeri, bei der die Royals ihre Leibchen beziehen, hatte Lieferschwierigkeiten, und so waren noch nicht alle Namen auf den Trikots. Bei den Season Open mussten die Spielerinnen sogar in die Trickkiste greifen und teilweise mit Tape-Verband neue Nummern auf die Trikots kleben. All das sind Umstände, die das Team irgendwie sympathisch erscheinen lassen.

Am Freitag wird da schon anders aussehen. Die Uniformen sind da, und jetzt kann die Mannschaft ihre Geschlossenheit nach außen noch deutlicher demonstrieren. Gegen die BG Rentrop Bonn soll am Freitagabend (20 Uhr, Kreissporthalle) unbedingt ein Sieg her, um dann ohne Druck zum Europapokal-Teilnehmer Rist Wedel nach Hamburg fahren zu können (Hochball am Sonntag um 15 Uhr).

An der Professionalität wird derweil hart gearbeitet. Größtenteils ehrenamtlich. Das gesamte Management arbeitet so, und außer den drei Profis im Team - Payton Black, Katja Zberch und Andrea Harder - gehen alle Spielerinnen noch einer geregelten Arbeit nach. Was sie manchmal auf sich nehmen, um ihrem Sport nachzugehen, ist beispielhaft. Manche opfern sogar ihre Mittagspause, nur um in die Halle zu kommen und zu trainieren, sagte Trainerin Zsuzsanna Boksay, diese Einstellung sei bereits profihaft. Aber dabei soll es nicht bleiben, wie die Trainerin auf einer Pressekonferenz bei Sponsor BMW andeutete. Mittelfristig will sie junge Spielerinnen hier ins Saarland locken beziehungsweise hier halten. "Wir haben hier eigentlich alle Möglichkeiten, eine gute sportliche wie berufliche Ausbildung zu bieten. In Saarbrücken gibt es eine Sportschule und einen Olympiastützpunkt, auch mit Lehrstellen sieht es nicht schlecht aus. Dazu kommt in Saarlouis selbst das Kreisleistungszentrum sowie die Sportförderklasse. Unser einziges Problem ist das Geld: Wenn ein größerer Verein kommt und viel Geld bietet, können wir nicht mithalten. Unsere Philosophie heißt deshalb, neue Spielerinnen herauszubringen und somit die Basis zu schaffen, hier lange Bundesliga zu spielen." Bei der Diskussion um Lehrstellen würde sogar BMW mithelfen, wie Chef Paul Niemczyk herausstellte: "Wir unterstützen nicht nur finanziell, sondern können auch Ausbildungsstellen bieten, sofern wir Kapazitäten haben. Unser Sponsoring ist nicht von Meisterschaften abhängig, wir wollen den Sport im Saarland allgemein unterstützen." Dass es aber bis zur Professionalität - in allen Bereichen - noch ein weiter Weg ist, ist den Verantwortlichen bewusst. Aber vielleicht legen sie sich gerade deswegen noch ein wenig mehr ins Zeug als früher. Und immerhin sind jetzt die neuen Trikots der Royals endlich da. Es geht also sichtbar aufwärts.

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 10.10.2001

"Die Verteidigung muss aggressiver werden"

Schuscha Boksay trägt die Niederlage der Royals mit Fassung - Freitag kommt die BG Bonn

Die Basketball-Damen des TV Saarlouis mussten zum Saisonauftakt gegen den BC Marburg eine 62:74-Schlappe einstecken. Wir unterhielten uns vor dem Freitagspiel der Royals gegen Bonn mit TVS-Trainerin Schuscha Boksay.

Frage: Frau Boksay, wie enttäuscht sind Sie nach der Niederlage zum Saisonauftakt gegen den BC Marburg?

Boksay: Eigentlich bin ich gar nicht so enttäuscht. Die Partie gegen Marburg direkt zu Beginn der Runde war ein gutes Spiel, um sich weiterzuentwickeln im Hinblick auf die Saison. Natürlich wäre es mir lieber gewesen, wenn wir das Spiel gewonnen hätten. Aber Marburg hat bewiesen, dass sie zu besten Mannschaften in Deutschland gehören.

Frage: Wo sahen Sie den Knackpunkt?

Boksay: Wir haben es mit einer Energieleistung geschafft, Ende des dritten Viertels auszugleichen. Aber im Schlussviertel drehte Marburgs Beste, Tini Ishaque, richtig auf. Sie hat acht Punkte in Folge gemacht. Wir haben sie nicht in den Griff bekommen. Sie ist sehr intelligent, eine Ausnahmespielerin und hat nicht umsonst die Auszeichnung als beste Spielerin der vergangenen Saison erhalten. Gegen Marburg kann man verlieren, aber wir haben nicht gegen Marburg verloren, sondern gegen Tini Ishaque.

Frage: Neuzugang Payton Black erwischte im ersten Ligaspiel für die Royals keinen besonders guten Tag. Ein Grund für die Niederlage?

Boksay: Ja, ganz sicher. Der BC Marburg hat ausgezeichnet gegen Payton verteidigt. Sie haben mit vier Leute die Zone zu gestellt, so dass wir den Ball noch nicht einmal zu Payton passen konnten. Hier haben wir auch zu viele Fehler gemacht. Zu lange auf einer Seite gestanden, bevor wir die Angriffsseite mal gewechselt haben. Das Marburger Trainergespann hat unsere Stärken bei den Season Open gesehen und das Team sehr gut darauf eingestellt.

Frage: Payton Black und Andrea Harder sollen den TV Saarlouis anführen. In der zweiten Halbzeit haben beide zusammen nur fünf Punkte gemacht.

Boksay: Marburg hat beide aus dem Spiel genommen, exzellent verteidigt. Die anderen Spielerinnen haben versucht, diese Lücke zu füllen. Das hat auch geklappt, aber nur phasenweise. Mal hat Tina Wagner von außen getroffen, mal Biggi Hartung oder Katja Zberch. Insgesamt hat es leider nicht gereicht.

Frage: Was muss sich verbessern im zweiten Saisonspiel am Freitagabend zu Hause in der Kreissporthalle gegen die BG Rentrop Bonn?

Boksay: Unser Pass-Spiel muss genauer und effizienter werden. Wir haben zu lange gebraucht, um uns durch kluges Passen einen offenen Wurf zu erarbeiten. Außerdem muss unsere Defensive besser werden. Katja Zberch musste sehr früh wegen vier Fouls auf die Bank. Eva Schönecker konnte sie in der Offensive ersetzen, aber in der Abwehr muss sie noch stärker werden, sich besser behaupten gegen größere und kräftigere Gegnerinnen. Die komplette Team-Verteidigung muss aggressiver werden.

Das Gespräch führte KAI KLANKERT

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 08.10.2001

Royals fehlen fünf Minuten zum Sieg

Saarlouiser Bundesliga-Basketballerinnen unterliegen zum Auftakt Marburg 62:74 (37:42)

- Von SASCHA SPRENGER -

Saarlouis. Das war Werbung für Damen-Basketball! Am Ende stimmte nur das Ergebnis nicht, zumindest aus Saarlouiser Sicht. Doch über die 62:74-Niederlage der heimischen "Royals" gegen den BC uniVersa Marburg hielt sich die Enttäuschung allerorts in Grenzen. Denn bis fünf Minuten vor Schluss hielten die Saarlouiserinnen das Spiel gegen den hohen Favoriten offen. Der einzige Unterschied zwischen beiden Teams gestern in der Saarlouiser Kreissporthalle war alleine Tini Ishaque. Gerade zur besten Spielerin der letzten Saison gewählt, zeigte sie vor 500 Besuchern, wie wichtig sie für ihre Mannschaft ist. Fünf Minuten sind noch zu spielen, der TVS führt mit 58:57. Dann kommt die 29-jährige Aufbauspielerin wieder aufs Feld und erzielt acht Punkte in Serie. Ein weiterer Dreier von der US-Amerikanischen Aufbauspielerin Brooke Weisbrod zum 60:68, und das Spiel ist entschieden. Schade, TVS!

Aber was die Zuschauer vorher gesehen hatten, war Damen-Basketball vom Feinsten. Beide Teams produzierten wenig Fehler, bestachen durch eine starke und körperbetonte Defensive sowie einer guten kämpferischen Einstellung. Fast-Breaks und eine durchgehend hohe Intensität sorgten für Kurzweil.

Saarlouis startete gut, führte durch Tina Wagner und Andrea Harder gleich mit 4:0. Dann kam Marburg besser ins Spiel, und erspielte sich zum Ende des zweiten Viertels eine Neun-Punkte-Führung. Doch der TVS gab nicht auf, und angeführt von Andrea Harder (insgesamt 18 Punkte) und Tina Wagner (elf Zähler) holten die "Royals" immer wieder auf und hielten das Spiel offen. Bis Tini Ishaque wieder von der Bank kam und in unnachahmlicher Manier das Spiel für ihre Mannschaft entschied.

"Wir sind nicht allzu enttäuscht, obwohl wir natürlich gerne gewonnen hätten", resümierte Mannschaftsführerin Biggi Hartung, "aber Marburg war der hohe Favorit, und wir hätten fast gewonnen. In dieser Hinsicht war es kein Rückschritt im Bezug auf die Season-Open."

Marburg deckte die noch vorhandenen Saarlouiser Schwächen gnadenlos auf. Payton Black, in der Vorbereitung und im Pokal noch die überragende Akteurin, sah sich ständig zwei, wenn nicht gar drei gegnerischen Verteidigerinnen gegenüber. So konnte sie "nur" neun Punkte erzielen. Auch Andrea Harder hatte einen schweren Stand. Nach vierzehn Zählern in Halbzeit eins wurde sie im zweiten Abschnitt in Manndeckung genommen. Nur vier Punkte in Hälfte zwei sprechen eine deutliche Sprache.

Es bleibt also noch einiges zu tun bis zum nächsten Spiel der "Royals". Doch viel Zeit bleibt bis dahin nicht: Schon am Freitag (20 Uhr, Kreissporthalle) trifft der TVS auf die BG Rentrop Bonn. Erst dann wird sich zeigen, wie stark der "neue" TV Saarlouis wirklich ist.

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 06.10.2001

Auf geht's, TV Saarlouis!

Basketball-Damen wollen den BC Marburg am Sonntag nicht auf die leichte Schulter nehmen

- Von SASCHA SPRENGER -

Saarlouis (spr). Endlich geht es los. Für die Bundesliga-Mannschaft der Saarlouiser Royals beginnt die neue Saison am Sonntag um 16 Uhr in der Kreissporthalle. Gegner wird mit dem BC uniVersa Marburg der Vorjahresdritte sein. Ein harter Brocken also gleich zu Beginn, doch die Spielerinnen zeigen sich optimistisch. "Wir haben uns bei den Season Open Respekt verschafft und gezeigt, dass wir mit jeder Mannschaft der Liga mitspielen können", sagt US-Neuzugang Payton Black. Andrea Harder, der zweite Neuzugang, schlägt in dieselbe Kerbe: "Das Spiel gegen Wuppertal war ein Zeichen. Es läuft noch lange nicht alles rund, aber dass wir schon so gut spielen können, lässt einiges erwarten. Unsere Defensive ist stark, vorne sind wir sehr schwer auszurechnen."

Trotzdem: Marburg schlägt man nicht im Vorbeigehen. Nicht umsonst gilt die Mannschaft von Trainer und Manager Uwe Scheidemann als erster Anwärter auf eine vordere Platzierung. Das weiß auch Harder: "Wenn die ins Laufen kommen, sind sie nur ganz schwer zu bezwingen. In Aschaffenburg hatten wir immer große Probleme, zu gewinnen. Wir müssen am Sonntag von der ersten Minute an konzentriert sein und Druck machen."

Überheblich werden die Royals trotz der exzellenten Vorbereitung also nicht.

Zwar heißt es in einem Pressebericht bei Gold-Zack Wuppertal, dass in Saarlouis ein ernsthafter Konkurrent um den Titel erwachen könnte, aber so weit will man beim TVS nicht gehen. "Wir müssen von Spiel zu Spiel denken und vor allen Dingen unseren Spaß, den wir im Moment haben, behalten", sagt Mannschaftsführerin Biggi Hartung. Das sieht auch Tina Wagner so: "Im Moment passt halt einfach alles, jeder ist top motiviert. Das ist unser größter Trumpf im Moment. Wir wissen, wie stark Marburg ist, und wir werden sie nicht unterschätzen. Aber ich glaube, dass wir sie schlagen können." Trainerin Schuscha Boksay sieht bei den Marburgerinnen vor allem einen Nachteil: "Die Mannschaft war seit vielen Jahren gut eingespielt. Jetzt ist die Hälfte der Mannschaft weg, also fällt auch dieser Trumpf weg. Ich glaube an ein offenes Spiel." Ein Blick auf die Ergebnisse bei den Season Open bestätigt den Eindruck: Marburg konnte nur eines seiner drei Spiele gewinnen.

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 06.10.2001

TV Saarlouis startet am Sonntag in die neue Saison

Rennen um Platz zwei

- Von KAI KLANKERT -

Die am Sonntag beginnende Saison der Damen-Basketball-Bundesliga verspricht Altbekanntes wie auch Überraschungen. Dass Gold-Zack Wuppertal einmal mehr das Maß aller Dinge zu sein scheint, daran zweifelt kaum jemand. So wie Wuppertal die Favoritenrolle in den vergangenen Jahren abonniert hat, so spielte der TV Saarlouis stets gegen den Abstieg. Das Erreichen eines Playoffplatzes - so lautet das Saisonziel der Royals. Diesmal aber könnte mehr drin sein, vielleicht sogar das beste Ergebnis in der Vereinsgeschichte.

Amerikaner würden die Situation in der Damen-Bundesliga mit den Worten "Race for second" beschreiben - das Rennen um Platz zwei. Wer wird "Meister" im Rest des Feldes? Dieses Ziel verfolgt - abgesehen von Wuppertal - jede Mannschaft. Jeder kann jeden schlagen. Jeder könnte am Ende dieses Rennen gewinnen. Auch der TV Saarlouis. Die neue Trainerin Zsuzsanna Boksay hat den Royals offensichtlich neues Leben eingehaucht. Selten zuvor waren die Spielerinnen im Training wie in den Testspielen mit so viel Ehrgeiz, so viel Freude und so viel Begeisterung für Basketball bei der Sache. Sie arbeiten für den Erfolg, sie wollen beweisen, dass sie besser sind als die Platzierung aus dem Vorjahr. Wenn die BG Ludwigsburg ihre Mannschaft nicht zurückgezogen hätte, wäre der TV Saarlouis in die zweite Liga abgestiegen. Das ist in diesem Jahr selbst mit großer Zurückhaltung nicht zu erwarten. Die Neuzugänge Andrea Harder und Payton Black gehören zweifellos zu den Besten in der Liga, auch Katja Zberch wird den Royals viele Impulse geben können, sobald sie voll integriert ist.

Die Chancen, einen Qualifikationsplatz für die Playoffs zu erreichen, stehen gut wie nie zuvor. Jetzt liegt es an der Mannschaft, die guten Eindrücke, insbesondere aus den Season Open, zu bestätigen, und an den Sport-Fans in Saarlouis, das "neue" Bundesliga-Team der Royals auf ihrem Weg lautstark zu unterstützen.

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 06.10.2001

TV Saarlouis: Lachen steckt an

Vor dem Saisonstart am Sonntag herrscht beim Basketball-Bundesligisten beste Stimmung - Vor allem wegen Payton Black

- Von SASCHA SPRENGER -

Saarlouis. Es heißt, dass gute Laune ansteckend ist. Bei Payton Black trifft das mit Sicherheit zu. Die 24-jährige Amerikanerin aus Durham im US-Bundesstaat North Carolina ist neu bei den Saarlouiser Bundesliga-Basketballerinnen. Als Centerspielerin muss sie die Lücke schließen, die Sharon Deal bei den "Royals" hinterlassen hat. Bisher tut sie dies mit Bravour. Bei den "Season Open" am vergangenen Wochenende sowie im Pokalspiel in Ludwigsburg war sie die überragende Saarlouiser Spielerin. Eine für Centerspielerinnen ungewöhnliche Schnelligkeit sowie ein unwiderstehlicher Drang zum Korb zeichnen sie aus. Aber auch abseits des Spielfelds ist sie ein großer Glücksfall für den TV Saarlouis. "Payton ist einfach klasse", schwärmt die neue TVS-Trainerin Zsuzsanna Boksay. "Sie ist immer gut drauf, motiviert auf und neben dem Parkett. Privat ist sie freundlich, aufgeschlossen und einfach wahnsinnig nett. Sie passt hervorragend in diese Mannschaft. Und sportlich ist sie eine der Besten in der Liga, keine Frage. Aus über 1000 US-amerikanischen Spielerinnen ausgerechnet solch ein Juwel herauszufischen, ja, das war wirklich schon ein wenig Glück."

Komplimente, die Payton gerne zurückgibt: "Man hat mir die Umstellung von den USA hierher sehr leicht gemacht, mir wurde sehr viel geholfen. Das möchte ich den Leuten hier zurückgeben." Dann lacht sie: "Aber es stimmt schon. Ich bin eigentlich nie traurig. Auch der sportliche Erfolg steht nicht komplett an erster Stelle, sondern der Spaß am Spiel und das gute Umfeld. Wenn das stimmt, kommt der Erfolg von alleine."

Dass sie sich in Saarlouis bereits pudelwohl fühlt, bestätigen ihre Leistungen. "Es macht Spaß, hier zu spielen, das Team ist großartig. Ich denke, wir können dieses Jahr sehr viel erreichen." Payton weiß, wie es ist, oben zu stehen. Mit ihrer Uni, der berühmten Duke University, schaffte sie bei den landesweiten Divisions-Meisterschaften in den USA einen hervorragenden zweiten Platz. Generell wird an der Duke University Basketball ganz groß geschrieben: Auch das Männerteam gehört zu einer der besten Mannschaften des ganzen Landes.

Doch Payton denkt nicht nur an Basketball. Beruflich hat sie ebenfalls vorgesorgt. Wenn sie einmal nicht mehr Basketball spielen kann, wird man sie in den Vereinigten Staaten als Grundschullehrerin antreffen. Es ist ihr Traumberuf, da sie Kinder über alles liebt. "Sie sind unsere Zukunft, und wir müssen dafür sorgen, dass sie vernünftig erzogen werden", beschreibt sie ihren Ansporn.

Bis dahin verstärkt sie jedoch bis auf weiteres den TV Saarlouis. Und dabei ist sie hochmotiviert, was auch an der Tatsache liegt, dass ihr Freund Omar Bell ebenfalls nach Saarlouis gekommen ist. In Ensdorf arbeitet Omar mittlerweile als Trainer für das Landesliga-Team. "Er ist auch so etwas wie ein zweiter Trainer für mich", lacht Payton. "Er hat mich im Sommer über trainiert, damit ich jetzt topfit bin. Ich habe hier also alles, was ich brauche. Auch meine Familie wird schon im November ins Saarland kommen und sich einige Spiele ansehen."

Perfekte Voraussetzungen also für eine erfolgreiche Saison. Die beginnt am Sonntag um 16 Uhr in der Kreissporthalle gegen den Vorjahres-Dritten aus Marburg. Also gleich ein Knackspiel zu Beginn. Und so geht's weiter. Denn bereits am Freitag kommt die BG Rentrop Bonn in die Kreissporthalle. Doch selbst wenn der TV Saarlouis nicht so erfolgreich sein sollte - ihre gute Laune wird Payton Black immer behalten.

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 05.10.2001

Harder warnt vor Marburg

Neuzugang des TV Saarlouis ist Dreh- und Angelpunkt

Saarlouis (spr). Sie ist erst zwei Monate in Saarlouis, und trotzdem bereits Dreh- und Angelpunkt bei den Saarlouiser Bundesliga-Basketballerinnen. Kein Wunder, denn mit 110 Länderspielen bringt Andrea Harder eine Menge Erfahrung mit. Zudem gewann sie vier deutsche Meisterschaften sowie vier Mal den deutschen Pokal. Doch das ist noch nicht alles: Am ersten und einzigen Sieg einer deutschen Vereinsmannschaft in der Europaliga war sie maßgeblich beteiligt. Mit Aschaffenburg erreichte sie das Finale im Ronchetti-Cup. Alles in allem stellt sie für den TV Saarlouis einen Glücksfall dar. Das war bei den Season Open in der Kreissporthalle schon deutlich zu erkennen. Als es im Spiel gegen Freiburg eng wurde, bekam sie den Ball und verhalf den Royals zum Sieg. In der Partie gegen Wuppertal fehlte den Saarlouiserinnen nur das Quäntchen Glück, um eine Überraschung zu schaffen. Harder war in diesem Spiel überall, erzielte im dritten Viertel abgesehen von einem Freiwurf alle Saarlouiser Punkte.

Für die Saison ist die 24-Jährige mehr als optimistisch. "Wuppertal war ein Zeichen", sagt sie, "wir haben schon jetzt ein höheres Niveau als vorher, und konnten uns dem der Wuppertalerinnen auch gut anpassen. Ich glaube, wenn wir annähernd so spielen, können wir in dieser Saison einiges erreichen."

Die Rolle des "Motors" innerhalb der Mannschaft übernimmt sie gerne: "Das ist mir nicht unangenehm. Ich bin halt diejenige mit der meisten Erfahrung, und ich versuche so, dem Team zu helfen. Ich bin es gewohnt, auf dem Spielfeld Verantwortung zu übernehmen." Dazu kommt, dass der TV Saarlouis mit Payton Black eine Ausnahmespielerin auf der Centerposition in seinen Reihen hat. Die Außenschützinnen sind seit jeher eine Stärke des Teams. "So sind wir ungeheuer schwer auszurechnen", sagt Andrea, "wenn wir richtig eingespielt sind, werden wir einigen Mannschaften große Probleme bereiten können." Außerdem sei die Stimmung in der Mannschaft zurzeit prächtig. "Das ist eine perfekte Voraussetzung für ein erfolgreiches Spiel", sagt Andrea, "momentan ist jedes Training Freude pur, der Spaß am Spiel lässt uns mit Freude immer härter trainieren. Jeder ist hochmotiviert, für die Mannschaft alles zu geben." Trotz ihrer positiven Worte warnt Andrea Harder vor zuviel Euphorie, gerade vor dem ersten Saisonspiel am Sonntag (16 Uhr) gegen Marburg. "Wir dürfen jetzt nicht denken, dass wir nach diesen Season Open Marburg locker schlagen. Das wird ein ganz enges Spiel. Wenn die Marburger Spielerinnen heiß werden, treffen die jeden Schuss. Unsere Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass es nicht so weit kommt. Das heißt, dass wir von Beginn an Härte zeigen müssen." Und Harder baut auf die Unterstützung der Zuschauer. Mit den Fans im Rücken müsste ein Sieg drin sein.

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 05.10.2001

Die Liga profitiert von ihrem eigenen Geldmangel

Damen-Basketball-Bundesliga startet am Sonntag - TV Saarlouis empfängt BC Marburg

- Von SASCHA SPRENGER -

Saarlouis. Was vor ein paar Monaten noch niemand für möglich gehalten hatte, scheint jetzt Wirklichkeit zu werden: Die Damen-Basketball-Bundesliga (DBBL) geht in eine ihrer bisher spannendsten Spielzeiten. Nach dem finanziellen Rückzug von Assist Aschaffenburg um Ex-Bundestrainer Bernd Motte schien die Meisterschaftsfrage entschieden. Wer sonst als der Serienmeister und Pokalsieger BTV Wuppertal sollte das Rennen machen? Die Mannschaft, gespickt mit deutschen und ausländischen Nationalspielerinnen, schien zu stark.

Doch die Konkurrenz hat nicht geschlafen. Gerade in Saarlouis wurde versucht, ein gute Grundlage für eine erfolgreiche Saison zu schaffen, in die der TV am Sonntag (16 Uhr) zu Hause gegen den BC Marburg startet. Zunächst scheiterten zwar die Verhandlungen mit Meistertrainer Bernd Motte aus finanziellen Gründen, doch das ist für TVS-Manager Oliver Kraulich kein Grund zur Traurigkeit. Nun trainiert Zsuzsanna Boksay in Saarlouis, und der Manager ist damit mehr als zufrieden: "Das heißt nicht, dass Schuscha nur unsere zweite Wahl war. Aber wenn mit Motte ein Trainer mit internationaler Erfahrung auf dem Markt ist, dann muss man ihm ein Angebot machen." Doch Trainer-Profi Motte wollte nicht nur in Saarlouis nicht anheuern. Kraulich: "Dass ein Trainer wie er nun nicht mehr in der Bundesliga arbeitet, zeigt die schlechte finanzielle Situation vieler Vereine, auch von uns. Es ist schade, denn Trainer mit diesen Kompetenzen gibt es in Deutschland fast keine."

Andererseits macht die schlechte finanzielle Situation der Vereine die Liga wieder spannend. Denn auch auch Wuppertal scheint Finanzprobleme zu haben. Zuletzt wurde der Vertrag mit der neuen australischen Aufbauspielerin Annie Burgess wieder gelöst. Auch Marlies Askamp, beste deutsche Centerspielerin, hat den Verein in Richtung Spanien verlassen. Gleichwertigen Ersatz hat der Meister nicht gefunden. Das zeigte sich auch bei den "Season Open" in Saarlouis, als die Gastgeber dem hohen Favoriten mit gerade einmal drei Punkten Differenz unterlagen. Auch die eher schwache Leistung in der zweiten Pokalrunde beim Zweitligisten Oberhausen spricht gegen eine Wuppertaler Dominanz.

Das will Saarlouis nutzen. Mit der bärenstarken US-Amerikanerin Payton Black unter den Körben sowie Nationalspielerin Andrea Harder auf dem Flügel wollen und können sie die Liga spannend gestalten. Sogar als "ernsthafter Gegner für die Saison", wurden die "Royals" in der Wuppertaler Presse nach den Season Open bezeichnet. Am 21. Oktober kann der TV Saarlouis dies beim Auswärtsspiel in Wuppertal unter Beweis stellen.

Wochenspiegel Saarlouis
Bericht vom : 04.10.2001

Zum Saisonstart gleich ein hater Brocken

Damenbasketball 1. Bundesliga: TV 1872 Saarlouis gegen BC Universa Marburg am 7. Oktober


SAARLOUIS (red). Mit großer Spannung wird das erste Saisonspiel der Basketball Damen des TV Saarlouis am Sonntag, 7. Oktober, 16 Uhr, in der Saarlouiser Kreissporthalle erwartet. Nach einer nicht zufriedenstellenden letzten Saison wurden während der Sommerpause von Seiten des Managements einige Neuerungen unternommen.
Ein erster Grundstein wurde mit der Verpflichtung der neuen hauptamtlichen Trainerin Zsuzsanna Boksay gelegt. Sie kommt von USC Freiburg an die Saar und bringt eine Menge Erfahrung mit. Selber spielte sie jahrelang auf internationalem Niveau, absolvierte über 350 Länderspiele für die ungarische Nationalmannschaft und wurde dreimal zur Spielerin Europas gewählt.
Mittlerweile hat sie ihre Basketballschuhe an den "Nagel gehängt" und ist Trainerin des TV 1872 Saarlouis sowie der ungarischen Nationalmannschaft und möchte hier in Saarlouis ein Team für den europäischen Wettbewerb aufbauen.
Das Team mit den bisherigen Spielerinnen Biggi Hartung, Tina Wagner, Tessi Weiß, Eva Schönecker und Anke Maurer, sowie den Neuzugängen Payton Black, Andrea Harder und Katia Zberch absolvierte eine harte Vorbereitungsperiode mit vielen athletischen Grundlagen und Vorbereitungsspielen gegen luxemburgische und holländische Erstligisten. Diese Spiele ließen bereits eine stetige Entwicklung und das Potenzial der jungen Mannschaft erkennen.
"Wir sind alle sehr gespannt auf die bevorstehende Saison. Nach einer erfolgreichen Vorbereitung, in der wir auch die knappen Spiele für uns entscheiden konnten, freuen wir uns auf die neue Herausforderung, so Kapitän Biggi Hartung.
Eine echte Herausforderung wird das Spiel am Sonntag gegen BC Universa Marburg. Mit den Marburgerinnen, die die letzte Saison mit einem dritten Platz beendeten, kommt gleich ein "harter Brocken" in die Saarlouiser Kreissporthalle. Jedoch verzeichnete Marburg nach der letzten Saison fünf Abgänge, vor allem ein Ersatz für die Leistungsträger Liz Hart und Koko Lahanas musste gefunden werden.
Es wurden die Amerikanerin Brooke Weisbrod auf der Aufbauposition und die italienische Centerspielerin Nina Di Stefano verpflichtet, des weiteren sind die Jungnationalspielerin Katja Munck von der SG Halchter-Linden und die U 20 Nationalspielerin Daniela Zdunek von der BG Oberhausen in die hessische Universitätsstadt gewechselt, somit gehört Marburg zu den Verfolgern des Titelverteidigers und Meisterschaftsfavoriten BTV Wuppertal.
Doch auch die Saarlouis Royals haben sich in dieser Saison einiges vorgenommen und möchten die Play-offs erreichen. Allerdings müssen sie den Verlust von Jungnationalspielerin Tina Lehnertz verkraften. Wegen persönlicher Probleme, die für die Mannschaft nicht nachvollziehbar sind, ist sie noch kurzfristig zum Ligakonkurrenten TSV Nördlingen gewechselt. Trotz allem gelten die "Royals" als Geheimfavorit für die kommende Saison.

    Saarbrücker Zeitung
    Bericht vom : 04.10.2001

    Zwei Heimspiele zum Saisonstart 2001/2002

    Am Sonntag empfangen die Royals zum Rundenbeginn den BC Marburg - Hochball um 16 Uhr in der Kreissporthalle

    Am Sonntag wird es für die Basketball-Damen des Bundesligisten TV Saarlouis ernst. Der erste Saison-Spieltag steht auf dem Programm. Die Royals beginnen die neue Runde mit zwei Heimspielen, dann folgt das Auswärtsspiel bei Rist Wedel. Mit viel Glück könnte sich der TV Saarlouis in der vorderen Tabellenhälfte festsetzen. Hier ist der Spielplan der Damen-Basketball-Bundesliga (DBBL) bis zum letzten Spieltag der Vorrunde, zu den Partien des TVS gibt es nähere Infos: (Anm. des Webmasters: nur Ausschnitt des Artikels.)

    Saarbrücker Zeitung
    Bericht vom : 04.10.2001

    "SZ"-Spezial zum Saisonstart der Royals

    Saarlouis (red). Am Sonntag, 7. Oktober, empfangen die Basketball-Damen des TV Saarlouis den BC Marburg zum ersten Spieltag der neuen Bundesliga-Saison. In einem großen "SZ"-Spezial stellen wir die Mannschaft der Royals vor, geben einen Überblick über die Saison und schauen noch mal zurück auf das Pokalspiel des TV Saarlouis in Ludwigsburg, das das hoch motivierte Team von Trainerin Schuscha Boksay knapp gewann. (Seite L7: "SZ"-Spezial)

    Saarbrücker Zeitung
    Bericht vom : 04.10.2001

    Royals: Riesenfreude an harter Arbeit

    Die Spielerinnen des Basketball-Bundesligisten TV Saarlouis fühlen sich unter Schuscha Boksay wie neu belebt

    - Von SASCHA SPRENGER -

    Saarlouis. Zurzeit ist wirklich jedes Training der Royals einen Besuch wert. Denn wo auch immer sich die Saarlouiser Basketballerinnen präsentieren, sie sprühen vor Spielfreude. Da kann das Training noch so hart sein, der Schweiß kann in Strömen laufen, und trotzdem haben die Spielerinnen ein Lächeln auf den Lippen. Und das, was Schuscha Boksay, die ehemals beste Spielerin Europas, von ihren Schützlingen verlangt, kann mit Recht als "hart" bezeichnet werden.

    Täglich bittet Boksay in die Kreissporthalle. Derzeit steht die taktische Schulung auf dem Trainingsplan. Dazu gehört das richtige Verhalten bei "Eins-gegen-Eins-Spielsituationen". Immer wieder unterbricht Schuscha die Übung, macht selbst vor, wie es geht. Jeder kleine Fehler wird sofort korrigiert. Bis es endlich richtig klappt. Danach gibt es Applaus von der Trainerin. Halbe Sachen gibt es bei ihr nicht. Dafür ist die Ungarin zu ehrgeizig, zu professionell. Außerdem will sie mit dem TV Saarlouis hoch hinaus. Ein Playoff-Platz ist ihr Ziel. Weiter denkt sie noch nicht. Aber sie tut schon alles dafür, und das Team zieht voll mit.

    Warum das so ist, fasst Mannschaftsführerin Biggi Hartung treffend zusammen: "Wir wollen uns reinhängen und beweisen, dass wir besser sind, als die Platzierung im letzten Jahr aussagt. Dafür trainieren wir gerne und mit hoher Intensität. Die Intensität überrascht uns nicht, wir wollten sie sogar so. Wir stehen komplett hinter dem, was wir tun, der Zusammenhalt ist groß." Das bestätigt die Trainerin gerne: "Der Spaß an der Sache ist eine Grundvoraussetzung für ein gutes Spiel. Und der ist hier voll und ganz gegeben." Davon konnten sich die Zuschauer bei den Season Open in der Kreissporthalle selbst ein Bild machen. Mancher rieb sich verwundert die Augen ob des Spielwitzes des neuen Saarlouiser Teams. Allen voran Biggi Hartung, die im Spiel gegen Serien-Meister Wuppertal einem Star wie Sophie von Saldern zweimal den Ball eiskalt klaute und bei ihrer Gegenspielerin nur Ratlosigkeit zurückließ. Gerade in diesem Fall war nicht zu erkennen, wer denn nun fast 200 Länderspiele auf dem Konto hat und als eine der besten deutschen Basketballerinnen gilt.

    Fast hätte dieser Spielwitz auch ausgereicht, den Favoriten zu bezwingen. Am Ende hatten die Royals zwar mit drei Punkten verloren, aber unzählige Sympathien gewonnen.

    "Im Moment passt einfach alles", glaubt Anke Maurer, "es macht einfach Spaß, in dieser Mannschaft zu spielen." Tina Wagner geht sogar noch weiter: "Alles ist irgendwie neu belebt, der frische Wind tut uns sichtlich gut." Und das soll noch lange nicht alles gewesen sein. Die Mädels sind heiß auf Erfolg. "Jetzt ist es schon gut, aber es wird mit Sicherheit noch besser. Da sind noch einige Reserven", verspricht Biggi Hartung.

    Schuscha Boksay und ihr Team haben sich vorgenommen, die Zuschauer in Saarlouis zu begeistern. In dieser Form scheint ihnen das auf jeden Fall zu gelingen. Und dafür trainieren sie. Immer härter, immer mehr, auf immer höherem Niveau. Damit die Saarlouiser Basketball-Fans aus dem Staunen gar nicht mehr herauskommen können. Schon am Sonntag soll der erste Grundstein für eine erfolgreiche Runde gelegt werden, denn mit dem BC uniVersa Marburg ist eine Mannschaft zu Gast, die sicher nicht unterschätzt werden sollte. Im Gegenteil. Nach dem Rückzug von Aschaffenburg sehen viele Kenner den BC Marburg als "Nummer zwei" in Deutschland - also als bestes Team hinter Meister Wuppertal, der wieder das Maß aller Dinge sein dürfte. Los geht es am Sonntag um 16 Uhr in der Kreissporthalle. Dann können die Fans aus dem Saarland den "neuen" TV Saarlouis in Augenschein nehmen.

    Saarbrücker Zeitung
    Bericht vom : 02.10.2001

    Erstes Pflichtspiel der Royals

    Am Dienstag im Pokal gegen bei der BSG Ludwigsburg

    Saarlouis (spr). Die Hoffnungen sind groß. Was die Saarlouiser Bundesliga-Basketballerinnen in der Vorbereitung, insbesondere bei den Season Open am vergangenen Wochenende gezeigt haben, gibt auch berechtigten Anlass dazu. Doch am Dienstag, 2. Oktober, steht das erste Pflichtspiel auf dem Programm. Und die neue Trainerin Schuscha Boksay weiß, dass das schon etwas anderes als ein Testspiel ist. "Jetzt kommt es drauf an, jetzt müssen wir diese Leistungen bestätigen. Alles andere vorher war Makulatur und bringt nichts, wenn wir nicht auch unter Druck so spielen", erklärt Schuscha Boksay eindrücklich.

    Zwar sind die Royals in der zweiten Pokalrunde gegen Bundesliga-Absteiger BSG Ludwigsburg klarer Favorit, aber auf die leichte Schulter nimmt der TVS das Spiel nicht. Boksay warnt zumindest vor einer übertriebener Erwartungshaltung: "Ludwigsburg ist die große Unbekannte in Liga zwei. Niemand weiß genau, wie stark sie sind." Die Stuttgarterinnen haben durch den Rückzug aus finanziellen Gründen fast ihr gesamtes Team verloren. Nur die deutschen U-20-Nationalspielerinnen Julia Kallenberg und Agathe Kiersz sind noch als namhafte Spielerinnen geblieben. Kiersz war ja im Sommer auch beim TV Saarlouis im Gespräch, entschied sich allerdings für einen Verbleib in Ludwigsburg. Sollten die Saarlouiserinnen aber so engagiert und couragiert auftreten wie bei den Season Open, den Siegen gegen Freiburg und Wolfenbüttel sowie der knappen Niederlage gegen Wuppertal, dann sollte das Erreichen der dritten Pokalrunde keine unlösbare Aufgabe sein. Die erste Pokalrunde fiel für den TVS aus, da Gegner Bad Homburg kurzfristig verzichtete, Ludwigsburg hatte ein Freilos. Hochball ist um 20 Uhr in der Rundsporthalle Ludwigsburg.

    Zum Saisonauftakt in der Bundesliga spielen die Basketball-Damen des TV Saarlouis am Sonntagnachmittag um 16 Uhr in der Saarlouiser Kreissporthalle gegen Marburg. Ein Woche später (12. Oktober, 20 Uhr) kommt die BG Bonn.

    Saarbrücker Zeitung
    Bericht vom : 02.10.2001

    TVS gegen Ludwigsburg

    Saarlouis (spr). In der zweiten Runde des DBB-Pokals müssen die Basketball-Damen des TV Saarlouis am Dienstag um 20 Uhr bei Zweitligist BG Ludwigsburg antreten. Dabei sind die "Royals" klarer Favorit, da der Bundesliga-Absteiger aus Stuttgart fast sein komplettes Team verloren hat. Trotzdem nimmt TVS-Trainerin Boksay das Spiel sehr ernst: "Wir wollen unsere guten Leistungen aus der Vorbereitung nun auch in den Pflichtspielen bestätigen." Saarlouis hatte die zweite Runde kampflos erreicht, da Erstrundengegner Bad Homburg verzichtet hatte.

    Saarbrücker Zeitung
    Bericht vom : 01.10.2001

    DBBL: Die lernende Liga

    Vorsitzende Kunel ist mit den Season Open rundum zufrieden

    Saarlouis (spr). Birgit Kunel ist zufrieden. Die Vorsitzende der Damen-Basketball-Bundesliga (DBBL) sieht die Season Open in Saarlouis als Erfolg an. "Es war eine rundum gelungene Veranstaltung, vom TV Saarlouis wieder hervorragend organisiert. Schon jetzt haben wir einige hochklassige Spiele sehen können, das Niveau war schon beachtlich. Und man kann nicht sagen, dass sich eine Mannschaft geschont hätte, weil es ja so kurz vor Saisonbeginn doch auch ums Prestige geht", schwärmte Kunel am Samstagabend. Was in anderen Sportarten (noch) undenkbar ist, soll bei den Basketballerinnen sogar noch erweitert werden. "Keine Liga in Deutschland hat eine ähnliche Veranstaltung wie die DBBL. Nirgendwo sonst kommen kurz vor der Saison alle Bundesligisten an einem Ort zusammen, bestreiten untereinander Testspiele in freundschaftlicher Atmosphäre und nutzen auch die Gelegenheit, sich untereinander auszutauschen." Doch dabei soll es nicht alleine bleiben. Kunel: "Wir überlegen gerade, ob wir den Rahmen erweitern, und wie wir das tun sollen. Dabei kann es sich um Trainingscamps für Mädchen, Trainerfortbildungen oder ähnliches handeln." Wie vor Jahresfrist, als Saarlouis während der erstmals durchgeführten Season Open gleichzeitig Ausrichter der Zentralveranstaltung von "Come on girls, let´s play Basketball" war. Damals kamen über 200 Kinder und Jugendliche aus dem ganzen Bundesgebiet nach Saarlouis, um bei den Bundesliga-Trainern zu üben und ihre Vorbilder einmal hautnah mitzuerleben.

    Auch die DBBL an sich soll und wird sich - den Worten ihrer Vorsitzenden zufolge - weiter professionalisieren. Dazu bedarf es einfach auch mehr Professionalität innerhalb der Vereine. "Überspitzt gesagt brauchen wir auf Dauer mehr Vereine wie Gold-Zack Wuppertal, also mehr Clubs, die unter professionellen Bedingungen trainieren. Auch in den Vereinsführungen muss profihafter gearbeitet werden", so Kunel. Zurzeit plant die DBBL ein Programm, dass man als "die lernende Liga" bezeichnen kann. Kunel: "Dabei sollen Vereine, die in einzelnen Bereichen wie Training oder Pressearbeit schon jetzt Vorbildcharakter besitzen, ihre Erfahrungen und Tipps an die anderen Clubs weitergeben. Dadurch sollen die Vereine auch als Liga zusammenwachsen. Ich sehe uns als so eine Art Interessengemeinschaft, die erkannt hat, dass man gewisse Ziele einfach nur gemeinsam erreichen kann."

    Zusammenhalt demonstrierte die Liga bereits bei der Vorstellung der Mannschaften am Samstagabend im Theater am Ring. Geschlossen trafen sich alle Bundesligisten, um ihre Besten der abgelaufenen Saison zu ehren. Als bester Trainer wurde Marc Köpp vom SC Rist Wedel gewählt. Er führte seine Mannschaft als Aufsteiger in die Playoffs und spielt in der kommenden Saison mit den Norddeutschen sogar im Europapokal.

    Bei den besten Spielerinnen hatte Tini Ishaque vom BC Marburg die Nase vorn, Andrea Glasauer vom USC Freiburg erhielt den Preis für die "am meisten verbesserte Spielerin der Saison". Stimmberechtigt waren die Bundesliga-Trainer sowie die Fans übers Internet.

    Einen Tipp über die Platzierungen in der kommenden Saison wollte Birgit Kunel nicht abgeben. Es scheint nur sicher, dass Wuppertal nicht von Platz eins zu verdrängen sein wird. "Aber dahinter ist alles offen, jeder kann jeden schlagen. Marburg als Vorjahresdritter hinter Wuppertal, und Aschaffenburg muss nun nicht unbedingt Zweiter werden." Apropos Marburg: Der Gegner der Royals am Sonntag wird das Saarland in dieser Woche nicht verlassen. Trainer Uwe Scheidemann führt ein Trainingslager an der Saarbrücker Sportschule durch.

    Saarbrücker Zeitung
    Bericht vom : 01.10.2001

    Wuppertal wackelt gegen "neuen" TVS

    Die Saarlouiser Basketball-Damen betreiben bei den Season Open beste Eigenwerbung für den Saisonstart gegen Marburg

    - Von KAI KLANKERT -

    Saarlouis. Für einen Moment glaubt man, seinen Augen nicht zu trauen. Aber ein Blick auf die Anzeigetafel versichert, dass sich hier kein Traum abspielt. Die Basketball-Damen des TV Saarlouis spielen den deutschen Meister Gold-Zack Wuppertal an die Wand, dominieren die überragende Mannschaft der Damen-Basketball-Bundesliga. Das zweite Viertel ist eine Lehrstunde für den Favoriten. Bis eine Minute vor Schluss führt der TV Saarlouis sogar, die kleine Sensation verpasst er. Knapp. Ganz knapp.

    Okay, Wuppertal spielte ohne ihre beiden australischen Stars Sandy Brondello und Annie Burgess. Mit den beiden hätte das Spiel sicher ganz anders ausgesehen. Und die verkürtze Spielzeit bei den Season Open mit sieben Minuten pro Viertel kommt Außenseitern wie dem TV Saarlouis entgegen. Über 40 Minuten Paroli zu bieten, wäre den Saarlouiser Spielerinnen vielleicht nicht gelungen. Aber ganz offensichtlich hat sich beim letztjährigen Elften der Liga-Saison etwas getan. Wer fragt noch nach Hermann Paar? Wer fragt nach Tina Lehnertz? Die "Royals 2001" präsentieren sich in allen drei Spielen des Saisoneröffnungsturniers als geschlossens Team. Sie kämpfen füreinander, sie haben Spaß miteinander. "Jeder hat es gesehen", sagt Trainerin Schuscha Boksay, "die Mannschaft ist verdammt hungrig." Gute Aussichten für den Saisonstart der Royals am kommenden Sonntag um 16 Uhr in der Kreissporthalle gegen Marburg. "Unsere Defense war gut, und mir hat gefallen, mit wie viel Freude das Team bei der Sache war. Die Leistungen stimmen mich optimistisch, aber ich werde schon dafür sorgen, dass die Mannschaft auf dem Boden bleibt", lautet Boksays Fazit der Season Open.

    Noch bleibt einiges zu tun in den letzten Tagen vor dem Marburg-Spiel. Feinabstimmung. Spielzüge. Taktisches Verständnis. Wichtig wird vor allem sein, wie gut Neuzugang Ekaterina Zberch integriert werden kann. In allen drei Spielen gehörte sie neben Tina Wagner, Tessy Weis (Anke Maurer), Andrea Harder und Payton Black zur Startaufstellung. Sie spricht jedoch weder Deutsch noch Englisch. "Das ist nicht immer so einfach", erklärt Boksay, aber Dolmetscherin Sina, die Stieftochter von Bob Klein, übersetzt die Anweisungen der Trainerin während des Spiels und in den Auszeiten ins Russische. "Ekaterina braucht jede Minute im Training und in den Spielen, es wird von Mal zu Mal besser", lobt Boksay.

    Das Spiel-Verständnis der beiden anderen Neuzugänge, Andrea Harder und Payton Black, klappt trotz der kurzen Vorbereitung schon recht erstaunlich. Harder und Black tragen das Team, heben das Spielniveau auf einen neuen Level. 25 Punkte in 21 Minuten - eine beeindruckende Bilanz. Payton Blacks Leistung gegen Wolfenbüttel zeigt, dass sie in der Lage ist, Sharon Deal auf der Centerposition gleichwertig zu ersetzen. Und sie macht das Spiel schneller, beweglicher und attraktiver. Auch die deutsche Nationalspielerin Harder beweist in den drei Spielen der Season Open, dass sie bereit ist, die junge Saarlouiser Mannschaft auf dem Spielfeld zu führen. Immer wieder ruft sie ihre Teamkolleginnen zusammen, gibt Tipps. "Sie ist ein Glücksfall für das Team. Jede Spielerin wird durch Andrea besser", sagt Schuscha Boksay.

    Bis zum nächsten Sonntag sind dann auch die neuen Trikots für die Saison 2001/2002 da. Beobachter, insbesondere der anderen Bundesligisten, rieben sich verwundert die Augen, als sie Tina Lehnertz im Trikot der Royals zu sehen glaubten. Es war allerdings die blonde Weißrussin Ekaterina, die im Team kurz Katja gerufen wird, die Lehnertz auf den ersten Blick in mancher Szene zum Verwechseln ähnlich sah. Und während Payton Black im Dress von Ivanovskaja spielte, liefen gleich zwei Eva Schöneckers übers Feld. Eine, die ihr gar nicht glich. Andrea Harder eben. Aber spätestens am Sonntag weiß jeder, die neuen Spielerinnen auseinander zu halten.

    Saarbrücker Zeitung
    Bericht vom : 01.10.2001

    "Royals" schon in Top-Form

    Neuzugänge Black und Harder bei Season Open ganz stark

    - Von SASCHA SPRENGER -

    Saarlouis. Das macht Appetit auf mehr! Bei den Season Open, der offiziellen Saison-Eröffnungsveranstaltung der Damen-Basketball-Bundesliga (DBBL), hinterließen die heimischen "Royals" des TV Saarlouis eine Woche vor Saisonbeginn einen ganz starken Eindruck. Gegen den USC Freiburg sowie den BC Wolfenbüttel gab es zwei Siege, nur gegen Meister Gold-Zack Wuppertal setzte es beim 45:48 eine knappe Niederlage.

    Dabei zeigte sich, wie wertvoll zwei der drei Neuzugänge schon jetzt für den TVS sind. US-Centerspielerin Payton Black und die deutsche Nationalspielerin Andrea Harder drücken dem Saarlouiser Spiel in beeindruckender Weise ihren Stempel auf. Sobald es eng wird, nimmt eine von beiden das Heft in die Hand. Als die Eröffnungspartie gegen den USC Freiburg im dritten Viertel zu kippen drohte, waren es die beiden Neuzugänge, die den knappen 43:41-Sieg sicherstellen konnten. Dabei erzielten sie zwölf der 13 Saarlouiser Punkte im letzten Viertel. Am Ende gingen sogar 33 der 43 TVS-Punkte auf ihr Konto.

    Im zweiten Spiel gegen den BC Wolfenbüttel mussten sie ihre starken Nerven gar nicht erst unter Beweis stellen. Denn die "Royals" überfuhren den Vorjahres-Fünften aus dem Norden dermaßen, dass die Partie bereits zur Halbzeit entschieden war (33:11). Payton Black war nicht zu verteidigen und ließ die gegnerischen Spielerinnen ein ums andere Mal wie Statisten aussehen. Die 24-jährige erzielte in 21 Minuten Einsatzzeit 25 Punkte.

    Doch nicht so sehr die "nackten" Ergebnisse beeindruckten, sondern die Art und Weise, wie sie zustande kamen. Teilweise zelebrierten die "Royals" Basketball, die Handschrift der neuen Trainerin "Schuscha" Boksay war nicht zu verkennen. Wann immer es ging, startete der TVS Schnellangriffe. Klappte dies einmal nicht, setzte sich Black unter dem Korb durch oder Biggi Hartung traf von außen. Andrea Harder überzeugte durch Einsatz und kluges Pass-Spiel. Als Prunkstück an diesem Wochenende erwies sich auch die Abwehr, die keinem Gegner viel Luft zum Atmen gab. Die 200 Besucher in der Saarlouiser Kreissporthalle klatschten fast ehrfürchtig Beifall.

    Fast hätte es auch noch für einen Sensationssieg gegen den eigentlich übermächtigen Meister aus Wuppertal gereicht. Zur Halbzeit führte der TVS mit 25:19. Doch den Wuppertaler Zwischenspurt im dritten Viertel (8:17) konnten die "Royals" nicht mehr kontern.

    Für Boksay war das jedoch noch lange nicht alles. "Die Spiele haben gezeigt, dass es noch Lücken gibt, die wir schließen können. Schließlich sind wir erst seit knapp einer Woche komplett. Wir können noch viel besser und konstanter spielen, davon bin ich überzeugt." Das wollen sie bereits am nächsten Sonntag zum Saisonstart gegen den Vorjahres-Dritten aus Marburg unter Beweis stellen