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Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 23.12.2002

Frohes Fest für die Royals

Basketball-Bundesligist gewinnt gegen Wedel mit 76:70 - Nationalspielerin Andrea Harder spielt trotz Bänderanriss

- Von SASCHA SPRENGER -

Saarlouis. Andrea Harder humpelt, ihr Gesicht ist schmerzverzerrt. Man merkt ihr an, dass jeder Schritt eine Qual für sie ist. Ein Bänderanriss im linken Fuß macht der Basketball-Nationalspielerin von Frauen-Bundesligist TV Saarlouis schwer zu schaffen. Auf der Auswechselbank sitzt bereits Eva Schönecker bereit, um sie zu ersetzen, und wartet nur auf eine Gelegenheit zum Wechsel.

Doch plötzlich sieht Harder die Lücke in der Wedeler Verteidigung. Prompt bekommt sie den Ball, ein kurzer "Sprint", die Nationalspielerin steigt hoch - und trifft zum 41:24 für ihre Mannschaft. Dann ist erst einmal Schluss für sie, doch n Halbzeit zwei muss sie wieder aufs Feld, um mit allerletzter Kraft das letzte Spiel des Jahres irgendwie über die Runden zu bringen. Das klappt auch für die Saarlouiser Basketballerinnen. Am Ende gewinnen sie ihre Bundesliga-Nachholpartie gegen den SC Rist Wedel noch glücklich mit 76:70.

Und es wurde ein hartes Stück Arbeit. Denn trotz einer hohen Führung (44:26) kurz vor der Pause machten es die Royals wieder einmal unnötig spannend. Im dritten Viertel brachten sie durch einige Unkonzentriertheiten in der Abwehr die Gäste aus Wedel noch einmal ins Spiel zurück. Kein Vergleich mehr zur ersten Halbzeit, als die Zonenverteidigung der Gäste in schöner Regelmäßigkeit ausgespielt wurde, und die Saarlouiser Centerspielerinnen - allen voran National-Centerin Lubica Schultze - nicht zu stoppen waren. Die leichten Körbe für den Gegner brachten Nervosität ins Saarlousier Spiel. Die Gäste witterten wiederum Morgenluft und nutzten fast noch ihre Chance, waren beim 63:66 drei Minuten vor dem Ende wieder bedrohlich nahe gekommen. Aber in der hitzigen Schlussphase behielten die Royals an der Freiwurflinie die Nerven.

So gewann der TV Saarlouis ein Spiel, in dem er am Ende eine schlechtere Wurfquote als der Gegner und mehr Ballverluste aufzuweisen hatte. Zudem gelangen Rist zehn Ballgewinne mehr als den Saarlouiserinnen. Am Ende war es eine Teamleistung, die den Erfolg brachte. Lubi Schultze (25 Punkte, 18 Rebounds) räumte unter den Körben auf, Tina Wagner (sechs Punkte) versenkte kurz vor Schluss vier wichtige Freiwürfe. Eva Schönecker vertrat die verletzte Andrea Harder teilweise sehr gut, und Harder selbst biss feste auf die Zähne, so dass sie noch 14 Punkte erzielte. Zuzana Polonyiova schaltete mit der Australierin Rebecca Brincat immerhin die Topscorerin der Liga so gut wie vollständig aus, bevor sie mit fünf Fouls kurz vor Schluss vom Parkett musste. Bei der Weißrussin Katja Zberch wechselten sich Höhen und Tiefen in schöner Regelmäßigkeit ab. Teilweise spielt sie genial, teilweise bringt sie ihre Trainerin mit risikoreichen Aktionen fast zur Weißglut. Aber mit 18 Punkte und sieben Rebounds zeigte sie, dass sie zu einem wichtigen Faktor im Saarlouiser Spiel geworden ist.

"Der Sieg war unheimlich wichtig", sagte eine erleichterte Trainerin Zsuzsanna Boksay. Durch diesen Erfolg zogen die Saarlouiserinnen nämlich am Europapokalteilnehmer aus Hamburg vorbei und dürfen nun auf Rang sechs bei 12:14 Punkten überwintern. Jetzt haben die Royals zwei Wochen Pause bis zum nächsten Spiel. Eine wichtige Phase zur Regeneration, denn neben Andrea Harder fiel auch Mary VanHellemont wegen eines eingeklemmten Nervs aus. In der nächsten Partie gegen Tabellenführer Wasserburg (4. Januar 2003) brauchen die Royals alle Kräfte, um bestehen zu können. Daran wollte Andrea Harder noch nicht denken: "Jetzt können wir erst einmal etwas beruhigter die Feiertage angehen. Dann sehen wir weiter."

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 20.12.2002

Die Royals unter Zugzwang

Saarlouiser Basketballerinnen spiele heute gegen Wedel

Saarlouis (spr). Nachsitzen heißt es für die Saarlouiser Bundesliga-Basketballerinnen. Das wegen der Nationalmannschaftspause ausgefallene Spiel gegen Europapokal-Teilnehmer Rist Wedel findet heute Abend um 19 Uhr in der Saarlouiser Kreissporthalle statt. Glaubt man der Statistik, können die heimischen Royals diese Partie gar nicht verlieren. Denn den Gegner aus Hamburg plagt eine schon auffällige Auswärtsschwäche. Die fünf Siege der Norddeutschen wurden allesamt in eigener Halle eingefahren. Auf des Gegners Parkett setzt es regelmäßig Niederlagen. Selbst bei den schwächeren Teams wie Bensberg ist für die Mannschaft von Trainer Marc Köpp nichts zu holen. Warum sollte es also ausgerechnet in Saarlouis anders sein?

Doch Vorsicht ist geboten: Wedel hat sich gerade mit einer starken amerikanischen Centerspielerin verstärkt. Darielle "Dee Dee" Warley soll Nationalcenterin Katharina Kühn unter den Körben mehr Freiräume verschaffen. Auf Lubi Schultze und Katja Zberch wartet also viel Arbeit. Die wartet auch auf den Rest der Mannschaft, denn hinter dem Einsatz von Nationalspielerin Andrea Harder steht noch ein großes Fragezeichen. Beim Pokalspiel in Langen (70:53) wurde die Flügelspielerin wegen ihrer Fußverletzung geschont. Sie stand zwar in der Anfangsformation, aber als sich andeutete, dass Saarlouis wohl keine Probleme haben dürfte, ging sie wieder vom Feld. Eine überragende Lubi Schultze (31 Punkte) sowie Katja Zberch und Zuzana Polonyiova (je 14) sicherten den verdienten Erfolg. Der Gegner für die dritte Runde steht noch nicht fest. Gegen Wedel will Harder aber auf jeden Fall wieder auflaufen und ihrer Mannschaft zu einem Weihnachtsgeschenk verhelfen. Vor allem auf ihre Defensivleistung wird es ankommen, denn mit Rebecca Brincat stellt Rist die Topscorerin der Liga. Neben Zuzana Polonyiova wird es ihre Aufgabe sein, die Kreise der Australierin einzuschränken.

"Für ihre Einstellung muss man Andrea ein Kompliment machen", sagt Trainerin Zsuzsanna Boksay. "Ich denke, dass Andrea endlich mal wieder ohne Schmerzen spielen möchte. Sie plagt sich nun schon fast drei Monate mit irgend etwas herum. Aber sie beißt auf die Zähne, das ist schon bewundernswert."

Für Wedel könnte auch die Müdigkeit ein Faktor werden. In drei Wochen müssen die Hamburgerinnen neun Spiele bestreiten, bevor es nach dem Pokalspiel in Magdeburg am Samstag endlich in die Weihnachtsferien geht. Noch am Mittwoch spielten sie im Ronchetti-Cup gegen Prag. Trotzdem wollen sie in Saarlouis unbedingt gewinnen, um nicht in der Tabelle hinter die Royals abzurutschen. Dabei kommt ihnen die Verletzung ihrer Ersatz-Spielmacherin Dana Penno nicht gerade gelegen. So lastet die Verantwortung im Spielaufbau auf der 24-jährigen Slowakin Aleksandra Riecka. Ein Fakt, den Saarlouis ausnutzen kann. Nicht zuletzt deshalb hat Zsuzsanna Boksay ihr Team zur Videoanalyse gebeten. "Es wird so oder so ein schweres Spiel", weiß die Saarlouiser Trainerin, "aber ein Sieg wäre Gold wert. Gerade nach der Niederlage in Oberhausen könnten wir nach oben aufschließen."

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 20.12.2002

"Ein richtungsweisendes Spiel"

TVS-Trainerin Boksay fordert Sieg gegen Rist Wedel

Frage: Die Hinrunde ist fast vorbei. Welches sportliche Fazit können Sie ziehen?

Boksay: Mit den fünf Siegen bisher kann man wirklich zufrieden sein, obwohl es mehr hätten sein können. Wolfenbüttel ist so ein Beispiel, auch Oberhausen. Diese Niederlagen mussten nicht sein. Dagegen waren Siege in Freiburg und gegen Dorsten nicht eingeplant. Damit haben wir in der Liga sehr überraschen können.

Frage: Welchen Stellenwert hat nun das Nachholspiel gegen Rist Wedel?

Boksay: Einen sehr großen. Diese Partie kann schon richtungsweisend sein. Verlieren wir, wird es sehr schwer werden, eine gute Platzierung nach der Hauptrunde zu schaffen. Sollten wir gewinnen, haben wir alle Chancen gewahrt. Wedel ist ein direkter Konkurrent, und gegen die sind Siege bekanntermaßen besonders wichtig. Aber es wird sehr schwer.

Frage: Wedel musste in den letzten Wochen auch europäisch ran, bestreitet in drei Wochen neun Spiele. Kann die Müdigkeit heute ein Faktor werden?

Boksay: Zuallererst wird es auf unsere Leistung ankommen. Wenn die stimmt, können wir zu Hause jeden Gegner in der Liga schlagen. Rist hat sich gerade mit einer amerikanischen Centerin verstärkt, das macht die Sache nicht einfacher.

Frage: Stichwort eigene Leistung. Die war ja in den letzten Wochen sehr schwankend. Was kann man als Trainerin in einer solchen Situation tun?

Boksay: Relativ wenig. Manchmal bekommt man das Gefühl, dass einige Spielerinnen nicht begreifen, was für eine Chance sie hier haben. Wo sonst bekommt man als junge Spielerin in der Bundesliga die Möglichkeit, mit absoluten Top-Spielerinnen zu trainieren und viel Spielzeit zu bekommen? Hier fehlt manchmal die gesunde Konkurrenz, die die Spielerinnen etwas unter positiven Druck setzt, damit sie sich sagen "Jetzt muss ich wirklich etwas zeigen, sonst sitze ich auf der Bank." Da wir wenige Spielerinnen haben, können wir uns das nicht leisten. Ich wäre froh, wenn sich in dieser Situation alle Spielerinnen für den Verein aufopfern würden.

Frage: Wie sehen Sie die Zukunft hier?

Boksay: Das ist sehr schwierig zu sagen. Wir sind quasi zum Erfolg verdammt. Man kann es Nationalspielerinnen wie Andrea Harder und Lubi Schultze nicht verdenken, wenn sie irgendwann ein Super-Angebot aus dem Ausland annehmen. Sie brauchen ja auch den Vergleich auf internationaler Ebene, um sich sportlich weiter zu entwickeln. Und wie es aussehen würde, wenn nun absolute Leistungsträgerinnen den Verein verlassen sollten, kann man schlecht sagen.

Frage: Woran liegt es denn genau, dass ihr nicht ganz oben mitspielen könnt?

Boksay: Uns fehlen ein, zwei Spielerinnen, um genügend Impulse von der Bank zu bekommen. Wenn dann auch immer nur zwei, drei oder vier Spielerinnen ihre Leistung bringen, steht man nicht so weit oben, wie man könnte. Wenn es gut läuft, gewinnen wir, haben wir Probleme, gewinnen wir kaum ein Spiel. Das ist wie bei einem Auto: Hat man nur drei Reifen, kann man schlecht fahren. Da nützt es dann leider wenig, wenn das ganze Umfeld sich ehrenamtlich reinhängt, spielen muss immer noch die Mannschaft.

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 16.12.2002

In Oberhausen gab es nix zu holen

Rückschlag für die Saarlouiser Bundesliga-Basketballerinnen

Oberhausen (spr). Die Saarlouiser Basketballerinnen haben im Kampf um einen Play-Off-Platz in der Bundesliga einen Rückschlag hinnehmen müssen. Beim Aufsteiger New Basket Oberhausen gab es am Samstag eine knappe 73:78-Niederlage. Schon zur Pause lag das Team von Trainerin Zsuzsanna Boksay mit 38:43 zurück. Diese fünf Punkte vermochten die Royals auch in der zweiten Halbzeit nicht mehr aufzuholen. "Schade, hier war mehr drin", resümierte eine enttäuschte Boksay nach der Partie, "Aber wenigstens haben wir noch den direkten Vergleich gewonnen." Das Hinspiel hatte Saarlouis mit 79:68 für sich entscheiden können. Trotz dieser Niederlage bleiben die Royals auf Rang sieben der Tabelle, da fast alle Mitkonkurrenten ihre Spiele ebenfalls verloren haben. Beste Werferin auf Saarlouiser Seite war einmal mehr Centerspielerin Lubica Schultze mit 26 Punkten. Andrea Harder kam - durch eine erneute Fußverletzung gehandicapt - nur auf 15 Zähler. Vor Weihnachten müssen die Royals nun noch zwei Mal ran: Am Mittwoch geht es in der zweiten Runde des DBB-Pokals zum Zweitligisten TV Langen. Am Freitag dann kommt SC Rist Wedel in die Saarlouiser Kreissporthalle (19 Uhr).

Um auf einem Play-Off-Platz überwintern zu können, fordert Trainerin Boksay gegen die Hamburgerinnen eine klare Leistungssteigerung. "Am Freitag muss endlich wieder jeder 100 Prozent geben."

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 14.12.2002

Ein Wiedersehen mit Hermann Paar

Saarlouiser Royals gewinnen Testspiel gegen Luxemburg und ihren ehemaligen Trainer

- Von SASCHA SPRENGER -

Saarlouis/Luxemburg. Auch wenn es nur ein Testspiel war - die Atmosphäre in Luxemburg sorgte dafür, dass es trotzdem ein großer Spaß für die Bundesliga-Basketballerinnen des TV Saarlouis wurde. Denn nicht alle Tage kann man in einer solch modernen reinen Basketballhalle spielen, wie sie erst vor kurzem in Luxemburg-Kirchberg direkt neben dem neuen Olympiaschwimmbad erbaut worden ist. Neuestes, hochwertiges Parkett, mehrere Anzeigetafeln, die sogar das Spiel live übertragen können und Platz für knapp 1000 Besucher. Direkt nebenan die zweite Halle - gar mit Platz für 5000 Menschen. "Alles in allem ziemlich beeindruckend", muss auch TVS-Trainerin Zsuzsanna Boksay zugeben.

Und mittendrin steht Hermann Paar, der lange Jahre für die Saarlouiser Royals verantwortlich gewesen ist. Mittlerweile hat er als Nationaltrainer in Luxemburg angeheuert. Seit September kümmert er sich um die Jugend- und Aktivenmannschaften im Großherzogtum. Keine leichte Aufgabe, wie er eingestehen muss: "Ich arbeite hier sieben Tage die Woche zwölf Stunden. Die Rahmenbedingungen sind exzellent, die sportliche Leistung verständlicherweise noch nicht. Aber deswegen bin ich hierher gekommen. Ich will hier etwas aufbauen."

Nach einem Jahr als Assistenztrainer in Wuppertal zog es den 48-Jährigen wieder in die Rolle des Hauptverantwortlichen. "Nur second coach, nur zweiter Trainer, das ist nichts für mich", gibt er offen zu. "Für mich ist das wie Selbstzerstörung. Wenn man jahrelang Cheftrainer war, dann ist das sehr ungewohnt, im zweiten Glied zu stehen." Da konnte auch der Erfolg, den er mit dem mittlerweile finanziell gescheiterten BTV Wuppertal hatte, nicht helfen. "Das Beste waren die Auftritte in der Europaliga", sagt Paar und schnalzt mit der Zunge, "Oder die Europameisterschaft mit der U20-Nationalmannschaft." Und der deutsche Meistertitel? "Das war natürlich auch nicht schlecht", grinst der Basketballtrainer.

In Moutfort, nur wenige Kilometer vom luxemburgischen Sportzentrum entfernt, hat sich die Familie Paar ein kleines Haus gekauft. Somit ist auch das Kapitel London zunächst einmal erledigt. Dort hatte Hermann Paar bis vor einigen Monaten noch gelebt und pendelte ständig per Flieger zwischen Wuppertal und seiner Wahlheimat hin und her. Wie es mit der rastlosen Familie Paar weiter geht, vermag er noch nicht zu sagen. "Ich habe hier einen Zweijahresvertrag, und es gefällt mir sehr gut. Aber grundsätzlich ist natürlich alles vorstellbar, man soll nie etwas ausschließen. Das bringt der Job als Trainer eben so mit sich. Ich bin hierher gekommen, um den luxemburgischen Basketball im Frauenbereich nach vorne zu bringen, und dafür werde ich alles tun. Der Wille ist da, die Rahmenbedingungen stimmen - es braucht halt nur etwas Zeit."

Das merkte man auch im Testspiel gegen Saarlouis, denn die Royals gewannen selbst ohne Andrea Harder locker mit 68:37. Die Nationalspielerin war im Training umgeknickt. Ihr Einsatz am Samstag in Oberhausen am Samstag (19.30 Uhr) ist noch fraglich. Der Rest des Teams zeigte sich jedenfalls in guter Verfassung und sprühte vor Spielfreude. Ob's an der tollen Atmosphäre der Halle lag?

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 09.12.2002

Die Royals finden ihren Rhythmus wieder

Sieg und Niederlage für Saarlouiser Basketballerinnen - Damit weiter auf Play-Off-Kurs

- Von SASCHA SPRENGER -

Bonn/Saarlouis. Ein Sieg, eine Niederlage - und eine ganz wichtige Erkenntnis brachte das Wochenende für die Saarlouiser Basketballerinnen in der Bundesliga. 62:82 (30:48) hieß es am Freitag in Bonn. Eine miserable erste Halbzeit brachte den TVS dort um ein besseres Ergebnis. Doch nach dem Abpfiff sah man keine zornige Saarlouiser Trainerin, sondern eine lobende Zsuzsanna Boksay. Der Grund: In der zweiten Hälfte hatte sich ihre Mannschaft gefangen und dem deutschen Vizemeister das Leben schwer gemacht. "Endlich sind wir wieder im Spiel", murmelte sie vor sich hin. Was das bedeutet, erklärte sie nach der Partie: "Die Pause war für uns nicht gut. Das hat man in Marburg gemerkt, und auch hier in der ersten Hälfte. Da haben wir einfach schlecht verteidigt. Nach so einer Pause muss sich das alles erst wieder einspielen. Von daher war es ganz gut, dass wir zwei Auswärtsspiele hatten, die wir sowieso nur ganz schwer gewinnen können. Ich bin mir sicher, dass wir gegen Wolfenbüttel ganz anders spielen werden." Und sie sollte Recht behalten. Wolfenbüttel kam mit breiter Brust nach Saarlouis, hatte das Team von Monika Theis doch am Freitag sensationell gegen den USC Freiburg mit 20 Punkten Differenz gewonnen. Doch die Hoffnung auf einen Sieg in Saarlouis wurde schnell zunichte gemacht. Von der ersten Minute an ließen die Royals keinen Zweifel daran, wer am Ende vor 300 Besuchern die Kreissporthalle als Sieger verlassen würde. Die Gäste mussten für jeden Wurf ganz hart arbeiten, denn endlich stand die Saarlouiser Deckung wieder wie ein Bollwerk. Und im Angriff wechselten sich Andrea Harder, Lubica Schultze und Co. in schöner Regelmäßigkeit beim Punkten ab. Über 28:16 hieß es kurz vor der Halbzeit 41:30. Kurz keimte Hoffnung bei den Gästespielerinnen auf, aber Katja Zberch zog ihnen mit zwei Dreiern binnen einer Minute den Zahn. Der TVSblieb auch in der zweiten Hälfte dominant. Spätestens beim 79:50 fünf Minuten vor dem Ende gaben sich die Wolfenbüttelerinnen auf. So konnte TVS-Trainerin Boksay ihre Reserve aufs Feld schicken, ohne etwas zu riskieren. So hieß es am Ende hochverdient 88:55 für die Royals, die nun mit 10:12 Punkten weiterhin auf Play-Off-Kurs liegen. Die besten Werferinnen auf Saarlouiser Seite waren Lubica Schultze (29 Punkte, zwölf Rebounds) und Andrea Harder (23 Zähler).

Für die kommenden Wochen ist Zsuzsanna Boksay wieder optimistisch geworden: "Wenn wir diese Form halten, können wir die restlichen Spiele in diesem Jahr noch gewinnen. Das wäre ein schönes Weihnachtsgeschenk." Am Samstag geht es nach Oberhausen. In der Woche darauf steht die zweite Runde im DBB-Pokal beim TV Langen (2. Liga) auf dem Plan. Am 20. Dezember schließlich kommt der SC Rist Wedel in die Kreissporthalle. Allesamt Gegner, die geschlagen werden können. Um im Spielrhythmus zu bleiben, bestreiten die Royals am kommenden Mittwoch in LeCoque ein Testspiel gegen die luxemburgische Nationalmannschaft. Deren Trainer heißt übrigens Hermann Paar, der bis vor zwei Jahren noch die Royals trainierte.

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 06.12.2002

Royals: Neuzugang erst im Januar

 Von SASCHA SPRENGER -

Saarlouis. Das Problem kennen sie seit Jahren. Immer wieder haben die Saarlouiser Basketballerinnen in der Bundesliga mit ihrem kleinen Aufgebot zu kämpfen. Neun Spielerinnen haben sie zurzeit unter Vertrag, darunter befinden sich mit Miriam Kraulich, 16, und Sandra Dziurdzia, 17, allerdings zwei Talente und Neulinge in der ersten Liga. Auch von Eva Schönecker, 21, sind noch keine konstanten Leistungen zu erwarten. Läuft es bei den Leistungsträgerinnen - Andrea Harder oder Lubica Schultze - gut, haben die Royals keine Probleme. Doch sobald diese einen schlechten Tag erwischen oder in Foulprobleme kommen, haben die Royals kaum eine Chance mehr, ein Spiel gegen Mannschaften mit großem Aufgebot für sich zu entscheiden.

Immer wieder hat es der TV Saarlouis in der Vergangenheit geschafft, den Klassenverbleib in der Bundesliga oder den Einzug die Playoffs zu schaffen. In diesem Jahr sieht es nicht anders aus. Doch wie in den Vorjahren müssen die Royals zittern. Mit mindestens einer neuen Spielerin wäre der Verein einige Sorgen los. Aber da gibt es eine Hürde: die Kosten. "Zurzeit ist nichts machbar", sagt Royals-Manager Oliver Kraulich. "Ich würde gerne noch Spielerinnen verpflichten, aber das können wir uns vor Januar nicht leisten. Erst dann können wir sehen, ob von der Sponsorenseite noch etwas möglich ist. Dann ist es auch möglich, jemanden für wenig Geld zu bekommen." Bis 31. Januar ist es den Statuten entsprechend möglich, den Verein zu wechseln. Bis dahin werden alle vereinslosen Spielerinnen versuchen, einen Arbeitgeber zu finden - auch für kleines Geld.

Eine personelle Verstärkung bei den Royals käme Trainerin wie Team gerade recht. "Die Playoffs sind auch so möglich", sagt Coach Schuscha Boksay. "Aber es wird schwer. Man muss schon sagen, dass diese vier bis fünf Siege in der Hinrunde das Maximum sind, wenn alles normal läuft." Auch Nationalspielerin Andrea Harder wäre froh über einen Neuzugang: "Das wäre für die Trainingssituation besser, dann können wir öfter fünf gegen fünf spielen. Wenn wir jemanden finden könnten, der auch menschlich ins Team passt, gäbe das sicher einen Motivations-Schub." Motivation benötigen die Royals am Wochenende eher nicht, denn sie haben in Bonn (Freitag, 19.30 Uhr) und gegen Wolfenbüttel (Sonntag, 16 Uhr, Kreissporthalle) einiges wieder gut zu machen. Die Spiele in der Hinrunde gingen nämlich beide verloren.

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 02.12.2002

Royals verkraften die Pause nicht Marburg (spr). Die Saarlouiser Basketballerinnen haben ihre Bundesliga-Partie beim BC Marburg deutlich mit 71:101 (34:43) verloren. Zwar konnte beim hessischen Meisterschafts-Aspiranten nicht mit einem Sieg gerechnet werden, aber Zsuzsanna Boksay zeigte sich trotzdem enttäuscht über die Art und Weise, wie die Niederlage zu Stande kam. "Unser Defensiv-Verhalten war zu schlecht. Wir haben Marburg viel zu viele zweite Wurfchancen gestattet, so kann man nicht gewinnen. Das ist eine Sache der Konzentration. Anscheinend hat uns die Nationalmannschaftspause nicht gut getan", so die Trainerin der Royals.

Vor allem Marburgs US-amerikanische Centerspielerin April Cromartie war vom TVS nicht zu bremsen. Sie kam auf zwölf Punkte und 19 Rebounds. Saarlouis konnte sich insgesamt nur 32 Rebounds schnappen. In der Offensive zeigten die Saarlouiserinnen dagegen eine ordentliche Leistung. Vier Spielerinnen punkteten zweistellig. Topscorerin war Katja Zberch mit 17 Punkten vor Andrea Harder, Zuzana Polonyiova und Lubi Schultze, die jeweils auf 16 Zähler kamen. Nur dahinter klafft eine Lücke. Dies konnte Marburg mit seiner starken Ersatzbank ausnutzen. "Diese Niederlage wirft uns nicht um, denn ein Sieg war nicht eingeplant. Wir müssen dieses Spiel schnell abhaken und möglichst schnell wieder in Fahrt kommen", gibt Boksay die Devise für die kommende Woche aus. Denn am Wochenende stehen mit dem Spiel in Bonn am Freitag sowie dem Heimspiel am Sonntag gegen Wolfenbüttel zwei wichtige Partien auf dem Programm. Boksay: "Da muss zumindest gegen Wolfenbüttel ein Sieg her."

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 30.11.2002

Motivierte Rückkehr in den Alltag Harder und Schultze mit dem TVS wieder auf Korbjagd Saarlouis (spr). Die Pause ist vorbei - ab heute gehen die Saarlouiser Basketballerinnen in der Bundesliga wieder auf Korbjagd. Doch die Nationalspielerinnen Andrea Harder und Lubi Schultze hatten keine Pause. Sie versuchten, das Unmögliche doch noch möglich zu machen und sich für die Europameisterschaften 2004 zu qualifizieren. Das klappte am Ende bekanntlich nicht: Auf Grund der besseren Korbdifferenz kam Israel hinter Spanien auf Rang zwei, der zur Qualifikation berechtigt. Von Frustration ist bei den Saarlouiser Nationalspielerinnen jedoch nichts zu spüren: "Klar sind wir enttäuscht", sagt Flügelspielerin Andrea Harder, "Aber es gab auch viel Positives. Wir haben in den drei letzten Qualifikationsspielen sehr gut gespielt und nur in Spanien verloren. Die Qualifikation haben wir bereits im letzten Jahr mit den drei Niederlagen vergeigt. Das war jetzt nicht mehr aufzuholen."

Die Stimmung innerhalb der Mannschaft war jedoch so gut, dass alle bei der Sache waren und nun nicht den Kopf in den Sand stecken. "Wir haben gesehen, dass wir es können. Außerdem war der Vergleich auf internationaler Ebene wieder einmal sehr spannend, besser als immer nur Bundesliga", so die 25-Jährige. Dieser Alltag steht jedoch ab Samstag wieder an: Die Royals müssen dabei beim starken BC Marburg antreten (20 Uhr).

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 15.11.2002

"So gut hat der TVS noch nie gespielt"

- Von SASCHA SPRENGER -

Rockenhausen/Saarlouis. Bei den Saarlouiser Basketballern sorgen zurzeit nicht nur die Damen für Furore. Auch die Herren zeigen in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar, dass sie ganz vorne mitspielen können. Mit 10:2 Punkten und bereits drei Auswärtssiegen steht die Mannschaft von Trainer Mariusz Dziurdzia auf dem zweiten Platz. Nur der 1. FC Vorwärts Orient Mainz hat noch keine Niederlage erleiden müssen.

Es läuft beim TVS. Die einzigen Verlustpunkte musste das Team am zweiten Spieltag gegen den Lokalrivalen aus Völklingen beim 72:81 hinnehmen. Doch seitdem kamen die Saarlouiser immer besser in Fahrt. Vorläufiger Höhepunkt: Das deutliche 115:87 beim TV Rockenhausen. Die erste Halbzeit bei den Pfälzern kann dabei getrost als "traumhaft" bezeichnet werden. Denn nach den ersten 20 Minuten führte Saarlouis bereits mit sage und schreibe 74:42 - und hatte das Spiel damit fast schon entschieden. Der TVS machte in der Offensive was er wollte und spielte die Gastgeber dabei fast schwindelig. Eine Trefferquote von 70 Prozent aus dem Feld spricht für sich.

Da gerät sogar der Trainer etwas ins Schwärmen: "So gut wie in den ersten 20 Minuten habe ich meine Mannschaft noch nie spielen sehen. Danach hat im Gefühl des sicheren Sieges die Konzentration etwas nachgelassen, aber das ist völlig normal. Schließlich konnten wir auch durchwechseln und haben das Spiel trotzdem locker gewonnen." Kurz nach der Halbzeit baute Saarlouis beim 84:44 die Führung auf 40 Zähler aus und schaukelte den Sieg dann nach Hause. Überragender Spieler auf Saarlouiser Seite war der junge Jimmy Lauter. Mit tollen 40 Punkten (fünf Dreier) stellte er alle anderen in den Schatten, was ihm ein Extra-Lob seines Trainers einbrachte: "Jimmy hat sein bestes Spiel für Saarlouis gemacht. Er war vorne nicht zu halten und hat auch in der Abwehr kräftig zugepackt." Acht Rebounds und fünf Ballgewinne konnte der 21-Jährige zu seiner stolzen Bilanz hinzufügen. Ebenfalls ein starkes Spiel machten die Routinier Christian Neuber (26) sowie Andreas Pink (19 Zähler).

Mariusz Dziurdzia freut sich da schon auf die nächsten Partien: "Wir werden von Spiel zu Spiel besser. Hätten wir eine längere Saisonvorbereitung gehabt, wären wir jetzt sogar noch weiter. Doch auch so können wir sehr optimistisch in die nächsten Wochen gehen." Die gute Form der Saarlouiser soll am Samstag auch der VfB Koblenz-Lützel zu spüren bekommen. Erster Hochball in der Kreissporthalle Saarlouis ist um 20.30 Uhr.

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 12.11.2002

Sorgen bei Royals

Saarlouiser Basketballerinnen unterliegen in Nördlingen 66:94

- Von SASCHA SPRENGER -

Nördlingen/Saarlouis. Schon kurz nach dem 66:94 (30:40) beim TSV Nördlingen dachte Zsuzsanna Boksay, Trainerin des Basketball-Bundesligisten TV Saarlouis, nach vorne. An die bevorstehende Spielpause. Während nämlich die Nationalmannschaft um die Qualifikation für die Europameisterschaft 2004 kämpft, können die Royals die Ligapause zur Regeneration nützen. Allerdings nicht alle Royals: Sowohl Andrea Harder als auch Centerspielerin Lubica Schultze werden im Trikot des Deutschen Basketball-Bundes versuchen, gegen Spanien, Israel und Rumänien zu bestehen.

Gerade um Andrea Harder macht sich Boksay allerdings Sorgen. Große Sorgen. Im letzten Heimspiel gegen Dorsten zog sich die Flügelspielerin einen Außenbandriss im linken Fuß zu. Auch in Nördlingen konnte sie nur unter starken Schmerzen auflaufen. Das und die harte Verteidigung der Nördlingerinnen führte dazu, dass die 25-jährige nur auf zehn Zähler kam. Gerade Harder bräuchte daher die Pause. "Es wäre gut, wenn Andrea ihre Verletzung komplett auskurieren könnte. Denn es warten wieder schwere Spiele auf uns, in denen wir Andrea unbedingt brauchen."

Doch es könnte sein, dass Harder diese erhoffte und benötigte Pause nicht bekommt. Sollte nämlich die Nationalmannschaft überraschend nach der Partie in Spanien (20. November) noch Chancen auf die Qualifikation besitzen, müsste Harder wohl auch gegen Israel (23. November) sowie Rumänien (27. November) ran. Und nur drei Tage später müsste sie mit den Royals beim Vorjahres-Dritten BC Marburg antreten. Viel Zeit zur Regeneration bliebe da für die Nationalspielerin also nicht.

Genau das bereitet Schuscha Boksay Kopfzerbrechen: "Ich wünsche der Nationalmannschaft ja, dass ihr eine Überraschung gelingt. Wenn aber eine Qualifikation nicht mehr möglich ist, wäre ich dafür, Andrea zu schonen. Das hängt jedoch sowohl vom Bundestrainer als auch von Andrea selbst ab."

Wie wichtig eine gesunde Andrea Harder für Saarlouis ist, zeigte sich in Nördlingen. In der zuletzt so sicheren Abwehr fehlte immer wieder der letzte Schritt, gerade wenn die gegnerische Angreiferin gedoppelt werden musste. Dazu trafen die Gastgeberinnen immer wieder sicher aus der Distanz. Insgesamt zehn "Dreier" mussten die Royals hinnehmen. Und auch in der Offensive lief es nicht wie gewünscht. Lediglich Lubica Schultze konnte sich dort mit 32 Zählern in Szene setzen. "Ich bin froh, dass wir nun etwas Zeit haben", sagt Boksay. "Wir werden unsere Kondition wieder auffrischen und kleine Verletzungen auskurieren, vielleicht auch ein paar neue Dinge einstudieren. Wenn alles glatt geht, greifen wir in Marburg wieder voll an!"

In der zweiten Pokalrunde haben die Saarlouiserinnen indes wieder eine lösbare Aufgabe erwischt. Sie müssen beim TV Langen antreten. Die Rheinland-Pfälzerinnen belegen zurzeit Rang sechs in der zweiten Liga Süd. "Das ist machbar", glaubt auch Schuscha Boksay. "Es wird zwar nicht so leicht wie in Mannheim, aber wir packen das." Die Partie in Langen findet kurz vor Weihnachten statt.

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 11.11.2002

Herber Rückschlag für die Royals

- Von SASCHA SPRENGER -

Nördlingen. Die Saarlouiser Basketballerinnen haben ihre Bundesliga-Partie beim TSV Nördlingen deutlich mit 66:94 (30:40) verloren. "Mir wäre es lieber gewesen, wenn die Mannschaften das Spiel entschieden hätten und nicht die Schiedsrichter einen solchen Einfluss gehabt hätten", ärgert sich TVS-Trainerin Zsuzsanna Boksay über die aus ihrer Sicht schlechten Leistung der Unparteiischen Ratschker und Pichl. Der Grund: In der gesamten zweiten Halbzeit durften die Spielerinnen der Royals gerade ein einziges Mal an die Freiwurflinie.

"In der ersten Halbzeit war das ja noch in Ordnung, aber dann wurde von den Schiedsrichtern komplett die Linie gewechselt und gerade auf unserer Seite fast nichts mehr gepfiffen. Das sah schon merkwürdig aus", führt Boksay weiter aus. Die Schuld für die Niederlage will sie den Unparteiischen aber nicht geben: "Wer weiß, ob wir gewonnen hätten, wenn alles seinen normalen Gang genommen hätte. Aber es sieht definitiv anders aus, wenn wir vor dem letzten Viertel statt mit 20 Punkten nur mit acht oder zehn hinten liegen. Dann kann die Sache noch einmal spannend werden."

So jedoch erreichte bei den Royals nur Lubica Schultze mit 32 Zählern in der Offensive Normalform. In die zuletzt so sichere Abwehr schlichen sich Fehler ein, die Nördlingen gerade von den Außenpositionen bestrafte. Mit zehn Dreiern gewannen die Gastgeberinnen vor 500 Zuschauern das Spiel fast im Alleingang aus der Distanz. Die beiden Ex-Saarlouiserinnen Tina Lehnertz (sieben) und Biggi Hartung (acht) konnten zwar nicht glänzen, fügten sich aber nahtlos in eine geschlossene Mannschaftsleistung ein.

Auf Saarlouiser Seite sah das etwas anders aus: Andrea Harder konnte trotz ihrer Fußverletzung zwar auflaufen, war aber stark gehandicapt. Dazu wurde sie enorm hart verteidigt und konnte am Ende nur zehn Punkte auf der Habenseite verbuchen. Zuzana Polonyiova blieb mit zwölf Punkten knapp unter ihrem Schnitt. Katja Zberch erwischte nach den guten Leistungen der vergangenen Wochen einen rabenschwarzen Tag und blieb mit acht Zählern eher blass. Zudem blieb die erhoffte Unterstützung von der Bank diesmal aus. Mit nun 8:8 Punkten und Rang sieben ist für die Royals jedoch noch alles im grünen Bereich.

"Es lief einfach nicht für uns", resümiert eine enttäuschte Zsuzsanna Boksay und ist nicht böse darüber, dass nun zwei Wochen Nationalmannschaftspause folgen. "Da können wir uns regenerieren und die Verletzungen auskurieren. Danach greifen wir wieder voll an."

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 09.11.2002

Ein Treffen mit alten Bekannten

Die Basketballerinnen des TV Saarlouis treten am Samstag beim bayrischen Liga-Konkurrenten Nördlingen an

- Von SASCHA SPRENGER -

Saarlouis. Am Samstag treffen die Basketballerinnen des TV Saarlouis in der Bundesliga auf ein paar alte Bekannte. Denn um 19.30 Uhr müssen die Saarlouiser Royals beim TSV Nördlingen antreten. Dort spielen mit Tina Lehnertz und Biggi Hartung zwei Spielerinnen, die noch vor kurzer Zeit das Saarlouiser Trikot trugen. Beide Teams kennen sich aus vielen Duellen, Geheimnisse gibt es kaum. Jedoch könnten die Vorzeichen in dieser Saison kaum unterschiedlicher sein. Während die Saarlouiserinnen nach drei Siegen in Serie und nun 8:6 Punkten auf Rang fünf vorgerückt sind, haben die weitaus höher eingeschätzten Nördlingerinnen Probleme. Mit 4:10 Zählern liegen sie gerade einmal auf Rang neun. Auch die Ex-Saarlouiserinnen kamen noch nicht so zur Entfaltung wie gewünscht. So reichte es nur zu zwei Erfolgen gegen Wolfenbüttel und Rist Wedel. Ganz anders sieht es bei den Royals aus. Nach drei Siegen in Serie haben sich die Saarlouiserinnen auf Platz fünf der Tabelle vorgeschoben und gezeigt, dass mit ihnen in dieser Saison zu rechnen ist.

Nach dem damaligen Tabellenführer Freiburg mussten nun auch Bensberg und Meisterschaftsanwärter Dorsten in Saarlouis "dran glauben". Diese Serie wollen die Saarlouiserinnen natürlich mit einem Sieg im Prestigeduell beim Lokalrivalen ausbauen. Doch noch steht hinter Nationalspielerin Andrea Harder ein großes Fragezeichen. Im Spiel gegen Dorsten hatte sie sich einen Außenbandriss zugezogen. Sollte sie schmerzfrei sein, wird sie in jedem Fall auflaufen. Zumindest wird sich ihr Einsatz erst kurz vor Spielbeginn entscheiden. Sollte sie ausfallen, wird es wieder auf die anderen Leistungsträgerinnen wie Lubica Schultze und Katja Zberch ankommen. Vor allem die Weißrussin Zberch befindet sich gerade in einer Top-Verfassung. Ihre 27 Punkte am Sonntag bedeuteten sowohl eine persönliche Bestleistung als auch den Top-Wert der gesamten Liga.

Neben den wohl besonders motivierten Lehnertz und Hartung muss der TVS auf die kleine kanadische Spielmacherin Sandra Carroll aufpassen. Die 30-jährige Aufbauspielerin prägt seit 1999 das Spiel der Bayern, ist dabei wieselflink und vor allem korbgefährlich. Auch in diesem Jahr ist sie wieder die beste Nördlinger Werferin und Hauptoption im Angriff. Sie wird in diesem Jahr von der australischen Centerspielerin Jacinta Hamilton unterstützt. Mit Anja Sredl kommt eine weitere korbgefährliche Flügelspielerin dazu, die die Royals nicht außer Acht lassen dürfen. Doch Angst haben die Saarlouiserinnen deshalb nicht.

Denn die Defensive steht. In den letzten drei Spielen kassierten sie nie mehr als 62 Punkte. Das macht die Aufgabe im Angriff um so leichter. Nach diesem guten Lauf in den letzten Wochen fahren sie selbstbewusst nach Nördlingen und wollen beide Punkte mitnehmen, bevor es in eine zweiwöchige Nationalmannschaftspause geht. "Wir hatten einen schlechten Start, aber jetzt haben wir uns gefangen", analysierte Andrea Harder bereits nach dem Dorsten-Spiel, "Vor allem unsere Abwehr kann sich sehen lassen. Da kämpft jeder für jeden. So macht es Spaß zu spielen." Ob die Royals auch noch nach dem Samstag den Spaß am Spiel haben, wird sich zeigen.

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 09.11.2002

Wiedersehen mit zwei Ex-Royals

- Von SASCHA SPRENGER -

Saarlouis. Drei Siege in Folge, 8:6 Punkte und Rang fünf in der Bundesliga-Tabelle. Die Saarlouiser Basketballerinnen haben - wie man so schön sagt - einen Lauf, wie er besser nicht sein könnte. Nach schwachem Start gelang erst ein Sieg beim damals ungeschlagenen Tabellenführer aus Freiburg. Den Schwung konnten die Royals auch in die beiden Heimspiele gegen Bensberg und Dorsten mitnehmen. Wäre da nicht die Niederlage am zweiten Spieltag in Wolfenbüttel, könnten die Royals rundum zufrieden sein. "Diese Punkte fehlen uns am Ende", sagte Trainerin Zsuzsanna Boksay bereits direkt nach dem 66:72. Eine miserable Freiwurfquote brachte die Saarlouiserinnen damals um den Erfolg. Der Sieg gegen Saarlouis war bisher übrigens der einzige des BC Wolfenbüttel in dieser Saison. Danach hagelte es regelmäßig deutliche Schlappen. "Eigentlich haben wir diese Scharte schon mit dem Freiburg-Spiel ausgewetzt. Da war ein Sieg nicht eingeplant, genau so wie gegen Dorsten. Doch mit den zwei Punkten gegen Wolfenbüttel...", trauert Boksay der vergebenen Chance nach. Ja, mit diesen Punkten auf dem Konto würden die Royals auf Platz drei stehen - mit Kontakt zum Spitzenduo Freiburg und Wasserburg.

So weit oben wie noch nie in der Vereinsgeschichte könnten die Royals trotzdem sehr bald stehen, wenn beispielsweise das Auswärtsspiel am Samstag (19.30 Uhr) beim TSV Nördlingen gewonnen wird. Die Mannschaft mit den beiden Ex- Saarlouiserinnen Tina Lehnertz und Biggi Hartung rangiert mit 4:10 Zählern auf Rang neun. Also sind die Royals auch dort nicht chancenlos. "Wir gewinnen", strotzt Aufbauspielerin Tina Wagner nur so vor Selbstvertrauen. Dabei steht hinter dem Einsatz von Andrea Harder noch ein Fragezeichen. Die Nationalspielerin hatte sich gegen Dorsten einen Außenbandriss zugezogen, trotzdem bis zum Ende durchgehalten und will auch in Nördlingen spielen. Ihr Einsatz wird sich erst kurzfristig entscheiden. Siegessicher ist auch sie allemal: "Wir sind schlecht gestartet, aber jetzt haben wir uns gefangen. So macht es wirklich Spaß. Wir haben gegen jeden eine Chance."

 

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 05.11.2002

Korbjäger auf Höhenflug

TVS-Trainerin Boksay nach dem Sieg gegen Dorsten: "Wir können ganz oben mitspielen"

- Von SASCHA SPRENGER -

Saarlouis. Die Fans stehen auf der Tribüne und toben. Sie klatschen, johlen - und fordern immer wieder eine "Zugabe". 74:61 - leuchtet es von der Anzeigentafel. Mit dem klaren Sieg gegen den hohen Favoriten BG Dorsten haben die Saarlouiser Bundesliga-Basketballerinnen vor 400 Besuchern eine große Überraschung geschafft. Und das, obwohl die Partie zu Beginn unter keinem guten Stern stand: Schon nach drei Minuten verletzte sich Nationalspielerin Andrea Harder auf Saarlouiser Seite so schwer, dass sie ausgewechselt werden musste. Nach einem Sprung kam sie auf dem Fuß einer Gegenspielerin auf - und verdrehte sich dabei das Sprunggelenk. Sie versuchte am Ende des Viertels noch einmal, mitzuspielen, aber es ging nicht.

Um die Royals musste einem Angst und Bange werden. Denn zu diesem Zeitpunkt trumpfte der Europapokal-Teilnehmer aus Dorsten groß auf - und lag ständig knapp vorne. Wie würde Saarlouis da den Ausfall seiner Leistungsträgerin verkraften? Die Antwort: überraschend gut. Die Royals zeigten eine Trotz-Reaktion. Und was für eine! Sie kippten im zweiten Viertel das Spiel. Katja Zberch war plötzlich von keiner Gäste-Spielerin mehr zu stoppen und traf, von wo sie wollte. Am Ende hatte sie 27 Punkte und zehn Rebounds auf ihrem Konto. Und bekam ein Extra-Lob von Trainerin Zsuzsanna Boksay: "Katja war wieder ganz stark. Sie hat in der ersten Hälfte mit 18 Punkten vor allem vorne überzeugt." Boksay sieht sich bestätigt: "Ich habe schon letztes Jahr immer gesagt, dass Katjas Leistung viel besser werden wird, wenn sie eine gute Vorbereitung hat. Die hatte sie in diesem Jahr - nun können wir alle sehen, wie stark sie ist."

Was die Royals optimistisch in die Zukunft sehen lässt, ist aber die gesamte Teamleistung. Lubica Schultze (16 Punkte und 15 Rebounds) spielte eher unauffällig, aber effektiv. Ihre Gegenspielerin traf gerade einmal aus dem Feld. Zuzana Polonyiova kämpft in jedem Spiel vorbildlich, punktet stets zweistellig und meldet meist die gegnerische Hauptangreiferin völlig ab. Tina Wagner spielt auf der Aufbauposition solide und begeht fast keine Fehler. Wenn sie auch noch in der Offensive mehr Verantwortung übernimmt, sind die Royals noch schwerer auszurechnen. Auch die Tatsache, dass die Leistung der Saarlouiserinnen durch Auswechslungen oder Verletzungen wie die von Andrea Harder nicht abfällt, zeigt, was die Mannschaft zu leisten imstande ist. Junge Spielerinnen wie Miriam Kraulich und Sandra Dziurdzia rücken in die Mannschaft und machen ihre Sache mehr als ordentlich. Dazu kommt noch eine Eva Schönecker, die in ihrem zweiten Bundesliga-Jahr bereits nahezu ständig punktet.

Zsuzsanna Boksay hat aus der Mannschaft eine Einheit geformt, in der jede für jede kämpft. Das merkt man gerade in der Abwehr. Zum dritten Mal in Serie kassierten die Royals nur etwa 60 Punkte. Gegen Dorsten schafften sie ein nahezu unglaublich gutes Reboundverhältnis (46:18). "Es gibt mir ein gutes Gefühl, dass Schuscha mich ohne Probleme auswechseln könnte, wenn es bei mir nicht läuft", freut sich Andrea Harder. "Wir konnten gegen Dorsten sehen, dass die Mannschaft das kompensieren kann."

Am Ende kam Harder dann doch mit Schmerzen wieder aufs Feld. "Man hat gesehen, dass sie nicht viel machen konnte", meinte Trainerin Boksay. "Aber in der hektischen Schlussphase ist allein ihre Präsenz auf dem Feld schon hilfreich." Und ganz nebenbei markierte die Flügelspielerin dann doch 13 Zähler. "Wir hatten einen schlechten Start", lässt Harder den Saisonbeginn Revue passieren. "Aber wir haben uns gefangen. Jetzt ist vieles möglich. Wenn wir durch die Nationalmannschafts-Pause Mitte November nicht aus dem Rhythmus kommen, brauchen wir vor keiner Mannschaft der Liga Angst zu haben. Dann können wir auch ganz oben mitspielen."

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 04.11.2002

Andrea Harder: Tolles Comeback zum Sieg

Starke Saarlouiser Bundesliga-Basketballerinnen schlagen Meisterschaftsfavoriten mit 74:61

- Von SASCHA SPRENGER -

Saarlouis. Wenn eine Mannschaft ihre Führungsspielerin durch eine Verletzung verliert, kommt diese Mannschaft normalerweise in große Schwierigkeiten. Nicht so die Basketballerinnen des TV Saarlouis. Die mussten die Hälfte der Bundesliga-Partie gegen den hohen Favoriten aus Dorsten ohne Nationalspielerin Andrea Harder auskommen - und lösten die Aufgabe dennoch mit Bravour.

Was war passiert? Bereits in der dritten Minute des ersten Viertels kommt die Flügelspielerin bei einem Wurfversuch unglücklich auf dem Fuß ihrer Gegenspielerin auf und knickt dabei um. Ein Schrei - dann liegt sie mit schmerzverzerrtem Gesicht am Boden. TVS-Trainerin Zsuzsanna Boksay auf der Bank ahnt bereits Böses: "Wer Andrea kennt, der weiß, dass es schon etwas Schlimmes sein muss, wenn sie nicht mehr weiterspielen kann." Das Spiel muss natürlich weiter gehen. Für sie spielen abwechselnd Eva Schönecker und Sandra Dziurdzia. Zu Beginn des zweiten Viertels versucht es Harder wieder, aber es geht nicht. Die Schmerzen sind zu stark. Boksays Sorgenfalten werden immer größer. Doch nach und nach entspannt sich ihr Gesicht. Denn ihre Mannschaft kompensiert den Ausfall der Führungsspielerin in ungeahnter Weise. Kein Ball wird verloren gegeben, durch unermüdlichen Einsatz lassen die Royals dem Favoriten vor 400 Besuchern in der Kreissporthalle kaum Luft zum Atmen. Katja Zberch spielt eine überragende erste Halbzeit und markiert alleine 18 der 39 Saarlouiser Punkte. Lubica Schultze regiert unter den Körben und lässt nicht einmal einen Wurf ihrer Gegenspielerin Svetlana Martynova zu. Zehn Punkte Differenz legt der TVS zur Halbzeit aufs Parkett. Die Zuschauer merken, dass eine Überraschung in der Luft liegt und stehen wie ein Mann hinter ihrer Mannschaft. Und die lässt einfach nicht nach. Zwar kommt Dorsten im dritten Viertel noch einmal auf sechs Punkte heran, aber in den letzten zehn Minuten punktet auf Saarlouiser Seite konstant jemand, mit der die Gäste wohl nicht mehr gerechnet hatten. Richtig - Andrea Harder kommt bereits Mitte des dritten Viertels wieder aufs Feld zurück, hält sich aber noch zurück. In den letzten zehn Minuten markiert sie dann aber elf Punkte und zeigt vor allem von der Freiwurflinie keine Nerven. Dorsten versucht alles, aber die Saarlouiserinnen haben immer die bessere Antwort. Die Krönung folgt 30 Sekunden vor Schluss. Dorsten versucht zu foulen, um die Uhr zu stoppen. Aber die Royals spielen den Ball so schnell und clever auf die verschiedenen Positionen, dass die Gäste nicht einmal zu einem Foul kommen. Kurz bevor die 24 Sekunden ablaufen, die eine Mannschaft für einen Angriff hat, landet der Ball bei Lubi Schultze unter dem Korb, die sicher zum 74:61 vollendet. Die Zuschauer stehen auf der Tribüne und feiern mit einer La-Ola-Welle ihre Mannschaft. Mit dieser Leistung und dieser mannschaftlichen Geschlossenheit ist dem TVS noch einiges zuzutrauen.

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 02.11.2002

"Es muss schon perfekt laufen für uns"

TV Saarlouis trifft am Sonntag, 16 Uhr, auf den Meisterschafts-Anwärter Dorsten - Ausnahme-Spielerin Askamp fehlt

- Von SASCHA SPRENGER -

Saarlouis/Dorsten. Spätestens als der Transfer von Marlies Askamp zur BG Dorsten gemeldet wurde, war eines klar: Die BG gilt als heißer Anwärter auf den Meistertitel im Frauen-Basketball. Askamp, die deutsche Vorzeige-Spielerin, wurde kurz nach ihrem Titelgewinn in der amerikanischen Profiliga WNBA mit den Los Angeles Sparks vom finanziellen Aus ihres deutschen Vereins Wuppertal überrascht. Und war quasi über Nacht vereinslos. Da kam ihr das Angebot der BG gerade Recht.

Und dennoch - dass eine Ausnahme-Spielerin wie sie dann ausgerechnet in Dorsten unterschreibt, galt zunächst als Überraschung. Doch Askamps Begründung klingt einleuchtend: "Ich wohne in Wuppertal, mein Freund lebt in Aachen. Und deshalb waren die Angebote aus Dorsten und aus dem belgischen Namur die einzig wirklichen Optionen. Ich habe es langsam wirklich satt, andauernd aus dem Koffer zu leben."

Ehrgeizig ist sie allerdings wie eh und je. Der deutsche Meistertitel soll es sein - und nicht weniger. In der Tat ist der Titel mit der Dorstener Mannschaft auch durchaus machbar. Das Team hat Potential. Auf der Aufbauposition spielt mit Dorothea Richter eines der größten deutschen Talente. Ihre Schwester Stefanie steht ihr in fast nichts nach. Mit der Kanadierin Nikki Johnson hat Dorstens Manager Bruno Kemper zudem eine ganz erfahrene Flügelspielerin verpflichten können. Die frühere Marburgerin soll das durchweg junge Dorstener Team in den entscheidenden Situationen führen. Auf der Centerposition kommt die erfahrene Svetlana Martynova zum Einsatz. Ihre Spezialität: Hakenwürfe, die von der Abwehr kaum aufzuhalten sind.

Ganz gezielt wird in Dorsten an einer Mannschaft gebastelt, die das Zeug dazu hat, Wuppertal als Dauersieger zu beerben. Aber auf der Centerposition liegt auch das derzeitige Problem: Die etatmäßige erste Centerin Christina Zeyen fällt die gesamte Saison aus. Die frühere Nationalspielerin zog sich in der Vorbereitung einen Kreuzband-Riss zu.

Mit Basketball-Ikone Askamp schien man einen Glücksgriff gelandet und mehr als nur Ersatz gefunden zu haben. Doch das Pech blieb Dorsten treu: Denn auch die Rekord-Nationalspielerin muss derzeit passen. Sie laboriert noch an den Folgen einer Nierenbecken-Entzündung.

Trainerin Aleksandra Kojic - eine ehemalige Top-Spielerin, die noch vor einem Jahr selbst das Trikot der BG trug - hat jedoch noch einige Talente in der Hinterhand: Die erst 17-jährige Jessica Höötmann wurde vergangene Saison beim Osnabrücker SC Top-Scorerin der zweiten Bundesliga. Christina Lagemann (18) kam ebenso wie Askamp von Meister Wuppertal. Eigentlich plant die BG Dorsten für die Zukunft - doch wenn die Verletzten zurück sind, ist auch schon in der Gegenwart einiges möglich. Zumal das junge Team nun auch auf europäischer Ebene Erfahrungen sammeln kann. Zwar verlor die BG bei ihrem ersten internationalen Auftritt beim russischen Vertreter Vologda am Mittwoch letztendlich deutlich mit 64:94 - aber die Niederlage kam erst zu Stande, als sich am Ende die strapaziöse Anreise nach Russland bemerkbar machte. Bis zur Mitte des dritten Viertels konnten Dorothea Richter und Co. auch ohne Askamp und Zeyen den Favoriten Paroli bieten.

Am Sonntag sind die Rollen dagegen anders verteilt: Wenn die Dorstenerinnen um 16 Uhr in der Saarlouiser Kreissporthalle gegen die heimischen Royals antreten, tragen sie die Favoritenbürde. Aus Saarlouiser Sicht darf man gespannt sein, wie Dorsten die Reise-Strapazen weggesteckt hat. TVS-Trainerin Zsuzsanna Boksay warnt: "Die sind am Donnerstag nach Hause gekommen. Ich rechne damit, dass sie dann am Sonntag nicht mehr allzu müde sind. Jedenfalls dürfen wir uns darauf nicht verlassen. Wir müssen uns vielmehr auf unsere eigenen Stärken konzentrieren - und dann können wir auch gegen Dorsten bestehen. Wenn wir unsere Verteidigungsleistung von dem Freiburg-Spiel und die erste Hälfte von dem Bensberg-Spiel wiederholen können, sieht es gut für uns aus."

Zumal der Favorit aus dem Ruhrpott gerade jetzt verwundbar erscheint. Die letzten beiden Spiele gegen Wasserburg und Freiburg gingen verloren - und das zu Hause! "Man muss abwarten", beschwichtigt Schuscha Boksay. "Dorsten ist ein extrem großes Team, kaum eine Spielerin ist kleiner als 1,80 Meter. Außerdem können sie mehr rotieren als wir, ohne in der Leistung dabei abzufallen. Es muss schon perfekt laufen, wenn wir gewinnen wollen."

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 02.11.2002

“Katja hat ein enormes Potenzial"

Basketballerin Zberch hat sich beim Bundesligisten TV Saarlouis zu einer festen Größe entwickelt - Samstag gegen Dorsten

- Von SASCHA SPRENGER -

Saarlouis. Ein wenig zäh läuft es schon, das Interview mit Katsiaryna Zberch. Das ist aber auch kein Wunder. Die 24-jährige Centerspielerin aus Weißrussland, die in Saarlouis nur noch "Katja" gerufen wird, hat verständlicherweise noch ein paar Probleme mit der deutschen Sprache. Viele Fragen versteht sie, aber mit den Antworten tut sie sich schwer. So muss Sprachentalent Zuzana Polonyiova aus der Slowakei, eine Neuverpflichtung der Royals, übersetzen.

Je länger das Gespräch dauert, desto lockerer wird Katja. Sie erzählt von ihrer Heimatstadt Minsk. Im Gegensatz zu dieser Millionenstadt ist Saarlouis natürlich fast verschwindend klein. Doch das hat enorme Vorteile. "In Minsk musste ich zu jedem Training mindestens eine Stunde mit dem Auto fahren", erklärt sie, "Hier kann ich jedes Mal zu Fuß gehen. Außerdem gefällt es mir hier sehr gut, vor allem die Natur in der Stadt." Es gefiel ihr sogar so gut, dass sie sich nach der letzten Saison dazu entschieden hat, noch ein Jahr im Trikot der Royals auf Korbjagd zu gehen. "Der Beginn im letzten Jahr war nicht glücklich", führt Katja aus, "Ich hatte keine Sommervorbereitung, und dann war es klar, dass meine Leistung weder besonders gut noch sehr konstant sein konnte. Aber zum Ende hin ist es immer besser geworden. Ich hatte das Gefühl, dass ich etwas gelernt hatte, dass ich mich verbessert hatte. Und ich will mich weiter verbessern, deswegen habe ich mich entschieden, hier weiter zu spielen."

TVS-Trainerin Zsuzsanna Boksay denkt in dieser Sache ähnlich. Sie hatte bereits zum Ende der letzten Saison den Wunsch geäußert, weiter mit Katja arbeiten zu können. "Katja hat ein enormes Potenzial. Wenn sie sich entscheidet, hier zu bleiben, wird sie für uns eine wichtige Spielerin werden", meinte "Schuscha" damals. Und sie sollte Recht behalten.

Von Spiel zu Spiel wird die 24-Jährige besser. Sie punktet konstant im zweistelligen Bereich, ist dabei mit ihren 1,89 Metern unter dem Korb gefährlich, wirft aber auch gerne und sehr erfolgreich aus der Distanz. Wer sie an der Dreipunktelinie alleine stehen lässt, wird prompt bestraft. Nachdem Katja nun eine komplette Vorbereitung mitmachen konnte, zeigt sie durch ihre Athletik auch in der Abwehr immer bessere Leistungen. Kurz und gut: Katja Zberch ist zu einer Stütze der Mannschaft geworden.

Auch außerhalb des Spielfelds klappt die Verständigung mit den Mitspielerinnen immer besser. Neben Polonyiova kann sie sich auch mit Lubica Schultze in ihrer Heimatsprache unterhalten. In Saarlouis selbst hat sie ebenfalls einige Freunde gefunden. Auf die Frage, warum Katja vor zwei Jahren ihre Heimat verlassen und ob dieser Schritt mit 22 Jahren nicht zu gewagt war, antwortet sie nur: "Ich wollte das einfach probieren, und bis jetzt bereue ich es nicht." Nach ihrer Profikarriere weiß die Psychologiestudentin bis jetzt nur, was sie nicht werden möchte: Basketballtrainerin. Dabei lächelt sie und schielt zu Schuscha Boksay, die ein paar Meter weiter gerade eine Übung erklärt: "Spielen ist eine Sache, trainieren eine ganz andere. Das ist ein ganz schwerer Job."

Ein schwerer Job wartet auch am Sonntag auf die Royals. Mit Dorsten stellt sich um 16 Uhr ein Meisterschaftskandidat in der Saarlouiser Kreissporthalle vor. "Gewinnen wird schwer, ist aber nicht unmöglich", so Trainerin Boksay, "Wir müssen am oberen Limit spielen, um eine Chance zu haben."

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 30.10.2002

BG Dorsten: Angst vor Russland-Reise

Erst Europapokal, dann am Sonntag das Topspiel der Basketball-Bundesliga gegen Saarlouis

- Von KAI KLANKERT -

Saarbrücken. "Wir spielen am Sonntag in Saarlouis? Ach ja, Sie haben Recht", antwortet Bruno Kemper, Manager des Basketball-Bundesligisten BG Dorsten, am Telefon. Im ersten Moment wirkt der gute Mann gedanklich nicht ganz auf der Höhe; doch Kemper liefert die Begründung für seine kurzzeitigen Zweifel an der Partie gegen die Royals in der Kreissporthalle (16 Uhr) gleich mit. "Wir denken nur von Spiel zu Spiel. Und dann kommt das Europapokalspiel am Mittwoch bei Chevakata Vologda eben zuerst." Kempers Worte mögen sich wie eine Floskel anhören, wäre da nicht dieser Funken Angst in seiner Stimme.

Am Dienstagmorgen um 5 Uhr startete die Mannschaft am Frankfurter Flughafen ihre Reise nach Russland, zuerst mit dem Flieger nach Moskau, von dort aus weitere 600 Kilometer nach Vologda. "Wir mussten extra einen Bus chartern. Eine andere Verkehrsverbindung als die Straße gibt es nicht", erklärt Kemper nachdenklich. Die Marathon-Reise zur Europapokal-Premiere der BG Dorsten dauert zwölf Stunden - also einen ganzen Tag. "Eine unglaubliche Belastung", wie Kemper anmerkt, denn der gesamte Donnerstag geht für die Rückreise drauf.

"Ich bin heilfroh, wenn wir am Donnerstagabend zurück sind. Dass die Geiselnahme in Moskau beendet ist, beruhigt uns nur sehr wenig. Noch am Wochenende hatten wir panische Angst vor dieser Reise", gesteht Kemper. Die Geiselnahme in einem Moskauer Theater war auch der Grund dafür, dass die Europäische Fußball-Union (Uefa) das für Mittwoch vorgesehene Champions-League-Spiel zwischen Spartak Moskau und dem FC Basel um eine Woche nach hinten verschoben hat. Die BG Dorsten hingegen muss die Reise nach Russland - wenn auch mit Bauchschmerzen - antreten. "Wir landen ja nur in Moskau, der Flughafen ist außerhalb der Stadt und dann geht's für uns gleich weiter", äußert Kemper Verständnis.

Verständnis hat der Manager auch für die Niederlagen, die sich seine Mannschaft in den vergangenen beiden Bundesliga-Partien gegen Freiburg und Wasserburg eingehandelt hat. "Uns fehlt die wichtigste Spielerin. Und zwar an allen Ecken und Kanten", begründet Kemper. Nationalspielerin Marlies Askamp, Inbegriff des deutschen Frauen-Basketballs und Top-Neuzugang der BG Dorsten, kann seit vier Wochen nicht trainieren. Sie plagt sich mit einer Nierenbecken-Entzündung herum und wird weder die Reise nach Russland mitmachen, noch am Sonntag in Saarlouis mitspielen.

 

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 29.10.2002

Royals weiter auf Erfolgskurs

81:62 gegen Bensberg - Jetzt kommt Titelfavorit Dorsten

- Von SASCHA SPRENGER -

Saarlouis. Die Saarlouiser Basketballerinnen sind in der Bundesliga weiter auf Erfolgskurs. Mit dem 81:62 vor heimischer Kulisse gegen den TV Bensberg konnten sie nach den Erfolgen in Freiburg und Mannheim den dritten Sieg innerhalb einer Woche einfahren. Vor 350 Besuchern in der Kreissporthalle zeigte der TVS dabei wieder vor allem in der Defensive eine Klasse-Leistung. Wie beim Sieg in Freiburg gelang es, die gegnerischen Angreiferinnen von Beginn an zu verunsichern. Gerade unter dem Korb, wo sich die Gäste mit U20-Nationalspielerin Corry Berger sowie den ausländischen Neuzugängen Zane Rosite und Svetlana Haponova viel ausgerechnet hatten, kam Bensberg nie zum Zug. Schon nach fünf Minuten hatte Corry Berger drei Fouls auf dem Konto. Daraufhin wurde sie als Vorsichtsmaßnahme ausgewechselt. Erst gegen Ende, als das Spiel längst zu Saarlouiser Gunsten entschieden war, kam sie zurück. Auch Rosite und Haponova (sieben beziehungsweise drei Punkte) hatten gegen die Abwehrkünste von Zuzana Polonyiova und Katja Zberch nichts zu melden.

Überhaupt Katja Zberch. Die junge Weißrussin wird von Spiel zu Spiel stärker. In der Offensive punktet sie stets zweistellig, gegen Bensberg wurden es 19 Zähler, davon zwei Dreipunkte-Würfe. Und auch in der Abwehr werden die Fortschritte mittlerweile deutlich sichtbar. Gegen Bensberg schnappte sie sich ganz starke 15 Rebounds von den Brettern. "Katja hat heute einen wahnsinnig guten Job gemacht", lobte auch TVS-Trainerin Zsuzsanna Boksay. Allerdings tut man dem Team Unrecht, wenn man einzelne Spielerinnen herausstellt. Die famose erste Hälfte, die mit 51:26 deutlich an die Royals ging, war eine Sache der ganzen Mannschaft. Nach fünf Minuten hatten die Gäste vor 350 Besuchern in der Kreissporthalle gerade einmal zwei Zähler auf dem Konto! Vorne schalteten und walteten Andrea Harder (24 Punkte) und Co. fast nach Belieben.

Der TVS konnte es sogar locker wegstecken, dass Nationalmannschafts-Centerin Lubica Schultze (zehn Punkte, vier Rebounds, fünf Fouls in 18 Minuten) keinen überragenden Tag erwischt hatte. Dafür sprangen andere in die Bresche. Eva Schönecker steuerte sechs Punkte bei, obwohl sie in der vergangenen Woche kaum trainieren konnte.

Es läuft derzeit einfach. Der psychologische Schub, den das Team nach dem unerwarteten Sieg in Freiburg verspürt, kam am Sonntag voll zum Ausdruck. Mutig wurde der Korb attackiert und viele Fouls provoziert, die an der Freiwurflinie (92 Prozent Wurfquote) in einfache Punkte umgemünzt werden konnten. Hätte Bensberg nicht noch Distanz-Schützin Renata Popelkova (16 Punkte) in ihren Reihen gehabt, wären die ersten 20 Minuten zum Debakel geworden.

Doch auch so konnte "Susi" Polonyiova nach der Partie müde, aber zufrieden auf der Bank Platz nehmen. "Diese erste Halbzeit war einfach sensationell, da klappte fast alles. Bensberg wusste gar nicht mehr, was sie noch gegen uns machen sollten", freute sich die Flügelspielerin. Doch sofort fügte sie hinzu: "Nur in der zweiten Halbzeit hätte ich noch gerne ein paar Punkte mehr gemacht." Ein Zeichen dafür, dass sich die Royals trotz der Erfolge nicht zurücklehnen. Dafür gibt es auch keinen Grund. Zwar konnten sie mit dem Erfolg gegen Bensberg ihr Punktekonto ausgleichen (6:6), aber noch immer gilt es, die unerwartete Schlappe in Wolfenbüttel vom zweiten Spieltag wettzumachen. Am besten schon am nächsten Sonntag gegen Dorsten. Doch die sind am Sonntag, 16 Uhr, der klare Favorit, gelten sie doch in Fachkreisen als Meisterschaftsanwärter Nummer eins. Zuzana Polonyiova glaubt jedoch fest an eine Chance der Royals: "Wenn wir so konzentriert spielen wie in der ersten Halbzeit, dann ist alles möglich. Nur Schwächephasen dürfen wir uns keine erlauben."

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 28.10.2002

Super! TV Saarlouis deklassiert Bensberg

- Von SASCHA SPRENGER -

Saarlouis. Susi Polonyiova ist zufrieden. Zufrieden mit sich und mit ihrer Mannschaft. Mit 81:62 haben ihre Royals in der Basketball-Bundesliga ihr Heimspiel gegen den TV Bensberg gewonnen. Dabei zeigten die Saarlouiserinnen vor 350 Zuschauern in der Kreissporthalle vor allem in den ersten 20 Minuten eine vorzügliche Leistung. "Die erste Halbzeit war einfach sensationell. Da hat alles gestimmt. Bensberg hat überhaupt nicht gewusst, was sie noch gegen uns machen sollten", sagt Susi stolz. In der Abwehr wurden die Gäste wie Tabellenführer Freiburg in der letzten Woche ein ums andere Mal vor unlösbare Aufgaben gestellt. Gerade die starke Bensberger Center-Riege um U-20-Nationalspielerin Corry Berger kam absolut nicht zum Zug. In den ersten sechs Minuten schaffte Bensberg gerade einmal zwei Pünktchen. "Das war ein Verdienst der ganzen Mannschaft", lobt Trainerin Zsuzsanna Boksay, "sie hat all das umgesetzt, was wir in dieser Woche einstudiert haben." Besonders Katja Zberch konnte auf der Center-Position überzeugen. Die Weißrussin wird von Spiel zu Spiel stärker. Mit 19 Punkten und 15 Rebounds sprang sie für Nationalcenterin Lubica Schultze in die Bresche, die mit zehn Punkten und vier Rebounds einen schwächeren Tag erwischt hatte. "Katja hat heute in der Abwehr einen wahnsinnig guten Job gemacht", lobt Boksay.

Schon zur Halbzeit (51:26) hatten die Royals das Spiel fast entschieden und konnten den Sieg in den zweiten 20 Minuten locker nach Hause spielen. Mit nun 6:6 Zählern belegen sie Rang sechs der Tabelle und können optimistisch auf die nächsten Aufgaben blicken. Doch ausruhen wollen sich die Saarlouiserinnen auf ihren Lorbeeren nicht. Es gibt immer noch etwas zu verbessern. Das meint zumindest Susi Polonyiova: "Wenn wir noch konzentrierter weitergespielt hätten, wäre ein noch höherer Sieg möglich gewesen. Am Wochenende gegen Dorsten müssen wir das ganze Spiel so spielen wie heute in der ersten Halbzeit. Dann können wir auch dieses Spiel gewinnen." Nächstes Sonntag werden wir's sehen.

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 25.10.2002

E-Mail mit erfreulichem Inhalt

Der Kontakt zwischen Basketball-Bundesligist TV Saarlouis und Susi Polonyiova kam übers Internet zustande

- Von SASCHA SPRENGER -

Saarlouis. "Hey, ich bin überrascht, dass es hier so viele Bäume und Grünanlagen gibt. Normalerweise findet man in Städten davon nicht so viel. Das gefällt mir." Die Slowakin Zuzana Polonyiova, 26, erzählt gerne über Saarlouis, denn sie fühlt sich im Saarland wohl. Die Flügelspielerin des Basketball-Bundesligisten TV Saarlouis liebt die Natur. Woher das kommt, weiß sie selbst nicht genau: "Als ich klein war, nahmen mich meine Eltern oft zu Orientierungsläufen in meiner Heimatstadt Zilina mit. Sie sind sogar für die Nationalmannschaft gelaufen. Damals habe ich viele Läufe mitgemacht. Erst danach bin ich zum Basketball gekommen."

Und in dieser Sportart hat es Susi, wie sie in Saarlouis genannt wird, weit gebracht. Mit Ruzomberok gewann sie vor zwei Jahren sogar die Europaliga. Mit der slowakischen Nationalmannschaft wurde sie Vierte bei der Europameisterschaft 1995 und Achte bei der Weltmeisterschaft 1998. Über die Stationen Kosice, Krakau (Polen) sowie Deerlijk (Belgien) ist sie nun im Saarland gelandet. Der Kontakt mit Royals-Manager Oliver Kraulich kam dabei ganz zeitgemäß zustande - per Internet. "Ich wollte nicht mehr in Belgien spielen, deswegen habe ich per E-Mail mehrere Vereine angeschrieben. Als sich Olli dann gemeldet hatte und ich auch noch erfahren habe, dass Schuscha Boksay hier Trainerin ist, war die Sache eigentlich klar. Es ist für mich eine Ehre, von jemandem wie Schuscha trainiert zu werden. Ich bin froh, dass ich hier bin", erzählt sie - übrigens in fast fehlerfreiem Deutsch. Englisch und Deutsch hat das Sprachentalent in der Schule gelernt. Dazu spricht sie noch polnisch und russisch. Auch ein wenig niederländisch hat sie aus ihrer Zeit in Deerlijk behalten.

Für die Mannschaft sind Susis Sprachkenntnisse ein enormer Vorteil. Da die weißrussische Centerspielerin Katja Zberch erst dabei ist, nach und nach Deutsch zu lernen, kann Susi ihr die Trainingsinhalte auf russisch teilweise besser vermitteln. Auch sie selbst hat keinerlei Verständigungsprobleme.

Gerade auf dem Feld müssen sich die Spielerinnen ständig abstimmen, viel miteinander reden. Vor allem in Verteidigung. Genau das ist auch Zuzanas Spezialität: "Ich liebe es, zu verteidigen. Ich mag es lieber, wenn die gegnerische Topschützin kaum zur Entfaltung kommt, als dass ich selbst vorne 30 Punkte mache." Und diese Rolle erfüllt sie beim TV Saarlouis bis jetzt hervorragend. Ob nun Nationalspielerin Ute Krätschmann aus Oberhausen, U-20-Nationalspielerin Esther Katona in Freiburg oder die russische Olympiasiegerin Irina Minh aus Bonn - an Susi kam bis jetzt kaum jemand vorbei. Dazu erzielt Polonyiova im Angriff selbst etwa 14 Punkte im Schnitt. Susi mag ihre Rolle - und sie mag das Team. "Hier kämpfen alle um jeden Ball, genau wie ich das tue. Die Leute hier lieben ihren Sport, ihnen geht es nicht ums Geld. Das gefällt mir hier so."

Auf dem Parkett kämpft die Studentin (Verkehrsmanagement) verbissen, doch sobald der Schlusspfiff ertönt, ist die Anspannung wie weggeblasen. Dann sucht sie das Freie, den Weg in die Natur, geht gerne joggen. Ihr gewohntes Umfeld und ihre Familie vermisst sie. Freund Josef arbeitet in Belgien als Tennistrainer - 300 Kilometer weit entfernt. "Dagegen kann man halt nichts machen", sagt Susi.

Ein Blick auf die Uhr verrät ihr, dass sie spät dran ist. Das Training wartet. Ein bisschen Regeneration steht auf dem Plan, zumal die Royals am Mittwochabend in der ersten Runde des DBBL-Pokal in Mannheim antreten mussten (111:48). Am Sonntag steht dann das Heimspiel gegen den TV Bensberg (16 Uhr, Kreissporthalle) an. Susi freut sich schon auf ihre nächste Gegnerin, die sie auf dem Feld knallhart verteidigen kann.

 

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 25.10.2002

Bensberg feuert seinen Trainer

Beim nächsten Gegner der Royals geht's derzeit richtig rund - Angeblich auch neue Centerin

- Von SASCHA SPRENGER -

Mannheim/Saarlouis. Die Bundesliga-Basketballerinnen des TV Saarlouis haben die zweite Runde im DBB-Pokal erreicht. Sie gewannen bei Zweitliga-Aufsteiger TSV Mannheim deutlich und leicht mit 111:48 (65:20). Trainerin Zsuzsanna Boksay konnte dabei munter durchwechseln und ihre Leistungsträgerinnen schonen. Insgesamt war die erste Pokalrunde nicht mehr als eine etwas härtere Trainingseinheit. "Gegen Bensberg am Sonntag wird es auf alle Fälle viel schwerer", warnt Trainerin "Schuscha" Boksay - obwohl der Club aus dem Kölner Vorort mit 0:10 Zählern am Tabellenende steht. Doch davon darf man sich nicht blenden lassen.

Bensberg, im vergangenen Jahr der einzige Verein der Liga ohne Sieg, hatte sich vor der Saison wesentlich verstärkt. Dafür, dass es dennoch mit dem ersten Bundesliga-Sieg nicht klappen will, gibt es eine einfache Erklärung: ein sehr schweres Auftaktprogramm - und jede Menge Pech. Außer gegen die Meisterschaftsanwärter Bonn, Marburg und Wasserburg mussten die Bensbergerinnen bei den extrem heimstarken Mannschaften aus Wedel und Freiburg antreten. Jedes Mal hatte man gute Chancen, das Spiel zu gewinnen - und stand am Ende doch mit leeren Händen da.

Als Konsequenz aus der Talfahrt wurde jetzt der litauische Trainer Saulius Vadopalas entlassen und durch die bisherige Co-Trainerin Christa Neuhaus ersetzt. Das macht die Aufgabe für die Royals am Sonntag (16 Uhr, Kreissporthalle) nicht einfacher. "Die Spielerinnen werden doppelt motiviert sein. Sie wollen zeigen, dass der schlechte Start nicht an ihnen gelegen hat. Ich hoffe, dass wir das nicht zu spüren bekommen", sagt Boksay. Erschwerend kommt noch hinzu, dass bei Bensberg auf den Ausländerpositionen einige Spielerinnen noch um einen Vertrag kämpfen. Auch sie wollen natürlich durch gute Leistungen eine Verpflichtung rechtfertigen - und das stachelt natürlich den Ehrgeiz an.

"Es wird ein ganz hartes Stück Arbeit für uns", befürchtet die Saarlouiser Flügelspielerin Zuzana Polonyiova. "Die werden kämpfen, was das Zeug hält, da bin ich mir sicher. Wir müssen dann dagegenhalten. Ich hoffe, dass unsere Abwehrleistung stimmt - so wie gegen Freiburg. Dann können wir gewinnen." Aufpassen müssen die Royals vor allem auf der Centerposition. Mit der erfahrenen Zane Rosite (38) sowie U20-Nationalspielerin Corry Berger ist Bensberg dort gut besetzt. Zudem soll in dieser Woche auch noch eine 1,90 Meter große Jugoslawin den Kader der Bensbergerinnen verstärkt haben. Der TV Saarlouis ist also gewarnt. "Aber keine Angst", sagt Schuscha Boksay: "Wir werden Bensberg auf keinen Fall unterschätzen. Ich denke, dass wir nach dem Sieg in Freiburg auch einen psychologischen Vorteil haben. Und den wollen wir nutzen."

 

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 22.10.2002

Die Royals stürzen den Tabellenführer

Saarlouiser Basketballerinnen siegen beim bisherigen Spitzenreiter Freiburg - Boksay glücklich: Endlich steht die Abwehr

- Von SASCHA SPRENGER -

Freiburg/Saarlouis (spr). Da sitzt sie - und heult: Lubica Schultze. Nach dem Schlusspfiff löst sich die ganze Anspannung, der ganze Druck. Soeben hat sie mit den Royals den Tabellenführer der Damen Basketball-Bundesliga, den USC Freiburg, in seiner eigenen Halle geschlagen. Das 64:61 (22:30) aus Saarlouiser Sicht bedeutet nicht nur den Sturz des Tabellenführers, sondern auch, dass sich der TVS mit nun 4:6 Punkten im Mittelfeld der Liga etabliert hat. Doch nicht alleine deshalb gab es Grund zu Freudentränen. Trainerin Zsuzsanna Boksay strahlt überglücklich: "Heute hat uns unser Mannschaftsgeist zum Sieg geführt. Deswegen können wir diesen Sieg so genießen. Ich gönne ihn der Mannschaft von Herzen. Sie ackert im Training beispielhaft, da muss sich auch irgendwann der Erfolg einstellen. Und wenn es immer so viel Spaß macht wie zurzeit, kann man sich über Erfolge einfach noch mehr freuen als sonst."

Schon seit Wochen predigt Boksay, dass Erfolge nur über mannschaftliche Geschlossenheit errungen werden können. Und endlich beginnt die Mannschaft, das auch umzusetzen. Beispiele gefällig? Lag die "Last" des Punktens zumeist auf den Schultern der Nationalspielerinnen Andrea Harder und Lubica Schultze, so sah das in Freiburg anders aus: Vier Spielerinnen punkteten zweistellig. Insgesamt konnten sich alle Spielerinnen in die Korbjägerliste eintragen.

Doch am besten funktionierte vor rund 800 Besuchern im Freiburger Hexenkessel die Abwehr: Die Bretter wurden mit einer Rebound-Bilanz von 40:29 deutlich dominiert. Alleine Lubica Schultze schnappte sich hervorragende 15 Rebounds. Aber auch von außen kamen die Gastgeberinnen kaum zum Zuge. "In der Abwehr waren wir immer einen Schritt schneller", freut sich "Schuscha" Boksay."Da hat jede für jede gerackert, da wurde geholfen und laut und gut miteinander kommuniziert. Nur so kann das funktionieren." Lediglich in der Offensive lief es noch nicht von Anfang an. In der ersten Halbzeit übten fast nur Lubi Schultze und Andrea Harder Druck auf den gegnerischen Korb aus. Boksay: "Das habe ich in der Halbzeitpause angesprochen. Und die Mannschaft hat sich die Ansprache zu Herzen genommen."

Plötzlich wusste die Freiburger Abwehr überhaupt nicht mehr, auf wen sie sich noch konzentrieren sollte. Alle Saarlouiserinnen wurden korbgefährlich. Die Angriffe wurden lange ausgespielt, bis endlich jemand frei gespielt war. Acht Punkte Rückstand waren es zur Halbzeit, vier noch zu Beginn des letzten Viertels. Dann die stärkste Phase des TVS: In sechs Minuten gestatteten sie den Freiburgerinnen gerade einmal zwei Pünktchen und spielten selbst eine Sechs-Punkte-Führung heraus. Zwar kamen die Gastgeberinnen noch einmal heran (61:62), doch Lubi Schultze sicherte mit zwei verwandelten Freiwürfen vier Sekunden vor dem Ende eine Drei-Punkte-Führung. Was folgte, war überschwängliche Freude bei der gesamten Mannschaft - und ein paar Tränen bei der hoch motivierten Lubi Schultze. Erst kurz vor Spielbeginn entschied sie sich für einen Einsatz, der nach ihrem Nasenbeinbruch ein hohes Risiko darstellte. Ein Schlag auf die Nase hätte eine weitaus schlimmere Verletzung zur Folge haben können. Zu Beginn wirkte sie verständlicherweise etwas gehemmt. Doch je länger das Spiel dauerte, desto mehr Spaß machte ihr das Spiel. Mit 17 Punkten und 15 Rebounds wurde sie sogar zur entscheidenden Figur auf Saarlouiser Seite.

"Ich denke, das gibt der Mannschaft unheimlich Auftrieb", resümiert Trainerin Boksay, "diesen Schwung wollen wir nun in die nächsten Wochen mitnehmen." Denn es stehen weiterhin schwere Aufgaben an: Am Sonntag (16 Uhr) kommt der TV Bensberg in die Saarlouiser Kreissporthalle, um dort beide Punkte zu entführen. Die vermeintlich leichtere Aufgabe wartet am Mittwoch in der ersten Runde des DBB-Pokals. Um 19.30 Uhr müssen die Royals beim Zweitliga-Schlusslicht Mannheim antreten.

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 19.10.2002

Royals: Schultzes Einsatz nicht sicher

Saarlouis (spr). Vier Spiele - aber erst ein Sieg. Die Saarlouiser Basketballerinnen stehen schon zu Beginn der neuen Saison unter Druck. Und ausgerechnet jetzt geht es zum Tabellenführer. Der USC Freiburg ist überraschend als einzige Mannschaft der Damen-Bundesliga bisher noch ohne Niederlage geblieben.

Besondere Brisanz erhält die Partie dadurch, dass mit Trainerin Zsuzsanna Boksay und Centerspielerin Lubica Schultze zwei Ex-Freiburgerinnen an ihre alte Wirkungsstätte zurückkehren. Beide sind besonders motiviert. Boksay: "Es ist immer noch etwas Besonderes, vor allem wegen der Kulisse." Fast 1000 Zuschauer sehen regelmäßig die Heimspiele der "Eisvögel". Bei Lubi Schultze wird sich der Einsatz erst kurzfristig entscheiden können. Ihr Nasenbeinbruch ist noch nicht komplett verheilt. "Ich will eigentlich spielen", sagt die 26-Jährige, "aber andererseits wäre es ein Risiko, gerade in Freiburg." Der USC ist besonders zu Hause für seine rauhe Gangart bekannt. Schultze: "Ich fahre auf jeden Fall mit. Wir werden sehen, ob ich dann auch spielen werde." Für Trainerin Schuscha Boksay ist am Sonntag (16.30 Uhr) durchaus etwas drin: "Freiburg konnte bisher dreimal zu Hause antreten und hatte bei den Siegen auch etwas Glück. Zudem waren die Gegner bis auf Wasserburg nicht die stärksten. Freiburg ist also keineswegs eine Übermannschaft."

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 14.10.2002

Royals chancenlos

Wasserburg (red). Basketball-Bundesligist TV Saarlouis hat am vierten Spieltag der Frauen-Bundesliga beim TSV Wasserburg eine deutliche 66:97-Niederlage kassiert. Die Royals waren das gesamte Spiel über chancenlos, lagen schon zur Halbzeit klar mit 36:53 zurück.

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 11.10.2002

Zwei TVS-Spielerinnen in der Nationalmannschaft

Hagen (sid). Für die Qualifikationsspiele der deutschen Basketball-Nationalmannschaft zur EM 2003 in Griechenland hat Bundestrainer Olaf Lange einen vorläufigen Kader von 16 Spielerinnen benannt. Dazu zählen auch Andrea Harder und Lubica Schultze vom Bundesligisten TV Saarlouis. Nach einem Testspiel am 18. November gegen Belgien bestreitet die DBB-Auswahl binnen acht Tagen drei entscheidende Begegnungen - gegen Spanien, Israel und Rumänien.

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 10.10.2002

Die zwei Gesichter der Saarlouiser Royals

Saarlouis (spr). Wären die Saarlouiser Bundesliga-Basketballerinnen nur eine Person, könnte man bei ihnen getrost von Persönlichkeitsspaltung sprechen. Denn die Royals zeigen nur zu gern ihre zwei Gesichter. Wirklich starke Passagen wechseln sich in schöner Regelmäßigkeit mit Phasen ab, in denen weder der Ball in den Korb will noch aggressiv verteidigt wird. Klar - 40 Minuten konstant auf einem hohen Niveau zu spielen, schaffen nur die Wenigsten. Doch die Unterschiede sind bei den Royals schon gewaltig.

Im letzten Heimspiel gegen Oberhausen beispielsweise gewannen sie das dritte Viertel mit 26:10, um dann das letzte Viertel wieder mit 13:24 zu verlieren. "Das rächt sich gegen stärkere Mannschaften", weiß TVS-Trainerin Zsuzsanna Boksay. "Ich weiß nicht, warum das gerade bei uns so schwankt. Mal fangen wir schlecht an, oder wir haben mitten im Spiel einfach einen Aussetzer, der uns in diesem Jahr schon zwei Siege gekostet hat. Da kann man als Trainerin wenig tun, außer an die Spielerinnen appellieren, ihre Konzentration zu wahren. Und dann braucht es einfach Zeit, bis die jungen Spielerinnen damit genug Erfahrung gesammelt haben", so Boksay weiter.

Schon am Freitag hat der TVS Gelegenheit, die Ratschläge umzusetzen. Doch beim TSV Wasserburg (Freitag, 20 Uhr) hängen die Trauben sehr hoch. Mit der US-Amerikanerin Wanda Guyton steht die beste Rebounderin der Liga im Wasserburger Aufgebot. Neuzugang Mirka Jarchovska (Wuppertal) ist eine der besten Aufbauspielerinnen Europas. Für den TVS kommt erschwerend hinzu, dass Centerspielerin Lubica Schultze mit Nasenbeinbruch ausfällt. Auch Miriam Kraulich (Grippe) ist angeschlagen. "Das macht die ohnehin nicht leichte Aufgabe noch viel schwerer", sagt Boksay, "aber jetzt ist die Mannschaft ganz einfach gefordert. Wir wären auch einmal an der Reihe, ein wenig Glück zu haben." Vielleicht reicht es auch einfach, einmal nur das "gute" Gesicht zu zeigen.

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 07.10.2002

Royals: Andrea Harder findet zurück zu alter Stärke

Saarlouiser Basketballerinnen bezwingen Aufsteiger Oberhausen mit 79:68 - Nationalspielerin erzielt 23 Punkte

- Von SASCHA SPRENGER -

Saarlouis. Es ist noch lange nicht alles Gold, was glänzt. Zwar gewannen die Saarlouiser Basketballerinnen ihr Bundesliga-Heimspiel gegen Aufsteiger uniVersa New Basket Oberhausen deutlich mit 79:68, doch richtig zufrieden war Trainerin Zsuzsanna Boksay noch lange nicht. Der Grund: Ihre Mannschaft hatte vor knapp 300 Zuschauern in der Kreissporthalle zwischenzeitlich mit 24 Punkten Differenz geführt und den Gegner dabei komplett an die Wand gespielt. Mit der hohen Führung im Rücken ließen die Royals im Gefühl des sicheren Sieges die Zügel wieder schleifen. Das gefiel der ehemals besten Basketballerin Europas natürlich ganz und gar nicht. "Es gibt noch viel zu tun", lautete deshalb ihr Resümee. Aber sie sah auch Gutes: "Der Sieg war wichtig und hochverdient. Zeitweise haben wir richtig guten Basketball gespielt. Doch für die nächsten Spiele müssen wir uns noch steigern."

Die Royals begannen sehr nervös. Der hohe Druck nach den beiden Auftaktniederlagen in der vergangenen Woche war den Saarlouiserinnen deutlich anzumerken. Für die nicht überzeugende Katja Zberch rückte Eva Schönecker in die Startformation. Zunächst noch ohne großen Erfolg. Doch je länger das Spiel dauerte, desto sicherer wurde sie. "Die Abwehrleistung hat im ersten Viertel gar nicht gestimmt", erklärt Boksay den Fehlstart. Mit Beginn der zweiten zehn Minuten änderte sich das Bild grundlegend. Aus einer aggressiven Deckung heraus fuhren die Royals immer wieder erfolgreich Schnellangriffe. Zur Halbzeit führten sie mit 40:34, und das Spiel sollte genau so weitergehen. Gegen nun überforderte Gäste zogen die Saarlouiserinnen immer weiter davon, führten noch beim 71:48 fünf Minuten vor dem Ende deutlich. Saarlouis konnte es sich während dieser Zeit sogar leisten, Nationalcenterin Lubica Schultze längere Zeit auf der Bank verschnaufen zu lassen.

Dann wieder der Einbruch wie in den Spielen zuvor. Boksay: "Natürlich habe ich auch durchgewechselt und alle Spielerinnen eingesetzt. Aber trotzdem dürfte dann nicht so der Faden im Spiel reißen. Oberhausen hat in seiner Verzweiflung sehr aggressiv verteidigt. Anstatt dann ruhig weiterzuspielen und die Angriffe auszuspielen, haben wir zu oft die Eins-gegen-Eins-Situation gesucht. Daran werden wir in dieser Woche arbeiten müssen." Richtig zufrieden konnte die Trainerin aber endlich wieder mit Andrea Harder sein. Die Nationalspielerin erzielte 23 Punkte selbst und gab acht Vorlagen. Dazu schnappte sie sich noch acht Rebounds. Eine Premiere gab es auch noch zu feiern. Die erst 17 Jahre alte Sandra Dziurdzia erzielte in ihrem ersten Bundesliga-Einsatz per Freiwurf gleich ihre ersten beiden Punkte.

Andrea Harder zog ein durchaus positives Fazit: "Die Spiele in der Bundesliga werden über Kampf gewonnen, und unsere kämpferische Einstellung hat heute gestimmt. Am Anfang waren wir zwar nervös, weil wir einfach keine Fehler machen wollten. Der Druck war enorm. Aber dann lief es fast wie von selbst." Trotzdem - eine Steigerung wird am nächsten Wochenende in Wasserburg nötig sein, um dort eine Chance zu haben. Das weiß auch Zsuzsanna Boksay: "Wasserburg wird enorm hart, da muss es perfekt laufen. Mit der Ex-Wuppertalerin Mirka Jarchovska haben sie sich kurz vor Saisonbeginn noch sehr gut verstärkt. Aber wir werden alles versuchen, dort unseren ersten Auswärtssieg zu landen."

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 05.10.2002

Kleines Aufgebot gilt nicht als Ausrede

Nach zwei Niederlagen muss der TV Saarlouis am Sonntag gegen Oberhausen punkten

Saarlouis (spr). Schlechter hätte es für die Saarlouiser Basketballerinnen zum Saisonauftakt in der Bundesliga nicht laufen können. Gegen Bonn und in Wolfenbüttel setzte es zwei - wenn auch knappe - Niederlagen. Ein klassischer Fehlstart, den Nationalspielerin Andrea Harder auch nicht schön reden will: "Nach der guten Vorbereitung waren wir wohl etwas übermotiviert und haben nicht als Team zusammengespielt", kritisiert sie sich auch ein wenig selbst. "Und als es dann nicht gelaufen ist, sind wir verkrampft. Dann kann man natürlich seinen Rhythmus nicht finden."

Die Schuld auf das mit neun Spielerinnen relativ kleine Aufgebot der Royals zu schieben, akzeptiert die Flügelspielerin dabei nicht. "Damit müssen wir klar kommen, das wusste jeder vorher. Die Bank ist nicht unbedingt ausschlaggebend, zumal von dort keine Wunderdinge erwartet werden. Im vergangenen Jahr haben wir das auch geschafft, und für diese Saison bin ich ebenfalls optimistisch."

Kein Grund zur Panik also, denn auch im vergangenen Jahr hat man gleich das erste Heimspiel gegen Marburg verloren. Ärgerlich war natürlich die Niederlage in Wolfenbüttel, wo der TVS zur Halbzeit noch klar geführt hatte. Auch bei den "Season Open" in Marburg hatten sie diesen Gegner klar kontrolliert. "Der Sieg war eigentlich eingeplant, die Punkte werden am Ende fehlen", sagt Harder. "Aber das ist kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Wir wissen, was wir können, und wir wissen auch, dass wir noch lange nicht alles gezeigt haben."

Trainerin Zsuzsanna Boksay legte den Schwerpunkt der Trainingswoche auf die Abwehrarbeit. "Da gab es in Wolfenbüttel Schwierigkeiten", räumt sie ein. "Es kann nicht sein, dass eine Niki Sernow 30 Punkte gegen uns macht. Das war ein einfaches Angriffsmuster, gegen das wir aber einfach kein Mittel gefunden haben. Ich denke, dass wir diese Schwäche nun beseitigt haben."

Am Sonntag gegen uniVersa New Basket Oberhausen (16 Uhr, Kreissporthalle) sollten sich die Royals auch keine Schwächen leisten. Denn eine Niederlage würde den TVS gleich nach drei Spieltagen gehörig unter Druck setzen. Und einfach wird das Spiel gegen den Aufsteiger sicher nicht. Mit Christina Hahn und vor allem Nationalspielerin Ute Krätschmann haben sich die Oberhausenerinnen enorm verstärkt. Der Rest der Mannschaft ist ein verschworener Haufen, der schon etliche Jahre zusammen auf Korbjagd geht. "Der Schlüssel für uns wird unter den Brettern liegen, dort sind wir besser besetzt. Außerdem müssen wir sehr konzentriert bleiben und dürfen nicht verkrampfen", weiß Andrea Harder, und fordert wieder mehr Spaß auf dem Spielfeld. "Wir müssen die richtige Mischung zwischen Lockerheit und Anspannung finden. Das ist das ganze Geheimnis. Wer locker ist, der riskiert auch etwas auf dem Feld. Und nur so geht es. Im letzten Jahr haben wir das geschafft, also schaffen wir es auch in diesem Jahr."

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 04.10.2002

Harder: "Wir werden den Fehlstart vergessen machen"

TV Saarlouis trifft in der Basketball-Bundesliga der Frauen am Sonntag (16 Uhr) auf Aufsteiger New Basket Oberhausen

Saarlouis (spr). Die Saarlouiser Basketballerinnen haben in der Bundesliga einen klassischen Fehlstart hingelegt: Zwei Spiele gegen Bonn und in Wolfenbüttel, zwei knappe Niederlagen. Zumindest in Wolfenbüttel war ein Sieg eingeplant, hatten die Royals diese Mannschaft noch vor zwei Wochen bei den "Season Open" klar beherrscht.

Zur Halbzeit führten die Royals mit sieben Punkten. "Da habe ich gedacht, wir bringen das Spiel locker mit 20 Punkten nach Hause", meint Flügelspielerin Andrea Harder. Aber es kam anders: Wolfenbüttel erhöhte den Druck. "Anstatt dagegen zu halten, wurden wir nervös", erklärt die Nationalspielerin, "und dann ging auf einmal gar nichts mehr." Schon gegen Bonn hatten ein paar schwächere Minuten ausgereicht, dass das Spiel zu Gunsten des Gegners kippt.

Da die Saarlouiserinnen nur über einen relativ kleinen Kader verfügen, ist an frischen Wind von der Ersatzbank kaum zu denken. So liegt die Hauptlast des Spiels auf der "Ersten Fünf", die natürlich nicht über die gesamte Spielzeit von 40 Minuten ein hohes Niveau halten kann. Diese Erklärung will Andrea Harder jedoch nicht uneingeschränkt gelten lassen: "Alles darauf zu schieben, zu wenige Spielerinnen im Aufgebot zu haben, das ist zu einfach. Im letzten Jahr hatten wir auch nicht mehr. Meiner Meinung nach wollten wir einfach zu viel und haben deshalb verkrampft. Wir müssen wieder die richtige Mischung zwischen Anspannung und Lockerheit finden. Wir müssen auf dem Feld Spaß haben, dann werden wir diesen Fehlstart vergessen machen."

Auch Trainerin Zsuzsanna Boksay will die ersten beiden Partien nicht überbewerten. "Gegen Bonn kann man auch an einem guten Tag verlieren. Und gegen Wolfenbüttel hatten wir zu viele Ballverluste. Auch unsere Freiwurfquote war einfach schlecht. Wir haben etwa 20 Punkte verschenkt. Und die Defensive war nicht in Ordnung." Damit das nicht wieder passiert, wurde in dieser Woche hart an der Abwehr gearbeitet.

Am Sonntag soll ab 16 Uhr in der Kreissporthalle Saarlouis gegen Aufsteiger New Basket Oberhausen der erste Sieg gelingen. Andrea Harder: "Das wäre wichtig. Sonst stehen wir gleich unter Druck. Aber einfach wird das nicht." Mit Christina Hahn und Nationalspielerin Ute Krätschmann hat Oberhausen zwei Spielerinnen aus Wuppertal verpflichtet. "Der Rest der Mannschaft spielt schon seit mehreren Jahren zusammen. Das ist also ein sehr eingespieltes Team", beschreibt Trainerin Boksay den Gegner.

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 02.10.2002

TV Saarlouis hielt lange mit

Basketball-Herren verlieren Pokalspiel gegen Breitengüßbach

Saarlouis (spr). Würde ein Basketballspiel nur 20 statt 40 Minuten dauern, hätten die Basketballer des TV Saarlouis in der ersten Runde des DBB-Pokals eine faustdicke Überraschung schaffen können. Gegen den Zweitligisten und haushohen Favoriten TSV Tröster Breitengüßbach hielt der Oberligist die ersten 20 Minuten nämlich offen und hatte sogar die Chance, mit einer Führung in die Halbzeit zu gehen.

Doch Konzentrations-Schwächen im Abschluss bei vermeintlich leichten Korb-Legern verhinderten dies. Mit 38:42 wurden vor 200 Besuchern in der Kreissporthalle dann die Seiten gewechselt, doch von einem Klassenunterschied war nichts zu sehen. Die junge Saarlouiser Truppe um Coach Mariusz Dziurdzia kämpfte verbissen, spielte auch teilweise sehr ansehnlich und wurde in der Offensive ein ums andere Mal belohnt. Auch in der Abwehr gelangen mit hohem Kraft- und Konzentrationsaufwand immer wieder Ballgewinne, die vorne in Punkte umgemünzt werden konnten.

Erst in der zweiten Hälfte zeigte sich der Unterschied zwischen zweiter Bundesliga und Oberliga. Während die Gäste aus der Nähe von Bamberg dieses Niveau nicht nur halten konnten, sondern die Intensität in der Verteidigung noch erhöhten, ließ bei den Saarlouisern verständlicherweise die Kraft etwas nach. Durch den hohen Verteidigungsdruck der Gäste wurden die Royals immer wieder an einem kontrollierten Spielaufbau gehindert. Dadurch versuchten sie immer wieder mit Einzelaktionen, die gegen die meist größeren und athletischeren Gäste oftmals zum Scheitern verurteilt waren.

53:86 hieß es am Ende, doch auf Saarlouiser Seite zeigte sich niemand enttäuscht. Schließlich hatten sie zeigen können, dass sie zumindest eine Halbzeit mit einer deutschen Spitzenmannschaft mithalten können. Eine sehr starke Leistung auf Saarlouiser Seite zeigte Jimmy Lauter. Mit 17 Punkten - davon vier "Dreier" - konnte er als Einziger der Gastgeber zweistellig punkten. Flügelspieler Andreas Pink kam auf neun Zähler, Routinier Christian Neuber steuerte sieben Punkte bei. Im Oberliga-Alltag treffen die Royals im Heimspiel am 12. Oktober auf den Trimmelter SV Trier.

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 01.10.2002

Ärger über verschenkte Punkte

Basketballerinnen des TV Saarlouis starten mit zwei unnötigen Niederlagen in die neue Bundesliga-Saison

- Von SASCHA SPRENGER -

Saarlouis/Wolfenbüttel. So hatten sich die Saarlouiser Basketballerinnen ihren Saisonstart in der Bundesliga sicher nicht vorgestellt. Zumindest eine ihrer beiden Auftaktpartien wollten sie schon zu ihren Gunsten entscheiden. Doch daraus wurde nichts. Nach der Heimniederlage gegen Vizemeister BG Rentrop Bonn am vergangenen Freitagabend (71:79) verloren sie auch am Sonntag beim BC Wolfenbüttel mit 66:72 (41:34).

War es gegen Bonn das zweite Viertel (14:21), das den Ausschlag zu Gunsten der Gäste gab, so verspielten die Royals in Niedersachsen eine komfortable Sieben-Punkte-Pührung, als sie das dritte Viertel mit 21:7 abgaben. Dazu verhinderten eine schlechte Freiwurfquote (nur 19 Treffer bei 32 Versuchen) sowie 30 Ballverluste einen Auswärts-Erfolg bei den nicht unbedingt übermächtigen Wolfenbüttelerinnen. "Wir haben hier etwa 20 Punkte einfach verschenkt", ärgerte sich TVS-Trainerin Zsuzsanna Boksay. "Wenn man die einfachen Punkte nicht macht, dann hat man den Sieg auch nicht verdient." Ein Problem für die Saarlouiserinnen ist dabei ohne Zweifel auch ihre dünne Personaldecke, die ihnen kaum Wechselmöglichkeiten gibt. "Wir kommen dann in Probleme, wenn wir beispielsweise zu viele Fouls begehen", meint Boksay und verweist auf das Wolfenbüttel-Spiel: "Dort hat Zuzana Polonyiova schon kurz nach der Halbzeit ihr viertes Foul bekommen. Mit ihr fehlte uns dann ein Eckpfeiler vor allem in der Defensive."

Im Heimspiel gegen den Vizemeister der vergangenen Saison verkaufte der TVS seine Haut teuer. Für Punkte reichte es dennoch nicht. Die mit Nationalcenterin Martina Weber verstärkten Gäste hatten es alleine ihrer Erfahrung und einer starken Gaby Mrohs-Czerkawski (24 Punkte) zu verdanken, dass sie als Siegerinnen das Parkett verließen. Vor 400 Besuchern in der Saarlouiser Kreissporthalle gab Neuzugang Lubica Schultze auf Saarlouiser Seite mit 32 Punkten ein mehr als gelungenes Debüt. Zuzana Polonyiova kam auf 14 Zähler, genau wie Andrea Harder. Die haderte nach der Partie ein wenig mit sich: "Ich habe heute nicht gut getroffen", äußerte sie selbstkritisch. Aber auch von den übrigen Spielerinnen kam im Endeffekt zu wenig, um die abgezockten Bonnerinnen wirklich in Verlegenheit zu bringen. Zu Beginn des zweiten Viertels führte Saarlouis einmal mit 24:17 und vergab dann zwei Mal die Gelegenheit, sich weiter abzusetzen. Diese Schwäche nutzten die Gäste eiskalt aus. Als auch noch Katja Zberch und Andrea Harder vorzeitig mit fünf Fouls das Spielfeld verlassen mussten, war die Partie gelaufen. Nun befinden sich die Royals bereits nach dem zweiten Spieltag dort, wo sie eigentlich überhaupt nicht hin wollten - am Tabellenende. Deshalb sollte am kommenden Wochenende gegen Aufsteiger New Basket Oberhausen ein Sieg her.

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 30.09.2002

Zwei Niederlagen zum Saisonauftakt für TVS

Saarlouis (spr). Die Bundesliga-Basketballerinnen des TV Saarlouis sind mit einer Niederlage in die neue Saison gestartet. Gegen Vizemeister und Titelanwärter BG Rentrop Bonn verloren die Royals am Freitagabend mit 71:79 (32:38). Ein etwas schwächeres zweites Viertel (14:21) brachte die Saarlouiserinnen um einen möglichen Sieg. Insgesamt erwiesen sich die Bonnerinnen als das erfahrenere Team und gewannen verdient.

Auch 30 Zähler von Neuzugang Lubica Schultze auf der Centerposition halfen den Royals am Ende nichts. Andrea Harder, die beste Spielerin der letzten Saison, erwischte keinen guten Tag und kam am Ende auf für sie magere 14 Punkte. Dazu produzierte die Nationalspielerin noch sechs Ballverluste. Die Slowakin Zuzana Polonyiova (14 Punkte, fünf Rebounds) zeigte ein ansprechendes Debüt im Saarlouiser Trikot. Doch vom Rest der Mannschaft kam zu wenig, um den Favoriten ernsthaft ins Straucheln zu bringen. "Man hat gesehen, warum Bonn zu den Titelfavoriten gehört", meinte TVS-Trainerin Zsuzsanna Boksay, "sie haben exzellent verteidigt und einfach weniger Fehler begangen. Und durch Martina Weber aus Wuppertal sind sie unter dem Korb noch gefährlicher geworden. Ich glaube, dass sie mit Dorsten und Marburg um den Titel kämpfen werden." Auch das zweite Spiel des Wochenendes verloren die Royals beim BC Wolfenbüttel mit 66:72 (41:34).

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 30.09.2002

Klassischer Fehlstart für Royals

Basketballerinnen verlieren gegen Bonn und Wolfenbüttel

- Von SASCHA SPRENGER -

Saarlouis. "Bonn war heute einfach eine Spur besser." Basketball-Nationalspielerin Andrea Harder kann ihre Enttäuschung nicht verbergen. Gerade haben die Saarlouiser Basketballerinnen ihre Bundesliga-Auftaktpartie gegen Vizemeister BG rentrop Bonn in eigener Halle mit 71:79 (32:38) verloren. Die Niederlage vor rund 400 Besuchern kreidet sich Harder auch selbst an: "Ich bin nicht ins Spiel gekommen und habe schlecht geworfen." Fünf Treffer bei 13 Versuchen, aus der Mitteldistanz traf sie bei sechs Versuchen kein einziges Mal. "Nur" 14 Punkte sprangen am Ende heraus.

In der vergangenen Saison erzielte Andrea Harder fast 22 Zähler im Schnitt pro Spiel. Nicht zuletzt deshalb wurde sie auch zur besten Spielerin der Saison gekürt. Gegen die erfahrenen Bonnerinnen aber rächt sich jede Schwäche. Mit Irina Minh im Aufbau und Gaby Mrohs unter dem Korb verfügt der Vizemeister über zwei Spielerinnen, die zusammen über 600 Länderspiele "auf dem Buckel" haben. Und vor knapp zwei Wochen sicherten sich die Damen aus der ehemaligen Hauptstadt auch noch die Dienste von Nationalcenterin Martina Weber, die nach dem Aus des deutschen Meisters Wuppertal auf Vereinssuche war.

Zwar konnte sich TVS-Neuzugang Lubica Schultze ein ums andere Mal gegen die Bonner Center-Riege durchsetzen und insgesamt 30 Punkte erzielen, aber sonst punkteten gegen die aggressive Abwehr der Gäste nur noch Harder und Zuzana Polonyiova (14) zweistellig. Die Weißrussin Katja Zberch konnte mit sechs Punkten und fünf Fouls in 27 Minuten nicht überzeugen. "Gegen diese Bonnerinnen kann man verlieren", resümierte Royals-Trainerin Zsuzsanna Boksay, "sie haben unglaublich stark gespielt und kaum Schwächen gezeigt. Mit Martina Weber sind sie unter dem Korb natürlich eine Macht. Dazu haben sie eine sehr tiefe Bank mit vielen Wechselmöglichkeiten. Dafür, dass bei uns vier Spielerinnen fast durchspielen mussten, haben wir uns sehr achtbar aus der Affäre gezogen. Ich denke, dass der Weg zum Meistertitel in diesem Jahr nur über Bonn führt."

Auch für Andrea Harder war die Niederlage kein Beinbruch: "Es ist zwar schade, dass wir verloren haben, aber es gibt keinen Grund, jetzt schwarz zu sehen." Auch im letzten Jahr hatte der TVS sein erstes Heimspiel verloren - und danach alle bis auf das gegen Wuppertal gewonnen. "Das können wir in diesem Jahr auch schaffen", meint Harder, "wichtig ist, dass wir unsere Auswärtsschwäche ablegen." Das geht natürlich nur mit einer Andrea Harder in Top-Form. "Keine Sorge", verspricht sie, "im nächsten Spiel wird das wieder besser aussehen." Wurde es aber nicht, denn die Royals unterlagen am Sonntagnachmittag dem SC Wolfenbüttel mit 66:72 - trotz einer Halbzeit-Führung von sieben Punkten.

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 27.09.2002

Außenseiter TVS hofft auf Sensation

Saarlouis (spr). Eine oft benutzte Phrase im Sport lautet: "Der Pokal hat seine eigenen Gesetze". Das ist im Basketball nicht anders. Vielleicht gelingt den Saarlouiser Oberliga-Basketballern ja auch ein Pokal-Coup. Doch das wird gewiss nicht einfach. Denn der Saarlandpokal-Sieger um Trainer Mariusz Dziurdzia trifft am Samstag in der ersten Runde des DBB-Pokals auf den Süd-Zweitligisten TSV Breitengüßbach.

"Wir sind die krassen Außenseiter", weiß der Saarlouiser Trainer, der trotzdem ein schönes Spiel zweier junger Mannschaften erwartet. Vor allem die Gäste werden die Zuschauer ein ums andere Mal mit schnellen und spektakulären Aktionen verwöhnen. Das Team aus der Nähe von Bamberg hat mit dem dort ansässigen Bundesligisten einen Kooperationsvertrag abgeschlossen, ähnlich wie das der deutsche Meister Alba Berlin mit dem TuS Lichterfelde getan hat. So bekommen große Talente in der zweiten Liga die Chance, sich zu beweisen, bevor sie ins Bamberger Bundesliga-Team integriert werden. Die Saarlouiser Fans bekommen also viele Bundesliga-Spieler von morgen hautnah zu sehen.

Den letzten großen Auftritt im DBB-Pokal hatten die Saarlouiser vor Jahren gegen den Bundesligisten Ulm. Als Regionalligist verloren Christian Neuber, Igor Berak und Co. zwar deutlich, boten der vollen Kreissporthalle aber ein Klasse-Spiel. "Das war schon ein Erlebnis", erinnert sich Mariusz Dziurdzia. "Ulm trat mit den Ausnahmespielern Klaus Perwas und Jarvis Walker an, da ging es schon richtig zur Sache." Etwas Ähnliches erwartet er am Samstag: "Für meine junge Mannschaft ist das eine schöne Gelegenheit, zu sehen, was den Unterschied zwischen Zweiter Liga und Oberliga ausmacht. Wir können ohne Druck in die Partie gehen, das ist unser Vorteil." Erster Hochball in der Saarlouiser Kreissporthalle ist am Samstag um 20.30 Uhr.

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 27.09.2002

Neuanfang für Lubica Schultze

- Von SASCHA SPRENGER -

Saarlouis. "Endlich geht es los!" Während und nach dem Training in der Saarlouiser Kreissporthalle wird viel gelacht. "Ich kann es gar nicht mehr erwarten!" So wie Lubica Schultze denken alle Spielerinnen der Saarlouiser Royals vor dem Saisonstart in der Damen-Basketball-Bundesliga (DBBL). "Wir haben jetzt fast drei Monate hart trainiert. Es wird Zeit, dass wir zeigen, was wir können."

Lubica Schultze hat allen Grund zur Vorfreude. Nach einer Fersenoperation verpasste sie im vergangenen Jahr bei ihrem damaligen Verein USC Freiburg fast die komplette Vorbereitung. So blieb sie während der Saison nur ein Schatten ihrer selbst. Saarlouis ist so etwas wie ein neuer Anfang für die aktuelle A-Nationalspielerin. Mit Trainerin Zsuzsanna Boksay hat sie noch zu Aschaffenburger Zeiten selbst gespielt. "Damals wie heute habe ich großen Respekt vor ihr", sagt Lubi. "Schade, dass die jungen Spielerinnen Schuscha Boksay nicht mehr auf dem Feld erleben konnten."

Nationalmannschaftskollegin Andrea Harder war ein weiterer Grund, ins Saarland zu wechseln: "Mit ihr habe ich bei der Nationalmannschaft schon ein Zimmer geteilt. Wir verstehen uns sehr gut." Für den TVS kann die 1,97 Meter große Centerspielerin ein Glücksfall werden. Sie bringt eine Menge Erfahrung mit und gilt als eine der besten Centerspielerinnen. 1997/1998 wurde sie bei City Basket Berlin beste Korbschützin der Bundesliga. Mit Aschaffenburg wurde sie mehrmals Vizemeisterin und erreichte das Halbfinale im Ronchetti-Cup. In Freiburg wurde sie Vize-Pokalsiegerin.

Auf dem Feld will Lubi Verantwortung übernehmen. "Ich will die Mannschaft auf und abseits des Feldes nach vorne bringen. Wenn wir zu Hause konstant gut spielen und unsere Spiele gewinnen, können wir weit nach vorne kommen. Für mich wäre es ein Anreiz, im nächsten Jahr europäisch zu spielen."

Eingelebt hat sie sich im Saarland schon. "Mir gefällt es hier super gut", sagt sie lächelnd und fügt hinzu: "Es macht endlich wieder Spaß, Basketball zu spielen." Doch Vizemeister BG Bonn wird heute kein leichter Auftakt-Gegner werden. Neben den drei bekannten Größen Anna Stammberger, Irina Minh und Gaby Mrohs kommt auch noch Nationalcenterin Martina Weber zum Einsatz, die kurzfristig aus der Wuppertaler "Konkursmasse" nach Bonn gelotst wurde. Den Royals steht also ab 20 Uhr in der Kreissporthalle ein heißer Tanz bevor. Neuzugang Lubica Schultze ist aber optimistisch: "Ich denke, dass wir konditionell besser sind als Bonn. Wir freuen uns auf das Spiel." Schon am Sonntag (15 Uhr) geht es dann mit dem Auswärtsspiel beim BC Wolfenbüttel weiter.

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 27.09.2002

Ein echter Kracher zum Saisonstart

Basketballerinnen des TVS heute gegen Vizemeister Bonn

Saarlouis (spr). Die Saison beginnt mit einem echten Kracher: Gleich am ersten Spieltag treffen die Saarlouiser "Royals" in der Basketball-Bundesliga der Damen auf den Vizemeister BG Rentrop Bonn. "Das ist gleich ein harter Brocken", weiß Neuzugang Lubica Schultze, gibt sich aber dennoch optimistisch: "Wir haben super trainiert und sind konditionell besser als Bonn. Wenn wir konzentriert spielen, schaffen wir es. Wir freuen uns schon so richtig auf das Spiel."

Doch nach dem Rückzug von Meister Wuppertal kommt also das theoretisch beste Team der Liga in die Kreissporthalle. Was die internationale Erfahrung angeht, kann den Bonnerinnen so schnell niemand etwas vormachen. Die drei Säulen Anna Stammberger, Irina Minh und Gaby Mrohs-Czerkawski kommen zusammen auf mehr als 1000 Länderspiele für Kanada, Russland und Polen. Bei den Season Open in Marburg am vergangenen Wochenende schockte Spielertrainerin Stammberger die Konkurrenz auch noch mit der Verpflichtung von Martina Weber. Die A-Nationalcenterin kommt aus der Wuppertaler "Konkursmasse" in die ehemalige Hauptstadt. Dadurch haben die Bonnerinnen natürlich noch mehr Möglichkeiten unter dem Korb.

Das wollen die Saarlouiserinnen durch ihre Schnelligkeit wettmachen. "Wir dürfen ihnen keine Möglichkeiten zum Offensiv-Rebound geben, dann können wir Schnellangriffe starten", erklärt Schultze. Insgesamt brauchen sich die "Royals" aber vor diesem Starensemble nicht zu verstecken. Mit Schultze hat der TVS mittlerweile die zweite Nationalspielerin in seinen Reihen. Andrea Harder wurde am vergangenen Wochenende zur besten Spielerin der vergangenen Saison gekürt. Im vergangenen Jahr hatte sich die gegnerische Verteidigung fast komplett auf die Flügelspielerin konzentriert, und trotzdem hatte Harder das Spiel immer wieder an sich reißen können.

In dieser Saison wird das alles etwas anders aussehen, denn die Nationalspielerin wird von vielen Seiten Unterstützung erhalten. "Lubi" Schultze ist unter dem Korb eine Macht, Katja Zberch merkt man den Trainingsfleiß deutlich an: Sie erzielt zurzeit pro Spiel konstant ihre 15 bis 20 Punkte. Zuzana Polonyiova, der dritte Neuzugang, lässt sich als Allzweckwaffe beschreiben. In Abwehr wie Angriff hat sie bisher Top-Leistungen gezeigt. Zusammen mit Tina Wagner auf der Aufbau-Position verfügt der TVS nun über eine "Erste Fünf", mit der einiges möglich ist. Die "Ergänzungsspielerinnen" Eva Schönecker, Mary VanHellemont sowie die beiden Youngster Miriam Kraulich und Sandra Dziurdzia, haben bereits bewiesen, dass mit ihnen zu rechnen ist. Vor allem Eva Schönecker hat einen großen Sprung nach vorne gemacht.

In Saarlouis ist also Optimismus angesagt, und das nicht zu Unrecht. Lubica Schultze fasst es folgendermaßen zusammen: "Mit etwas Glück können wir ganz vorne mitspielen!" Doch zunächst gilt es Bonn zu schlagen. Hochball ist heute um 20 Uhr in der Kreissporthalle. Schon am Sonntag um 15 Uhr treten die "Royals" dann beim BC Wolfenbüttel an.

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 24.09.2002

Boksay: "Wir sind kein Titelkandidat"

Basketball-Bundesliga der Damen ohne Serien-Meister Wuppertal so spannend wie nie - "Jeder kann jeden schlagen"

- Von SASCHA SPRENGER -

Saarlouis. Wer noch vor einem Monat an die Basketball-Bundesliga der Damen (DBBL) dachte, der konnte mit Fug und Recht behaupten, er kenne schon jetzt den künftigen deutschen Meister. Zu groß stellte sich die Dominanz der "Wings" aus Wuppertal dar. Acht Meistertitel und Pokalsiege in Serie hatten eine deutliche Sprache gesprochen. Der Rest der DBBL spielte nur noch um den zweiten Platz, was auch für die Spannung in der Liga nicht gerade förderlich war.

Seit gut einem Monat jedoch stellt sich die Situation der DBBL grundlegend anders dar. Mit dem Verlust des Hauptsponsors musste der Wuppertaler Vorzeige-Verein kurz vor Saisonbeginn national wie international die Segel streichen. Was kurzfristig wie eine reine qualitative Schwächung des deutschen Damen-Basketballs aussieht, kann für die Liga jedoch auch von Vorteil sein. Denn: Diese Saison wird höchstwahrscheinlich so spannend wie schon seit Jahren nicht mehr. Alle Vereine haben sich verstärkt und sind leistungsmäßig näher zusammengerückt. Dorsten und Oberhausen konnten sogar mit Verpflichtungen aus der Wuppertaler "Konkursmasse" glänzen. Prominentestes Beispiel: Nationalcenterin Marlies Askamp, die gerade in den USA mit den Los Angeles Sparks die Meisterschaft in der Profiliga WNBA errungen hat, wechselt zu Dorsten.

Trotz dieses namhaften Neuzugangs gewannen die Dorstenerinnen bei den "Season Open" in Marburg am Wochenende mit gerade einmal fünf Punkten Differenz gegen den TV Bensberg, der am Ende der letzten Saison keinen einzigen Punkt auf der Habenseite verbuchen konnte. Dem TSV Wasserburg, im letzten Jahr in der Abstiegsrunde gelandet, gelangen zwei deutliche Siege gegen Oberhausen und Europacup-Teilnehmer Rist Wedel. "In diesem Jahr kann wirklich jeder jeden schlagen", lautet das Fazit von Zsuzsanna Boksay, der Trainerin des TV Saarlouis. Ihre Royals gewannen deutlich gegen Wolfenbüttel, verloren jedoch ihr zweites Spiel gegen Dorsten.

Viel wird auf die mannschaftliche Geschlossenheit ankommen und auf die Frage, wie eventuelle Verletzungen von Stammspielerinnen kompensiert werden können. So kann der TVS ganz vorne mitspielen, auch wenn die Verantwortlichen in Saarlouis tief stapeln. "Für uns ändert sich durch den Wuppertaler Rückzug nichts", sagt Royals-Manager Oliver Kraulich, "natürlich versuchen wir so gut zu spielen, wie es irgend geht, aber unser Ziel ist weiterhin das Erreichen der Playoffs." Trainerin Schuscha Boksay will ebenfalls von Meisterschafts-Ambitionen nichts wissen: "Wir wollen unter die ersten Acht und dann sehen, wie weit wir kommen. Favoriten sind Mannschaften wie Dorsten, Marburg oder Bonn. Nicht wir. Wir denken einfach von Spiel zu Spiel."

So treffen die Royals um Nationalspielerin Andrea Harder, die gerade zur besten Spielerin der vergangenen Saison gekürt wurde, gleich zu Beginn am Freitag um 20 Uhr in der Kreissporthalle in Saarlouis auf einen dieser Favoriten. Dann ist der Vizemeister BG Bonn zu Gast beim TVS. Bonn baut wieder auf die erfahrene Achse Anna Stammberger, Irina Minh und Gaby Mrohs, die zusammen über 1000 Länderspiele für Kanada, Russland und Polen aufweisen können.

 

Saarbrücker Zeitung
Bericht vom : 23.09.2002

Ehre für Andrea Harder

Marburg (spr). Basketball-Bundesligist TV Saarlouis hat beim Saisoneröffnungsturnier in Marburg gegen Wolfenbüttel mit 84:72 gewonnen, gegen Titelfavorit Dorsten mit 60:78 verloren. "Wir sind gut gerüstet für den Saisonstart am Freitag gegen Bonn", kommentierte TVS-Trainerin Schuscha Boksay. Am Rande der Veranstaltung wurde Royals-Spielerin Andrea Harder als beste Spielerin der abgelaufenen Saison ausgezeichnet.